Die Bezeichnung Knoblauch wird aus dem althochdeutschen Sprachgebrauch „klioban“ abgeleitet, das „spalten“ bedeutet und auf das gespaltene Aussehen der sogenannten Knoblauchzehen zurückzuführen ist. Knoblauch wächst mit einer Höhe zwischen 30 cm und 90 cm und bildet bis zu 15 mm breite grüne Blätter aus.
Die Beschreibung der Knoblauchpflanze
Allium Sativum ist eine Pflanze mit überirdischem Kraut und einer ausgebildeten Zwiebel, der eigentlichen Frucht. Diese wird wie eine Zwiebel vom frischen Grün befreit und kann dann entweder frisch verwendet werden oder gelagert werden. Die Knoblauchzehe besteht aus fünf bis zwanzig kleinen Nebenzehen, die zu einer Knolle zusammengefügt sind. Alles ist von einer feinen weißen oder rosa-lilafarbenen Haut umgeben.
Die Blüte des Knoblauchs ist weiß oder leicht rosa und entwickelt nach Abfallen der Blütenblätter in kleinen zylinderförmigen Hütchen die Brutzwiebeln. Es gibt zwei Varianten von Knoblauch:
- Der Kulturknoblauch Allium sativum L. Variante sativum
- Allium Sativum, Variante ophioscorodon
Von diesen beiden Varietäten sind viele Sorten im Handel erhältlich, die jeweils im Herbst oder im Frühling im Garten ausgepflanzt werden können. In besonders milden Regionen sind sie sogar wild wachsend zu finden.
Die Herkunft des Knoblauch
Als Kulturpflanze kam der Knoblauch aus Zentral- und Südasien nach Europa. Er nahm den Weg über das Mittelmeer, wo er ebenso beliebt ist, wie in unseren nördlichen Regionen. Seine Beliebtheit als Küchengewürz und als Heilmittel stammt bereits aus dem Altertum. Durch Nachweise wurde belegt, dass schon die Sklaven in Ägypten beim Pyramidenbau Knoblauch deshalb verzehrt haben, um Läuse oder Darmparasiten zu bekämpfen.
Auch bei den Römern und Griechen kam Knoblauch als Heilpflanze zur Anwendung. Hier sagte man ihm zum Beispiel in einem der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums nach, dass er bei regelmäßigem Verzehr:
- Den Körper sättigt
- Den Geist klärt
- Die Manneskraft stärkt
- Parasiten aus dem Darm vertreibt
Zu diesen Zeiten hatte man keine Medizin und musste sich deshalb mit erprobten und weniger erprobten Mitteln behelfen. Auch der Arzt der Antike Pedanios Dioscurides schreibt in einem Buch über den vielfältigen Einsatzbereich des Knoblauchs. Diese wurden noch bis in das Mittelalter angewendet und für die Behandlung von Bisswunden durch Tiere, über Zahnschmerzen bis hin zur Behandlung der Pest eingesetzt. In früheren Zeiten wurde der Knoblauch für oder gegen viele Dinge angewendet, heute ist seine gesundheitliche Wirkung zwar auch noch bekannt, er wird aber meistens in der Küche als Gewürz verwendet. Als solches wird Knoblauch gerne auch im eigenen Garten oder sogar in einem Blumentopf ltiviert.
Der Anbau im Garten
Zahlreiche Gartenbesitzer, die Obst und Gemüse auf ihrer Parzelle anbauen, interessieren sich auch dafür, Knoblauch anzupflanzen. Dies sind zweifellos die Liebhaber des Zwiebelgewächses bzw. die eine Hälfte derer, die Knoblauch entweder mögen oder ablehnen.
An zwei möglichen Zeitpunkten kann Knoblauch im Garten angepflanzt werden und das ist der Februar oder der Oktober (Mitte). Man sagt dem über Winter gewachsenen Knoblauch zwar nicht unbedingt eine schnellere Reife nach, aber dafür können die Knoblauchzwiebeln etwas größer ausfallen, als bei den im Frühjahr eingesetzten Pflanzen. Das kann am Kältereiz liegen, der die Pflanze zum Wachstum anregt.
Zweierlei Möglichkeiten zum Starten
Wer Knoblauch auspflanzen möchte, findet dazu zwei Möglichkeiten. Entweder wird bei einem Gartennachbarn, der bereits Knoblauchpflanzen in der Erde hat, zum geeigneten Zeitpunkt die Brutzwiebel nach der Blüte entfernt, oder eine Knoblauchzwiebel in die Erde gesteckt.
Die Brutzwiebel bildet kleine Kügelchen aus, die in das Beet eingeharkt werden und dort im nächsten Jahr eine kleine Knoblauchpflanze wachsen lassen. Das kann auch in einem Blumenkasten oder in einem Blumentopf geschehen, hierbei muss der Gärtner aber aufpassen, dass der Frost die Jungpflanzen nicht erfrieren lässt. Mobile Pflanzbehälter also immer vor dem Frost schützen.
Knoblauchzehen, die einen grünen Trieb gebildet haben, können dazu verwendet werden, um neue Pflanzen zu entwickeln. Dazu werden sie in die Erde gesteckt, ebenso als würden Tulpenzwiebeln gesetzt. Es wird angegeben, dass der Oktober dafür der beste Zeitpunkt ist, aber ebenso gibt es Meldungen, dass das Frühjahr in diesem Fall besser wäre. Es kommt auch hier wohl auf den genauen Standort und die Lage des Gartens an. Ausprobieren hilft bei der Erkenntnis und einen großen Schaden muss man nicht erleiden, außer den Verzicht auf die erhofften Knoblauchknollen.
Die Vorbereitung der Pflanzstelle
Für das Pflanzen von Knoblauch benötigt man keine besonders speziellen Geräte. Sicher hat man als Gartenbesitzer einen Reihenzieher im Schuppen, alternativ reicht auch eine lange Schnur und zwei Endstöcke zur Befestigung. Mit einem Pflanzholz wird für jede Knoblauchzehe ein Loch in die Erde gemacht, alternativ dazu könnte auch eine kleine Blumenkelle verwendet werden.
Die Erde des Beetes, in das der Knoblauch gepflanzt werden soll, wird gut aufgelockert. Knoblauch möchte gerne in einer lockeren und fruchtbaren Erde wachsen, eine Portion Komposterde kann also nur vorteilhaft sein. Wenn das Beet eine nur mäßig feuchte Erde hat und an einer sonnigen Stelle liegt, kann es mit dem Einpflanzen losgehen:
- Erde lockern
- Kompost einarbeiten
- Knoblauchknolle in einzelne Zehen aufteilen
- Im Abstand von ca. 10 cm verteilen
- Ungefähr 2,5 cm tief einstecken
- Reihenabstand rund 45 cm
Eine normale Decke aus Erde schützt die Pflanze vor dem vorzeitigen Austreiben und vor zu viel Nässe. Bodennässe mag Knoblauch nicht so gerne, deshalb sollte besonders wenn er in den Blumentopf gesetzt wird, nicht zu viel gegossen werden.
Was Knoblauch im Garten sonst noch kann
Knoblauch ist für seine gesundheitliche Wirkung auf den Menschen mehr als bekannt. Aber er hat auch noch eine andere Wirkung als diese. Seine Anwesenheit zwischen anderen Pflanzen im Garten kann dafür sorgen, dass diese gesünder aufwachsen können. So wie alle Pflanzen aber sowohl eine gute wie eine schlechte Nachbarschaft haben können, gibt es auch Stellen, an denen man Knoblauch lieber nicht auspflanzen sollte.
- Erdbeeren, die sehr oft vom Grauschimmel befallen werden – besonders wenn der Sommer eher feucht und kühl als warm und sonnig ist – finden die Nachbarschaft von Knoblauch ganz toll. Er verhindert in diesem Fall nämlich die Bildung von Grauschimmel.
- Er kann gegen Blattläuse auch an Zimmerpflanzen eingesetzt werden, die sich mit Vorliebe über die frischen Knospen hermachen. Zur Vorbeugung wird einfach eine kleine Knoblauchzehe in die Blumenerde im Topf gesteckt. Balkonpflanzen werden ebenfalls gerne von Blattläusen heimgesucht, ebenso wie Topfpflanzen im Garten. Knoblauch dazwischen pflanzen hilft nicht nur bei der Bekämpfung der Schädlinge, sondern liefert auch gleich die gesunde Knolle zum Verzehr.
- 75 g Knoblauch zerkleinern und
- in 1 Liter Wasser geben und ziehen lassen
- Absieben und 24 Stunden ruhen lassen
Diesen Ansatz verdünnt man mit Wasser im Verhältnis 1:10 und kann damit die Blätter und Knospen der Pflanzen einsprühen. Dies geschieht an drei aufeinander folgenden Tagen und ist wirksam gegen Sternrußtau, Mehltau und gegen Blattläuse.
Im Rahmen des biologischen Pflanzenschutzes kann Knoblauch auch gegen Wühlmäuse eingesetzt werden. Durch die im Knoblauch enthaltenen Stoffe Allicin und Mercaptan werden auch Wühlmäuse vertrieben, wenn man den Sud an die Pflanzen gibt, in deren Umkreis sich Wühlmäuse aufhalten.
Fazit
Knoblauch gewinnt in der Küche eine immer größer werdende Bedeutung, was auch die das große Angebot von internationalen Gerichten begünstigt wird. Eine Knoblauchfahne muss man aber nicht zwingend ertragen, bereits eine kleine Menge der Knolle genügt. Neben der geschmacklichen Bereicherung von Speisen hat Knoblauch auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Die Inhaltsstoffe waren schon in der Antike dafür bekannt, vor allem im Darm „für Ordnung“ zu sorgen. Seine ätherischen Öle sind gut für die Blutgefäße und sollen auch den Blutdruck regulieren. Im Garten wächst Knoblauch unkompliziert heran und kann selbst zwischen den Geranien im Blumenkasten gedeihen. Wer mehr davon möchte und einen Vorrat für den nächsten Winter anlegen möchte, kann Knoblauch in Reihen im Garten pflanzen. Wenn die Blätter gelb werden, wird geerntet. Die an der Luft getrockneten Knollen können dann kühl und dunkel viele Wochen aufbewahrt werden.