Auf alle Fälle ist Chinaschilf ein Süßgras und sehr beliebt in Gärten. Miscanthus sinensis bildet dichte bis lockere Horste und wird 80 bis 200 cm hoch, manchmal aber auch deutlich höher. Die Pflanzen bilden ein horizontal wachsendes Rhizom, aus welchem das Wurzelsystem erwächst. Dieses kann, je nach Bodenbeschaffenheit bis in 2,50 Meter Tiefe vordringen. Das Besondere am Chinaschild ist der auffällige Blütenstand, eine 20 bis 36 cm lange, annähernd kahle bis filzig behaarte Rispe mit vielen Trauben. Die fedrigen Blütenrispen, je nach Sorte silbrig-weiß oder silbrig-rosa bis silbrig-rot erscheinen meist erst spät im Jahr, im August bzw. September. Es gibt zahlreiche Sorten, die als Gestaltungselement im Garten verwendet werden. Sehr bekannt ist vor allem das Riesen-Chinaschilf (Miscanthus x giganteus), welches bis 4 Meter hoch werden kann.
Standort von Chinaschilf
Chinagras stammt zwar aus Asien, kommt aber gut mit mitteleuropäischen Standorten zurecht. Sogar die Blütezeit wurde an unsere Klimabedingungen angepasst und auf Ende des Sommers gelegt. Die Pflanzen kommen bei uns super zurecht, sommes wie winters, solange der Standort passt.
- Standort möglichst sonnig!
- Leichter Schatten wird vertragen.
- Zu viel Schatten sorgt für schwachen Wuchs, kaum Blüte und schwöächt die Pflanze.
Pflanzsubstrat
An das Pflanzsubstrat stellt Chinaschilf keine großen Ansprüche, solange es nicht zu trocken ist. Feuchte Flächen sind deutlich besser geeignet als trockene.
- Nährstoffreicher und humoser Boden
- Günstig ist, die Erde mit Torf oder Kompost anzureichern, um die Feuchtigkeit zurückzuhalten.
- Ideal sind leicht feuchte, aber durchlässige Substrate.
- Wichtig ist eine gute Entwässerung!
- Auf feuchten Böden gedeiht kein Chinaschilf.
- Bodenverdichtung ist ungünstig.
Pflanzen
Die beste Zeit zum Pflanzen von Chinaschilf (Miscanthus) ist im Frühjahr. Allerdings bekommt man es dann nicht immer in den Gärtnereien. Die möchten nach Möglichkeit blühende Pflanzen verkaufen, das funktioniert besser. Versandhändler dagegen haben damit kein Problem. Ab Ende Juni, Anfang Juli bieten auch die normalen Gärtnereien wieder Gräser an. Staudengärtnereien haben sie immer im Angebot.
- Pflanzabstand je nach Sorte von 30 bis 120 cm.
- Besonders schön wirkt Chinaschilf in Kombination mit Phlox, Sonnenbraut oder Fackellilien
- Junge Pflanzen sind empfindlich gegen Wurzelkonkurrenz. Deshalb muss regelmäßig Unkraut entfernt werden.
- Eine Rhizomsperre macht Sinn, wenn unmittelbar neben dem Schilf eine pflegeintensive Grünfläche liegt.
- Viele Liebhaber pflanzen ihr Chinaschilf in Mörtelkübel, allerdings ohne Boden. Auch so soll es sich nicht viel ausbreiten.
Gießen und Düngen
Da Chinaschilf feuchte Böden bevorzugt, muss je nach Substrat, Standort und Wetter regelmäßig gegossen werden. Gedüngt werden muss dagegen nicht, die Pflanzen kommen auch ohne Dünger gut zurecht. Allerdings schadet etwas Dünger auch nicht.
- Besonders frisch gesetzte Pflanzen müssen ausreichend und regelmäßig gewässert werden.
- Auch ansonsten sollte der Boden nicht zu sehr austrocknen!
- Wenn der Boden sehr humos und fruchtbar ist, muss nicht gedüngt werden.
- Ansonsten ist eine Volldüngergabe im Frühjahr empfehlenswert.
- Im Pflanzjahr nicht düngen!
- Man kann Asche aus dem Ofen verwenden.
- Gülle und Mist sollte man besser nicht nutzen!
Schneiden
Chinaschilf wird kurz über dem Boden zurückgeschnitten. Wann man dies tut, ist eine Ermessensfrage. Man kann schon im Herbst schneiden, aber ich finde die dekorativen Halme im Winter besonder schön. Gerade bei Rauhreif sehen die Wedel toll aus. Ich schneide im Frühjahr und das funktioniert hervorragend. Fachleute sagen sogar, der Schnitt im Herbst kann die Pflanze schädigen. So kann nämlich Wasser in die hohlen Halme eindringen und das widerum kann zu Fäulnis führen.
Überwintern
Chinaschilf ist gut winterhart. Es macht sich in der kalten Jahreszeit ausgezeichnet im Garten. Die stehen gelassenen Blütenhalme wirken besonders unter Schnee und Rauhreif sehr apart und elegant und verleihen dem Garten Struktur. Maximal junges Schilf freut sich über etwas Winterschutz. Ansonsten soll Chinaschilf auch in recht rauhen Lagen den Winter gut überstehen. Die trockenen Teile der Pflanze dienen ihr als Schutz, also dort keinesfalls im Herbst schneiden! Ideal ist, die Pflanze etwas zusammenzubinden, damit der Wind die langen Halme nicht umreißt oder die Schneelast sie umknickt.
- Ausreichend winterhart.
- Halme und lange Blätter zusammenbinden, um sie vor Schneelast und Wind zu schützen!
Vermehren
Die Rhizome des Chinachilfs breiten sich flott und stark aus. Schon nach wenigen Jahren nimmt das Gras große Flächen für sich in Anspruch. Es breitet sich selbst aus, manchmal viel stärker, als das gewünscht ist.
Vermehrt wird Chinaschilf durch die Teilung der Rhizome. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr. Da die Wurzeln ein dichtes Geflecht bilden, ist das Ausgraben manchmal ein bischen mühsam. Das geteilte Gras wird gleich wieder eingepflanzt. So kann es schnell Wurzeln schlagen. Die Teilung klappt nicht immer, aber man kann es ja nochmals versuchen.
Krankheiten und Schädlinge
Chinaschilf ist eine sehr robuste Pflanze. Krankheiten und Schädlinge fallen im Allgemeinen nicht weiter auf.
Schöne Sorten
Chinaschilf wird mit zunehmendem Alter immer schöner. Am Anfang steht es meist wenig beeindruckend aus, aber mit jedem Jahr steigert sich das. Zwar ist die Auswahl immer Geschmackssache, aber ich habe einmal einige besonders dekorative Sorten zusammengetragen.
- ’Adagio’ – auch Zwerg-Chinachilf genannt. Niedrig bleibende, reich blühende Sorte und außerordentlich schöner, harmonischer Wuchsform. Nur 100 bis 150 cm hoch wachsend und auch für kleine Gärten und Kübel geeignet.
- ’Ghana’ – 140 bis 170 cm hohes Gras mit wunderschöner Herbstfärbung. Leuchtend orange Blätter sorgen für Farbexplosionen. Gute Solitärpflanze,a ber auch für kleine Gruppen geeignet. Blütenhalme wachsen straff aufrecht
- ’Giraffe’ – auch Zebra-Chinaschilf genannt. Besondes auffällig sind die waagerechten gelben Streifen. Blüht zuverlässig und relativ früh. Aufrechter, lockerer Wuchs, sehr standfest. Wuchshöhe 180 bis 250 cm
- ‚Grazielle’ – mit silberweißen, lockeren Blütenfahnen und leuchtend orangeroter Herbstfärbung. Besonders schön als Solitär. Wird 140 bis 170 cm hoch und blüht zuverlässig. Besonders flauschige Blütenstände und beste Wintersilhouette.
- ’Hermann Müssel’ – halbhohe Sorte mit perfekter Wuchsform. Besonders reichblütig mit einem breiten, bogig überhängenden Wuchs. Wuchshöhe 120 bis 170 cm, Blüte September bis November
- ’Kleine Fontäne’ – überaus reich blühende Sorte mit überhängendem Laub. Blüte von Juli bis Oktober. Blüten erst rötlich, später silbrig. Wuchshöhe 140 bis 160 cm. Es gibt auch eine höhere Sorte.
- ’Morning Light’ – weißbuntes Chinaschilf. Schmale weißgerandete Blätter. Schöne überhängende Wuchsform, aber wächst langsam und blüht kaum. Sehr elegante und feine Sorte.
- Miscanthus sinensis var. Purpurascens ‚’Herkules’ – niedrig bleibende, mit früher rötlich-brauner Herbstfärbung. Die Sorte ist extrem robust und auch für rauhe Lagen geeignet. Anfangs rosa Blütenstände, später silbrig. Wuchshöhe 120 bis 130 cm.
Tipps
- Chinaschilf mag im Jahr der Pflanzung keine Konkurrenz durch Unkraut. Also, beim Zupfen immer am Ball bleiben!
- Oft wird Chinaschilf nicht richtig deklariert. Man kauft es einfach unter der Bezeichnung Chinaschilf. Es gibt aber doch so viele Sorten. Wichtig zu wissen ist der richtige Name. Nur so lassen sich spezielle Informationen zu dem bestimmten Gras finden. Chinachilf allein ist zu allgemein.
- Immer daran denken, dass die meisten der Gräser recht groß werden, sowohl von der Höhe, als auch der Ausbreitung her. Man muss genügend Platz dafür lassen und den erst einmal haben. Glücklicherweise gibt es für kleine Gärten ja auch kleinere Sorten.
Fazit
Chinaschilf ist dekorativ und pflegeleicht. Man muss nur einmal im Jahr zur Schere greifen und das Gras in etwa 10 cm Höhe abschneiden. Ansonsten kommt es gut alleine zurecht und braucht vielleicht im Sommer hin und wieder etwas Wasser. Es gibt wunderschöne Sorten, für jede Gartengröße die passende. Aufpassen muss man, dass sich Chinaschilf im Garten nicht zu breit macht. Durch die Rhizome können sich die Pflanzen ziemlich ausbreiten.