Buchenhecken zählen zu den beliebtesten Heckenarten überhaupt. Diese sommergrünen Hecken, die teilweise ihr Laub auch im Winter behalten, werden als blickdichter Sichtschutz und zugleich als dekorative Abgrenzung zum Nachbargrundstück genutzt. Für eine Buchenhecke eignen sich sowohl Hain- als auch Rotbuche. Beide stellen keine besonderen Ansprüche und sind relativ pflegeleicht.
Eigenschaften von Rot- und Hainbuchenhecken
Sowohl Rot- als auch Hainbuche sind ideal für eine Heckenbepflanzung. Das Laub beider Heckenarten bleibt den Winter über, bis zum Blattaustrieb größtenteils an der Pflanze, wird aber braun. Der Blattaustrieb beginnt bei der Rotbuche im April und bei der Hainbuche im Mai. Die Hainbuche ist anspruchsloser, robuster und wächst auch etwas schneller.
Beide entwickeln ein kräftiges und dichtes Blattwerk und sind sehr schnittverträglich. Sie wachsen mäßig schnell, mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 20- 40 cm. Rotbuche und Hainbuche sollten möglichst nicht gemischt gepflanzt werden, da die Rotbuche wegen ihres stärkeren Wachstums die Hainbuche verdrängen würde.
Man kann Buchenhecken aussäen oder im Handel vorgezogene Pflanzen in unterschiedlichen Größen erwerben und diese einpflanzen. Während Hainbuchen Tiefwurzler sind, gehören Rotbuchen zu den Flachwurzlern, was bei der Pflanzung zu berücksichtigen ist.
Buchenhecken pflanzen
- Buchenhecken pflanzt man am besten im Herbst vor dem ersten Frost.
- So kann die Pflanze bis zum Frühjahr ausreichend Wurzeln bilden.
- Pflanzung ist aber auch im Frühjahr möglich.
- Zunächst den Boden großflächig auflockern!
- Bei schweren Böden eine Drainage zur Vermeidung von Staunässe einbringen!
- Wurzeln müssen sich im Boden gut ausbreiten können.
- Für eine gerade Pflanzung am besten eine Schnur spannen!
- Anschließend hebt man das erste Pflanzloch oder besser einen Pflanzgraben aus.
- Der Pflanzgraben ist wegen der Bodenauflockerung empfehlenswerter.
- Ein Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief sein, wie der Wurzelballen.
- Der Pflanzgraben sollte etwa einen halben Meter tief und breit sein.
- Pflanzloch bzw. Pflanzgraben mit Wasser auffüllen.
- Wurzeln und Triebe der Pflanzen einkürzen und einpflanzen.
- Rotbuchenhecken nicht zu tief pflanzen, da sie Flachwurzler sind.
- Auf einen Meter kommen zwischen 2 und 4 Pflanzen.
- Im Anschluss das Pflanzloch mit dem Aushub auffüllen und leicht andrücken.
- Erde nur so fest andrücken, dass die Pflanze standfest ist, sodass Wasser gut abläuft.
- Abschließend sollte das Ganze gut gewässert (eingeschlämmt) werden.
Gießen und Düngen
Unmittelbar nach der Pflanzung muss der Wurzelbereich gut eingeschlämmt werden. Einschlämmen bedeutet, dass das Gießwasser für einige Minuten um die Pflanzen herum stehen bleiben sollte. So verschwinden Hohlräume im Erdreich und die Pflanzen bekommen ausreichend Halt.
Ist der Boden bereits relativ feucht, reicht das Angießen, ein Einschlämmen ist dann nicht erforderlich. Später wird nur gegossen, wenn die oberste Bodenschicht trocken ist. Bei andauernder Trockenheit sollte jedoch regelmäßig gegossen und auf ausreichend Feuchtigkeit im Boden geachtet werden, auch im Winter. Trockenheit kann bei der Rotbuche leicht zu einem Wolllausbefall führen.
Bei einer Neupflanzung im Herbst kann auf Dünger verzichtet werden, da die Buchenhecke erst einmal anwachsen muss. Ansonsten sollte sie in den ersten Jahren während der Wachstumsphase, von Ende Februar bis Ende Juli regelmäßig mit einem organischen Dünger versorgt werden. Das ist deshalb wichtig, weil sie durch den regelmäßigen Rückschnitt geschwächt ist und an Kraft verliert.
Ein guter Dünger ist beispielsweise auch das herabfallende Laub der Buchenhecke. Wenn man das am Boden liegen lässt und es verrottet, bietet das den Pflanzen reichlich Nährstoffe, ebenso wie Kompost oder Mulch aus Grünschnitt.
Bei allen anderen Düngemitteln sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht auf die grünen Blätter gelangen, ansonsten könnte es zu Verbrennungen kommen. Ältere Buchenhecken müssen in der Regel nicht mehr gedüngt werden, vorausgesetzt, der Boden ist nicht zu sandig. Bei sandigen Böden müssen auch ältere Pflanzen gelegentlich mit Dünger versorgt werden.
Standortansprüche
Die anspruchslose Hainbuchenhecke gedeiht an schattigen bis sonnigen Standorten ebenso wie an halbschattigen sehr gut. Im Gegensatz zur Rotbuchenhecke verträgt sie wesentlich feuchtere Böden sowie höhere Grundwasserstände. Geeignet ist jeder normale Gartenboden. Dieser sollte humos und nährstoffreich sein. Zudem kann er neutral, sauer aber auch kalkhaltig sein. Verdichtete Böden sind eher weniger geeignet.
Die Rotbuche verträgt sowohl Sonne als auch Schatten sehr gut. Der Boden sollte locker, durchlässig, feucht, kalkhaltig und nährstoffreich sein. Es werden aber auch nährstoffärmere und schwach saure Böden vertragen. Ein gewisser Lehmanteil im Unterboden wäre ideal. Auf andauernde Trockenheit, Staunässe und Spätfröste reagiert die Rotbuche sehr empfindlich, ebenso wie auf Schwankungen des Grundwasserspiegels. Ansonsten ist sie sehr robust und bis zu minus 30 Grad winterhart.
Vermehrung
Buchenhecken können über Samen, Stecklinge und teilweise über Ableger vermehrt werden. Ab und zu wachsen auch im Bereich der Hecken kleine Sämlinge, die für die Vermehrung genutzt werden können. Allerdings werden Jungpflanzen relativ preisgünstig im Handel angeboten, sodass sich der Aufwand einer eigenen, langwierigen Aufzucht nicht immer lohnt.
Vermehrung einer Hainbuchenhecke
Vermehrung durch Samen:
- Samen der Hainbuche werden zwischen September und Anfang Oktober gesammelt.
- Die frisch geerntete Samen werden sofort ausgesät.
- Hainbuche ist ein Kaltkeimer, deshalb im Freien aussäen!
- Keimdauer bis zu 18 Monate.
Stecklingsvermehrung:
- Im späten Frühjahr werden Stecklinge von krautigen Trieben geschnitten.
- Diese werden in Bewurzelungspulver und dann in entsprechendes Substrat gesteckt.
- Stecklinge bewurzeln in der Regel nur sehr schwer.
- Empfehlenswert ist eine Herbstpflanzung der Stecklinge.
- Substrat sollte aus mit Humus oder Kompost angereicherter Gartenerde bestehen.
- Das entsprechende Verhältnis sind zwei Teile Humus und ein Teil Gartenerde.
- Das Erdreich um die Stecklinge herum sollte nicht austrocknen!
- Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und schützt vor Frost.
- Die ersten drei Jahre möglichst mit faserigem Kompost abdecken.
- Das sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung.
Ableger-Vermehrung:
- Einige Äste vorsichtig bis zum Boden herunter biegen und mit Erde bedecken.
- Gegebenenfalls leicht beschweren, damit sich die Äste nicht wieder aufstellen!
- Dann das Ganze gut angießen!
- Die Verwendung eines Bewurzelungspulvers ist auch hier sinnvoll.
- Das Ganze immer feucht halten!
- Im Herbst oder im folgenden Frühjahr sollten sich Wurzeln gebildet haben.
- Die Ableger werden dann von der Mutterpflanze abgeschnitten und eingepflanzt.
Vermehrung der Rotbuchenhecke
Vermehrung durch Samen:
- Samen der Rotbuche sind die Bucheckern.
- Bucheckern haben eine sogenannte Keimhemmung.
- Diese löst sich nach einer etwa dreimonatigen, feucht-kalten Lagerung im Freien.
- Danach können die Samen in geschützte Saatbeete im Freien ausgesät werden.
- Die Saatbeete dann mit einer 2-3 cm dicken Schicht aus Sand abdecken!
- Zum Schutz vor Frost, mit Vlies oder Strohmatten oder Mulch abdecken.
- Vermehrung ist sehr schwierig und sollte besser Fachleuten überlassen werden.
Stecklingsvermehrung:
Im Spätsommer Stecklinge aus alten Trieben schneiden und in die Erde setzen.
Buchenhecke schneiden
Beim Verschneiden einer Hecke sollte immer auf funktionstüchtiges Werkzeug und Sicherheit geachtet werden, um Verletzungen zu vermeiden. Die Ansprüche der beiden Buchenheckenarten an den Schnitt weisen einige Unterschiede auf.
Schnitt der Hainbuchen-Hecke
Der erste Schnitt bei der Hainbuchenhecke erfolgt unmittelbar nach der Pflanzung. Jüngere Hecken sollten innerhalb der ersten 2-3 Jahre häufiger verschnitten werden, da sie noch erzogen werden müssen.
Ältere Hecken werden im Sommer, ab Mitte August, das letzte Mal geschnitten und dann erst wieder im Frühjahr. Kurz bevor die Pflanzen dann wieder austreiben, kann man sie mit einem weiteren Schnitt in die jeweilige Form bringen. Um zu gewährleisten, dass alle Pflanzenteile ausreichend Licht bekommen, ist es ratsam, die Hecke so zu schneiden, dass sie nach oben hin schmaler wird als der untere Teil.
Schnitt der Rotbuchen-Hecke
Der Grundschnitt bei der Rotbuchenhecke erfolgt vor dem ersten Laubaustritt, ab Mitte Februar. Zu diesem Zeitpunkt wird ein kräftiger Rückschnitt am besten vertragen. Zudem sind abgestorbene und kranke Pflanzenteile besser zu sehen und können entfernt werden. Auch die Brutzeit der Vögel hat noch nicht begonnen, sodass man in dieser Hinsicht nichts beachten muss. Der Frühjahrsschnitt sollte nicht bei Temperaturen unter minus 5 Grad durchgeführt werden.
Ein weiterer, weniger kräftiger Rückschnitt kann dann nach dem 24. Juni vorgenommen werden, wenn die Brutpflege der Vögel abgeschlossen ist. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Rotbuche in einer kurzen Wachstumspause, wodurch sie in der Lage ist, Schnittstellen schneller zu reparieren bzw. zu verschließen. Wurde eine Rotbuchenhecke länger nicht geschnitten, kann sie Ende Juli problemlos radikal bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden.
Durchführung des Schnitts
- Beim Schnitt einer Hecke schneidet man zuerst die Seiten
- Dabei mindestens die Hälfte des Neuaustriebs entfernen
- Für ausreichend Licht wird die Hecke nach oben hin schmaler geschnitten
- Der zweite Rückschnitt im Jahr dient vor allem der Verzweigung der Hecke
- Dabei werden hauptsächlich die unverzweigten Triebe verschnitten
- Zum Schluss wird sie oben auf die gewünschte Höhe, horizontal gekürzt
- Nach dem Schnitt gut wässern
Krankheiten
Buchenhecken können von unterschiedlichen Pilzen und Schädlingen befallen werden. Zu den Pilzkrankheiten gehören der Blattfleckenpilz und der Echte Mehltau.
Blattfleckenpilz
Der sogenannte Blattfleckenpilz ist an braunen Flecken von unterschiedlicher Größe auf den Blättern zu erkennen. Teilweise fallen diese braunen Stellen aus dem Blatt heraus, wodurch Löcher entstehen. Die anderen Bereiche betroffener Blätter färben sich gelblich.
Die Bekämpfung ist nur mit einem Fungizid möglich. Vorbeugend sollte die Hecke regelmäßig verschnitten werden, damit das Blattwerk immer gut abtrocknen kann. Abgeschnittenes Pflanzenmaterial sollte immer vollständig entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Echter Mehltau
Der Echte Mehltau zeigt sich an einem grau-weißen, pudrigen Belag auf der Blattoberseite. Durch einen entsprechenden Rückschnitt kann man den Befall meist schon wesentlich reduzieren. Dabei sollten alle betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Eine einseitige Stickstoffzufuhr sollte unbedingt vermieden werden. Bei einem besonders starken Befall ist die Behandlung mit einem entsprechenden Fungizid möglich.
Schädlinge
Zu den Schädlingen, von denen Buchenhecken befallen werden können, gehören die Hainbuchenspinnmilbe und die Buchenwolllaus.
Buchenwolllaus
Die Buchenwolllaus wird auch Buchenblattlaus, Buchenzierlaus, Buchenblattbaumlaus und wollige Buchenlaus genannt. Sie kann relativ große Schäden an Buchenhecken verursachen. Die Läuse leben nach ihrer Verpuppung an der Unterseite der Blätter in regelrechten Kolonien. Besonders häufig werden Rotbuchenhecken von diesem Schädling gefallen.
Die Blätter der betroffenen Pflanzen wölben sich, rollen sich ein, färben sich braun und fallen schließlich ab. Die Läuse scheiden Honigtau aus. Dieser Honigtau ist wiederum Nährboden für verschiedene Pilze. Wodurch sich der sogenannte Rußtau bilden kann, der an einem schwarzen Belag zu erkennen ist. Der Honigtau der Läuse kann weitere Insekten anlocken, die die Buchenhecke zusätzlich schädigen können.
Bei einem weniger starken Befall kann das Entfernen betroffener Blätter und Zweige eine Ausbreitung verhindern. Das Schnittgut darf nicht auf dem Kompost, es muss in den Hausmüll.
Natürliche Feinde dieser Buchenwolllaus sind Florfliegen, Marienkäfer, Schlupfwespen und Schwebfliegen. Möglich ist auch der Einsatz von Insektiziden. Hierbei sollte immer die ganze Pflanze gespritzt werden auch die Unterseiten der Blätter.
Hainbuchenspinnmilbe
Dieser Schädling ist an der Blattoberseite zu erkennen, die bei einem Befall gelb gesprenkelt ist. Diese kleinen Flecken weiten sich zu größeren Flecken aus. Nach und nach sterben die Blätter ab. Bei einem besonders starken Befall überziehen feine Netze die Oberfläche der Blätter. Zur Bekämpfung können je nach Jahreszeit ölhaltige Mittel sowie Pflanzensprays eingesetzt werden.
Fazit
Eine Buchenhecke, sei es Rotbuche oder Hainbuche, stellt in der Regel keine großen Ansprüche. Als Sichtschutz oder Grundstücksbegrenzung sind sie ein echter Hingucker. Mit etwas Geschick, entsprechender Pflege und vor allem einem regelmäßigen Schnitt kann man an einer Buchenhecke viele Jahre Freude haben und zudem Vögeln eine Nistmöglichkeit bieten.