Die Glückskastanie, Pachira aquatica, die ursprünglich aus Mexiko stammt und zur Familie der Malvengewächse gehört, wächst baumartig und beeindruckt durch ihre eiförmigen dicken Blätter. Aus Dekorationszwecken wird der Stamm häufig geflochten, was die Pflanze jedoch insgesamt angreifbar für Krankheiten macht. Insgesamt präsentiert sich die Glückskastanie jedoch sehr robust, die kleinere Pflegefehler durchaus verzeiht und daher für jeden Hobbygärtner geeignet ist.
Standort, Temperatur und Bodenverhältnisse
Die Glückskastanie stammt ursprünglich aus Mexiko. – Kein Wunder also, dass die Pflanze an Sonne gewöhnt ist und einen entsprechend warmen Standort bevorzugt, der jedoch nicht unbedingt vollsonnig sein muss; ein Platz im Halbschatten ist völlig ausreichend. Im Sommer kann das Gewächs gut im Freien gehalten werden. Allerdings sollte der Standort windgeschützt sein und auch vor Regen schützen. Deshalb eignen sich für die Haltung im Sommer Balkon und überdachte Bereiche im Garten ganz besonders gut. Die Glückskastanie kommt hier während des gesamten Sommers mit Temperaturen zwischen 12 und 24°C aus. Wenn im Sommer die Umlagerung ins Freie erfolgt, muss jedoch mit Bedacht vorgegangen werden; am besten wird die Pflanze ganz allmählich an die neuen Bedingungen gewöhnt. Durch die fehlende Fensterscheibe ist die Glückskastanie jetzt ungefiltert der Sonne ausgesetzt. Die neuen Bedingungen können schnell zu Verbrennungen führen.
- Der Boden sollte humos sein.
- Von besonderer Wichtigkeit bei der Wahl des Substrats ist der Reichtum an Nährstoffen.
- Außerdem sollte das Substrat möglichst locker sein; zu diesem Zweck können herkömmliche Böden mit Sand aufgelockert werden.
- Grundsätzlich eignen sich Kakteenerde oder Blumenerde.
Als Faustregel gilt bei der Auswahl des Substrats: Wenn kein Übergießen erfolgt, kann herkömmliche Blumen- oder Kakteenerde, gerne auch Kübelpflanzenerde verwendet werden. Wenn es allerdings häufiger vorkommt, dass beim Gießen zu viel Wasser gegeben wird, werden diese Substrate am besten mit Tongranulat oder Bimskies gemischt. Das optimale Verhältnis beträgt hierbei 1:1.
Gießen, Düngen und Überwintern
Während der Sommermonate – zwischen April und September – die das Gewächs im Freien verbringt, erfolgt eine mäßige Bewässerung. Hierzu wird die Glückskastanie einmal wöchentlich mit Wasser versorgt; nach dem Gießen saugt sich der Ballen mit der Flüssigkeit voll und speichert das Wasser. Es sollte so viel gegossen werden, bis das Substrat keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Nach einigen Minuten Wartezeit wird dann der Untersetzer der Pflanze von überschüssigem Wasser befreit, um Staunässe zu vermeiden. Wird das Wasser nicht entfernt, besteht die Gefahr der Wurzelfäule. Nach der Bewässerung darf das Substrat gut austrocknen, bevor das nächste Mal gegossen wird. Im Winter wird die Pflanze nur spärlich mit Wasser versorgt. Die Glückskastanie wird nur schlückchenweise gewässert und ansonsten mit Hilfe regelmäßig gesprühten Wassers feucht gehalten, um einen Schutz vor trockener Heizungsluft zu gewährleisten. Damit die Pflanze gut gedeiht, wird auch eine gezielte Düngung empfohlen:
- Die Düngung erfolgt im Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst.
- Die Pflanze wird einmal monatlich mit der halben Konzentration eines Grünpflanzendüngers versorgt.
- Alternativ können auch spezielle Düngerstäbchen verwendet werden.
- Während der Wintermonate erfolgt keine Düngung.
- Im ersten Jahr wird die Pflanze ebenfalls nicht gedüngt.
Nachdem die Pflanze den Sommer über im Freien verbracht hat, erfolgt während der Wintermonate die Haltung in der Wohnung. Hier fühlt sich die Glückskastanie an einem hellen und warmen Standort besonders wohl.
Pflege der Glückskastanie
Wird die Glückskastanie gut gepflegt und mäßig, aber nicht übertrieben gewässert, benötigt die Pflanze ansonsten wenig Pflege. Auch auf eine Düngung kann verzichtet werden, wenn das Gewächs die Möglichkeit hat, an einem idealen Standort und bei günstigen Bodenbedingungen zu gedeihen. Allerdings kann es in einigen Fällen notwendig sein, die Glückskastanie zusätzlich zu schneiden. Insbesondere bei einem sehr schnellen Wachstum hat sich ein gezielter Rückschnitt bewährt. Die beste Zeit zum Zurückschneiden der Glückskastanie ist das Frühjahr; wenige Wochen später erscheinen dann die neuen Triebe. Die Wochen im Frühjahr eignen sich auch als idealer Zeitpunkt, um die Pflanze bei Bedarf umzutopfen.
So funktioniert die Vermehrung
Die Vermehrung der Glückskastanie erfolgt entweder über Samen oder über Stecklinge; Stecklinge können entweder im Wasserglas vorgezogen oder direkt in die Erde gepflanzt werden. Die Vermehrung über Stecklinge in Blumenerde ist nicht aufwändig:
- Für die Vermehrung eignen sich verholzte oder grüne Triebe.
- Die Triebe werden mit einem scharfen Küchenmesser von der Pflanze abgetrennt.
- Nach dem Schnitt können die Pflanzenteile direkt in den Blumentopf gepflanzt werden.
- Jetzt ist Geduld gefragt: Es kann einige Wochen bis zur Bewurzelung dauern.
Neben der Vermehrung über Stecklinge kann die Glückskastanie auch mit Hilfe von Samen gezogen werden. Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr. Zunächst wird das Substrat vorbereitet, das aus nährstoffreicher Blumenerde besteht, die zusätzlich mit Kies oder Sand aufgelockert wird. Am besten ziehen die Samen, wenn sie vorbehandelt wurden; hierzu werden die Pflanzensamen zunächst in lauwarmem Wasser eingeweicht. Die Einweichzeit kann einige Stunden betragen. Anschließend werden die Samen etwa einen Zentimeter tief in das vorbereitete Substrat gegeben und kräftig angegossen. Das Pflanzgefäß sollte an einem hellen Ort bewahrt werden, an dem stets etwa 22-24°C herrschen. Bei diesen Temperaturen gedeiht die Glückskastanie am besten. Damit sich aus dem Samen die Pflanze optimal entwickeln kann, muss die Erde immer gut feucht gehalten werden. Allerdings darf das Substrat niemals nass sein! Nach erfolgter Bewurzelung und allmählicher Entwicklung der Glückskastanie muss dann nur noch einmal wöchentlich gegossen werden.
Schädlinge und Krankheiten
Die Glückskastanie wird im Handel aus dekorativen Gründen häufig in Form eines geflochtenen Stamms angeboten. Diese Variante birgt jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Pflanze ist weniger robust und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, da die Rinde entsprechend dünner ist. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, die locker zusammengefügten Stämme zu trennen. Besonders einfach funktioniert das meist direkt nach dem Kauf der Pflanze. Die Triebe von geflochtenen Glückskastanien sollten frühzeitig getrennt werden. Die einzelnen Triebe werden dann so gepflanzt, dass sie sich nicht behindern oder in extra Blumentöpfe gesetzt. Besonders anfällig sind zu Varianten der Glückskastanie, die zu einem Hochstamm geflochten wurden. Diese sollten besser nicht gekauft werden.
Zu den typischen Symptomen, die das Gewächs bei Krankheit zeigt, gehört der Blattabwurf. Wenn die Pflanze einige wenige Blätter nur gelegentlich und in den unteren Bereichen abwirft, handelt es sich um den normalen Rhythmus; meist liegt dann keine Erkrankung vor. Wird der Abwurf jedoch stärker, sollte gezielt nach der Ursache gesucht werden:
- Zunächst sollte überprüft werden, ob die Lichtverhältnisse optimal sind.
- Auch Kälte kann ein Grund für den Blattabwurf sein; dann muss die Pflanze an einen wärmeren Standort verbracht werden.
- Auf häufige Standortwechsel reagiert die Pflanze mitunter auch mit Blattabwurf.
- Ist die Bewässerung optimal? Staunässe kann ebenfalls dazu führen, dass die Pflanze Blätter verliert.
Wenn die Glückskastanie aufgrund von Staunässe erkrankt, ist in vielen Fällen ein gezieltes Umtopfen notwendig. Dabei sollten die Wurzeln auf faulende Teile hin untersucht werden, die anschließend abgetrennt werden. Wenn die Glückskastanie gelbe Blätter zeigt, kann eine zu geringe Luftfeuchtigkeit die Ursache sein. Dann helfen spezielle Luftbefeuchter, die in die Nähe der Pflanze aufgestellt werden. Alternativ können die Blätter auch mit Wasser eingesprüht werden; hierbei wird die Pflanze gleichzeitig von Staub befreit. Nicht immer ist hingegen eine Behandlung erforderlich, wenn die Blätter der Glückskastanie Wasser ausbilden, das von der Blattspitze tropft. Häufig schwitzt die Pflanze bei feuchtwarmem Wetter; dies ist nicht behandlungsbedürftig. Hält das Schwitzen jedoch an, kann zu feuchtes Substrat die Ursache sein. Weiterhin kann die Glückskastanie auch unter Schimmelbefall leiden, der sich in einem grauweißen Belag auf der Erde äußert und ebenfalls durch zu feuchtes Substrat ausgelöst wird. Dann müssen die obersten Erdschichten entfernt und das Substrat gut getrocknet werden. Nicht zuletzt werden Glückskastanien häufig auch von Blattläusen befallen. Dann sind die Blätter von einer klebrigen Flüssigkeit überzogen. Zur Bekämpfung der Schädlinge bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an:
- Häufig genügt ein gezielter Wasserstrahl, um die Schädlinge zu bekämpfen.
- Auch Schmierseifenlösung hilft bei Blattlausbefall.
- Nützlinge können ebenfalls verwendet werden; besonders gut geeignet sind Marienkäfer.
- Bei starkem Befall haben sich Pflanzenstäbchen bewährt, die in die Erde gesteckt werden.
Namensgebung und Verbreitung der Pflanze
Die Glückskastanie erhält ihren Namen aufgrund der besonderen Form und Struktur ihrer Blätter, große Ähnlichkeit mit Kastanienblättern aufweisen. In Taiwan gilt die Pflanze darüber hinaus als Glücksbringer, der Glück und Wohlstand sichert. Ursprünglich in Mittelamerika beheimatet – von Costa Rica bis Mexiko-, wird die Pflanze in Frost gefährdeten Gebieten meist als Zierpflanze kultiviert.
Fazit
Die Glückskastanie gilt als robust und widerstandsfähig, die sehr leicht vermehrt werden kann und insgesamt nur mäßige Pflege benötigt. Dies gilt jedoch vor allem für Exemplare, die mit natürlichem Stamm gehalten werden. Durch das Zusammenflechten der Stämme wird das Gewächs insgesamt anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Auch ungünstige Standortbedingungen können dann schlechter vertragen werden. Deshalb gilt, dass besonders Anfänger stets ungeflochtene Exemplare bevorzugen sollten.