Die Prunkwinde, auch Prachtwinde und Trichterwinde genannt, ist eine artenreiche Gattung, die in unseren Gärten als Kletterpflanzen wachsen und mit ihren vielfältigen Blüten und Blätterformen erfreuen. Sie lassen sich problemlos aus Samen ziehen und erreichen schon nach wenigen Wochen eine beachtliche Größe. Die bunte Farbenpracht, die diese Pflanzen zur Blütezeit in den Garten zaubern, fasziniert immer wieder und macht die Prunkwinden zu einer der beliebtesten Gartenpflanzen. Trichterwinden, Ackerwinden und Zaunwinden gehören zu den bei aus bekanntesten Arten. Im Übrigen gehört auch die im amerikanischen Raum weit verbreitete Süßkartoffel zu den Prunkwinden.
Aussaat frühzeitig beginnen
Die Prunkwinden zieht man am besten aus Samen, die man heute günstig erhalten kann. Besonders im Internet findet man eine große Auswahl von Prunkwinden Samen, die oft recht günstig angeboten werden. Für das beste Resultat sollte man darauf achten, stets frische Samen zu kaufen, die mit einem Datumsaufdruck auf der Tüte versehen sind. Vor dem Pflanzen der Samen ist es ratsam, sie etwa 24 Stunden in Wasser zu legen. Auf diese Weise keimen sie besser. Hier kann man sich ein buntes Sortiment zusammenstellen, und im Sommer die vielfarbigen Blüten genießen. Wer sich im Sommer einer herrlichen Blütenpracht erfreuen möchte, sollte zeitig im Haus mit der Aussaat beginnen. Je nach Art erscheinen nach fünf bis vierzehn Tagen die ersten Sämlinge. Die Pflanzen lassen sich sehr leicht aufziehen, wenn man dabei einige Regeln beachtet:
- Aussaat in Töpfen im warmen Zimmer ab Mitte März
- Bodentemperatur ca. 20 Grad Celsius
- Etwa drei Samen pro Topf pflanzen
- Nach Beginn des Rankens in Einzeltöpfe umpflanzen
- Rankhilfen zur Verfügung stellen
Auspflanzung erst nach den Eisheiligen
Die Pflanze ist frostempfindlich und man muss deshalb unbedingt sicherstellen, dass man sie erst nach dem letzten Frost nach draußen pflanzt. Es ist in jedem Falle besser, noch einige zusätzliche Tage zu warten. Beim Einsetzen sollte man darauf achten, dass die Pflanzlöcher groß genug ausgehoben werden. Zuvor muss der Gartenboden gut vorbereitet und aufgelockert werden. Die Trichterwinden sollten im schrägen Winkel zur Wand gesetzt werden. Bei den Prunkwinden handelt es sich um einjährige Pflanzen. Möchte man also jedes Jahr wieder die Blütenpracht der Prunkwinden im Garten genießen, so sollte man in jedem Frühjahr wieder rechtzeitig mit der Aufzucht beginnen. Dabei kann man die Farbkombinationen immer einmal wieder ändern und somit dem Garten wieder ein neues, zauberhaftes Bild verleihen.
Pflege über den Sommer
Die Prunkwinde braucht recht wenig Pflege. Diese schöne Kletterpflanze kann bis zu drei Metern hoch werden. Ab Juni blühen sie in Hellblau, Rot, Rosa, Violett, Hellbraun oder Weiß. Heute kann man auch etliche gefüllte Sorten auf dem Markt erhalten. Die Pflege gestaltet sich bei allen Sorten in etwa gleich:
- Auspflanzung frühestens Mitte Mai
- Sonniger Standort
- Normaler Gartenboden, mit Kompost angereichert
- Windschutz und Kletterhilfe zur Verfügung stellen
- Monatliche Düngung mit Mineraldünger
Die anspruchslose Pflanze gedeiht in jedem Garten ausgezeichnet. Besonders in einer sonnigen Lage kommt es zu einer üppigen Blüte. Die Pflanze gedeiht aber auch im Halbschatten. Wer sich jedoch eine besonders ausgiebige Blüte wünscht, sollte den Boden jeden Monat einmal mit Mineraldünger anreichern. Besonders kaliumbetonte Dünger fördern die Blütewilligkeit der Pflanze und tragen zu einer stark leuchtenden Blütenpracht bei. Die junge Pflanze sollte zunächst an der Rankhilfe festgebunden werden. Wichtig ist es ebenfalls, dass man die Pflanzen besonders während einer trockenen Periode regelmäßig gießt. Man kann bei den Prunkwinden wunderbar einen täglichen Blütenrhythmus beobachten. Früh morgens öffnen sich die Blüten mit den ersten Sonnenstrahlen zu ihrer ganzen Pracht.
Doch schon am Nachmittag ist diese Blüte wieder verblüht. Am nächsten Morgen nimmt eine neue Blüte ihren Platz ein und das Schauspiel beginnt von neuem. Blüten und Blätter der Trichterwinde sind zart. Deshalb sind sie für sehr windige Standorte weniger geeignet. Es empfiehlt sich, einen Windschutz für die Pflanzen zu schaffen. Kletterhilfen können sich verschiedenartig gestalten und man kann sie auch an solchen Gittern ranken lassen, die ebenfalls für andere Pflanzen benutzt werden. Die Prunkwinde kommt auch in Kombination mit anderen Pflanzen ausgezeichnet zur Wirkung. Die Blüte der Winden erfreut den Gartenfreund bis weit in den September hinein. Da die Pflanzen einjährig sind, werden sie im Herbst einfach ausgerissen und kompostiert.
Ein kühler, nasser Sommer ist auch bei bester Pflege ein Feind der Prunkwinde. Sie blüht nur kümmerlich und entwickelt nicht das herrliche Blumenmeer, dass ein sonniger Sommer hervorbringt. Deshalb ist es auch ratsam, die Prunkwinde so zu positionieren, dass sie jeden Sonnenstrahl ausnutzen kann.
Ist die Prunkwinde giftig?
Die Trichterwinde sollte mit Vorsicht behandelt werden, da sie in allen Teilen giftig ist. Sie enthält Lysergsäureamid, das dem Gift, das im Mutterkorn enthalten ist, ähnlich ist. Besonders gefährlich sind die Fruchtkapseln, die den Samen enthalten, das sich hier das meiste Gift konzentriert. Giftig sind die folgenden Teile der Pflanze:
- Fruchtkapsel
- Samen
- In vermindertem Maße: Stängel, Blätter, Blüten
Das Gift der Prunkwinde kann für kleine Kinder oder auch für Haustiere gefährlich sein. Das Gift kommt nur dann zur Wirkung, wenn die Pflanzenteile gegessen werden. In diesem Falle kann es zu starken visuellen und auditiven Halluzinationen kommen. Deshalb sollte man kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe der Pflanzen spielen lassen und auch Haustiere, wie Kaninchen, die möglicherweise die Fruchtkapsel fressen könnten, sollten vom Standort der Pflanzen ferngehalten werden.
Verwendung der Trichterwinde
Für die Prunkwinde findet man im Garten aber auch auf Balkon und Terrasse viele Einsatzorte. Die kletterfreudigen Pflanzen eignen sich prinzipiell, um an jeder Kletterhilfe empor zu ranken. Dazu dienen ihnen:
- Zäune
- Maschendraht
- Wände
- Pergolen
- Bäume
- Spaliere
Die Pflanzen breiten sich so sehr schnell zu einem herrlichen Teppich aus Blättern und Blüten aus und bieten einen hervorragenden Sichtschutz. Sie eignen sich auch dazu, um unansehnliche Flächen zu verbergen und den Garten in ein sommerliches Gewand zu hüllen. Lässt man sie an einer Pergola oder einem kleinen Gartenpavillon ranken, so entsteht eine besonders romantische Atmosphäre, in der man im Sommer viele schöne Stunden verbringen kann. Die Prunkwinden können auch sehr gut als Hintergrundpflanzen eingesetzt werden. Sie vertragen sich ausgezeichnet mit anderen Pflanzen und ergeben zum Beispiel in Verbindung mit Kletterrosen eine sehr schöne Kombination.
Prunkwinden können jedoch auch in einer Anzahl von anderen Weisen gepflanzt werden. Dabei sind der Fantasie des Gärtners keine Grenzen gesetzt. Hier nur einige Beispiele:
Mit Unterpflanzung kombiniert
Stehen Trichterwinden an Rankgerüsten, so kann man sie auch mit einer hübschen Unterpflanzung kombinieren. Tagetes setzen dabei herrliche Farbtupfer. Schafgarbe unterstreicht den romantischen Charakter der Winden und auch Dahlien oder Gladiolen wirken ausgezeichnet, wenn sie unter die rankenden Prachtwinden gepflanzt werden.
Es ist immer eine gute Idee, bei der Unterbepflanzung ebenfalls Pflanzen zu wählen, die bis in den Herbst hinein blühen. So hat man lange Freude an der Blütenkombination.
Bodendecker
Die Prunkwinde kann jedoch nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen. Sucht man einen schönen, blühenden Bodendecker, so bietet sich die Prunkwinde zu diesem Zweck ebenfalls an.
Als Balkonpflanzen
Prunkwinden machen sich auch auf dem Balkon oder der Terrasse ausgezeichnet. Hier kann man sich den Vorteil zu nutzen machen, dass sie sehr schnell wachsen. So kann man in kürzester Zeit einen wunderbaren Sichtschutz anlegen. Auf dem Balkon, oder wo kein Beet zur Verfügung steht, lassen sich die Prachtwinden auch in offene Behälter pflanzen. Ebenso können sie in großen Kästen gepflanzt werden, an denen man auch gleich das Spalier zum Ranken anbringen kann.
Hängend gepflanzt
Eine andere schöne Idee für die Prachtwinde sind Hängekörbe. In einem solchen Korb erfreut die Pflanze den ganzen Sommer lang mit Kaskaden gleichenden Blüten und Blättern, die sich über den Hängekorb ergießen.
Im gemischten Beet
Möchte man die Prachtwinden dazu benutzen, um ein wenig Farbe in gemischte Beete zu bringen, sollte man sie an hohen, mit Draht geschützten Pfählen emporranken lassen. Sonst breiten sie sich nur allzu schnell über das ganze Beet aus.
Schädlinge und Krankheiten der Prunkwinden
- Rote Spinne – Hin und wieder werden die Blätter der Trichterwinde von der sogenannten Roten Spinne befallen. Die Larven dieser Spinnmilben saugen an den Blättern. Sie erreichen eine Größe von 0,3 bis 0,6 Millimetern und sind deshalb mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die befallenen Blätter rollen sich auf und sterben ab. Schließlich kann die ganze Pflanze absterben.
- Weiße Fliege – Auch die weiße Fliege sucht sich die Prachtwinden gerne als Ziel aus. Hierbei handelt es sich um eine kleine Lausart mit Flügeln, die bevorzugt an der Unterseite der Blätter saugen. Die Blätter weisen darauf hin gelblich verfärbte Saugstellen auf. Schließlich trocknen sie aus und fallen ab. Die weiße Fliege bewegt sich auch mit Leichtigkeit von einer Pflanze auf die nächste, so dass man sie so schnell wie möglich bekämpfen sollte, wenn man einen Befall feststellt. Dazu gibt es verschiedene Insektizide. Die Behandlung zeigt die beste Wirkung, wenn man sie sie in Abständen von drei bis vier Tagen einige Male wiederholt, um auch resistente Larven abzutöten.
Biologische Methoden zur Schädlingsbekämpfung
Heute wird die natürliche Art der Schädlingsbekämpfung oft vorgezogen, dass sie umweltfreundlicher ist und auch weniger in das biologische Gleichgewicht im Garten eingreift. Ausgezeichnet geeignet ist dazu der Einsatz von Nützlingen, wie der Raubmilbe. Diese fressen die Schädlingslarven auf ohne dabei selbst der Pflanze zu schaden.
Einfache Kletterhilfen selbst herstellen
Wer nicht die Möglichkeit hat, die Prunkwinden an einem Zaun oder ähnlichen schon bestehendem Gerüst ranken zu lassen, kann mit ein wenig Fantasie selbst eine Kletterhilfe erstellen. Aus Holzleisten oder Bambus ist ein leichtes Gerüst schnell gebastelt. Wer es sich noch leichter machen möchte, kann auch einfach Draht oder Schur spannen. Diese können dann auch im Herbst besonders leicht wieder entfernt werden. Benutzt man Naturfasern, wie Hanf, Jute oder Kokos, kann man sie im Herbst sogar zusammen mit den Pflanzen auf den Kompost geben. Auf Schönheit braucht bei dem Gerüst kaum geachtet zu werden. Es wird bald von einem dichten Blätterwerk überzogen und ist nicht mehr sichtbar.
Fazit
Die Prunkwinde ist eine Kletterpflanze, die sich das Herz der Gartenbesitzer erobert hat. Sie erfreut den Betrachter im Sommer mit einem herrlichen Blütenmeer. Die Pflanzen sind leicht aufzuziehen und zu pflegen, so dass sie in jedem Garten leicht gedeihen können.