Der so genannte Indian Summer trumpft mit einem wahren Farbspektakel auf, Blüten, Früchte und Blätter in Knallfarben, in rot, orange und pink leuchten um die Wette. Allerdings braucht es dazu natürlich die entsprechenden Pflanzen. Im Garten werden die Blumen von farbenprächtigen Gehölzen unterstützt und auch Gräser überzeugen durch ihr Aussehen. Auf dem Balkon sind die Blumen meist auf sich gestellt und müssen alleine wirken, kein Problem.
Liste beliebter Herbstblumen
Natürlich ist es Geschmackssache, welche Blumen jeder von uns als die schönsten empfindet. Herbstanemonen, Dahlien, Chrysanthemen, Herbstastern, Eisenhut, Besenheide, Fetthennen, Gladiolen, Tagetes, verschiedenste Sonnenblumen, Herbst-Alpenveilchen, Oktober-Steinbrech und viele mehr – die Liste beliebter Herbstblumen ist schier endlos. Die drei erstgenannten Pflanzen stellen wir in diesem Beitrag inklusive ihrer schönsten Sorten etwas näher vor. Außerdem finden Sie noch einige dazu passende Gartenpflanzen am Ende des Textes, denn erst in Kombinationen wirken Herbstblumen so richtig.
Dahlien (Dahlia)
sind zauberhafte Herbstblumen. Sie überzeugen durch ihre tollen Blüten in vielen Farben, Formen und Größen. Sie sind ideal fürs Staudenbeet, aber auch im Kübel machen sie sich gut. Man unterscheidet einfach blühende Dahlien mit offener Mitte, Halskrausendahlien, Seerosendahlien, Pompon-Dahlien, Ball-Dahlien, Kaktus-Dahlien, Semi-Kaktus-Dahlien, Päonienblütige und Anemonenblütige Dahlien, Hirschgeweih-Dahlien, Historische Dahlien, Wild-Dahlien und Dekorative Dahlien, auch Schmuck-Dahlien genannt.
Dahlien sind pflegeleicht und unkompliziert. Der variantenreiche Dauerblüher ist zwischen Juli und Oktober nicht aus den Gärten wegzudenken. Dahlien passen sehr gut zu Gräsern wie Chinaschilf, Reitgras oder Pfeifengras, zu Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Zinnie, Muschelblume oder Sommeraster und zu Stauden wie Taglilien, Phlox oder Sonnenhut.
Pflege
Dahlien mögen einen sonnigen Standort. Je schattiger sie stehen, desto länger werden die Stiele und schwächer die Blüten. Ideal ist ein windgeschützter Platz, damit es die Blüten nicht auseinander bläst. Ungünstig ist ein Platz vor einer abstrahlenden Mauer, das wird zu heiß. Der Boden sollte locker und leicht feucht sein. Wichtig ist, dass er durchlässig ist und nährstoffreich. Lehmige Erde mögen Dahlien nicht.
Dahlienknollen müssen jedes Jahr neu gepflanzt werden. Man setzt sie nach den Eisheiligen in den Gartenboden. Zuvor können sie aber vorgezogen werden, in einem Kübel im Haus. Das muss man aber nicht. Je früher man damit anfängt, desto früher blühen die Dahlien. Sollen sie spät blühen, nicht vorziehen! Knollen vor dem Pflanzen einige Stunden in Wasser legen. Etwa eine Handbreit tief einsetzen. Ideal ist, gleich beim Pflanzen guten Kompost und Hornspäne einzuarbeiten.
Gegossen werden muss nur bei anhaltender Trockenheit oder bei Kübelhaltung. Nicht auf die Blätter gießen, das fördert Pilzkrankheiten! Düngen nur bei Pflanzung, sonst werden die Dahlien zu massig und anfällig für Krankheiten. Nie Mineraldünger verwenden! Schneiden muss man nicht, nur Verblühtes wird entfernt. Günstig ist, die Pflanzen zu stützen, damit sie nicht auseinanderfallen.
Da Dahlien nicht winterhart sind, müssen die Knollen im Herbst aus dem Boden genommen werden. Die Stängel schneidet man in einer Höhe von 20 cm ab. Knollen mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden nehmen. Mehrere Tage abtrocknen lassen. Knollen frostfrei, aber kühl überwintern, bei 4 bis 10 °C. Wichtig ist eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit. Sie darf keinesfalls zu hoch sein. Dann ist es besser, die Knollen in Kisten mit Sand zu lagern!
Schöne Dahlien-Sorten
- ’Kaiser Wilhelm’ – Balldahlie mit ca. 10 cm großen gelb-pinkfarbenen Blüten, älteste noch erhältliche deutsche Sorte
- ’Verdi’ – 60 cm hoch, aus grüner Mitte entfalten sich dunkelrote Blütenblätter mit großen weißen Spitzen
- ’Alpen Diamond’ – Halskrausen-Dahlie, pastellfarbene rosa Blüte
- ’Summertime’ – einfache, leuchtend zitronengelbe Blüten zu dunkelrotem Laub
- ’Night Butterfly’ – Halskrausen-Dahlie mit geheimnisvoll dunkelroten, samtigen Blüten mit heller Krause
- ’Caribbean Fantasy’ – Semi-Kaktus-Dahlie mit toller Blütenzeichnung in dunkelrot und weiß
- ’Clair Obscure’ – Dekasplit-Blüte, neue Blütenform, schöne Farbe in dunklem Pink mit weißen Spitzen
- ’Fraureuth’ – Semi-Kaktus-Dahlie mit 14 cm großen Blüten in lachsrosa
- ’Alexander Voit’ – Semi-Kaktus-Dahlie mit bis zu 20 cm großen Blüten in dunkelrosa mit gelbem Grund
- ’H.G.Winkler’ – Semi-Kaktus-Dahlie mit bis zu 18 cm großen orangegelben Blüten
Chrysanthemen (Chrysanthenum)
sind eigentlich die klassischen Herbstblumen. Es gibt sie in allen Größen, weshalb sich prima kurze Exemplare für den Balkonkasten finden, etwas höhere für den Pflanzkübel und richtig hohe, von zum Teil über einem Meter, für den Garten. Einige Zuchtformen sind nur einjährig, werden meist für Balkone genutzt, aber viele Chrysanthemen sind auch winterhart. Die Blütenfarben reichen von weiß und gelb, über rosa und rot bis zu zwei- und mehrfarbigen Blüten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Pflege
Chrysanthemen sind sehr pflegeleichte Blumen. Sie mögen einen hellen Standort, aber keine direkte Mittagssonne. Morgen- und Abendsonne werden gut vertragen. Für langstielige Sorten ist ein windgeschützter Standort empfehlenswert. Garten- oder Blumenerde ist für die Pflanzen völlig ausreichend. Ideal ist Komposterde, schön humusreich. Wichtig ist, dass das Substrat wasserdurchlässig ist, aber auch genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Chrysanthemen pflanzt man idealer Weise im Frühjahr. So können sie bis zum Winter gut anwachsen und überstehen diesen meist unbeschadet. Sie werden so tief eingesetzt, wie sie im Topf standen. Für höhere Sorten empfiehlt sich ein Stützstab oder –ring. Für eine reichliche Blüte sind Gießen und Düngen notwendig. Langanhaltende Trockenheit ist schädlich, ebenso wie Staunässe. Balkonpflanzen düngt man mit Langzeitdünger oder normalem Blühpflanzendünger. Ausgepflanzte Chrysanthemen bekommen im Frühjahr eine ordentliche Ration Kompost. Günstig ist auch organischer Gemüsedünger.
Geschnitten werden müssen die Blumen nicht, lediglich Verblühtes ist zu entfernen. Ansonsten schneidet man nur im Herbst, nach dem Verblühen die Triebe etwa eine Handhoch über dem Boden ab. Ein Tipp ist, die Chrysanthemen etwa um die Hälfte zurückzuschneiden, wenn sie ca. 50 cm hoch sind. Dadurch verbessert sich ihre Standfestigkeit. Die Blütenbildung verzögert sich nur unwesentlich.
Die meisten Chrysanthemen im Garten sind ausreichend winterhart. Günstig ist aber, sie mit etwas Reisig abzudecken. In Balkonkästen und Kübeln ist das anders. Diese müssen sehr geschützt aufgestellt werden. Günstig ist auch, die Gefäße einzupacken und auf Styroporplatten zu stellen. Der Ballen sollte leicht feucht gehalten werden. Kästen kann man auch im Keller oder der Garage bei etwa 5 °C überwintern. Gießen nicht vergessen!
Schöne Chrysanthemen-Sorten
Die Blüten von Chrysanthemen haben ähnlich wie Dahlien verschiedene Formen. Man unterscheidet große und kleine, einfache, halbgefüllte und gefüllte Blüten. Außerdem gibt es pomponblütige, spinnenförmige und anemonenblütige Sorten. Durch Kreuzungen entstehen immer wieder neue Chrysanthemen-Sorten:
- ’Goldmarie’ – halb gefüllte goldgelbe Blüten. Blüht schon ab Ende August. Wuchshöhe 60 bis 80 cm, winterhart
- ’Kleiner Bernstein’ – halb gefüllte, aprikotfarbene bis gelbbraune Blüten, Blütezeit Oktober/November, Wuchshöhe 80 cm
- ’Mei-Kyo’ – ponponartige violettrosa Blüten. Blütezeit September bis Oktober, Wuchshöhe 50 bis 60 cm
- ’Fellbacher Wein’ – halbgefüllte leuchtend weinrote Blüten, Blütezeit September/Oktober, Wuchshöhe 70 cm
- ’Nebelrose’ – silberrosa gefüllte Blüten, sehr schöne Sorte und gut winterhart, Blütezeit Oktober/November, Wuchshöhe 80 cm
- ’Ordensstern’ – gefüllte goldbronzefarbene Blüten. Besonders lange Blütezeit von August bis November, gute Winterhärte, Wuchshöhe 90 cm
- ’Lachsrote Wolke’ – gefüllte, gedämpft rote Blüten. Besonders winterhart und sehr robust, Wuchshöhe 80 cm.
- ’White Bouquet’ – weiße Pomponblüte, Blütezeit September bis Oktober, Wuchshöhe 80 bis 110 cm
- ’Schwabenstolz’ – gefüllte dunkelrote Blüte, Blütezeit September/Oktober, Wuchshöhe 60 bis 80 cm
- ’Hebe’ – zart violettfarbene, einfache Blüte, Blütezeit Oktober bis November, Wuchshöhe 70 cm, sehr natürlich aussehen
Herbstanemonen (Anemone hupehensis)
sind wunderbar grazile Stauden. Außerdem sind es wahre Langzeitblüher. Es gibt viele Sorten, mit verschiedenfarbigen Blüten und von unterschiedlicher Wuchshöhe. Die Blütenfarben der Herbstanemonen reichen von weiß, über zartrosa bis kräftig pink. Herbstanemonen passen sehr gut zu Herbsteisenhut und den verschiedensten Gräsern. Auch mit Dahlien, Ton in Ton, sind sie ein Blickfang. Die Anemonen haben zarte, kleinere Blüten, Dahlien schöne große, eine gute Kombination.
Pflege
Herbstanemonen pflanzt man am besten im Frühjahr. Allerdings bekommt man sie im Handel nur im Herbst. Wenn man sie dann einpflanzt, kann es passieren, dass sie den Winter nicht überstehen. Sie brauchen unbedingt Schutz vor der Kälte! Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig. Ein windgeschützter Platz ist ideal. Weiße Sorten gedeihen auch gut in schattigeren Ecken. Das Pflanzsubstrat sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Herbstanemonen bevorzugen einen leicht feuchten Boden. Sie sind auch für Pflanzkübel gut geeignet und lassen sich leicht über Samen vermehren. Was sie nicht mögen ist Wurzeldruck, stehende Nässe und Wurzelkonkurrenz.
Weiße Sorten brauchen viel Dünger und müssen regelmäßig gegossen werden. Rosa Sorten sind etwas unempfindlicher gegen Trockenheit, sollten aber auch regelmäßig gewässert werden. Verblühtes ist zu entfernen, es sei denn, Samen sind gewünscht. Die Pflanzen lassen sich aber besser durch Teilung vermehren, als durch Samen. Wer sich die Blütenpracht vom Juli bis in den späten Herbst erhalten möchte, muss beim Sortenkauf darauf achten, früh- und spätblühende gleichermaßen auszuwählen.
Schöne Herbstanemonen-Sorten
Anemone hupehensis
- ’Overtüre’ – hellrosa Blüten, Unterseite violett-rosa, Blüte von Juli bis September, reich blühend und standfest, 80 bis 110 cm hoch
- ’Praecox’ – zwei Blütenblätter in dunklem Magenta-Ton, kompakter Wuchs, reich blühend von Juli bis Ende September, 60 bis 80 cm hoch
- ’Septembercharme’ – gerüschte und seidenrosa schimmernde Blüten, halbgefüllt und sehr zart wirkend, etwa 70 cm hoch
- ’Wirbelwind’ – weiße, oft propellerartig verdrehte innere Blütenblätter, sehr haltbare Sorte, auch für Vasenschnitt geeignet, etwa 80 cm hoch
Anemone japonica
- ’Margarete’ – rosarote, halbgefüllte Blütenschalen, sehr reich blühend, etwa 70 cm hoch
- ’Bowles Purple’ – rosafarbene und violette Blütenschale, einfache Blüte, sehr zart wirkend, etwa 70 cm hoch
- ’Bressingham Glow’ – gefüllte Blüten in dunklem Rosa, kleinbleibende Sorte, etwa 60 cm hoch
- ’Rotkäppchen’ – dunkelkaminrote, schalenartige Blüten, niedrige Sorte, sehr buschig wachsend, Blüte von August bis Oktober, etwa 60 cm hoch
- ’Königin Charlotte’ – historische Sorte, halbgefüllte rosa Blüten, Außenseite purpur getönt, Blüte von August bis Oktober, 60 bis 90 cm hoch
- ’Rosenschale’ – großblütige Sorte, dunkelrosa Blütenblätter, auf der Rückseite dunkler getönt, Blüte September/Oktober, 80 bis 100 cm hoch
Andere schöne Herbstpflanzen
Außer schönen Blumen sorgen auch farbiges Laub und Früchte für Kontraste. Die Selbstkletternde Jungfernrebe (Wilder Wein) hat im Herbst herrliches Laub und zusätzlich schwarze Beeren. Auch Echter Wein (nur blaue Sorten) glänzen mit schönen Blättern, ebenso wie Felsenbirne, viele Ahornarten, Zwergmispel, Kriechspindel, Korkflügelstrauch, großer Federbuschstrauch und viele mehr.
Auch Früchte haben im Herbst Hochsaison: Hagebutten, Kastanien, Trauben der Jungfernrebe, sie alle leuchten um die Wette. An Paprika und Chili-Pflanzen reifen die Früchte heran. Berberitzen und Scheinbeeren tragen kleine rote Früchte. Auffällig sind die Früchte der Lampionblume, die in leuchtendem orange toll wirken.
Die passenden Begleitpflanzen für die Blühpflanzen im Herbst sind Gräser. Ob Lampenputzergras, Chinaschilf, Pampasgras, Zebragras oder andere, die Auswahl ist groß. Bei der Vielfalt an Wuchsformen, Blätterfarben und Fruchtständen findet sicher jeder das passende Gras für seinen Garten. Besonders beliebt sind farbige Gräser. Gräser wirken auch im Winter noch sehr schön.
Fazit
Der Herbst ist ein farbenfroher Geselle im Garten. Allerdings muss man natürlich die passenden Pflanzen auswählen. Auch ist darauf zu achten, nicht zu viele Sorten zu nutzen. Weniger ist in diesem Falle mehr. Lieber von einer Pflanzengattung mehrerer Exemplare in Grüppchen zusammenpflanzen, das wirkt besser. Zu viel Farbe kann das Auge auch überfordern. Auch deshalb muss sehr auf die Auswahl geachtet werden. Ich persönlich finde Gräser im Herbst absolut Spitze. Allerdings brauchen sie Platz um zu wirken. In dicht bepflanzten Beeten gehen sie manchmal unter. Herbstblumen sind dankbare Gewächse, die bis zum ersten Frost blühen und meist sehr pflegeleicht sind. Ich habe zwar oben nicht viele verschiedene Arten beschrieben, aber dafür zahlreiche schöne Sorten erwähnt. Da findet sicher jeder seine Lieblingspflanzen.