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Rose von Jericho – Pflege und Tipps zur Vermehrung

Rose von Jericho

Als echter Hingucker nicht nur im Gartenbeet präsentiert sich die Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica), die zu den Gewächsen der Kreuzblütler Brassicaceae) gehört. Die einjährige Pflanze, die ursprünglich im Wüstengürtel von Südpersien bis Marokko zu finden ist, zeigt sich als kleine Rosette, die im Garten für eine markante Optik sorgt. Das Gewächs, das maximal 10cm groß wird, bildet grünes, kleinblättriges Laub aus und wird aufgrund ihres mythischen Hintergrundes gerne zu Ostern oder Weihnachten verschenkt.

Standort, Temperatur und Bodenverhältnisse

Die Pflanze stammt ursprünglich aus sehr trockenen und heißen Wüstengebieten. – Deshalb verwundert es nicht, dass das Gewächs sich an besonders warmen und trockenen Standorten am wohlsten fühlt. Grundsätzlich sollte die Pflanze im Freien gehalten werden; die Kultivierung im Haus hat sich nicht bewährt. Lediglich zur Anzucht ist die Haltung in warmen Innenräumen geeignet. Die Rose von Jericho gedeiht am besten in einem Beet, das einer intensiven Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Vollsonnige Plätze mit hohem Lichteinfall sind deshalb besonders gut geeignet. Solche sonnenverwöhnten Standorte sollten Temperaturen zwischen 20 und 26°C aufweisen, damit die Rose von Jericho optimal gedeihen kann. Die Pflanze ist nicht frostfest; da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, ist eine Überwinterung jedoch ohnehin nicht notwendig. Das Gewächs sollte niemals im Halbschatten oder gar im Schatten kultiviert werden! Der gewählte Platz sollte außerdem etwas Wind geschützt stehen. Neben dem richtigen Standort sind auch die richtigen Bodenverhältnisse für das optimale Gedeihen der Pflanze ausschlaggebend:

  • Besonders gut geeignet ist ein sehr lockeres Substrat.
  • Die Erde sollte Luft durchlässig sein.
  • Besonders gut eignen sich Gemische, die einen hohen Anteil an Sand aufweisen.
  • Für die Anzucht von Samen kann auch handelsüblicher Vogelsand verwendet werden.

Gießen und Düngen – optimale Pflege

Die Rose von Jericho ist sehr anspruchslos und kommt mit sehr wenig Pflege aus. Die Pflanze muss zwar in stetigen Abständen gegossen werden, aber insgesamt erfolgt die Bewässerung nur mit sehr wenig Wasser. Ein zu starkes Gießen ist unbedingt zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann! Das Gewächs benötigt keine weitere Pflege; auch eine Düngung ist nicht erforderlich. Zudem sind keinerlei spezielle Schädlinge oder Krankheiten bekannt, vor denen die Rose von Jericho geschützt werden müsste. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit gelingt die Kultivierung der Pflanze auch Anfängern.

Vermehrung und Aussaat der Rose von Jericho

Rose von Jericho Die „echte“ Rose von Jericho wird nur von sehr wenigen Händlern angeboten; entsprechend hoch sind häufig die Preise für die Samen. Wenn schon eine Pflanze vorhanden ist, kann die Anzucht und Kultivierung über Vermehrung erfolgen. Das gelingt am besten in den Monaten des Frühjahrs. Das Gewächs verliert bei jedem Öffnen einige Samen, die zur Vervielfältigung genutzt werden können. Bevor die Kultivierung im Freien erfolgt, sollten die Samen zum Keimen in ein warmes Zimmer verbracht werden. Die Keimung erfolgt am besten bei Temperaturen zwischen 17 und 19°C. Nachdem die Samen aus der Pflanze entnommen worden sind, werden diese auf sandige, lockere und leichte Erde gegeben und nur ganz leicht angedrückt. Ein Vergraben in das Substrat ist nicht erforderlich.

Tipp: Für das Anzüchten und Keimen ist Vogelsand besonders gut geeignet.
Der Anzuchttopf wird anschließend an einen warmen Platz auf die Fensterbank verbracht. Damit die Keimung der Samen erfolgreich ist, muss eine optimale Bewässerung erfolgen. Am besten gelingt die Versorgung mit Flüssigkeit mit einem kleinen Untersetzer, der unter den Topf gestellt wird. Dieser sollte gut mit Wasser befüllt werden. Auf diese Weise wird das sandige Substrat stets gleichmäßig feucht gehalten. Die Keimung erfolgt in der Regel sehr schnell. Dann erfolgt das Verbringen ins Freie:

  • Nach dem Vorziehen im Haus können die Sämlinge in ein Beet ausgesät werden.
  • Auch für die Sämlinge sind Erden mit hohem Anteil an Sand gut geeignet.
  • Es sollte auf einen vollsonnigen und trockenen Standort geachtet werden.
  • Die beste Zeit zum Umsetzen ins Freiland ist der späte Frühling; zu dieser Jahreszeit sind auch die Temperaturen optimal.

Alternativ kann die Rose von Jericho auch als fertige Pflanze gekauft werden. Die Samen einer gekauften Rose von Jericho kann dann wieder für die erneute Vermehrung verwendet werden.

Der Auferstehungseffekt 

Wer schon einmal trockenes Exemplar des Gewächses in eine Schale mit Wasser gegeben hat, ist Zeuge von einem faszinierenden Phänomen geworden, das auch als den „Auferstehungseffekt“ bezeichnet wird. Hierbei verwandelt sich die scheinbar ausgetrocknete Pflanze in Kontakt mit der Flüssigkeit in ein blühendes Gewächs. Um diesen Effekt beobachten zu können, muss die Pflanze in einen Teller gegeben werden, der kaltes Wasser enthält. Innerhalb weniger Stunden entfaltet sich die zusammengerollte Pflanze und färbt sich grün. Diese Erscheinung kann dem oberflächlichen Beobachter durchaus vortäuschen, dass in die bereits abgestorbene und vertrocknete Pflanze wieder Leben gekehrt ist. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um ein physikalisches Phänomen. Tatsächlich ist die bereits abgestorbene Pflanze wirklich tot und kann auch nicht durch das Wasser wieder zum Leben erweckt werden. Das faszinierende Phänomen kommt durch die Zellen des Gewächses zustande, die sich mit Wasser voll saugen. Dieser Saugeffekt kann mit dem Phänomen der Kapillarkraft erklärt werden: Das Wasser ist praktisch gezwungen, sich an sehr dünnen Röhrchen hochzuziehen. Durch hydrostatische Spannung entfaltet sich dann die Rosette, ohne dass jedoch der Zellstoffwechsel der Rose von Jericho wieder in Gang gesetzt wird. Bei der Durchführung des Auferstehungseffektes sollten bestimmte Kriterien berücksichtigt werden:

  • Rose von Jericho Wenn das Phänomen mehrmals gezeigt werden soll, muss kaltes Wasser verwendet werden.
  • Bei einmaliger Verwendung der Pflanze kann auch heißes Wasser genommen werden; der Effekt stellt ich nach wenigen Minuten ein.
  • Das heiße Wasser schadet jedoch der Pflanze, so dass der Effekt nicht so oft wiederholt werden kann.
  • Die Pflanze sollte grundsätzlich maximal eine Woche lang im Wasser belassen werden, da andernfalls die Gefahr der Schimmelbildung besteht.
  • Bevor der Auferstehungseffekt wiederholt wird, muss die Rose von Jericho mindestens zwei Wochen lang trocknen.

Tipp: Ein kleines Geschenk, zum Beispiel einen Ring, in der trockenen Pflanze versteckt, wird erst beim Entfalten des Gewächses sichtbar. – Ein beliebtes Geschenk besonders für Paare.

Rose von Jericho – Namensgebung und Mythos

Die Pflanze wurde ursprünglich von Kreuzrittern aus dem Orient in europäische Länder gebracht. Nach der Überlieferung soll das Gewächs von der Jungfrau Maria gesegnet worden sein und seinen Namen als „Tochter vom Propheten“ erhalten haben. Außerdem wird der Rose von Jericho eine heilsame Wirkung nachgesagt: Nach der Legende soll die Pflanze in heißes Wasser getaucht worden sein; der Sud soll Kranke geheilt haben. Heute wird das Gewächs vor allem zu Ostern oder Weihnachten verschenkt, um anhand des Wiederbelebungseffektes die Auferstehung zu demonstrieren.

„Echte“ und „unechte“ Rose – Unterschiede

Wenn heute von der Rose von Jericho gesprochen wird, ist jedoch häufig nicht die „echte“ Rose gemeint. Neben der Anastatica hierochuntica werden noch zwei andere Arten als Rose von Jericho bezeichnet. Bei einer dieser Arten handelt es sich um einen Moosfarn (Selaginella lepidophylla), der besonders häufig in Esoterikläden oder auf Weihnachtsmärkten verkauft wird und der echten Rose von Jericho ähnlich ist. Das Gewächs zeigt ebenfalls die typische Auferstehungsreaktion. Die Rose ist zwar „unecht“, dafür handelt es sich jedoch um eine „echte“ Auferstehungspflanze. – Das bedeutet, dass im Unterschied zur echten Rose diese Art tatsächlich noch am Leben ist, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt. Als wechselfeuchte Pflanze ist die Rose in der Lage, monatelang ohne Wasser auszukommen, wobei die einzelnen Pflanzenteile austrocknen und sich braun färben. Kommt die Rose dann mit Feuchtigkeit in Berührung, fängt sie wieder an zu blühen und grüne Blätter zu entfalten. Doch bei aller Ähnlichkeit bestehen zwischen den beiden Arten einige wesentliche Unterschiede, die schnell zeigt, ob man eine echte oder eine unechte Rose von Jericho erstanden hat:

  • Rose von Jericho Die echte Rose hat eine Hauptwurzel und die Äste präsentieren sich lang gezogen und glatt.
  • Bei der unechten Variante fallen viele kleine Wurzeln auf, die zahlreiche Verästelungen zeigen und zarte Rillen präsentieren.
  • Weil die Pflanze noch lebt, gelingt hier der lebendige Auferstehungseffekt oft nur ein einziges Mal; wird versucht, das Phänomen nochmals herbeizuführen, handelt es sich meist um einen physikalischen Effekt.
  • Die echte Rose ist außerdem viel teurer als die unechte Variante.

Kultivierung der unechten Rose von Jericho

Die unechte Variante gedeiht am besten an einem ganzjährig trockenen und warmen Standort. Das Pflanzgefäß, in dem das Gewächs eingebracht wird, sollte mit ausreichend Wasser gefüllt sein. Die Entfaltung der unechten Rose erfolgt bereits nach wenigen Stunden, wobei sich die Äste grün färben. Weil permanente Feuchtigkeit rasch zu Fäulnisprozessen führen kann, sollte das Gewächs maximal einige Tage im Wasser belassen werden. Anschließend wird die Pflanze getrocknet und an einen warmen Ort verbracht.

Nach der Ergrünung wird das Gewächs in sandiges Substrat eingepflanzt und in die Sonne gestellt. Die Pflanze muss nur selten gewässert werde; alle paar Monate etwas Wasser, das an mehreren aufeinander folgenden Tagen gegeben wird, reicht vollkommen aus. Es ist wichtig, dass die Pflanze zwischendurch vollständig austrocknet. Die Vermehrung der unechten Rose von Jericho kann auf unterschiedliche Weise erfolgen; Exemplare, die noch Samen enthalten, können über diese vermehrt werden. Doch auch der Versuch mit Stecklingen zeigt gute Aussicht auf Erfolg. Hierfür wird der Moosfarn im Frühling geteilt. Es werden Knopfstecklinge geschnitten, die anschließend in ein sandiges Substrat (zum Beispiel Blumenerde mit einem hohen Anteil an Sand) gesetzt und bei einer Zimmertemperatur von etwa 20°C bewurzelt werden. Besonders gut gelingt die Anzucht auch in Kakteenerde.

Fazit
Egal, ob es sich um die echte oder um die unechte Rose von Jericho handelt: Beide Arten sind recht anspruchslos in der Pflege und eignen sich daher auch für Pflanzenfreunde, die noch nicht so viel Erfahrung vorweisen können. Wenn berücksichtigt wird, dass das Gewächs ursprünglich in trockenen und warmen Wüstengebieten beheimatet war und versucht, diese Bedingungen auch im heimischen Garten umzusetzen, werden beide Arten viel Freude bereiten. Aufgrund des beeindruckenden Phänomens des Wiederbelebens eignet sich die Pflanze auch gut zum Verschenken. Besonders Kinder sind von den getrockneten Rosetten, die plötzlich wieder zu leben beginnen begeistert. Die Rose von Jericho ist deshalb für kleine und große Pflanzenfreunde gleichermaßen geeignet.