Gartenpflanzen Stauden

Pampasgras – Pflege und Schneiden

Pampasgras

Das Pampasgras heißt eigentlich „Amerikanisches Pampasgras“, was auch noch ungenau ist, weil dieses schöne Gras seine Heimat ausschließlich in Südamerika hat. Es gehört zu den Süßgräsern und damit zu einer offensichtlich mehr als durchsetzungsfähigen Pflanzenfamilie, die Süßgräser haben sich über die ganze Welt und in allen Klimazonen entwickelt und verbreitet. 

Das Pampasgras – eine Einordnung der Pflanze

Die Süßgräser finden sich in der Gruppe der ältesten Nutzpflanzen überhaupt, damit sind sie schon sehr lange lebenswichtig für uns Menschen, denn zu den Süßgräsern gehören die Getreide, auch Weizen, Mais und Reis, die noch heute über weite Teile der Welt die Basis der Ernährung bilden. Nicht nur für die Menschen, sondern auch als Viehfutter machen sich die Gräser überall in der Welt nützlich. Deshalb sind diese Süßgräser für uns Menschen ein vertrautes Bild, ob sie auf einer Wiese oder einer Weide wachsen oder in einer Steppe oder einer Savanne das Bild der Landschaft prägen.

Vertraute Pflanzen werden von den Menschen immer als angenehm empfunden, deshalb haben wir Rasen im Garten. Aber beim Rasen muss es wirklich nicht bleiben, die Gräser haben so unendlich viel mehr zu bieten, zum Beispiel das Pampasgras, das in mehreren Höhen zur Verfügung steht und mit seinen zarten Fächerblüten ungemein dekorativ wirkt.

Standort und Pflegeansprüche des Pampasgrases

Was sich auf der Welt derart entwickeln konnte, dass es für viele Lebewesen unentbehrlich wurde, darf in seinen Ansprüchen sicher nicht all zu zimperlich sein. Genauso ist es auch bei unserem Pampasgras, das übrigens den botanischen Namen Cortaderia selloana trägt. Allerdings wächst es bei uns im Garten ja nun nicht gerade wie in seiner Heimat, so warm wie in Brasilien, Uruguay oder Chile ist es bei uns (leider) nicht. Aber das Pampasgras hat seinen Namen nicht grundlos bekommen, und dieser Grund bestätigt nur noch einmal die Durchsetzungskraft der Gräser: Es wächst nämlich auch in der argentinischen Pampa, in der es auf fruchtbare Sand- und Schwemmboden trifft, aber auch auf ein gemäßigtes Klima, das im Westen einen kontinentalen Charakter mit heißen Sommern und ziemlich kalten und trockenen Wintern hat.

PampasgrasUnd damit ist es nicht mehr so erstaunlich, dass dieses Ziergras bei uns gut wächst, wenn Sie ihm einen warmen Standort mit voller Besonnung zukommen lassen. Einen recht nahrhaften Boden braucht das Pampasgras auch, und eine ziemlich lockere Erde, beides können Sie durch Untermischung von Kompost am geplanten Standort erreichen. Diese Erde sollte einigermaßen gleichmäßig feucht gehalten werden, ein wenig Trockenheit kann das Gras zwar vertragen, aber ein zu trockener Standort kann ein Pampasgras an der Blüte hindern.

Wenn Sie am Standort gut Kompost untergemischt haben, hat das Pampasgras erst einmal alle Nährstoffe. Wenn diese verbraucht sind, freut es sich über organischen Dünger, den können Sie auch einmal auf Verdacht ausgeben – eine Überdüngung ist hier nicht so schnell möglich, weil dieser Dünger erst in der Erde aufgeschlossen wird. Sie können auch einen synthetischen Ziergras-Dünger aus dem Fachhandel einsetzen, dann müssten Sie jedoch genauer beobachten, wann die Pflanze eine Nährstoffnachfuhr braucht und diesen Dünger genau dosieren, synthetischer Dünger wirkt direkt und sofort und kann deshalb schnell überdosiert werden.

Das dekorative Pampasgras ist eine recht ausdauernde Staude, die Ihren Garten einige Jahre schmücken kann, wenn ihm der Standort zusagt. Die fedrigen Blüten entfalten sich ab August und können bis in den November hinein ihre volle Pracht behalten.

Pampasgras in den Garten pflanzen

Damit Ihr Pampasgras bei eventuellen Spätfrösten keinen Kälteschock bekommt, sollten Sie mit dem Auspflanzen ins Gartenbeet auf jeden Fall bis nach den Eisheiligen warten, also bis Mitte Mai. Dann heben Sie ein großes Pflanzloch aus, mischen den Kompost unter, geben den Wurzelballen des Pampasgrases hinein und füllen mit Erde-Kompost-Mischung auf. Jetzt gut angießen, und das war’s schon – wenn der Standort sonnig genug und die Erde locker und nährstoffreich genug ist, wird das Ziergras schnell anwachsen und kräftige Horste bilden.

PampasgrasDiese Horste bezeichnen übrigens in der Botanik eine Wuchsform, die für viele Gräser typisch ist. In einem Horst werden die Triebe der Pflanze eng nebeneinander an der Basis neu gebildet, fast immer aufrecht stehend und nach oben wachsend. Horstbildende Gräser entwickeln in der Regel keine Ausläufer, vor allem nicht die bei einigen Gräsern so gefürchteten Wurzelausläufer, die Rhizome. Deshalb müssen Sie dem Ziergras beim Einpflanzen auch keine Wurzelsperre mitgeben, es bleibt ganz freiwillig am ihm einmal zugedachten Platz.

Die dekorativen Sorten des Pampasgrases

Das „normale“ Pampasgras hat sattgrüne Blätter, die dicht an dicht wachsen und je nach Sorte und Standort rund 2 Meter hoch werden. Die attraktiven Blütenbüschel sind beim normalen Pampasgras cremefarben. Es gibt Sorten, die kleiner bleiben, und Sorten die mit anderen Färbungen auf sich aufmerksam machen, z. B. das Silber-Pampasgras mit graugrünen Blättern und vornehm silbrig schimmernden Wedeln, die sehr filigran wirken.

Diese Sorten sind in Mitteleuropa erhältlich:

  • Cortaderia selloana „Andes Silver“ wird recht hoch und bildet cremefarbene Wedel in helleren und dunkleren Tönen.
  • Cortaderia selloana „Patagonia“ hat mittlere Größe, sanft hellgrüne Blätter und helle bis rötlich schimmernde Wedel.
  • Cortaderia selloana „Pumila“ wächst in einer eher kompakten Form, die höchstens einen Meter hoch wird und blüht in silbern-weißen, dicht nebeneinanderstehenden Wedeln.
  • Cortaderia selloana „Sunningdale Silver“ blüht ebenfalls Weiß mit ein wenig Silberglanz, die Wedel sind besonders gleichmäßig geformte und recht groß, das Ziergras kann insgesamt bis zu 2,5 Meter hoch wachsen.
  • Besonders auffällig sind neue Züchtungen, die rosafarbene Blüten hervorbringen und meist eine ziemliche Höhe von über 2 Metern erreichen, die Cortaderia selloana „Rosea“ und „Rendatleri“.

Pampasgras – eine wunderbare Gartendekoration

Das amerikanische Pampasgras ist in jeder Höhe ein Hingucker, und es kann gut als Blickfang an Stellen in den Garten gesetzt werden, in denen es sonst zu Ende der Sommersaison etwas eintönig wird. Das Pampasgras entwickelt seine Blüten nämlich erst sehr spät in der Gartensaison, wenn andere Blüten ihren Höhepunkt längst hinter sich haben, vom Herbst bis in den Winter können solche Stellen dann von den grazilen Wedeln profitieren. Das Pampasgras kann auch sehr gut als Solitärpflanze in den Garten gesetzt werden, als Blickfang oder an Stellen, wo ein wenig Sichtschutz gewünscht wird.

PampasgrasDie üppigen Gras-Horste, die das Pampasgras ausbildet, können aber auch hervorragend mit anderen Pflanzen kombiniert werden. Es gibt einige Empfehlungen, was die schönsten Nachbarn für das Pampasgras betrifft: Auf jeden Fall wird sich ein Pampasgras harmonisch in eine Gruppe von Wildstauden einfügen, in der Sie dann die unterschiedlichsten Blütenfarben nacheinander genießen können. Eine sehr aparte Kombination bilden Pampasgras und Königskerze, hier können Sie Ton in Ton bleiben oder kräftige Kontraste setzen. Sie können das Pampasgras auch sehr gut mit anderen Gräsern kombinieren, z. B. mit Chinaschilf, oder Sie setzen Gruppen von Pampasgras, vielleicht verschiedene Sorten, nebeneinander.

Pampasgras überwintern

Wenn Sie Ihren Garten im Herbst auf den Winter vorbereiten, lassen Sie das Pampasgras stehen, es in ja gerade mitten in voller Blütenpracht. Wenn die Wedel langsam welk werden, sollten Sie das Gras locker mit Bast zusammenbinden, das Ziergras wird so vor zu viel Feuchtigkeit im Herz der Pflanze geschützt. Damit das Ziergras den Winter gut übersteht, bekommt es ein wenig Schutz, es kann mit Laub, mit Stroh oder mit Reisig angehäufelt werden. Wenn Sie in einer der milden Gegenden Deutschlands wohnen, soll das Pampasgras auch ohne Schutz über den Winter kommen.

Wenn der Federbüschel im Herbst zusammengebunden wird, stellen Sie damit auch gleich einen extravaganten Winterschmuck für Ihren Garten her: Die Wedel sehen als dichter Busch schon sehr schön aus, aber mit Reif oder Schnee bedeckt wirken sie dann einfach nur noch märchenhaft. Sie schaffen mit dem Zusammenbinden auch eine Art Höhle im unteren Bereich, die von vielen Kleintieren gerne als Winterquartier angenommen wird. Das wärmt dann wieder die Wurzeln, so wird das Ziergras den Winter bestimmt gut überstehen.

Pampasgras schneiden – Bitte mit Vorsicht!

PampasgrasÜber den Winter darf das Pampasgras also seinen vollen Schopf behalten, damit sich eine neue Pracht entwickeln kann, wird im Frühling beschnitten. Aber nur so viel, wie unbedingt notwendig, in kalten Gegenden werden einige Halme braun geworden sein, die werden zunächst weggeschnitten. Dann können Sie noch vorsichtig alle älteren Blätter an den äußeren Rändern wegnehmen, die nicht mehr so schön aussehen, alle entfernten Halme werden möglichst dicht am Boden abgeschnitten, und das war es dann schon mit dem Rückschnitt.

Die Bitte um Vorsicht in der Überschrift geht in zwei Richtungen: Zunächst sollten Sie unbedingt vorsichtig sein, wenn Sie mit dem schönen Gras hantieren, und feste Arbeitshandschuhe anziehen, die Halme haben sehr scharfe Kanten, an denen Sie sich böse schneiden können. Außerdem sollten Sie sehr vorsichtig sein, dass Sie die jungen Triebe im Herzen des Pampasgrases nicht beschädigen, hier entwickelt sich der Neuaustrieb des Grases.

Krankheiten und Schädlinge beim Pampasgras

Viele Krankheiten oder Schädlinge sind beim Pampasgras eigentlich nicht zu befürchten. Wenn es rund um das Ziergras einmal recht lebendig werden sollte im Sommer, haben sich meist nur Insekten eingenistet, die eher Nützlinge als Schädlinge für den Garten darstellen und das Ziergras nicht schädigen.

Wenn das Gras nicht zusammengebunden wird, kann es im Winter im Inneren sehr feucht werden. Dann könnte sich Fäulnis entwickeln, und wenn das Gras im Frühjahr bei höheren Temperaturen nicht schnell trocknet, besteht sogar die Gefahr eines Pilzbefalls.

Pampasgras vermehren, aus Samen ziehen und kaufen

Das Pampasgras im Gartencenter ist meist nicht ganz preiswert, um 20 Euro werden Sie durchschnittlich ausgeben müssen. Es lohnt sich also, das Pampasgras selbst aus Samen heranzuziehen, was auch nicht sehr schwierig ist, wenn Sie auf die richtigen Temperatur achten:

PampasgrasDie Samen können in normale Erde gesät werden, gerne gleich an den späteren Standort oder in den Kübel, in dem das Ziergras die Terrasse schmücken soll. Die Aussaat kann bei Temperaturen um 20 Grad erfolgen, im Garten nur, wenn es in der Nacht auch sommerlich warm bleibt. Die Saat sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, und erst das schon gut entwickelte Pampasgras bekommt Kompost oder organischen Dünger beigemischt.

Wenn Ihr Pampasgras dann groß geworden ist (und vielleicht sogar zu groß bzw. breit zu werden droht), können Sie es durch Teilung des Wurzelstocks vermehren und dadurch zugleich in seinen Grenzen halten. Das sollte im Herbst geschehen, wenn die Blüte sich komplett entwickelt hat, Sie stechen einfach mit einem scharfen Spaten einen Teil des Wurzelstocks ab und pflanzen diesen an gewünschter Stelle ein. Bis zum nächsten Austrieb im Frühjahr haben sich der alte und der frisch eingepflanzte Wurzelstock dann erholt und sind angewachsen und bereit für den neuen Austrieb.

Eine Sorte des attraktiven Pampasgrases hat heute wohl jede gut sortierte Fachgärtnerei zu bieten, mehrere Sorten finden Sie z. B. bei der Gärtner Pötschke GmbH aus 41564 Kaarst unter www.poetschke.de. Wenn Sie Ihr Ziergras selbst aus Samen ziehen möchten, können Sie diese z. B. im Blumensamen-Shop von Ole Möhlmann aus 26382 Wilhelmshaven beziehen, www.blumensamen-shop.de/shop/shop-pampasgras.html.

Fazit
Das Pampasgras gehört zu den Ziergräsern, die in Ihrem Garten ganz neue Akzente setzen können, die Designideen und Kombinationsmöglichkeiten für das schöne Gras werden Ihnen sicher nicht so schnell ausgehen. Dieses Ziergras hat übrigens einen Mehrwert: Sie können sich einige der attraktiven Wedel zur Zeit der vollen Blüte abschneiden und ins Haus holen, die aparten Blütenrispen machen sich wunderbar in jedem floristischen Kunstwerk, sie schmücken aber auch ganz alleine schon mit wenigen Exemplaren jede Bodenvase, und das eine lange Zeit. Wenn Sie jetzt „Lust auf mehr Gras“ bekommen haben: Die Süßgräser haben noch ein paar Varianten zu bieten, mit ca. 650 Gattungen, die sich in rund 10.000 Arten auffächern, gehören sie zu den größten Familien der Blütenpflanzen.