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Mangobaum, Mango – Pflanzen und Pflege

Mango

Mangobäume sind bei uns immer noch als selten einzustufen. Spezielle Anbieter im Internet verkaufen meist veredelte Jungpflanzen von Mangobäumen. Sie sind nicht billig und überstehen den Transport häufig nicht. Wer ein wenig Geduld aufbringt, kann sich einen Mangobaum aber auch aus einem Samen selber ziehen, das ist nicht schwierig. Bis zur Blüte kann es aber sehr lange dauern, an die 10 Jahre oder darüber ist keine Seltenheit.

Welche Frucht eignet sich?

Da herkömmliche Mangofrüchte oft mit keimhemmenden Mitteln behandelt sind, eignen sich zur Pflanzenzucht am besten Bioprodukte. Die Frucht sollte schon sehr reif sein. Je reifer die Mangofrucht ist, umso mehr Zeit hatte der Kern, also der Samen, um sich zu entwickeln. Deshalb nicht die erstbeste Frucht in den Einkaufskorb legen, sondern gezielt nach reifen Früchten Ausschau halten. Manchmal sind sogar überreife Früchte zu finden, die bereits erste Anzeichen von Braunfärbungen zeigen. Da sie in diesem Zustand schlecht zu verkaufen sind, werden sie vielleicht sogar günstiger angeboten. Für die Aussaat eignen sie sich jedoch hervorragend.

Reife Mango – wie weiter vorgegangen wird – Mangobaum ziehen

Zur Keimung ist das späte Frühjahr oder der Frühsommer ideal, da in dieser Jahreszeit die nötige Wärme und das meiste Licht für die zarten Triebe vorhanden sind. Außerdem ist die Pflanze dann bis zum nächsten Winter schon deutlich robuster.

  • Fruchtfleisch vorsichtig vom Mango-Kern lösen.
  • Reste vom Fruchtfleisch mit der Wurzelbürste entfernen.
  • Wenn ein paar Fasern zurückbleiben, ist das unproblematisch.
  • Der Kern sollte nun ein oder zwei Tage getrocknet werden, dann ist er weniger glitschig und liegt besser in der Hand.
  • Ab jetzt wird es ein wenig knifflig: Benötigt wird nicht der gesamte Kern, sondern nur sein Innerstes, der Samen.
  • Im optimalen Fall hat sich der Kern schon ein wenig geöffnet.
  • Mit einem scharfen Messer von der spitzen, weichen Seite her den Kern aufschneiden, und wenn möglich mit den Fingern spalten.
  • Vorsicht, dass dabei weder die Finger noch der Samen verletzt werden!
  • MangoDen Samen im Inneren freilegen.
  • Falls eine Haut den Samen umhüllt, diese vorsichtig abziehen.
  • Verletzte Samen keimen nicht mehr.
  • Anzuchterde in einen Blumentopf füllen.
  • Anzuchterde ist schön locker und körnig, also optimal für die zarten Keime.
  • Erde nur locker andrücken, nicht zu sehr verdichten.
  • Mit dem Finger eine Mulde in die Mitte drücken, etwa 3 cm tief.
  • Kern flach hineinlegen und mit Erde bedecken.
  • Zum Keimen benötigt es der Mangosamen feucht, aber nicht nass.
  • Vorsichtig angießen, am besten mit einer Sprühflasche.
  • Um tropische Bedingungen zu simulieren, den Topf mit einer Plastikhaube oder Tüte abdecken und an einen gleichmäßig warmen Ort stellen.
  • Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad.
  • Regelmäßig lüften oder Löcher in die Folie stechen, gegebenenfalls leicht nachgießen.
  • Nach etwa zwei Wochen beginnt der Samen zu keimen, es kann aber auch schon einmal etwas länger dauern.
  • Wenn das neue Mangopflänzchen einige Zentimeter gewachsen ist, kann die Folie entfernt werden.

Standort und Pflege

Für ein gesundes Wachstum benötigt die Mangopflanze einen nährstoffreichen, luft- und wasserdurchlässigen Boden. Ein Gemisch aus Humus oder Torf in Kombination mit sandigem Lehm erweist sich als vorteilhaft. Mangobäume bilden Pfahlwurzeln bis tief in die Erde, deshalb sollte der Topf eine möglichst hohe Form aufweisen. Immer im unteren Topfbereich eine Drainage aus Kieseln oder Blähton anlegen, damit keine Staunässe entstehen kann. Mangobäume werden sehr groß und sehr alt. Allerdings wachsen sie zwar schnell in die Höhe, tragen dabei aber in den ersten Jahren noch nicht viele Blätter. Das ist normal und sollte kein Anlass zur Verzweiflung sein. Wer einen Mangobaum heranzieht, benötigt eben sehr viel Geduld.

  • Jungpflanzen leicht feucht halten, nie nass. Große Gewächse mögen es dann trockener.
  • Den Boden vor dem erneuten Gießen immer erst trocknen lassen, am besten mit dem Finger prüfen.
  • Regelmäßig mit kalkarmem Wasser gießen, als Regel gilt: je mehr Blätter, umso mehr Wasser.
  • Für eine optimale Entwicklung benötigt die Mangopflanze im Frühjahr und Sommer Temperaturen zwischen etwa 24-28 Grad.
  • Diese Bedingungen lassen sich am besten in einem Gewächshaus oder Wintergarten erreichen.
  • Alternativ kann die Pflanze aber auch an einen windgeschützten Platz ins Freie gestellt werden.
  • In der Mittagszeit sollte zunächst ein wenig Schatten die Mangopflanze vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. 

Mangobaum düngen

MangoDie Düngung erfolgt von März bis maximal September etwa alle zwei bis drei Wochen. Zum Einsatz können organische Flüssigdünger oder mineralische Dünger aus dem Handel kommen. Im Allgemeinen bieten sich bei Kübelpflanzen Dünger an, die für die Pflanze direkt verfügbar sind: mineralische oder flüssige Düngervarianten. Der Einsatz von biologischen Düngern aus tierischen oder pflanzlichen Materialien gestaltet sich aus Platzmangel schwierig. Zudem sind die für den Abbau des Kompostes oder Mistes notwendigen Mikroorganismen nicht in ausreichender Anzahl in der Topferde vorhanden. Diese Mikroorganismen sind aber dringend notwendig, um die benötigten Nährstoffe für die Pflanze zugänglich zu machen.

Die Überwinterung gestaltet sich gar nicht so schwierig

Bei der Mangopflanze handelt es sich um einen immergrünen Baum, der ganzjährig seine lanzettförmigen, glänzenden Blätter an den Ästen behält. Ursprünglich stammt sie aus tropischen Regionen. Sie ist in Gebieten zu Hause, in denen es niemals Frost gibt. Kalte Winter sind ihr fremd, sie hat keinen Schutzmechanismus dagegen entwickelt, wie etwa das Herunterfahren des Stoffwechsels und Abwerfen des Laubes. Daher überstehen die Pflanzen eine Überwinterung im Freiland bei uns nicht.

  • Jungpflanzen können problemlos bei etwa 15 bis 20 Grad im Zimmer überwintert werden, insofern genügend Licht vorhanden ist.
  • Mangobäume mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit, kommen aber auch mit trockener Luft zurecht.
  • Größere Mangopflanzen sind gar nicht so kälteempfindlich, wie man zunächst annimmt.
  • So vertragen überraschenderweise auch schon Jungpflanzen kurzzeitige Temperaturen um den Gefrierpunkt, wenn es über Tag warm genug ist.
  • Wenn die Tage im Herbst noch warm sind, kann der Kübel bis zu den ersten strammen Nachtfrösten im Oktober im Außenbereich verbleiben, insofern er geschützt steht.
  • Für große Kübelpflanzen ist ein heller, frostfreier Raum für die Überwinterung ausreichend.
  • Es sollten allerdings dauerhaft etwa 5-10 Grad nicht unterschritten werden. Kurzfristige Temperaturen bis drei Grad sind im Normalfall unschädlich.
  • Als Faustregel gilt: Je wärmer der Raum ist, umso heller muss er auch sein.
  • Je wärmer der Überwinterungsplatz ist, umso mehr muss gegossen werden.

Umtopfen

Die Jungpflanze kann in den ersten zwei Jahren im selben Topf verbleiben. Nach Ablauf dieser Zeit steht das erstmalige Umtopfen auf dem Programm, denn die ältere Mangopflanze benötigt zum Wachsen und Gedeihen ein anderes Substrat. Tontöpfe sind zwar schwerer zu transportieren, bieten der Pflanze aber Standfestigkeit. Zusätzlich können sie überschüssiges Wasser und Salze aus dem Erdreich aufnehmen. Neben Torf, Kompost oder Humus muss der Erde auf jeden Fall auch Lehm beigemengt werden. Der Topf sollte auf einem flachen Unterteller stehen, hohe Untersetzer speichern zu viel Wasser. Hervorragend gegen Staunässe eignen sich während des Freilandaufenthaltes auch sogenannte Füße aus Ton.

  • MangoEine hohe Topfform wählen.
  • Drainage aus Granulat im unteren Topfbereich einfügen.
  • Ein wenig frische Erde in den Topf geben und leicht andrücken.
  • Die Pflanze aus dem alten Topf entfernen und vorsichtig die vorhandene Erde etwas ablösen, ohne allerdings die Wurzeln zu beschädigen.
  • Den Wurzelballen mittig in den neuen Topf setzen.
  • Mit beiden Händen die frische Erde am Rand einfüllen und mit den Fingern festdrücken.
  • Leicht angießen.
  • Ein weiteres Umtopfen ist erst wieder nach zwei oder drei Jahren notwendig, spätestens allerdings, wenn Wurzeln aus dem Topfloch herausragen.

Pflanzendoktor – Schädlinge und Krankheiten

Im Allgemeinen ist der Mangobaum eine recht robuste Pflanze, die bei guter Pflege selten erkrankt. Viele Schädlinge befallen vor allem die Früchte, die bei Topfpflanzen in unseren Breitengraden aber eine Seltenheit sind.

  • Will der Baum nicht richtig wachsen, kann eine Aluminiumsulfat-Lösung abhelfen.
  • Aluminiumsulfat ist in Drogerien oder Apotheken erhältlich.
  • Maximal fünf Gramm in einem Liter Wasser auflösen und die Pflanze damit gießen. Diese Prozedur aber nur ein oder zwei Mal im Jahr wiederholen.
  • Neigen die Blätter dazu, braune, scharf begrenzte Flecken zu bilden, ist das ein Anzeichen von Sonnenbrand. Die Pflanze steht zu sonnig: Umstellen oder Beschatten in der Mittagszeit schafft Abhilfe.
  • Von den Schädlingen, die es auf Triebe und Blattwerk abgesehen haben, kommt am häufigsten die Spinnmilbe vor.
  • Zu erkennen ist der Befall an schwarzen oder welken Trieben.
  • Spinnmilben lieben trockene Luft: Deshalb kann es helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Tritt keine merkliche Besserung ein, muss mit chemischen Mitteln gegen die Schädlinge vorgegangen werden.

Schneiden

MangoMangobäume benötigen in der Regel keinen aufwendigen Rück- oder Formschnitt. Die Kronen wachsen von Natur aus gut verzweigt heran. Allerdings werden die Pflanzen in der Natur deutlich größer als im Topf, daher kann es manchmal etwas dauern, bis sich ein Ast verzweigt. Es ist aber durchaus möglich, die Pflanze dazu zu animieren, schon in frühem Stadium Verzweigungen zu bilden und ein buschiges Aussehen anzunehmen.

  • Zu lange, unverzweigte Äste sollten für ein schöneres Wachstum gestutzt werden.
  • Muss ein Trieb beschnitten werden, wird dies idealerweise in der Winterruhe erledigt.
  • Hierfür je nach Größe der Pflanze und Position des Triebes etwa nach dem zweiten oder dritten Blattansatz am Stängel den Trieb mit einer scharfen Gartenschere kappen.
  • Am besten schon die zu lang gewordenen Triebe in grünem Zustand beschneiden und nicht warten, bis der Ast verholzt.
  • Im Normalfall bilden sich dann knapp unterhalb der Schnittstelle zwei neue Triebe aus.
  • Wenn die Pflanze auch weiterhin nur mit langen Einzeltrieben wachsen sollte, was selten vorkommt, kann die Prozedur in längeren Zeitabschnitten beliebig oft wiederholt werden.
  • Trockene Pflanzenteile bis in grüne Holzteile zurückschneiden.

Fazit
Trotz tropischer Herkunft zeigt sich der Mangobaum erstaunlich widerstandsfähig in unseren Breitengraden. Die Hoffnung auf eine ertragreiche Ernte wird aber nur im Freiland erfüllt. Topfpflanzen blühen zwar manchmal, tragen dann aber keine Früchte. Im Winter stehen sie gerne frostfrei und hell. Alles in allem macht die Pflege des Mangobaumes nicht viel Arbeit. Wer sein Gewächs mit kalkarmem Wasser gießt, im Sommer regelmäßig düngt und ihm lehmhaltige Erde sowie viel Sonne bietet, wird lange Freude an ihm haben, denn Mangobäume werden sehr alt. Allerdings sollte von Anfang an viel Platz eingeplant werden. Zwar wachsen die Mangobäume im Topf nicht auf 40 Meter Höhe an wie in der Natur, sie erreichen aber auch in der Wohnung und auf der Terrasse gerne stattliche 2-3 Meter Wuchshöhe.