Gemüsegarten & Gemüse Kürbis - Anbau und Verwendung

Welcher Kürbis für die Kürbissuppe – Tipps zum Züchten

Kürbissuppe

Es gibt zwar mehr als 800 verschiedene Sorten eines Kürbisgewächses, aber längst nicht alle sind in unseren Breiten bekannt und werden zu leckeren Speisen verarbeitet. Sie werden namentlich in verschiedene Gruppen und Untergruppen eingeteilt und grob als Zierkürbis, Speisekürbis und Gemüsekürbis bezeichnet. Letzterer ist vor allem als Zucchini bekannt. Die botanische Bezeichnung für den Kürbis lautet Cucurbita, volkstümlich hat er noch viele andere, teils lustige Namen. Erfahren Sie hier, welchen Kürbis Sie für Kürbissuppe verwenden können.

Kürbispflanzen und ihre Heimat

Auch der Kürbis hat etwas mit der Entdeckung Amerikas zu tun. Die Indianer kultivierten ihn in verschiedenen Arten, er war bis nach Kanada bekannt. Er stammt ursprünglich aus Mittelamerika und ist über Eurasien nach Europa gebracht worden. Vermutlich kannte man zu jener Zeit noch lange nicht so schöne Verwendungszwecke für ihn wie heute. Seitdem der eigene Garten wieder mehr in den Vordergrund gerückt und die Eigenversorgung zu einem großen Thema geworden ist, steht auch das Interesse am Kürbis und seinen Verwendungsmöglichkeiten im Vordergrund.

Hinweis: Kürbispflanzen besitzen männliche und weibliche Blüten.

Besondere Merkmale von Kürbissen

Kürbis Kürbispflanzen sind im Garten wie eine kleine Sensation. Sie können rund 10 Meter lange Ausläufer bilden, an den dicken Stängeln bilden sich die großen Laubblätter. Die Stängel sind mit borstigen Haaren besetzt, die bei Berührung pieken, lieber Gartenhandschuhe tragen. Die Kürbispflanze könnte mit diesen Ausläufern auch an einem kräftigen Spalier hinaufklettern, einen Gartenzaun bewachsen oder einfach auch nur im Kreis herum „wuchern“. So mancher Gartenfreund hat den Kürbis schon nichts ahnend gepflanzt und sich dann über meterlange Triebe gewundert, mit denen er nicht mehr wusste, wohin. Mit ein bisschen Glück wird dann aus den schönen und leuchtend gelben Blüten auch ein angehender Kürbis.

Kürbispflanzen können auch in Sommerkürbis und Winterkürbis unterschieden werden. Diese beiden Arten können schon durch ihr Äußeres unterschieden werden. Während der Sommerkürbis einen eckigen Stiel besitzt, hat der Winterkürbis einen runden Stiel. Die Früchte aus der Familie der Sommerkürbisse können mit Schale verzehrt werden, das beste Beispiel ist ein Zucchino, der auch zu dieser Familie gehört. Winterkürbisse sind dagegen echte Dickköpfe, sie haben eine harte Schale und sträuben sich ein bisschen dagegen, vom Küchenchef erobert zu werden. Wer sich nicht auf Widerstand einlassen möchte, wählt einfach den Hokkaido Kürbis. Er ist zwar auch ein Winterkürbis, seine Schale ist aber trotzdem sie essbar ist, hart.

Tipp: Passend zu Halloween im Oktober gibt es die großen Pumpkin Kürbisse zum Ausschnitzen.

Mittlerweile sind auch bei uns sehr viele Kürbissorten bekannt und erhältlich, die zu den unterschiedlichsten Zwecken verwendet werden. So mancher mag beim Gedanken an Kürbis die Nase rümpfen, aber das ist unbegründet. Nicht die Medizinball großen Kürbisse, sondern eher die kleinen und aromatischen werden zu wohlschmeckenden Chutneys, Kompotten, Schnitzeln und noch vielem mehr zubereitet. Diese hier schmecken zum Beispiel sehr gut:

  • Hokkaido
  • Butternut oder Squash
  • Gelber Zentner
  • Patisson
  • Mini-Gartenkürbis
  • Spaghettikürbis
  • Rondini

Hier fühlt der Kürbis sich wohl

Kürbis Eine Kürbispflanze wird am besten auf der Fensterbank vorgezogen. Als waschechter Amerikaner liebt er sonniges und mildes Wetter, eine windgeschützte Lage und einen guten Boden. Dieser sollte besonders nährstoffreich sein, denn alle Kürbisköpfe an einer Pflanze haben jede Menge Hunger und wollen sehr groß werden. Also reichlich Kompost in die Erde geben, als Starthilfe mit Stickstoff-Dünger düngen und vor allem gut mit Wasser versorgen. Dabei sollte aber unbedingt Staunässe vermieden werden. Der Kürbis fault sehr schnell am Strauch, wenn die Früchte auf dem feuchten Boden liegen. Ein Büschel Stroh darunter oder ein Stück Holzbrett kann das verhindern.

Hinweis: Der Kürbis ist ein Starkzehrer und muss seinen Platz im Garten für vier Jahre wechseln.

Außerdem ist er wählerisch, was seine Nachbarn angeht. Tomaten und Gurken mag er nicht, denn auch sie sind Starkzehrer und würden ihm die Nahrung streitig machen. Er kann jedoch bedenkenlos in die unmittelbare Nähe von Bohnen gepflanzt werden, weil diese ihm auch den gewünschten schattigen Platz vermitteln.

Schädlinge an der Pflanze

Schnecke Auch Schnecken lieben Kürbisse, deshalb sind sie der ärgste Feind von jungen Pflanzen. Schneckenabwehr ist ein landläufig bekanntes Problem, es gelingt jedoch mit Schneckenzäunen oder Bierfallen, die Tiere von den Kürbissen fernzuhalten. Ist das Wetter trocken, werden die Pflanzen eher verschont als bei Regen und feuchtem Wetter.
Eine weitere Plage kann Mehltau sein, der gerne auf Kürbispflanzen zu sehen ist. Dies ist wiederum ein Problem, das bei trockenem Wetter und bei Hitze sehr häufig auftritt. Sind die Kürbisköpfe bereits weit ausgebildet, kann der Mehltau nicht mehr so viel Schaden anrichten, wie bei jungen Pflanzen.

Falscher Mehltau zeigt sich mit gelb-weißen Flecken auf den Blättern und mit weißem Belag unter den Blättern der Kürbispflanze. Der falsche Mehltau tritt wieder bei feuchtem Wetter auf und sorgt dafür, dass die Pflanze abstirbt. Grundsätzlicher Verzicht auf Stickstoffdünger kann helfen, solche Erkrankungen erst gar nicht auftreten zu lassen.

Tipp: Brennnesseljauche ist ein gutes Mittel gegen Schädlinge auf Gemüsepflanzen.

Der Kürbis in der Küche

Der Hokkaido ist praktisch das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich. Im eigenen Garten wird er bei entsprechend guter Pflege für den einen oder anderen Kürbiskopf sorgen, deshalb sind Rezepte sehr begehrt. Zu welcher Jahreszeit man aus dem Hokkaido eine Kürbissuppe oder ein anderes leckeres Essen zubereiten möchte, er ist sehr vielseitig und vor allem leicht zuzubereiten.

Kürbissuppe Natürlich kann er immer noch als Kürbissuppe zubereitet werden, die Rezepte wurden immer weiter verfeinert. Aber auch die beliebten Chutneys, die vor allem zur Grillsaison sehr beliebt sind, kann man aus Kürbis zubereiten. Dann sollten allerdings ausreichend Gläser vollgemacht werden, denn der Hokkaido ist in der Grillsaison noch nicht ganz reif, er wächst dann wahrscheinlich noch ahnungslos in der Nähe des Grills vor sich hin. Eingelegter Kürbis oder eingemachte Chutneys halten sich natürlich übers Jahr sehr gut, sodass dies kein Problem darstellen dürfte.

Unabhängig davon sollte man aber auch einmal die anderen Sorten probieren, wie zum Beispiel diese hier:

  • Muskatkürbis
  • Feigenblattkürbis
  • Flaschenkürbis
  • Türken-Turban
  • Moschuskürbis

Er duftet, wenn er ganz reif ist, ein kleines bisschen wie Moschus und die beiden anderen haben ein cremiges Fruchtfleisch, das sehr aromatisch schmeckt.

Hinweis: Der Hokkaido hat 12x mehr Karotin als Möhren, daher die satte orangene Farbe.

Schmackhaft und nahrhaft

Kürbisse sind sehr gesund, wie könnte es bei Gemüse auch anders sein. Aber die hohe Menge an Beta-Karotin und Vitamin A, an Magnesium sowie Kalium und Kalzium sind schon beachtlich. Wir alle wissen, dass Beta-Karotin sehr wichtig für den Schutz der Körperzellen ist. Es gehört zu den Radikalenfängern, die gerade in der heutigen Zeit so wichtig sind.

Rezept für eine Kürbissuppe

Aus einem Hokkaido Kürbis mit einem Gewicht von rund 600g brutto und den folgenden Zutaten lässt sich eine sehr delikate Kürbissuppe zubereiten:

  • 1 feingewürfelte Zwiebel
  • Salz, Pfeffer
  • Etwas Butter zum Andünsten
  • Gewürz Delikata (Reformhaus)
  • 300 ml Wasser
  • 200 ml Milch
  • Etwas Sahne
  • Etwas Kürbiskernöl
  • mit Orangensaft abschmecken

Cucurbita Den Hokkaido Kürbis waschen und dann halbieren, die Kerne mit einem Löffel herausschaben (für eine Aussaat aufbewahren). Danach den Kürbis mit Schale grob würfeln und mit den Zwiebeln in der Butter dünsten. Mit Salz und Pfeffer und Delikata (Bio-Pflanzengewürzmischung) würzen.

Milch und Wasser zugießen und einmal kurz aufkochen lassen, dann zugedeckt auf kleiner Flamme für ca. 20 Minuten leise köcheln lassen. Wenn die Kürbiswürfel gar sind, werden sie mit dem Mixstab püriert und evtl. noch mit etwas Wasser/Milch aufgekocht, sodass eine sämige Kürbissuppe entsteht. Ein Schuss Orangensaft gibt der Kürbissuppe eine zusätzliche feine Note. Mit einem Teelöffelchen flüssiger Sahne in der Suppenschale ein Muster ziehen und mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl verzieren.

Erfreulich: wenige Kalorien im Kürbis

Für diese leckere Mahlzeit braucht man eine gute halbe Stunde und sie schmeckt nicht nur im Herbst, wenn allgemein die Zeit der Kürbisse herrscht. Wer keinen eigenen Garten und keinen eigenen Hokkaido Kürbis hat, kann ihn im Supermarkt fast das ganze Jahr hindurch finden.

Wenn die Ernte sehr üppig ausfällt und man nicht weiß, wohin mit den Kürbisköpfen, kann man sie auch in Stücke schneiden und einfrieren. Alternativ dazu können sie wie saure Gurken eingelegt werden und sind eine leckere Beilage zum Abendbrot. Zur Lagerung des Kürbisertrags sollten die Früchte in einem trockenen und nicht zu kühlen Raum auf ein Regal kommen. Wenn sie reif geerntet werden, sollten sie noch etwas in der Sonne liegen bleiben, bevor sie eingekellert werden.

Tipp: Wenn der Stiel verholzt ist und der Kürbis beim Anklopfen hohl klingt, ist er reif.

Fazit
Der Kürbis ist nicht nur eine sehr interessante Gemüsepflanze, solange sie noch im Gartenbeet steht. Obwohl er hier mit seiner imposanten Länge und möglicherweise vielen Früchten für Aufsehen sorgen würde, sollte man doch auf einen Teil der Früchte verzichten und bei rund 5 bis 8 Blüten den Wuchs stoppen. Einfach das Triebende abknipsen und die vorhandenen Blüten verhätscheln und verwöhnen. Es passiert schnell, dass die Kürbisblüten schon am Ansatz faulen und keine Früchte ausbilden. Lieber etwas Stroh unter die Blüte legen, damit sie weich und trocken liegt. Die Erde sollte auf jeden Fall gut feucht gehalten werden, damit die Kürbisköpfe sich gut ausbilden. Dann können sie auch den fertigen Kürbissen auch bald eine leckere Kürbissuppe herstellen.