Gartenwege tragen viel zur Atmosphäre eines Gartens bei, vor allem die Formen und die verwendeten Materialien. Wofür soll man sich entscheiden, Kies oder Holz, Naturstein oder Klinker? Alle Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass die Wege zum Stil des Hauses passen. Für unterschiedliche Wege sollte man nicht zu viele Materialien verwenden! Weniger ist mehr, sonst bleibt die Harmonie auf der Strecke. Es gibt keine Einheit in der Gestaltung. Für die Hauptwege eignen sich feste Beläge, die rutschfest und sicher zu begehen sind. Für die Nebenwege kann man auch lose Belege verwenden. Naturnahe Gärten werden eher von geschwungenen Pfaden durchzogen, während formale Anlagen ein gradliniges Wegenetz besser zu Gesicht steht.
Vor- und Nachteile verschiedener Steinarten
Natursteine haben eine warme Ausstrahlung und sind robust, dafür aber meist auch ziemlich teuer. Man bekommt Granit, Sandstein, Kalkstein, Travertin oder Basalt als Platten in verschiedenen Größen und unterschiedlich behandelt (grob gehauen bis fein geschliffen). Betonsteine sind günstiger. Sie sind in unzähligen Farbnuancen und Größen erhältlich. Diese Steine sind besonders leicht zu pflegen und wirken sehr modern, allerdings auch etwas nüchtern.
Klinkerstein ist vor allem in Norddeutschland ein beliebtes Material. Die langlebigen, aus Ton gebrannten Ziegel passen durch ihre warmen Farbtöne in romantische Bauern- und Cottagegärten. Man nutzt sie auch für Treppen und Mauern. Holzwege habe eine warme und natürliche Ausstrahlung, sind aber nicht so lange haltbar wie Stein. Zum Einsatz kommen Hölzer wie Eiche, Lärche, Robinie, Kiefer, Douglasie und andere. Das Holz sollte vorbehandelt sein, damit es länger hält.
Pflasterwege
Es gibt verschiedene Arten von Pflastersteinen, die man für Gartenwege nutzen kann. Allen gemein ist, dass sie eher rustikal wirken. Pflaster aus Naturstein ist sehr attraktiv und dabei sehr ökologisch. Wasser kann durch den relativ hohen Fugenanteil, gerade bei Kopfsteinpflaster, gut versickern. Diese Pflaster passen am besten in einen Landhausgarten oder für natürlich gestaltete Randpartien eines Gartens.
Betonsteine – Vor- und Nachteile
Vorteile
- Durch Zuschlagstoffe und Fertigungsverfahren lassen sich verschiedenste Farben, Formen und Oberflächenstrukturen herstellen
- Es gibt täuschend echt aussehende Natur-Imitate und schmutzabweisende Oberflächen
- Moderne Fertigungsverfahren sichern heute, dass die graue Grundfarbe nicht mehr durchkommt. Die Farbpigmente sind witterungsbeständiger geworden.
- Sehr witterungsbeständig und lange haltbar
- Gleichmäßige Formen, Farben und Größen erhältlich, wirkt sehr einheitlich.
- Auch für Parkplätze, Garagenzufahrten, Terrassen nutzbar und zur Befestigung von Ufern und Böschungen
- Große Preisspanne, somit für jeden Geldbeutel etwas zu haben – zwischen 8 und 40 Euro pro Quadratmeter.
Nachteile
- Betonsteine besserer Qualität liegen preislich schon im der Region von Natursteinen
- Ältere Steine, die noch nach herkömmlichen Verfahren hergestellt wurden, verblassen mit der Zeit.
- Kann auch noch bei Billigprodukten passieren! Auf Haftung des Herstellers achten!!!
Backsteine und Klinker – Vor- und Nachteile
Vorteile
- Werden aus Ton hergestellt, einem Naturmaterial
- Klinker nehmen kein Wasser auf und sind sehr hart und frostfest.
- Seit einigen Jahren sind außer den typischen roten Klinkern auch ockergelbe, bläulich graue und violette Farbvarianten zu haben. Selbst schwarze und weiße Klinker sind möglich.
- Sehr beliebt Steine im Antik-Look (raue Oberfläche und abgestoßene Kanten)
- Es gibt eine große Preisspanne, zwischen 15 und 80 Euro, man kann also entsprechend der Finanzen auswählen.
- Man kann Klinker auch für Terrassen und Einfahrten nutzen, muss aber höhere Steine nutzen!
Nachteile
- Backsteine sind offenporig, relativ weich und nicht so frostfest wie Klinker. Sie werden bei niedrigeren Temperaturen gebrannt.
- Steine sind nicht identisch groß, können deshalb nicht fugenlos verlegt werden.
- Formenvielfalt ist nicht sehr groß. Man unterscheidet lediglich den klassischen Rechteckklinker, kleine quadratische Klinkerplatten und Klinker im Mosaikpflaster-Format.
- Will man Klinker in besonderer Optik, wird es ziemlich teuer. Nur die einfachen Klinker sind preiswert.
Natursteine – Vor- und Nachteile
Vorteile
- Absolut farbbeständig
- Granit, Basalt und Porphyr sind sehr hart und extrem haltbar.
- Große Auswahl an Formaten.
- Bruchraue Pflastersteine und –platten sind am preiswertesten und sehen auch gut aus. Sie werden nur gebrochen. Allerdings schwieriger zu verlegen.
- Granit-Kleinpflaster sind am preiswertesten, etwa ab 35 Euro pro Quadratmeter zu haben.
Nachteile
- Teuersten Steine (Abbau und Aufbereitung aufwendig)
- Haltbarkeit hängt vom Stein ab. Sandstein nicht so haltbar wie andere Steine.
- Sandstein ist grobporig und nimmt dadurch leicht Schmutz und Flecken an. Ein großes Problem ist saurer Regen. Er zersetzt den Stein. Sandstein kann aber imprägniert werden.
- Natursteinpflaster aus Asien ist zwar meist preiswerter, aber die Qualität ist für unser Klima oft nicht geeignet.
- Marmorplatten sind sehr teuer, etwa 100 Euro pro Quadratmeter muss man rechnen.
- Oft hohe Transportkosten, denn Naturstein gibt es nicht in jeder Region und die Steine sind schwer.
So pflastern Sie richtig
Richtig ist ein stabiler Unterbau. Je besser der ist, desto haltbarer ist das Pflaster und desto höher kann die Belastung sein, der es standhält. Die Dicke des Unterbaus hängt von der Wegefunktion, der Bodenbeschaffenheit und vom Klima an.
- Unterbau besteht bei Gartenwegen und Terrassen aus Tragschicht und Pflasterbett.
- Tragschicht dienst als stabiler Untergrund, leitet Niederschlagswasser ab und verhindert, dass sich der Boden bei Frost hebt.
- Die Tragschicht aus Kies oder Schotter sollte 15 bis 20 cm dick sein. Bei nachgiebigen oder sehr schweren Böden sollte sie nach der Verdichtung 30 bis 40 cm betragen. Auch in Gegenden mit starken Frösten muss die Schicht so dick sein!
- Die Höhe des Pflasterbettes aus Sand oder Feinsplitt beträgt mittig 3 bis 5 cm. Etwa 1 cm muss man noch für das spätere Verdichten dazurechnen.
- Sand oder Splitt gleichmäßig auf der Tragschicht verteilen
- Die unregelmäßig dicken Natursteine werden einzeln per Hand mit dem Pflasterhammer ins Bett geschlagen.
- Bei Betonpflaster das Bett erst mit Richtscheit und Abziehstangen versehen, damit die Verlegehöhe stimmt. Dann Belag verlegen. Höhe anhand der verlegten Schnüre kontrollieren
- Man arbeitet sich beim Betonpflaster immer weiter nach vorne, indem man auf dem bereits verlegten Stück Weg kniet.
- Bei Natursteinpflaster kniet man im Sandbett und arbeitet rückwärts.
- Bei kreisförmigen Flächen wird in der Mitte begonnen. Vom Mittelpunkt aus arbeitet man sich nach außen vor.
- Die einzelnen Steine werden mit leichtem Abstand verlegt. Sie müssen mit ihren Nachbarn auf einer Ebene liegen!. Die Höhe muss man immer wieder überprüfen, am besten mit einer Wasserwaage. Bei Bedarf gleich korrigieren!
- Instabile Kreuzfugen unbedingt vermeiden!!!
- Am Ende alles verdichten, indem man mit der Rüttelplatte oder dem Handstampfer über die Fläche geht.
- Dann kehrt man so lange Pflastersand in die Fugen, bis alle Zwischenräume gefüllt sind und alles fest sitzt. Der Sand kann auch mit Wasser in die Fugen geschwemmt werden. Entstandene Lücken müssen nachgefüllt werden!
Kieswege
Kieswege wecken Erinnerungen an vornehme und großzügig gestaltete Auffahrten zu Herrenhäusern. Kies macht sich aber auch gut für elegante Stadtgärten. Das Material passt zu Altbauten, aber auch zu moderner Architektur. Kieswege sehen sowohl gradlinig, als auch kurvig gut aus. Kies ist überhaupt sehr flexibel einsetzbar. Er kann gut mit anderen Wegbelägen kombiniert werden. Der Pflegeaufwand ist allerdings etwas höher. Wenn der Gartenweg auf Dauer gut aussehen soll, muss man ihn regelmäßig harken. Auch Unkraut ist zu entfernen, trotz Unkrautfolie. Samen bläst auch der Wind von oben heran. Außerdem ist eine Wegbegrenzung erforderlich, damit der Kies sich nicht überall ausbreitet.
Vorteile von Kieswegen
- Guter Preis
- Wasser kann gut versickern
- Keine zugepflasterte Fläche
Nachteile von Kieswegen
- Schlecht von Schnee zu beräumen
- Man hört, wenn jemand darüber geht, sozusagen ein akustischer Bewegungsmelder
- Für Haustiere sind die scharfen Kanten oft unangenehm. Alternativ abgerundete Kiesel nutzen!
- Viele Samen nisten sich zwischen dem Kies an und Unkraut treibt aus. Man muss ständig zupfen.
- regelmäßig harken
- Bach Nässe mit schmutzigen Schuhen über Kies laufen, alles fällt ab und in die Kiesschicht. Erde bedeckt den Kies irgendwann, auch wenn sie aus Nachbarbeeten eingespült werden kann.
- Ränder begrenzen
- Es läuft sich nicht gut (finden viele Nutzer). Ohne Schuhe sehr schlecht.
- Schwer zu reinigen!
- Im Schatten vermoosen Kieselsteine.
- Kies an Schuhen wird ins Haus getragen
Kiesweg anlegen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Kiesweg anzulegen, einfache und schwierigere, für kurze Zeit zu gebrauchen, für längere Nutzbarkeit. Besser ist, man macht es gleich richtig, bevor man später noch einmal nacharbeiten muss. Dass ist meist aufwändiger, als wenn man den Kiesweg gleich ordentlich aufbaut. Ein Kiesweg, auf dem man nur zu Fuß unterwegs ist, muss nicht ganz so dick aufgebaut sein, wie einer, auf dem auch ein Fahrrad oder ein Rollstuhl zurecht kommen sollen. Hier ist ein tragfähiger Untergrund wichtig.
- Man markiert die Wegfläche mit Schnur, bei geraden Flächen kann man sie spannen. Dann wird die markierte Fläche 35 cm tief ausgehoben.
- Danach eine 15 cm dicke Schicht Schotter aufbringen. Diese muss mit einem Flächenrüttler verdichtet werden.
- Auf die verdichteten Schottersteine kommt eine 4 cm dicke Schicht Verlegesand oder Verlegesplitt. Auch dann muss wieder gerüttelt werden. Wichtig ist, die Fläche eben abzuziehen!
- Ideal ist, jetzt Bodenwaben zum Verfüllen mit Kies auf der Fläche zu verlegen. Man kann das Kunststoffmaterial leicht zurechtsägen.
- Wenn alle Waben verlegt sind, kann Kies aufgefüllt werden. Er muss gleichmäßig verteilt werden! Die Waben müssen komplett gefüllt sein. Die Kiesschicht sollte etwa 2 cm höher sein, als die Waben hoch sind.
- Der Gartenweg kann sofort genutzt werden. Er wird lange halten, da er sehr gut aufgebaut ist.
Günstig ist, eine Kante als Begrenzung einzubauen. So können die Kieselsteine nicht zur Seite weg und in Rasen und Beete übergehen. Geeignet sind Rasenkantensteine. Sie müssen so tief eingebaut werden, dass sie kein Problem für den Rasenmäher darstellen, wenn anschließend Rasen wächst. Sie sollten auch bündig mit dem Kiesbelag abschließen.
Viele schwören auf Unkrautfolie unter dem Kiesbelag. Man kann das natürlich machen. Das größere Problem sind aber die von oben eingeschleppten Unkrautsamen. Gegen die ist man machtlos. Die Folie ist außerdem ein idealer Haft- und Rückzugsgrund für die Wurzelgeflechte der Unkräuter. Man fördert Unkraut eher, als dass man es verhindert.