Die Pflanze ist ein wahrer Sonnenanbeter. Während der Blütezeit von Juli bis September entfalten unter Sonneneinstrahlung die goldgelben Zungenblüten um die dunkelbraune Mitte herum ihre ganze Pracht, und ähneln verblüffend einem echten Sonnenhut. Da die verschiedenen Arten zwischen 30 cm und 300 cm in die Höhe wachsen, lassen diese krautigen Pflanzen der kreativen Gestaltung jede Menge Spielraum. Auf besondere Pflege legt der Sonnenhut kaum Wert, sondern steigert seine Beliebtheit bei den Hobbygärtnern durch seine nahezu sprichwörtliche Widerstandsfähigkeit. Es besteht Verwechslungsgefahr mit den Sonnenhüten (Echinacea), die in Deutschland auch gerne als Igelköpfe bezeichnet werden und sich optisch und charakteristisch deutlich vom Sonnenhut unterscheiden.
Weit verbreitet in Deutschland und in aller Welt
Nicht nur in ländlichen Gegenden ist der Sonnenhut häufig anzutreffen, sondern auch nahe den Großstädten in Gartenanlagen und Schrebergärten, und das hat seinen Grund. Trotz seiner Genügsamkeit, bietet er mit bis zu 10 Blüten pro Pflanze ein üppiges Bild. Da die aufrechten Stängel zumeist weitverzweigt wachsen, hat Unkraut auf dem Boden unter ihnen kaum eine Chance, sich auszubreiten. Selbst auf Lehmboden, wo ansonsten kaum eine attraktive Pflanze sich ansiedeln kann, findet der Sonnenhut noch ausreichende Lebensbedingungen. Mit einer länger andauernden Trockenzeit wird er über einen gewissen Zeitraum genauso fertig, wie mit einem länger andauernden, kräftigen Regenguss. Auch wenn der Hobbygärtner keine gezielte Vermehrung vornimmt, werden die Pflanzenbüsche von Jahr zu Jahr breiter und üppiger durch Selbstvermehrung. Tierfreunde lieben den Sonnenhut ganz besonders, denn seine Staudenrabatten sind ausgezeichnete Bienenweiden.
Geeigneter Standort fördert Prachtentfaltung
An einem sonnigen Standort fühlt sich der Sonnenhut am wohlsten. Mit Halbschatten kommt die Pflanze zwar auch zurecht, kann in ihrem Wachstum die vorhandenen Potenziale dann allerdings nicht voll ausschöpfen. Die optische Wirkung des Sonnenhuts wird noch verstärkt, wenn er in kleinen Gruppen angepflanzt wird, umgeben von verschiedenen Ziergräsern, Rittersporn, Flammenblumen oder vor einer immergrünen Hecke. Auf diese Weise entsteht ein Farbenspiel der Natur, das den Betrachter in den Bann zieht. Da Sonnenhut in unterschiedlichen Wuchshöhen zwischen 30 cm und 300 cm vorkommt, bietet es sich an, am Rand des Blumenbeets die kleineren Exemplare zu platzieren und zur Mitte hin die höher wachsenden Pflanzen zu setzen. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit stellt der Sonnenhut überdies keine großen Ansprüche. Die Pflanze bevorzugt nährstoffreichen Humusboden, gedeiht auf Lehmboden allerdings ebenfalls, vorausgesetzt, dieser wird ausreichend feucht gehalten.
Aussaat von April bis September möglich
Wer zum ersten Mal seinen Garten mit dem prachtvollen Sonnenhut bereichern möchte, erhält entsprechende Samentüten im qualifizierten Fachhandel. Folgendes Equipment wird benötigt:
- Samen
- Gartenharke
- Gartenrechen
- Wasser
Der gewählte Standort wird zunächst von jeglichem Unkraut befreit, indem der Boden mit der Gartenharke aufgelockert und die Fremdgewächse sowie Steine oder Wurzeln entfernt werden. Je feinkrumiger der Boden, desto größer die Erfolgschancen auf ein prächtiges Pflanzenwachstum. Die ideale Pflanztiefe für die Samen beträgt etwa 0,50 cm, wobei ein Pflanzabstand von 40 cm (etwa eine Fußlänge) eingehalten werden sollte.
Nun noch die Aussaat leicht andrücken und mit Wasser wohldosiert gießen. Während der Keimdauer von 2 bis 3 Wochen werden die Pflänzchen, die sich nicht entwickeln, aussortiert, damit die starken Keimlinge Platz genug erhalten, sich zu entfalten. Danach können die jungen Sonnenhüte an den für sie vorgesehenen Ort umgepflanzt werden
Vermehrung durch Teilung
Wer bereits stolzer Besitzer einer sich üppig entwickelnden Sonnenhut Kultur ist, kann auf den Kauf neuer Samen für die Vermehrung verzichten. Wie bei den meisten Stauden, so ist auch der Bestand an Sonnenhut durch Teilung problemlos zu erhöhen. In diesem Fall wird die zu große gewordene Staude bestenfalls mithilfe einer Grabgabel ausgegraben und in zwei oder mehr Einzelstücke zerteilt. Diese werden dann an den gewünschten Stellen wieder eingepflanzt in einem Abstand von mindestens 40 cm. Bei der Vermehrung jüngerer Pflanzen oder solchen mit einem filigranen Wurzelsystem werden die Pflanzenteile vorsichtig von Hand auseinander gezogen, anstatt sie mit dem Messer oder dem Spaten zu teilt. Grundsätzlich sollte auf jeden Fall eingewachsenes Unkraut vorsichtig und sorgfältig entfernt werden, bevor die Teile des Sonnenhuts wieder eingegraben werden. Es ist ratsam, das entsprechende Pflanzloch möglichst großzügig zu bemessen, was später mit einem noch prachtvolleren Pflanzenwuchs belohnt werden könnte.
Stecklinge als elegante Alternative zur Teilung
Naht sich der Spätsommer, ist dies die ideale Zeit, den Sonnenhut mithilfe von Stecklingen zu vermehren. Es lohnt sich, die Blütenstängel genau unter die Lupe zu nehmen und die nicht blühenden Spitzen zu wählen, die wenigstens 3 Blattpaare aufweisen. Dieser Steckling wird etwa 3 cm tief in die Anzuchterde gesetzt und reichlich mit Wasser gegossen, ohne ihn zu ertränken. Nach etwa 6 Wochen haben sich genug Wurzeln gebildet, um jeden neuen Sonnenhut in einen separaten Blumentopf zu pflanzen. Eine Woche später werden die Triebspitzen vorsichtig gekappt und die lange Wartezeit durch den Winter hindurch beginnt. Während dieser kalten Jahreszeit dürfen die Pflanztöpfe weder zu kalt noch zu warm stehen. Auf jeden Fall aber sollte ein Austrocknen des Substrats vermieden werden. Diese Mühe während der langen Winterzeit wird im Frühjahr belohnt mit kräftigen Setzlingen, die nur darauf warten, ihre Blütenpracht im Garten zu entfalten.
Genügsamkeit bedeutet keinen völligen Verzicht auf Pflege
Stimmen Standort und Bodenbeschaffenheit, bedeutet dies nicht, dass Sonnenhut auf eine regelmäßige Pflege ganz verzichten kann – mag er auch noch so anspruchslos sein. Folgende Faktoren sind bei einer wirksamen Pflanzenpflege zu beachten:
- in den Boden regelmäßig Kompost einarbeiten;
- an heißen Sommertagen in den Abendstunden gießen;
- an anderen Tagen eher mäßig wässern;
- jedes Frühjahr organisch-mineralischen Dünger verwenden;
- die Erde regelmäßig mit einer Harke auflockern;
- welke Blütenköpfe abschneiden, um neues Wachstum zu fördern;
- mindestens wöchentlich auf Schädlinge untersuchen;
- ideale Nachbarn sind Salbei und Eisenkraut.
Je nach Witterung blüht der Sonnenhut bis weit in den Oktober hinein. Ist die Blütezeit dann endgültig vorbei, steht der Hobbygärtner vor einer Entscheidung. Er kann bereits jetzt die Stängel des Sonnenhuts bis auf etwa eine Handbreit vom Boden entfernt abschneiden oder er lässt sie stehen bis zum nächsten Frühjahr. Letzteres dürfte vor allem die heimischen Vögel freuen, die sich an den verbliebenen Blumensamen in der harten Jahreszeit laben können. Zudem sieht der Garten dann nicht gerade so kahl aus. Überdies zaubern Schnee und Frost aus den Stängeln des Sonnenhuts attraktive Winterdekorationen im Garten. Abgeschnitten werden die Stängel des Sonnenhuts dann erst im Frühjahr kurz vor dem neuen Austrieb. Da jede Variante ihre Vor- und Nachteile hat, obliegt die Entscheidung jedem Hobbygärtner persönlich.
Auch als dekorative Kübelpflanze eine Augenweide
Begeisterte Hobbygärtner, die zwar eine große Terrasse, einen Dachgarten oder einen Balkon zur Verfügung haben, jedoch nicht viel Spielraum hinsichtlich der Beetbepflanzung, wissen die Vorteile des Sonnenhuts als Kübelpflanze zu schätzen. Insbesondere die Sorte mit einem Wachstum bis zu 40 cm bietet sich an, um für viele Monate Terrasse und Co. in ein Blütenmeer zu verwandeln. Damit auch im Winter die Terrasse oder der Balkon nicht so öde und verlassen aussieht, gehen immer mehr Hobbygärtner dazu über, den winterharten Sonnenhut in passende Pflanzkübel, Ampeln oder Blumenkästen einzusetzen. Terrakotta, Keramik und Steinguttöpfe eignen sich zu diesem Zweck weniger, denn diese halten dem Frost selten stand. Holzkübel, Weidenkörbe oder verzinkte Waschzuber sind zu diesem Zweck schon besser geeignet. Auf jeden Fall ist ein geeigneter Wasserabzug unverzichtbar. Auf eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kiesel kommt eine nährstoffreiche Pflanzerde, die um die Sonnenhutpflanze aufgeschichtet wird. Noch besser kommt der Sonnenhut im Pflanzkübel zur Geltung, wenn er umgeben ist von kleineren Stauden, wie Flammenblumen oder Salbei. Für eine sichere Überwinterung sorgt eine zusätzliche Ummantelung aus einer 10 cm dicken Isolierschicht, die den Frost so schnell nicht durchdringen lässt. Auf diese Weise bieten Terrasse und Balkon auch während der dunklen und kargen Jahreszeit einige Hingucker, vor allem, wenn die Natur sie mit Schnee und Frost verziert.
Schädlinge machen auch vor Sonnenhut nicht Halt
So robust und widerstandsfähig der Sonnenhut sich auch präsentiert, ist er doch nicht ganz gefeit gegen Schädlingsbefall. Die gute Nachricht zu diesem Thema ist: Schnecken machen einen großen Bogen um den Sonnenhut, denn diesen mögen sie ganz und gar nicht. Mehltau kann jedoch dieser Staude zu schaffen machen. Dabei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die sich insbesondere in den Monaten Juli bis September schnell ausbreitet und nicht nur den Sonnenhut befällt. Blätter und Triebe weisen bei Befall einen weißen Belag auf, der möglichst sofort behandelt werden sollte, damit er nicht auf die anderen Pflanzen im Beet übergreift. Wer es zunächst einmal ohne den Einsatz chemischer Bomben versuchen möchte, benötigt die folgenden Dingen:
- Spülmittel
- Milch oder Molke
- Backpulver
- Speiseöl
- schwefelhaltige Spritzmittel
Die Milch wird verdünnt 1 : 9, was bedeutet zu einem Teil Milch kommen 9 Teile Wasser. Bei Molke setzt sich das Mischungsverhältnis aus 1 : 30 zusammen. Zweimal pro Woche werden die befallenen Pflanzenteile nun damit behandelt. Alternativ dazu eignet sich eine Mischung aus 50 ml Speiseöl, 3 Päckchen Backpulver und etwas Spülmittel, die mit 5 Litern Wasser aufgefüllt und alle 10 bis 14 Tage auf die kranken Pflanzen gesprüht wird. Zeigt sich kein Erfolg, hilft nur noch der Einsatz eines schwefelhaltigen Spritzmittels aus dem Fachhandel. Übrigens hat Mehltau in der Natur auch echte Feinde, wie Marienkäfer und andere Kleintiere. Wer diesen nützlichen Helfern ein Zuhause schafft, braucht sich über Mehltau an Sonnenhut und anderen Pflanzen meist keine Sorgen mehr zu machen.
Fazit
Der gelb leuchtende Sonnenhut ist ein wahres Geschenk der Natur. Selbst Hobbygärtner, die ihre ersten Pflanzversuche starten, haben beste Chancen, auf Anhieb eine prachtvolle Blütenfülle in ihrem Garten anzulegen. Ohne große Ansprüche zu stellen, bereichert der Sonnenhut Pflanzbeete und Kübel, hält gefräßige Schnecken fern und bietet fleißigen Bienen reichlich Vorrat. Als Schnittblume hält er sich auch in der Vase viele Tage lang und trägt zur Innendekoration des Zuhauses bei.