Ein Teich im Garten ist für viele Gartenliebhaber der absolute Traum. Immer mehr davon verwirklichen ihn. Oft gehören Fische und anderes Getier zum Teich einfach dazu. Ein Gartenteich kann im Winter aber eine tödliche Gefahr für diese werden, nämlich, wenn er zufriert. Dann gibt es keinen neuen Sauerstoff für die Wasserlebewesen mehr. Sie ersticken. Das muss nicht sein. Es gibt verschiedene Mittel und Wege für einen eisfreien Teich. Dabei muss nicht die gesamte Oberfläche eisfrei gehalten werden, in der Regel reicht eine Öffnung. So gibt es keine Probleme mit Sauerstoff und es treten auch keine giftigen Faulgase auf.
Mindesttiefe beachten
Je größer ein Teich ist, um so weniger Probleme gibt es mit dem Zufrieren. Oft ist in den kleineren Hausgärten aber gar kein Platz für einen größeren Teich, ein kleiner muss genügen. Dieser friert schnell zu, vor allem, wenn er nicht tief ist. Teiche mit einer Tiefe unter 80 Zentimetern sind schnell zugefroren.
Größere Teiche eisfrei zu halten ist recht einfach. Man braucht eine größere Anzahl von Wasserpflanzen, die auch im Winter über das Wasser hinausragen. Das sieht nicht nur schön aus, es sorgt auch dafür, dass die Eisfläche eine Undichtigkeit aufweist. Die gefährlichen Faulgase können entweichen und Sauerstoff gelangt ins Wasser.
„Hausmittel“ für einen eisfreien Teich
Man muss oft nicht gleich tief in die Tasche greifen, um seinen Teich eisfrei zu halten.
- Ein Stück Holz
- Ein Gummiball
- Ein dicker Ast
- Ein Bündel (30) dünne Bambusstäbe, zusammengebunden und in den Teich gestellt
- PE-Bälle, die mit Luft gefüllten Bälle können mithelfen, dass das Teichwasser nicht zu stark auskühlt. 1.000 Bälle kosten etwa 30 Euro, 10.000 etwa 180 Euro. Damit lässt sich eine ziemlich große Wasseroberfläche freihalten. Die Bälle gibt es in verschiedenen Farben. Die transparenten Bälle sind durchsichtig, dadurch kann auch Tageslicht durchdringen.
Mit so einfachen Hilfsmitteln kann man viel erreichen. Ein Stück Holz oder ein Gummiball können mehr oder weniger regelmäßig bei Minusgraden mit heißem Wasser übergossen werden. Das erzeugt eine eisfreie Stelle, die ausreichend ist, dass Sauerstoff in den Teich gelangt. Wenn der Rest des Teiches zugefroren ist, ist es äußerst sinnvoll, aus der offenen Stelle Wasser zu entnehmen, damit ein Hohlraum zwischen Eis und Wasseroberfläche entsteht. Das ist ideal für die Belüftung des Teiches und außerdem dient der Raum als Luft- und Sauerstoffreservoir.
Ein dicker Stock, der in den Teich gesteckt wird, hält ebenfalls das Eis offen. Dort muss man nur bei frostigem Wetter ein- zweimal mit diesem im Wasser rühren. Das hilft bei kleinen Teichen auch schon viel.
Technische Hilfen beim Eisfreihalten
Bei größeren Teichen und einem höheren Fischbestand ist es oft sinnvoll, einen Eisfreihalter oder eine Teichheizung zu verwenden. Eine Teichheizung funktioniert am besten, ihr ist es gleich, wie lange die Kälteperiode dauert und wie tief die Temperaturen sinken. Ist das Heizsystem intakt, kann nichts passieren. Ein Eisfreihalter ist nicht ganz so zuverlässig. Sauerstoffsteine sind auch hilfreich. Je nach Teichgröße werden mehrere Steine benötigt. Auch sie sorgen, wenn sie nicht zu hoch oder zu tief eingebaut werden, für eine oder mehrere offenen Stellen im Eis. Sie erzeugen Sauerstoffbläschen. Dadurch bleibt das Wasser in deren Umgebung in Bewegung und es bildet sich dort kein Eis.
Eisfreihalter
Eisfreihalter legt man einfach auf die Wasseroberfläche. Sie sind leicht, aus Styropor mit Belüftungsschlitzen und schwimmen auf dem Wasser. Einsfreihalter halten nur eine kleine Fläche des Teiches offen. Oft werden sie mit Lüftungsrohr angeboten. Bei diesen Modellen entsteht eine Luftblase in dem Styroporgehäuse. Die Luft ist somit wärmer als die Außentemperatur und der Teich kann nicht zufrieren. Diese Modelle kommen ohne Stromzufuhr aus und kosten ab etwa 10 Euro. Die Geräte sollen bis –20° C funktionieren.
Die mit Kabelanschluss liegen preislich etwas höher, einfache Geräte gibt es ab gut 15 Euro, die meisten kosten etwa 35 Euro. In der Regel beträgt die Leistung 5 Watt, das hält sich beim Verbrauch im Rahmen.
Eisfreihalter mit integrierter Frostwächterfunktion schalten sich automatisch bei Frost ein und halten den Bereich um das Gerät eisfrei. Die Widerstandsheiztechnik soll für höhere Leistung im Frostbereich sorgen und Schutz gegen Temperaturschäden. An wärmeren Tagen schaltet sich das Gerät ab, verbraucht also keinen Strom. Die Geräte haben 330 Watt, verbrauchen also deutlich mehr Energie. Bis –20° C soll dieser Frostwächter Wirkung zeigen.
Für längere Frostperioden sind Einfreihalter nur bedingt geeignet. Da ist dann eine Teichheizung die bessere Wahl. Trotzdem gibt es gute Eisfreihalter. Ideal finde ich die, bei denen man den Deckel öffnet und dort Sand oder Kies einfüllt. Das verhindert, dass das „Gerät“ bei Wind fortgeblasen wird, was bei Styropor schon mal vorkommt, es sei denn, sie haben einen Anker. Die Variante gibt es auch. Auf alle Fälle sollte ein Eisfreihalter über der tiefsten Stelle im Teich platziert werden.
Wer sich einen zuverlässigen Eisfreihalter selbst bauen möchte, dem sei die Seite www.jonas-familie.de/hobby/garten/gartenteich/eisfreihalter.htm empfohlen.
Teichheizung
Teichheizer sind so etwas wie Tauchsieder. Allerdings schalten sie sich erst bei Frost selbstständig ein und bei milderen Temperaturen wieder aus. Sie haben aber eine höhere Leistung, etwa 150 Watt. Der Heizstab, der in einer Styroporhülle steckt, wird einfach auf die Wasseroberfläche gelegt. Der eingebaute Frostwächter erzeugt dann bei Bedarf Wärme im Heizstab und verhindert so, dass der Teich zufriert.
Eine andere Möglichkeit ist die Heizung nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers. Wasser, das aus dem Teichfilter kommt, wird in dem Durchlauferhitzer erwärmt und so wird verhindert, das die Wassertemperatur im Teich nicht weiter sinkt. Ein Thermostat regelt auch hier das An- und Abschalten. Es gibt unterschiedliche Leistungsbereiche, 150 und 300 Watt. Sehr gut ausgestattete Teichheizungen sind noch mit einer Strömungspumpe ausgerüstet. Diese sorgt für eine Wasserbewegung rund um den Heizer. Dadurch bleibt die Wasseroberfläche noch besser offen.
Auch Teichheizkabel können die Wassertemperatur anpassen. Sie gibt es in verschiednen Größen, je nach Teichgröße. Sie haben relativ viel Watt, 300, 480 und auch mehr. Die Kabel sind nicht billig (ab ca. 60 Euro und das Thermostat kostet noch mal extra, auch noch 50 Euro etwa. Da kann man gleich eine komplette Teichheizung mit Strömungspumpe kaufen. Die liegen in einer ähnlichen Preislage.
Eine Teichheizung hat aber noch einen anderen Vorteil. Teichfische, allen voran Kois, reagieren oft sehr empfindlich auf starke und schnelle Temperaturschwankungen des Teichwassers. Wer die Temperatur konstant halten möchte, für den ist eine Teichheizung eine tolle Sache. Dazu muss die Heizung aber über einen Thermostat verfügen, welches automatisch und zuverlässig für eine gleichbleibende Wassertemperatur sorgt.
Als Alternative habe ich gefunden, kann ein Luftsprudler/Lüfterstein (eine Membranpumpe mit 10 Watt) genutzt werden. Das ist eine gute und vor allem preisgünstige Variante. Diese Luftsprudler gibt es schon ab 10 Euro. Sie werden ca. 30 Zentimeter unter die Wasseroberfläche gehängt. Darüber bleibt dann ein Loch im Eis.
Teichbelüfter – Sauerstoffstein
Teichbelüfter sichern die Sauerstoffversorgung im Teich. Eine ausreichende Sauerstoffversorgung soll, hauptsächlich durch die Pumpe verhindern, dass der Teich komplett zufriert. Dabei bleibt immer eine Stelle frei. Es gibt verschiedene Modelle, je nachdem, wie hoch die Luftfördermenge ist. Es richtet sich also nach der Teichgröße, den Kubikmetern Wasser, die drin sind. Die Preise beginnen bei ca. 50 Euro.
Teichbelüfter sind nur notwendig, wenn Fische im Teich leben und überwintern und wenn es nicht genügend Teichpflanzen gibt, die für Sauerstoff sorgen. Ideal sind sie für pflanzenlose Koibecken. Die Belüftung kann auch zur Verbesserung der Filterleistung genutzt werden.
Die Teichbelüftung besteht aus einer Luftpumpe, meist aus einer Membran- oder Kolbenpumpe und einem Ausströmer. Dieser sorgt dafür, dass die Luftblasen ins Teichwasser ausströmen. Sie sollten möglichst fein sein.
Im Sommer sind die Pflanzen eifrig dabei, Sauerstoff zu produzieren. Da lohnt sich eine Teichbelüftung kaum. Im Winter sieht das anders aus. Da muss der Filterkreislauf die Nährstoffe abbauen. Dafür sind im Teichfilter Bakterien angesiedelt, die dabei helfen.
Ideal sind Teichbelüfter, die Venturidüsen für die Luftzufuhr nutzen. Sie brauchen keinen Stromanschluss, sondern ziehen die Luft über die Strömung ins Wasser.
Sauerstoffsteine gibt es schon für ein paar Euro.
Teich zugefroren – was dann?
Sollte der Teich trotz allem zufrieren, schließlich kann jedes Mittel einmal versagen, sollte man nicht mit Gewalt vorgehen und die Eisfläche einfach aufhacken. Das erschreckt die Fische nicht nur, die so erzeugten Schallwellen können dazu führen, dass die Schwimmblase der Fische platzt. Das bedeutet meist ihr Ende. Also, immer vorsichtig vorgehen und lieber langsam auftauen, zum Beispiel mit heißem Wasser.
Fazit
Wer einen Gartenteich besitzt und Fische darin überwintern möchte, muss dafür sorgen, dass der Teich nicht komplett zufriert. Bei ausreichend großen und vor allem tiefen Teichen ist das meist kein Problem, vor allem, wenn genügend Pflanzen enthalten sind. Kleine Teiche sind etwas schwieriger zu händeln. Eisfreihalter sind eine sinnvolle Art, eine Stelle im Eis freizuhalten, sie funktionieren aber nicht bei sehr hohen Minusgraden und nicht bei langanhaltender Eiseskälte. Man kann sie aber mit einem oder mehreren Sprudelsteinen kombinieren, das erhöht die Chance auf ein Loch im Eis deutlich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt eine Teichheizung. Sie sind im Preis noch akzeptabel. Die sicherste Art ist eine normale Teichpumpe, die das gesamte Jahr funktioniert. Für den Winterbetrieb und tiefe Temperaturen kann man aber nicht jede Pumpe verwenden, dafür gibt es spezielle Geräte. Die sind aber deutlich teurer als alle hier aufgeführten Möglichkeiten zur Eisfreihaltung des Gartenteiches.