Gartengestaltung Garten anlegen - Planung & Gestaltung

Garten anlegen & gestalten – Grundlagen für Einsteiger

Garten anlegen gestalten

Es ist oft nicht ganz einfach, wenn man einen Garten selber planen und anlegen möchte. Man kann viel falsch machen. Auch hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Prioritäten. Im Grunde genommen ist es nicht schwer, einen Garten anzulegen, wenn man sich an einige Regeln hält. Man muss auch nicht alles auf einmal machen. Einen Garten anzulegen kann Jahre dauern. Gut Ding will Weile haben.

Ein paar grundlegende Regeln

  • Ein Garten muss immer zum Stil des Hauses passen. Ein modernes, schlicht gehaltenes Haus und ein bunter, überquellender Bauerngarten passen nicht zusammen.
  • Schöne Aussichten sollten erhalten bleiben! Wer einen freien Blick ins Grüne hat, sollte keine Hecke davor pflanzen!
  • Die Mitte des Gartens sollte man frei lassen. Das ist ein idealer Platz für einen schönen Rasen oder aber einen Teich. Dort wirkt auch ein Platz aus Natursteinpflaster und darauf ein größerer Brunnen.
  • Garten in Etappen anlegen! Immer Zwischenziele setzen! Was ist am Wichtigsten? Was hat etwas Zeit?

Welcher Gartentyp passt zu Ihnen?

Man hat so seine Vorstellungen, was man im Garten alles verwirklichen möchte, aber passt das alles zusammen? Haustyp, Wünsche der Familie, Gartengrundstück? Wie findet man seinen persönlichen Gartenstil, so dass am Ende alles zusammenpasst?

Man muss sich nicht zu 100 Prozent an ein Gartenschema halten, aber die Grundelemente sollten schon zusammenpassen. Welche Typen gibt es?

  • Garten anlegen gestalten Landhausgarten – Verwendung natürlicher Materialien und Bepflanzung mit möglichst einheimischen Pflanzen, ideal für Schwimmteich, Biotop/Bachlauf
  • Stadtgarten – hauptsächlich sehr kleine Gärten (Reihenhausgärten, kleine Vorgärten, begrünte Innenhöfe und Dachgärten), geradlinige Konzepte und nicht zu große Pflanzen
  • Bauerngarten – vom Hauptgarten abgezweigter Gartenteil, der für Kräuter genutzt wird
    • daneben gedeihen meist Gemüse und Obst
    • nahe der Küche angelegt für kurze Wege.
  • Küchengarten – Obstbäume, Spalierobst, Gemüse und Kräuter, Beerensträucher, Naschgarten, alles was essbar ist
    • Heute werden gern Hochbeete verwendet, die viele Vorteile haben
  • Nutzgarten – meist Zusammenschluss aus Küchen- und Bauerngarten, ideal für Selbstversorgen und alle, denen Bio wichtig ist

Ziergarten wie

  • Rosengarten – typischer Romantikgarten, Rosen dominieren, was nicht heißt, dass es keine anderen Pflanzen gibt
    • Duftgarten, wenn man die passenden Rosen auswählt
  • Formalgarten – typisch sind gerade Wegführung, viele kleine, exakt angelegte und ausgerichtete Beete und in Form geschnittene Gehölze
    • Beete sind oft mit Buchshecken eingefasst.
  • Steingarten – Hauptgestaltungselemente sind Felsbrocken, Steine und Kies, ideal ist eine Hanglage
    • Bepflanzung mit pflegeleichten und trockenheitsresistenten Pflanzen
  • Alpinum – Steingartenart, die eine hochalpine Landschaft kopiert
    • Pflanzen aus dem Hochland und die Nachbildung stellen hohe Anforderungen an den Gärtner
  • Landschaftsgärten – es werden bestimmte Landschaften einer Region nachgebildet
  • Englischer Garten – dicht bepflanzte Hügel, Teiche und Waldstücke im Wechsel mit freien Rasenflächen und blühenden Stauden
    • braucht Platz, ist aber auch auf kleiner Flächen umsetzbar
  • japanischer Garten Japanischer Garten – knorrige Bäume, meist als Bonsai oder in Zwergform, Teiche, Wasserläufe mit Brücken, viele Steine und Kies
    • auf Blumen wird weitestgehend verzichtet
  • Chinesischer Garten – ähnlich dem Japangarten, aber verspielter. Pagoden, Wasserspiele und mehr Bepflanzung
    • alles hat eine Symbolik, alles muss an den richtigen Platz
  • Zen-Garten – aus Felsen, Steinen und Kies
    • nur Moos ist erlaubt, sonst kein Grün
    • Wasser wird durch in Kies gezogene Linien symbolisiert

Garten planen

Erster Schritt – Plan zeichnen

Wer einen Garten planen möchte, muss an viele Dinge denken. Man wirtschaftet nicht einfach wild drauflos, sondern macht erst einmal einen Plan. Man beginnt mit einer Skizze, in die alle wichtigen Elemente, die im Garten Gestalt annehmen sollen, eingezeichnet werden. Dazu gehören erst einmal: Das Haus in der richtigen Lage und Wege, Mauern und Zäune. Dann wird das fest stehende, also schon vorhandene genau ausgemessen, damit eine maßstabsgerechte Zeichnung entstehen kann. Dort hinein werden vorhandene Gehölze, Bodenbeschaffenheit und Verteilung von Licht und Schatten mit eingefügt.

Wichtig können auch schon die Bodengegebenheiten sein. Wo ist der Boden evtl. feucht oder gar nass. Ist die Fläche zugewachsen, weil es Brachland ist, nach Zeigerpflanzen für feuchte Böden suchen (Brennnessel, Hahnenfuß)

Damit alle im Haus lebenden Personen und vielleicht auch die Haustiere sich im Garten wohlfühlen, sollte man bei der Planung kurzum an alle denken. Wie wird der Garten genutzt? Spielen die Kinder viel im Freien? Soll der Garten auch für Feiern genutzt werden? Soll es ein reiner Ort zum Erholen werden? Am Ende muss man sich natürlich immer fragen, wie viel Zeit und Geld soll investiert werden?

Zweiter Schritt – praktische Dinge planen

Wichtig für eine Gartenplanung sind so profane Dinge wie die Anschlüsse für Wasser und Strom, die Beleuchtung für Sitzplätze sowie Wege. Auch Platz für das Auto oder die Autos, Fahrräder, Wäschespinne und Mülltonnen ist zu berücksichtigen. Hat man das alles zusammen, werden die kürzesten Verbindungen ausgesucht und dort Wege eingezeichnet. Hier geht es ausschließlich um Funktionalität.

Dritter Schritt – Gartenräume planen

Gartenräume machen einen Garten interessant. Es ist toll, wenn sich einem der Garten nicht auf einen Blick erschließt, sondern sich erst Stück für Stück öffnet. Solche Räume können durch Hecken in verschiedenen Höhen, Mauern oder Sichtschutzelemente entstehen. Hier können die Wege auch geschwungen sein. Im Garten kommt es nicht auf kurze Wege an, die einzelnen Räume sollen harmonisch miteinander verbunden werden. Wichtig ist, dass jeder Weg ein Ziel hat und wenn es nur eine Bank ist, eine Skulptur oder ein Wasserbecken.

Vierter Schritt – die Bepflanzung planen

Die Bepflanzung muss man nicht gleich bis ins letzte Detail planen. Aber ein paar wichtige Dinge sollten von Anfang an berücksichtigt werden! Spannend wird ein Garten durch Kontraste. Die Pflanzen dürfen nicht alle eine Höhe haben. Bei hauptsächlich waagerechten Pflanzungen muss man einen Ausgleich schaffen. Dafür eignen sich z.B. säulenförmige Gehölze. Viele wünschen sich einen Hausbaum. Solch ein Baum braucht seinen Platz. Man muss die voraussichtliche Endgröße berücksichtigen. Auf alle Fälle aber nicht zu viele Farben wählen. Lieber Ton in Ton pflanzen!

Darauf achten, keine Gehölze zu pflanzen, die zu groß für die Gartengröße werden. Man sieht immer wieder, dass Koniferen und Bäume in Vorgärten stehen, die sämtliche Fenster zugewachsen haben und die dreimal so hoch sind wie das Haus. Das sieht nicht gut aus und stört oft auch Nachbarn.

Garten anlegen

Pflanzen aus Samen ziehen Nachdem ein guter Plan gemacht wurde, wie der Garten einmal aussehen soll, geht es an das Anlegen. Das Gerüst wird festgelegt, sozusagen die Grundstrukturen. Zuerst werden sowieso meist die Terrasse und die Auffahrt bzw. die Stellplätze angelegt. Das ist erstmal das Wichtigste. Wenn man sparen muss, kann die Terrasse vielleicht noch bis zum nächsten Frühjahr warten. Der Weg bis zum Hauseingang oder den Garagen (Carports) muss baldigst fertiggestellt werden, damit man schließlich trockenen Fußes und sauber überall hin gelangt, wo man muss. Wichtig ist, gute Materialien zu wählen und alles richtig, mit Fundament zu bauen, damit es hält und stabil ist.

Um den Garten weniger einsehbar zu machen, werden meist schnell Hecken gepflanzt. Wichtig ist, sich zu erkundigen, wie hoch die Abgrenzung zur Straße sein darf. Immergrüne Hecken haben den Vorteil, den Garten ganzjährig abzuschirmen, nehmen aber auch viel Licht. Eine Hecke bleibt in der Regel für viele Jahre, weshalb man gut wählen sollte, bevor man sich entscheidet. Auch beim Sichtschutz zum Nachbarn gibt es Vorschriften und Regeln!

Wenn Terrasse, Hecke oder Sichtschutzzaun, Auffahrt und Stallflächen gebaut sind, kommen die Wege dran, zumindest die Hauptwege (meist einer). Auch hier ist die richtige Materialauswahl wichtig. Für Kieswege oder alle nicht fest verlegten Wege ist eine Einfassung empfehlenswert, damit sie dort bleiben, wo sie gedacht sind und sich nicht ausbreiten.

Nun können schon Beete ins Auge gefasst werden. Vorher ist es aber sinnvoll, größere Gehölze zu pflanzen, wenn das geplant ist. Viele wünschen sich einen Hausbaum. Geeignete Exemplare gibt es jede Menge. Neben dem persönlichen Geschmack sind aber Endgröße des Baumes und Gartengröße ausschlaggebend. Ein Mammutbaum eignet sich nicht für den Vorgarten. Eine falsche Auswahl macht in ein paar Jahren Arbeit und manchmal auch Ärger mit den Nachbarn. Auch größere Sträucher sollte man vor der Beetanlage pflanzen.

Viele Gartenbesitzer legen vor den Beeten den Rasen an. Das macht durchaus Sinn. Allerdings ist das Gelingen oft abhängig von den Witterungsbedingungen. Rasen gedeiht nicht immer. Die richtige Zeit ist entscheidend. Rasenkanten sind eine sinnvolle Ergänzung. Zwar kostet das erst einmal Geld, aber es zahlt sich später durch weniger Arbeit aus.

Gemüsebeet Die Beete legt man selten alle auf einmal an. Ideal ist, wenn man Kräuter und vielleicht auch Obst und Gemüse anbauen kann. Wem das zu viel Arbeit ist, der sollte sich auf pflegeleichte Stauden beschränken. Um Beete zu bepflanzen gibt es Tausende Möglichkeiten. Wichtig ist dabei, nicht zu viele verschiedene Pflanzenarten und Farben ins Spiel zu bringen.

Arbeitserleichterung bringen Kies- oder Mulchbeete. Sie verhindern Unkraut und machen bei passender Bepflanzung wenig Mühe. Im Laufe der Jahre findet man heraus, welche Pflanzen zu einem passen. Vorher wird meist noch viel umgesetzt und neu angeschafft. Ein Garten entwickelt sich erst mit den Jahren.

Garten gestalten

Hat man alles bepflanzt, heißt das nicht, dass der Garten fertig ist. Gartenmöbel, Sonnenschutz, Dekoartikel, Brunnen, Wasserspiele, Pflanzengerüste (Rosenbögen, Obelisken…), Spielplätze, Grillplätze, Feuerkörbe, ein Grill, Lichter, Windräder und vieles mehr, machen einen Garten erst gemütlich. Alles muss harmonisch wirken. Auch hier sollte man sich auf wenige Materialien und Farben beschränken. So sollte der Sonnenschirm (Bespannung) zum Beispiel die selbe Farbe haben wie die Sitzkissen der Gartenmöbel und die Tischdecke. Viel hilft hier nicht viel. Schnell wirkt der Garten überladen, wenn zu viel gemixt wird und zu viel herumsteht. Oft dauert es etwas, bevor man seinen Stil so richtig gefunden hat und ganz sicher werden ein paar Fehlkäufe getätigt. Das macht gar nichts. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Den Garten richtig zu gestalten, so dass man sich darin wohlfühlt, bzw. sich alle darin wohlfühlen, das geht nicht von heute auf morgen. Es entwickelt sich.

Tipps

  • Wer Ideen und Inspirationen für seinen Garten sucht, sollte sich nach den offenen Gartenpforten erkundigen. Hier zeigen Privatgärtner ihr Reich. Termine erfährt man oft aus der Tageszeitung oder aber aus dem Internet.
  • Wem es an eigenen Fantasien fehlt und auch an Zeit und Geduld, der kann sich seinen Garten planen und auch anlegen lassen. Es ist alles eine Frage des Geldes. Unmöglich ist nichts. Anbieter findet man im Internet.
  • Wer nicht viel Zeit für Gartenarbeit hat, muss einen pflegeleichten Garten anlegen.