Zimmerpflanzen machen einen Raum erst behaglich. Es kommt aber auf die richtige Auswahl der Gewächse an! Nicht alle sind für jeden Standort geeignet und man kann auch nicht jede Zimmerpflanze und Grünpflanze uneingeschränkt empfehlen. Vor allem, wer Kinder und oder Haustiere hat, muss bei der Auswahl noch vorsichtiger sein. Es gibt einige giftige Zimmerpflanzen und auch solche, die bei einer Berührung Allergien oder ähnliche Reaktionen auslösen können. Vorsicht ist geboten!
Ungiftige Zimmerpflanzen
Als Zimmerpflanzen gelten alle Pflanzen, die vorwiegend in geschlossenen Räumen kultiviert werden. Im Sommer kann man einige zwar auch ins Freie stellen, aber wir gehen hier von Zimmerkultur aus. Wer Kinder oder Haustiere hat, achtet meist von allein darauf, dass er keine Giftpflanzen nach Hause bringt. Die Gefahr von Vergiftungen ist einfach zu hoch. Es gibt schließlich genügend ungefährliche und trotzdem schöne Zimmerpflanzen.
Es gibt kaum eine Pflanzengattung, die man generell als ungefährlich, weil ungiftig empfehlen kann. Auf der sicheren Seite ist man aber in der Regel bei Palmen, Farnen, Orchideen und Kakteen.
- Schiefteller (Achimenes-Hybriden) – reichblühendes Gesneriengewächs, verwandt mit dem Usambaraveilchen, Blüten meist lila, aber auch weiß und rosa möglich, Blüte Juli bis September
- Schamblume (Aeschynanthus) – Hängepflanze mit orange- oder purpurfarbenen Blüten, sehr imposant, braucht hohe Luftfeuchte und Winterruhe (4 Wochen)
- Flamingoblume (Anthurium) – viele verschiedene Blütenfarben und Größen erhältlich, beliebte Zimmerpflanze, da Blüte ganzjährig und Pflanze recht pflegeleicht
- Kamelie (Camelia) – wunderschön blühende Pflanze, nicht einfach zu kultivieren, keine Einsteigerpflanze, aber tolle Blüten in vielen Farben und Füllungen, für Zimmerkultur speziell gezüchtete Sorten auswählen!
- Orangenbäumchen (Citrus) – sehr dekorativ, aber nicht ganz pflegeleicht, kann groß werden, am einfachsten zu kultivieren sind Kumquat
- Echeverie (Echeveria) – viele Arten erhältlich, verleiten zum Sammeln, pflegeleicht und dekorativ, viele auch mit schönen Blüten, gut für Einsteiger
- Blaues Lieschen (Exacum affine) – einjährige Blühpflanze mit vielen kleinen blauen bis lila oder weiße Blüten die duften, leicht zu pflegen
- Gardenie (Gardenia) – Duftpflanze mit cremweißen Blüten und enormen Duft, Blüte Juli bis Oktober, verträgt kein kalkhaltiges Wasser, sehr elegante Pflanze, auch als Hochstämmchen
- Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) – beliebte blühende Zimmerpflanze, überwältigende Farbvielfalt, allerdings werden nur wenige Farben angeboten, schädlingsanfällig, auch als Hochstämmchen
- Porzellanblume/Wachsblume (Hoya) – meist windende Pflanze mit dicken Blättern und porzellanähnlichen Blüten, die nachts extrem duften, genügsame Pflanze, recht pflegeleicht
- Fleißiges Lieschen (Impatiens) – Blüten in zahlreichen Farben, dankbare Pflanze, die reichlich blüht und leicht vermehrt werden kann, einige Arten brauchen kühlere Überwinterung
- Jasmin (Jasminum) – reichliche Blüte von Juni bis September, mag kühle Überwinterung, Blattlausgefährdung, starker Duft- kann zu Kopfschmerzen führen
- Flammendes Käthchen (Kalanchoe) – beliebteste blühende Zimmerpflanze, darf nur nicht zu viel gegossen werden, viele Farben, tolle gefüllte Blüten und pflegeleicht
- Passionsblume (Passiflora) – viele Arten, einige davon sehr robust und pflegeleicht, im Sommer auch gern im Freien, im Winter kühleren Standort, recht anspruchslos und sehr dekorativ
- Usambaraveilchen (Saintpaulia-Jonantha-Hybriden) – in vielen Varianten erhältlich, mit einfachen, gefüllten, gewellten oder gekrausten Blüten in weiß, rosafarben, rot, violett und blau, einfache Pflege
- Gloxinie (Sinningia-Hybriden) – große dekorative Blüten in zahlreichen Farben, Knollenpflanze, Blätter dürfen nicht nass werden. Knollen können überwintert werden, treibt zuverlässig wieder aus
- Aschenblume (Senecio-Cruentus-Hybriden) – unerschöpflicher Farbenreichtum und jede Menge Blüten, einjährige Kultur, Lieblingsspeise von Blattläusen, Blüte März/April
- Kranzschlinge (Stephanotis floribunda) – Kletterstrauch mit schönen Blüten, sehr pflegeleicht, wächst am besten an einem Bogen, angenehmer Blütenduft
- Rosetten-Dickblatt (Aeonium) – sukkulente Pflanze, sehr dekorative Blattpflanze, wenig gießen da Wasserspeicher, im Winter kühler stellen! Zu viel Wasser schadet!
- Elefantenfuß (Beaucarnea resurvata) – sehr bizarre und dekorative Pflanze, Stamm ist Wasserspeicher, sehr wenig Pflege erforderlich, nicht zu viel gießen!
- Grünlilie (Chlorophytum comosum) – dichte Rosettenbüschel, bogig überhängende Triebe, kleine weiße Blüten und sehr pflegeleicht, ideale Zimmerpflanze, die bei guter Pflege sehr üppig wird
- Keulenlilie (Cordyline) – viele schöne Arten mit bunten Blättern, braucht hohe Luftfeuchte, aber sonst wenig Pflege, kann groß werden
- Schraubenbaum (Pandanus) – sehr schöne Grünpflanze, die aber stattliche Ausmaße annimmt, pflegeleicht, wächst gut in Gefäßen mit Wasserspeicher, Vorsicht – sehr stachelige Blattränder
- Bogenhanf (Sansevieria trifasciata) – neue Sorten im Handel, mit sehr attraktiven Blättern und Wuchsformen, extrem pflegeleicht, Einsteigerpflanze, verzeiht fast jeden Pflegefehler
- Palmlilie (Yucca) – pflegeleichte Zimmerpflanze, wird hoch, kann aber gut eingekürzt werden, gern auch im Sommer im Freien, Verletzungsgefahr an den Blattspitzen
Giftige Zimmerpflanzen
Obwohl es recht viele giftige Zimmerpflanzen gibt, kommt es nicht so oft zu Vergiftungen. Eine große Zahl der Pflanzen ist bekannt. Trotzdem ist es immer wieder überraschend, welche Pflanzen doch alles giftige Teile besitzen, bzw. welche komplett giftig sind.
- Katzenschwanz (Acalypha hispida) – in allen Teilen giftig – sehr dekorative große Blätter und dazwischen rote katzenschwanzähnliche Blütenähren, die herabhängen.
- Wüstenrose (Adenium) – der Milchsaft ist hochgiftig – wunderschöne Pflanze mit Blüten von Weißrosa über Purpur bis Violett.
- Goldtrompete (Allamanda cathartica) – in allen Teilen giftig – meterlange Triebe mit leuchtendgelben Blütentrompeten, braucht hohe Luftfeuchte
- Browallie (Browallia) – Nachtschattengewächs giftig – viele blaue, violette oder weiße Einzelblüten, die das ganze Jahr über gebildet werden, auch als Gartenblumen geeignet
- Begonien (Begonia) – nicht alle giftig, aber B. tuberhybrida, B. gracilis und B. rex – sehr schöne und beliebte Blatt- und Blühpflanzen
- Birkenfeige (Ficus benjamina) – leicht giftig, vor allem der Pflanzensaft – eine der beliebtesten Zimmerpflanzen, recht pflegeleicht
- Alpenveilchen ( Cyclamen) – Cyclamine und Saponine können Atemlähmung, Durchfall, Erbrechen und mehr auslösen – sehr schöne Blühpflanze und sehr beliebt
- Baumfreund (Philodendron) – tolle Blattpflanze, verschiedene Arten mit unterschiedlichen Blättern, recht pflegeleicht, mag höhere Luftfeuchte
- Brunfelsie (Brunfelsia) – Nachtschattengewächs – mit weißen, gelben oder hell- bis dunkelvioletten großen Blüten von Januar bis August
- Becher-Primel (Primula obconica) – gefährlich sind die Drüsenhaare – typische Primel, allerdings mit langem Blütenstiel, nur mit Handschuhen anfassen!
- Korallenbäumchen (Solanum capsicastrum) – ganze Pflanze giftig, Beeren besonders – schöner Strauch mit weißen sternenförmigen Blüten und später leuchtend roten runden Früchten
- Madagaskar-Immergrün (Catharanthus roseus) – in allen Teilen giftig – rosa oder weiße Blüten von Mai bis Oktober, schönes, sehr dunkles Laub mit weißer Mittelrippe
- Klivie, Riemenblatt (Clivia) – enthält giftige Alkaloide – schwertförmige Blätter mit Blüten an langem Blütenschaft, sehr dekorativ, braucht Winterruhe
- Dipladenie (Dipladenia) – in allen Teilen sehr giftig – wunderschöne Pflanze mit weißen, purpurroten oder dunkelrosa Blüten, kann im Sommer ins Freie, gerne als Kübelpflanze
- Christusdorn (Eupforbia milii) – in allen Teilen giftig und durch Dornen Gefahr für Verletzungen – kakteenähnlich, Scheinblüten in weiß, rosa und rot, kann sehr groß werden
- Blutblume, Elefantenohr (Haemanthus) – Amaryllisgewächs, Zwiebel enthält Giftstoffe – dekorative Blüten von Juli bis Oktober, eher seltene Pflanze
- Ruhmeskrone (Gloriosa rothschildiana) – Knollen enthalten Colchicin – sehr dekorative Kletterpflanze mit tollen Blüten, treibt jedes Jahr aus Nebenknollen aus
- Ritterstern (Hippeastrum-Hybriden) – Knolle giftig – tolle Blüten und leicht zu kultivieren, schwieriger sie erneut zum Blühen zu bringen, Winterruhe!!!
- Flaschenpflanze (Jathropha podagrica) – in allen Teilen giftig – Stamm speichert Wasser, Blüte macht Pflanze sehr attraktiv, aber auch ohne ein Hingucker
- Kolbenfaden (Aglaonema) – Beeren giftig, restliche Pflanze enthält haut- und schleimhautreizende Stoffe – reine Blattpflanze mit dekorativen Blättern
- Alokasie (Alocasia) – enthält hautreizende Stoffe, die Blätter einiger Arten enthalten Blausäure – Blattpflanze mit interessanten Blättern und schönem Wuchs
- Zierspargel (Asparagus) – Beeren giftig – weit verbreitete, beliebte und pflegeleichte Zimmerpflanze, meist hängender, aber auch stehender Wuchs
- Wunderstrauch (Codiaeum) – Milchsaft ist haut- und schleimhautreizend – wunderschöne, bunte Blätter, verschiedene Farben an einer Pflanze
- Dieffenbachie (Diffenbachia) – in allen Teilen giftig, Saft ist haut- und schleimhautreizend – sehr schöne Blattpflanze, die sehr groß werden kann, sehr beliebt
- Wolfsmilchgewächse (Euphorbia) – enthalten weißen Milchsaft, für Menschen und Tiere giftig, teilweise mit gefährlichen Dornen – es gibt ganz verschiedene Arten
- Zimmerefeu (Hedera helix) – Beeren stark giftig, sind aber selten – beliebte Pflanze, dekorativ durch ihre verschiedenfarbigen Blätter und ihren hängenden oder kletternden Wuchs
- Madagaskarpalme (Pachypodium) – Milchsaft ist hochgiftig, bei Dornen besteht Verletzungsgefahr – beliebte Zimmerpflanze wegen ihrem auffälligem Wuchs und Pflegeleichtigkeit
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) – Milchsaft kann Haut und Schleimhaut reizen, leicht giftig – sehr beliebte Zimmerpflanze in der Weihnachtszeit, Pflanze kann weiterkultiviert und auch wieder zum Blühen gebracht werden
Wichtig!
Wenn man eine Zimmerpflanze kauft, sollte man sich immer erkundigen, ob diese giftig ist, bzw. Stoffe enthält, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Leider gibt es nicht überall fachkundiges Personal, so dass es oft besser ist, im Internet noch einmal nachzuschlagen. Ideal ist dabei, wenn man den lateinischen Namen der Pflanze hat, das vereinfacht die Sache und Verwechslungen werden ausgeschlossen (vorausgesetzt der Name stimmt).
Fazit
Ich rate grundsätzlich von Spontankäufen bei Pflanzen ab, egal ob Zimmer- oder Gartenpflanze. Zwar wird man oft in Versuchung geführt, denn es gibt wirklich tolle Gewächse, aber ich finde, besser ist, sich erst einmal schlau zu machen. Wer ein entsprechendes Mobiltelefon mit Internet hat, kann dies ja auch gleich vor Ort tun. Giftpflanzen sind bei richtigem Umgang meist kein Problem. Wer aber Kinder oder Tiere hat, der muss schon sehr gewissenhaft auswählen. Wenn man einmal am Lesen ist, gleich noch nach den Pflegehinweisen und der Überwinterung schauen. Die passenden Gegebenheiten sind nämlich für das Überleben der Pflanzen wichtig!