Die Pflanze entstammt der Familie der Nachtschattengewächse, von denen etwa neunzig verschiedene Arten bekannt sind. Die bis zu 1m hohe Lampionblume gehört zur Familie der Physalis alkekengi und beeindruckt durch ihre farbigen Kelchblüten, in denen sich eine fleischige Frucht herausbildet. Die zugehörigen Laubblätter sind kunstvoll herzförmig konstruiert und können eine Länge von bis zu 10cm Länge erreichen. Ursprünglich in Südosteuropa und China kultiviert, verbreitete sich die äußerst dekorative Lampionblume bald in alle Welt. Im Herbst werden die hübschen Lampionblumen gerne getrocknet oder zu Dekorationszwecken verwendet. Doch die Haltung erfordert auch eine gewisse Vorsicht: Einige Pflanzenteile gelten als giftig.
Die Lampionblume – Standort- und Bodenverhältnisse
Die Lampionblume ist gut an Wärme und Sonne gewöhnt. Entsprechend dieser Bedürfnisse sollte auch der Standort ausgewählt werden. Das Gewächs verträgt sowohl vollsonnige Standorte als auch Bereiche im Halbschatten – je nachdem, wie feucht der Boden gehalten wird. So können Pflanzen, die an einem konstant feucht gehaltenen Boden stehen, durchaus pralle Sonne vertragen, während bei mäßig feuchtem Substrat eher halbschattige Bereiche oder ein Platz mit lichtem Schatten im Garten bevorzugt werden sollten. Bei einem halbschattigen Standort muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Lampionblume in der Regel weniger Blüten ausbildet. Insgesamt werden mitteleuropäische Sommertemperaturen von der Pflanze recht gut vertragen; das Gewächs kann als sehr Wärme liebend bezeichnet werden und verträgt auch starke Hitze.
Für die Kultivierung der Lampionblume sollte in jedem Fall ein Wind geschützter Bereich gewählt werden, der die Pflanze optimal vor starken Witterungsverhältnissen bewahrt. Neben der Beachtung des optimalen Standortes sollte auch das Substrat sorgfältig ausgewählt werden:
- Insgesamt eignet sich ein mäßig feuchter Boden.
- Während der Fruchtbildung ist ein feuchter Boden empfehlenswert.
- Das Substrat sollte durchlässig, lehmig und humos sein.
- Die Lampionblume gedeiht auf nährstoffarmen und sauren Böden; es werden aber auch neutrale, kalkhaltige und magere Substrate vertragen.
- Die Praxis hat gezeigt, dass die Pflanze besonders gut in kalkhaltigen Böden gedeiht.
Die Kultivierung der Lampionblume erfolgt am besten inmitten eines Blumenbeetes. Dort sorgt das farbenfrohe Gewächs für Abwechslung und wirkt besonders dekorativ. Besonders wohl fühlt sich die Lampionblume zwischen Glockenblumen oder Astern. Weil die Lampionblume stark wuchert, wird die Pflanze besonders gerne in den verwilderten Bereichen des Gartens gepflanzt; dort entfaltet sie im Herbst und im Winter ihre hübsche orangerote Farbe. Das Gewächs kann auch als Zierde von Sichtzäunen und Mauern eingesetzt werden. Bei der Kultivierung ist allerdings auf die Ausbreitung der Pflanze Rücksicht zu nehmen; die Lampionblume sollte deshalb in einem Abstand zueinander gepflanzt werden, der etwa einer halben Wuchsbreite entspricht.
Gießen, Düngen und Überwintern der Lampionblume
Die Lampionblume ist recht anspruchslos. Die Bewässerung ist vor allem in der Anzuchtphase wichtig, damit sich kräftige Blätter und Blüten herausbilden. Aber auch während der Sommermonate muss die Lampionblume gut gewässert werden. Ansonsten wird die Pflanze massig gegossen. Ob die Lampionblume gedüngt werden soll oder nicht, muss jeder Gärtner für sich selbst entscheiden. Einige Überlegungen können dabei helfen:
- Wenn hin und wieder gedüngt wird, werden im Herbst Blätter mit besonders kräftiger Farbe ausgebildet.
- Als optimales Düngemittel sollte ein Rhododendrondünger verwendet werden.
- Eine sehr hohe Versorgung mit Nährstoffen führt meist zu einer kräftigeren Ausbildung des Laubes; die Fruchtbildung lässt dann jedoch in der Regel nach.
- Empfehlenswert ist allerdings ein ausgiebiges Mulchen direkt nach der Anzucht; mit Hilfe des Mulches wird der Wasserhaushalt der Pflanze optimal reguliert.
Die Überwinterung der Pflanze erfolgt komplikationslos. Das Gewächs ist winterhart und kann während der kalten Jahreszeit im Garten belassen werden. Allerdings verträgt das Gewächs keine anhaltenden Frostperioden.
Ausbreitung und Schneiden
Es liegt auf der Hand: Da die Lampionblume sehr robust ist, auf fast jedem Boden gedeiht und sich durch ihre Pflegeleichtigkeit auszeichnet, breitet sich das Gewächs rasch aus. Das kann zu einem echten Problem werden: Benachbarte Pflanzen werden leicht von der Lampionblume überwuchert. Auch die Gartengrenzen stellen für das robuste Gewächs kein Hindernis dar. Wenn nicht zeitig eingegriffen wird, überwuchert die Pflanze ganze Gartenbereiche. Bei der Kultivierung der Pflanzen ist deshalb die Integration einer speziellen Wurzelsperre sinnvoll. Um das Wachstum einzugrenzen, haben sich zu diesem Zweck kräftige Folien bewährt, die robust sind und nicht verrotten. Mit solchen Folien werden die Wände des Pflanzenlochs sorgfältig ausgekleidet. Jetzt können die Wurzeln sich nicht mehr ungehindert ausbreiten und bleiben an einem festgesetzten Standort.
Alternativ zu den Plastikfolien können auch spezielle Betonringe eingesetzt werden. Speziell bei kleineren Pflanzen eignen sich auch stabile Plastikeimer, aus denen der Boden heraus getrennt wird. Viele Hobbygärtner kennen den Einsatz einer derartigen Wurzelsperre von der Kultivierung des Bambus. Allerdings muss die Sperre bei der Anzucht der Lampionblume nicht so tief in die Erde eingelassen werden wie beispielsweise bei Bambusgewächsen. Wenn im Garten bereits verwilderte Bereiche vorhanden und diese auch gewünscht sind, können Lampionblumen auch in diesen Bereichen ohne Wurzelsperre gepflanzt werden. Allerdings kann auch in diesem Fall eine Überwucherung stattfinden, die sich zu einer Bedrohung für den kompletten Garten ausweitet. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte das Gewächs daher besser in einem Kübel pflanzen. Auch Pflanzkästen sind hierfür geeignet. So wird sichergestellt, dass die Pflanze sich nicht weiter ausbreiten kann. Ist die Ausbreitung der Lampionblume bereits außer Kontrolle geraten und soll das Wachstum eingedämmt werden, müssen die Pflanzenteile ausgegraben werden. Hierbei ist besondere Sorgfalt gefragt: Wird ein kleiner Pflanzen- oder Wurzelrest übersehen, treibt die Pflanze wieder aus.
Nicht nur aufgrund der Wuchsfreudigkeit des Gewächses empfiehlt sich ein gezielter Rückschnitt der Pflanze; auch aus Pflegegründen und zu Dekorationszwecken eignet sich der Schnitt der Lampionblume.
- Der Rückschnitt der Pflanze erfolgt am besten im Frühjahr; sind die Stängel unansehnlich geworden, ist der richtige Zeitpunkt gekommen.
- Die Lampionblume wird dabei bodennah geschnitten. Der Schnitt darf großzügig erfolgen.
- Zu Dekorationszwecken wird das Gewächs in der Regel im Spätsommer geschnitten.
- Hierzu können entweder die Triebe oder komplette Äste inklusive Fruchtstände abgeschnitten werden; dieser radikale Schnitt schadet der Pflanze nicht.
Vermehrung und Aufzucht
Wer schon einmal Lampionblumen kultiviert hat, weiß: Die Vermehrung funktioniert praktisch von selbst, da sich das Gewächs mit Hilfe von Ausläufern fortpflanzt. Auch wenn noch keine Lampionblumen im Garten vorhanden sind, erfolgt die Vermehrung komplikationslos. Die Pflanze kann in diesem Fall entweder mit Hilfe von Stecklingen oder mit Samen vermehrt werden. Zur Gewinnung der Samen muss auf die Fruchtreife gewartet werden. Während der Sommermonate wachsen innerhalb der lampionartigen Blätter orange fleischige Früchte heran. Im August können diese mitsamt der Lampions von der Pflanze abgepflückt werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die umgebenden Kelchblätter recht dünn und können problemlos sternförmig aufgebrochen werden, so dass die Frucht freigelegt wird. Durch leichtes Drehen wird die Frucht aus dem Fruchtstand entfernt und kann durch leichtes Drücken aufgebrochen werden; zum Vorschein kommen kleine Samen, die für die Vermehrung genutzt werden können. Die Anzucht mit Hilfe dieser Pflanzensamen erfolgt am besten ab Februar. Gut geeignet ist hierfür ein warmes Zimmer. Besonders gut gedeihen die Jungpflanzen in durchlässigem, kalkhaltigem Substrat. Die Jungpflanzen müssen stark angegossen werden und benötigen viel Sonne. Nach dem 15. Mai – wenn der letzte Frost vorüber ist – werden die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa eine halbe Wuchsbreite betragen. Bereits im ersten Jahr trägt die Lampionblume Früchte, die Samen für die weitere Vermehrung hervorbringen.
Eine weitere Methode, die Lampionblume zu vermehren, besteht in der Anzucht von Stecklingen:
- Lampionblumen breiten sich rasch auch in der Breite aus und können problemlos geteilt werden.
- Die Rhizome werden einfach mit einem Messer zerteilt.
- Als bester Zeitpunkt für die Teilung der Wurzelstöcke hat sich der Herbst bewährt, insbesondere die Oktoberwochen sind gut geeignet.
- Jetzt können die Wurzelstücke eingepflanzt und gut angegossen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Lampionblume gehört grundsätzlich zu den sehr robusten Pflanzen, die nicht anfällig gegenüber Schädlingen oder Krankheiten sind. Veränderungen an der Pflanze werden meist durch Pflegefehler oder nachteilige Standortverhältnisse hervorgerufen. So gedeiht die Lampionblume zwar grundsätzlich auch im Schatten; allerdings wachsen dann Blätter und Früchte nicht so üppig wie bei Exemplaren, die im Halbschatten oder in der prallen Sonne gedeihen. Auch übermäßiges Düngen kann zu Veränderungen der Pflanze führen. Der Einsatz von Düngemitteln verbessert zwar das Wachstum der Blätter, lässt aber die Früchte schlechter gedeihen. Auch bei ungünstiger Bewässerung kann die Lampionblume beeinträchtigen und zu Erkrankungen führen. So sind lange Trockenperioden unbedingt zu vermeiden. Andererseits führt anhaltender Frost im Winter zum Erfrieren der Pflanze, weshalb in diesem Fall für einen ausreichenden Frostschutz gesorgt werden muss. Spezielle Schädlinge des Lampionstrauches sind hingegen nicht bekannt.
Giftigkeit der Lampionblumen
Bei der Kultivierung von Lampionblumen muss stets berücksichtigt werden, dass Teile der Pflanze ein gewisses Giftpotential aufweisen. Ob die Beeren giftig sind oder nicht, wird unter Experten noch kontrovers diskutiert. Während einige Experten davon ausgehen, dass die Früchte in kleinen Mengen verzehrt werden dürfen – jedoch nicht von Kindern oder empfindlichen Menschen – vertreten andere die Auffassung, dass der Konsum auch kleiner Mengen vermieden werden sollte. Fest steht allerdings, dass bestimmte Pflanzenteile ein gewisses Giftpotential bergen:
- Grüne Pflanzenteile enthalten Bitterstoffe, die sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken können.
- Diese Bitterstoffe können zu Reizungen des Magens oder des Darms führen und beispielsweise Erbrechen oder Durchfall auslösen.
- In der Literatur werden die grünen Pflanzenteile überwiegend als schwach giftig bezeichnet.
Die Früchte der Lampionblume dürfen keinesfalls mit den Kapstachelbeeren verwechselt werden (Physalis peruviana). Diese ähneln von ihrem äußeren Erscheinungsbild der Lampionblume, sind allerdings etwas größer und weniger farbintensiv. Die Früchte dieser Pflanze dürfen gegessen werden und sind sehr gesund.