Sie können ganzjährig mit ihrer Blütenpracht bezaubern, bestechen durch dicke, satt gefärbte Blätter und sind in zahllosen Zuchtformen erhältlich – bereits diese Vorzüge machen die Usambaraveilchen zu äußerst beliebten Zimmerpflanzen. Dazu erwartet die Saintpaulia, wie das Usambaraveilchen auch genannt wird, keine besondere Pflege und kann auch von Laien sehr einfach vermehrt werden. Einige wenige Sonderwünsche haben die Veilchen aus dem Usambaragebirge aber doch, zumindest dann, wenn sie eine langjährige und durchgehende Blüte tragen sollen.
Der richtige Standort für das Usambaraveilchen
Das afrikanische Veilchen, wie die Saintpaulia auch bezeichnet wird, benötigt in erster Linie eine gleichbleibende Temperatur. Und diese sollte zwischen 18°C und 25°C liegen. Für eine volle Blüte ist der Bereich von 20°C bis 24°C ideal.
Am besten gedeiht das Usambaraveilchen, wenn es sehr hell steht, ohne dabei direktem Sonnenlicht ausgesetzt zu sein. Wird ihm dazu noch eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit geboten, steht dem gesunden Gedeihen nichts mehr im Wege.
Anforderungen an den Standort im Überblick:
- Eine ganzjährig gleichbleibende Temperatur zwischen 18°C und 25°C
- Standort sollte möglichst hell aber nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich positiv auf Blüte und Wachstum aus
Usambaraveilchen gießen
Usambaraveilchen benötigen ein gleichmäßig feuchtes Substrat. Wie oft dafür gegossen werden muss, hängt von Erde, Luftfeuchtigkeit und Temperatur ab. In einer starken Blühphase während des Sommers muss man natürlich häufiger zur Gießkanne greifen als im Winter.
Zum Gießen sollte man kalkarmes Wasser einsetzen, das eine Temperatur von etwa 20°C aufweist. Zu kaltes oder zu warmes Wasser kann bleibende Schäden an der Pflanze hinterlassen und darüber hinaus auch den Befall durch Krankheiten und Schädlinge begünstigen.
Bei Usambaraveilchen muss man zudem genauestens darauf achten, dass das Wasser keinen direkten Kontakt zu den Blättern hat. Denn ein Gießen von oben, sprich auf die Pflanze, sorgt umgehend für Fäulnis. Aus diesem Grund muss natürlich auch Staunässe dringend vermieden werden.
Saintpaulia richtig gießen:
- Auf etwa 20°C temperiertes Wasser benutzen
- Kalkarmes Wasser einsetzen
- Pflanze stets von unten gießen, Wasser in den Untersetzer oder Übertopf geben oder den Erdballen samt Topf einweichen, Blätterkontakt dabei dringend vermeiden
- Staunässe vermeiden aber gleichmäßig feucht halten
Welche Pflege benötigen Usambaraveilchen?
Usambaraveilchen sind unkompliziert, was die allgemeine Pflege anbelangt. Regelmäßiges Gießen, Düngen und Entfernen der absterbenden Pflanzenteile reichen vollkommen aus, um die Pflanze gesund zu erhalten. Natürlich nur, sofern der richtige Standort und ein passendes Substrat gewählt werden.
Umtopfen ist nur bei Bedarf notwendig.
Die Saintpaulia richtig düngen
Usambaraveilchen zeigen fast durchgehend eine reiche Blüte. Dafür benötigen sie vor allem in Frühjahr und Sommer ein hohes Maß an Energie und Nährstoffen. Als Topfpflanze können sie diese nur kurzfristig allein aus dem Bodensubstrat beziehen, daher ist eine regelmäßige Düngung notwendig.
Ein einfacher Volldünger in flüssiger Form oder ein Dünger für blühende Zierpflanzen ist ideal. Dieser kann in geringer Konzentration gemeinsam mit dem Gießwasser in Untersetzer oder Übertopf gegeben werden. Eine Düngung aller 14 Tage ist im Normalfall ausreichend. Bei großen Pflanzen mit zahlreichen Blüten kann auch eine wöchentliche Düngung notwendig sein.
Usambaraveilchen umtopfen
Bei dem Thema Umtopfen gestalten sich Usambaraveilchen unproblematisch, ein regelmäßiger Erdwechsel ist nicht notwendig. Und auch ein größerer Topf wird erst dann nötig, wenn der aktuelle Erdballen vollkommen durchgewurzelt ist.
Der Durchmesser des neuen Topfes kann ruhig vorsichtig bemessen werden, denn Usambaraveilchen gedeihen gut auf kleinem Raum. Haben sie hingegen sehr viel Platz im Topfinneren, entstehen zunächst keine Blüten mehr. Stattdessen wird die gesamte Energie in das Wurzelwachstum und die Ausbildung neuer Blätter gesteckt. Erst wenn die Wurzel hierbei auf Grenzen stößt, wird die Pflanze wieder weiterblühen. Zu viel wurzelfreie Erde kann den Saintpaulia sogar schaden. Denn stimmt das Verhältnis zwischen Größe des Wurzelballens und Substratmenge nicht, gerät auch die Balance von Feuchtigkeit und Sauerstoff aus den Fugen.
Die Pflanze sollte zudem so eingesetzt werden, dass die Blätter dicht auf dem oberen Topfrand aufliegen.
Umtopfen der Saintpaulia im Überblick:
- Umtopfen nur nach Bedarf, wenn Wurzeln den ganzen Topf einnehmen
- Möglichst kleine Blumentöpfe wählen, diese sind gesünder und bringen schönere Pflanzen hervor
- Auf ein Aufliegen der Blätter auf dem oberen Topfrand achten
Welches Substrat benötigen Saintpaulia?
Ähnlich dem Umtopfen gestaltet sich auch die Wahl des Substrats sehr einfach. Für Usambaraveilchen reicht eine normale Blumenerde, mit Kompost oder Torf, aus. Optimal ist eine Mischung dieser zwei Erdarten zu gleichen Teilen. Ebenfalls geeignet ist eine Mischung aus Tongranulat und Blumenerde, die Blumenerde muss hier mengenmäßig aber deutlich überwiegen. Ideal ist ein Mix aus vier Teilen Erde und einem Teil Granulat. Und auch Kakteenerde kann für Usambaraveilchen verwendet werden.
Schneiden oder Reißen?
Verwelkte, vertrocknete oder sich zersetzende Blüten und Blätter der Usambaraveilchen sollten möglichst schnell entfernt werden. Anderenfalls drohen Fäulnis, Schimmel und Krankheiten. Diese sollten jedoch nicht fein säuberlich abgeschnitten werden. Dabei verbleibende Reste können am Grund der Pflanze oder von anderen Teilen verdeckt weiter faulen und dem Usambaraveilchen lange Zeit unbemerkt Schaden zufügen.
Besser ist es, betroffene Teile durch einen kurzen, kräftigen Ruck zu entfernen. Hierbei darf nicht zögerlich vorgegangen werden. Je abrupter und gezielter der Ruck, desto schonender ist es für die Gesundheit der Pflanze.
Kann man Pflanzenteile nicht mit Daumen und Zeigefinger erreichen, hilft eine Pinzette. Allerdings nur bei festen oder vertrockneten Blüten und Blättern. Teile, die sich bereits zersetzt haben, zerfallen bei derlei Versuchen eher. Hier muss man möglichst tief am Stängel ansetzen, um alles zu entfernen.
Usambaraveilchen vermehren
Saintpaulia können über Samen, Geiztriebe und Blattstecklinge vermehrt werden. Die einfachste und schnellste Möglichkeit ist die Vermehrung durch Stecklinge. Zu diesem Zweck muss ein möglichst großes und gut ausgebildetes Blatt samt vier bis fünf Zentimeter langem Stiel abgeschnitten werden. Der gesamte Stiel und untere Blattrand werden wahlweise mit handelsüblicher Blumenerde oder mit einem Gemisch aus zwei Teilen Erde und einem Teil Sand bedeckt. Ein sehr kleiner Blumentopf eignet sich hierfür hervorragend.
Die Erde muss, ebenso wie bei der adulten Pflanze, feucht sein, aber nicht nass. Der Standort muss hell aber frei von direkter Sonne sein und sollte eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Kann diese nicht zur Verfügung gestellt werden, hilft ein transparenter Plastikbeutel über dem Blattsteckling dabei, das Pflanzklima zu verbessern. Als Keimtemperatur ist der Bereich zwischen 20°C und 25°C ideal. Werden diese Ansprüche erfüllt, zeigen sich nach spätestens zwei Monaten erste Blätter. In den meisten Fällen kommen diese jedoch schon nach etwa vier Wochen aus der Erde.
Bei der Vermehrung durch Geiztriebe ist etwas Geduld erforderlich. Denn damit diese Variante funktionieren kann, müssen sich zunächst entsprechende Triebe gebildet haben. Ausgehend vom Hauptstamm der Saintpaulia entwickeln sich Jungpflanzen, die durch kleinere Blätter in der Pflanzenmitte deutlich von der Mutterpflanze zu unterscheiden sind. Werden diese mit einem scharfen Messer vorsichtig vom Stamm gelöst, können sie ebenso wie die Blattstecklinge angezogen werden.
Die Vermehrung über Samen gestaltet sich für Laien ungleich schwieriger. Bereits gewonnene Samen sind in der Keimung einfach. Das Problem stellt die Samengewinnung dar. Hierfür sind ein umfassendes Wissen, Geduld und viel Fingerfertigkeit nötig.
Vermehrung der Usambaraveilchen im Überblick:
- Vermehrung durch Samen, Blattstecklinge und Geiztriebe möglich
- Durch Blattstecklinge kann Saintpaulia sehr einfach und schnell vermehrt werden, auch von Laien
- Vermehrung durch Geiztriebe möglich aber meist langwierig
- Samengewinnung für Laien ungeeignet
Usambaraveilchen sicher überwintern
Bei Saintpaulia, die ausschließlich auf der Fensterbank stehen, ist die Überwinterung absolut problemlos. Einzig die Temperatur sollte einigermaßen gleich gehalten werden. Gießen und Düngen können in der kalten Jahreszeit etwas zurückgefahren werden. Allerdings nur, wenn die Pflanze nicht durchgängig blühen soll.
Bei Usambaraveilchen, die während des Frühlings und Sommers teilweise auf Balkon oder Terrasse standen, sollte man ebenfalls auf gleichbleibende Temperatur und Frostfreiheit achten. Abrupte Änderungen sind zu vermeiden.
Pflanzen, die im Winter gar nicht blühen sollen, dürfen ruhig etwas kühler stehen. Unter 12°C bis 15°C sollte das Thermometer dennoch nie fallen. Zudem ist wie sonst auch, ein heller Standort ohne direkte Sonne erforderlich damit die Saintpaulia gedeihen kann.
Sind Usambaraveilchen giftig?
Usambaraveilchen sind für Menschen an sich zwar nicht giftig, gänzlich ungefährlich sind sie jedoch nicht. Denn für Hunde, Katzen, Vögel und kleine Kinder kann der Verzehr durchaus zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen. Daher sollten die Pflanzen außerhalb der Reichweite von Tieren und Kleinkindern stehen.
Zeigen sich Vergiftungserscheinungen, sollte man sofort einen Arzt oder Tierarzt aufsuchen und diesen über die jeweiligen Pflanzen informieren. Selbst dann, wenn an den Usambaraveilchen keine Bissspuren sichtbar sind. Da Blätter immer wieder unbemerkt abfallen und auf dem Boden landen können, sind eventuell keine Beweise mehr auffindbar.
Typische Krankheiten und Schädlinge der Saintpaulia
Blattläuse, Spinnmilben, Blattälchen, Schmierläuse, Wollläuse – von all diesen Parasiten werden Usambaraveilchen nicht selten befallen. Leidet die Pflanze an diesen Schädlingen, zeigen sich verfärbte Stellen, Flecke und Beläge. Natürlich können auch die Parasiten an sich sichtbar sein.
Um einem derartigen Befall vorzubeugen, sollten Sie die Saintpaulia insgesamt gesund halten. Ein passender Standort, das richtige Substrat, regelmäßiges Gießen und Düngen stellen das sicher. Wird das Usambaraveilchen dennoch heimgesucht, helfen nur noch entsprechende Pflanzenschutzmittel. Zusätzlich sollten Sie die bereits betroffenen Teile entfernen.
Kann das Usambaraveilchen draußen stehen?
Bei dem Usambaraveilchen oder afrikanischem Veilchen handelt es sich nicht tatsächlich um einen Verwandten des einheimischen Veilchens oder des Alpenveilchens. Diesen Namen erhielt die Saintpaulia aufgrund der violetten Blütenblätter und dadurch an Veilchen erinnernden Erscheinung, die ursprüngliche Formen einheitlich zeigten. Da die Pflanze erstmals im afrikanischen Usambaragebirge gefunden wurde, wurde sie also nach diesem und dem Aussehen ihrer Blüten benannt.
Das Wissen um die Herkunft ist wichtig, wenn es um die Wahl des richtigen Standortes geht. So kann die Saintpaulia zwar durchaus zeitweilig draußen stehen, allerdings nur, wenn die Temperatur auch nachts nicht unter 18°C sinkt. Direkte Sonne muss ebenfalls vermieden werden. Ein überdachter Balkon, ein halbschattiges Fensterbrett oder eine abgeschirmte Terrasse sind geeignet. Unter freiem Himmel im Garten können Usambaraveilchen hingegen Schaden nehmen, wenn sie zu viel Sonne abbekommen. Ein Einpflanzen in das Beet oder einen großen Kübel bekommt der Saintpaulia ebenfalls nicht. Denn hierbei werden zwar reichlich Wurzeln und Blätter ausgebildet, die Energie für das Blütenwachstum fehlt jedoch.
Fazit
Das Usambaraveilchen hat zwar ein paar kleine Sonderwünsche, pflegeleicht ist es aber dennoch. Und hat dazu auch noch eine atemberaubende Vielfalt zu bieten. Einfarbige oder mehrfarbige Blüten, mit glatten oder gefransten Rändern, gefüllt oder einfach – in der riesigen Auswahl der Zuchtformen findet sich für jeden Einrichtungsstil und für jede Vorliebe der passende Blüher. Gemeinsam mit der kostengünstigen Anschaffung und kinderleichten Vermehrung erhält das Usambaraveilchen so einen besonderen Reiz. Und dieser ist so groß, dass die Saintpaulia schon seit langer Zeit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen zählt.