Gartenpflanzen Blütenstauden und Polsterpflanzen

Blaukissen – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Aubrieta Blaukissen

Bei einer Größe von durchschnittlich 10 cm, verfügen die Blaukissen über einen überhängenden Wuchs und bilden daher die begehrten Blütenteppiche. Während der Blütezeit verdecken die vielen kleinen Kreuzblüten das grüne Blattwerk fast vollständig. Zudem sind sie ein Paradies für Insekten, wie Schmetterlinge und Bienen. Blaukissen gehören zu den Klassikern unter den Polsterstauden, denn sie benötigen nur wenig Pflege und erscheinen trotzdem viele Jahre lang. Sogar außerhalb ihrer Blütezeit im Frühling von März bis Mai verschönern sie ihre Umgebung mit ihren immergrünen Blattrosetten. Ein vorsichtiger Rückschnitt nach der Frühlingsblüte animiert das Blaukissen mit etwas Glück zu einer zweiten Blüte im Spätsommer.

Heimat

Ursprünglich beheimatet im Mittelmeerraum und in Vorderasien, fühlen sie sich aber auch in Deutschland wohl, solange sie an einem sonnigen Platz gepflanzt werden. Neben der häufig zu bewundernden Blaufärbung, bieten verschiedene Arten auch Farbvarianten in weißen, roten und purpurnen Tönen.

Verwechslungsgefahr mit dem sternhaarigen Blaukissen

Das in den hiesigen Regionen so beliebte Blaukissen, auch Aubrieta genannt, gehört zur Gattung der Felsenblümchen, der insgesamt 15 Arten angehören, deren Name eine Verwechslungsgefahr birgt. Hierzu gehört beispielsweise das sternhaarige Blaukissen, das bei Weitem nicht die üppige Blütenpracht entwickelt, wie das griechische Blaukissen (Aubrieta deltoidea). Diese krautige Pflanze erzielt eine Höhe von 5 bis 20 Zentimetern, ist vielstänglig und fungiert ebenfalls als Bodendecker. Der Blütenstand entwickelt sich zumeist nur recht locker und gedeiht nicht so dicht, dass das Blattwerk dadurch bedeckt wäre.

Sonniger Standort in Steingärten 

Aubrieta Blaukissen Da Blaukissen sich einer großen Beliebtheit bei der Bepflanzung von Steingärten erfreuen, ist die Aussicht auf ein prachtvolles Wachstum bestens, wenn die Setzlinge an einem sonnigen bis halbschattigen Standort in den Boden kommen. Idealerweise beträgt der Abstand zwischen den Pflanzen die halbe Wuchsgröße. Übrigens ist es nicht zwingend erforderlich, die Blaukissen im Frühling zu pflanzen; auch im Spätsommer ist dies noch möglich. Der Boden sollte möglichst trocken bis mäßig feucht sein, auf keinen Fall aber völlig durchnässt. Dank des Kiesbettes in einem Steingarten sind diese Voraussetzungen ohne weitere Vorbereitungen im Prinzip bereits gewährleistet. Darüber hinaus sollte der Boden nährstoffreich und etwas kalkhaltig sein. Wer etwas farbliche Abwechslung wünscht, pflanzt andere Polsterstauden, wie gelbes Steinkraut oder rotes Seifenkraut dazwischen.

Blaukissen verschönern nicht nur Steingärten
Nüchtern wirkende Mauern und Stufen können mithilfe von Blaukissen zu anziehenden Blickfängern gestaltet werden. So können auch an diesen Stellen im Garten attraktive Farbtupfer gesetzt werden, die den harmonischen Gesamteindruck der Gartenanlage noch verstärken. Der Boden erfährt eine optimale Vorbereitung, wenn er 40 cm bis 60 cm tief umgegraben wird, um den Mutterboden mit Humus oder Sand anzureichern. Auf diese Weise wächst das Blaukissen sicher an und wird im Winter genug Kraft haben, den Minusgraden zu widerstehen. Damit Blaukissen auf einer Naturmauer schnell Fuß fassen, ist in diesem Fall die Aussaat mit Samenkörnern ratsam, statt Stecklinge einzusetzen. Diese sollten zum Schutz vor Vögeln durch ein Vlies abgedeckt werden, bis sich die Pflänzchen entwickelt haben. Wichtig zu beachten ist eine wohldosierte Gabe von Wasser. Sollen sie Stufen farblich umspielen oder Blumenrabatten umsäumen, können auch Stecklinge verwendet werden. Für den Fall, dass der Boden zu schwer ist, sollte er etwas aufgelockert werden mithilfe von Kompost oder Sand. Wichtig ist, dass Blaukissen einen durchlässigen Boden vorfindet, damit die Pflanze sich optimal entwickeln kann. Wurde der Boden durch starken Regenfall zu hart, kann etwas Mulch zur Lockerung der Erde beitragen.

Pflanzung und Pflege

Damit Blaukissen den gewünscht dichten Blütenteppich bilden können, dürfen die Pflanzen weder zu dicht noch zu weit voneinander entfernt gepflanzt werden. Optimal sind 9 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter. Obwohl Blaukissen nur wenig Pflege bedürfen, sind einige wichtige Prämissen zu beachten:

  • Aubrieta Blaukissen die Pflanzen benötigen viel Sonne;
  • Stecklinge zusammen mit der Topferde einsetzen;
  • ausgesäte Samen im Frühling mit Vlies schützen;
  • sie vertragen Trockenheit, aber keine Nässe;
  • der Boden muss durchlässig sein;
  • normaler bis alkalischer Gartenboden ist ideal;
  • nötigenfalls harten Boden durch Mulch und Sand lockern;
  • Düngen ist nicht erforderlich, eventuell etwas Kompost streuen;
  • nach der Blüte um die Hälfte herunterschneiden;
  • Herunterschneiden animiert eventuell zweite Blüte im Frühherbst;
  • Blaukissen sind winterhart und bedürfen keines Frostschutzes.

Vermehrung

Obwohl die Staude durch Ausläufer schnell von Natur aus ein immer größeres Teppichpolster bildet, ist auch eine zusätzliche Vermehrung möglich. Die Vermehrung durch Aussaat reiner Sorten sollte möglichst im Frühjahr erfolgen, entweder im Freiland oder besser noch im Gewächshaus. Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt idealerweise im Rahmen des Rückschnitts nach der Blüte. Da dies keine natürliche Art der Vermehrung ist, erfordert dieser Vorgang etwas an Aufwand. Die Stecklinge werden in ein Substrat aus feuchtem Sand oder Torf gesteckt, das nicht zu locker und nicht zu nährstoffhaltig sein sollte. Ansonsten wird eher das Blätterwachstum gefördert, statt des angestrebten Wurzelwachstums. Dieses Substrat darf weder austrocknen, noch sollte es zu nass gehalten werden. Bei einer gleichmäßigen Wärme von 20° bis 25° Celsius entwickeln sich die Wurzeln besonders schnell. Gefördert wird dieser Vorgang, wenn die Luft möglichst viel Feuchtigkeit enthält. Dies kann ganz einfach mit einer luftdurchlässigen Plastikfolie erzielt werden, die über die Stecklinge gestülpt wird. Hat der Steckling genug Wurzeln gebildet, wird er in einen eigenen Topf gepflanzt, bis es Zeit ist, ihn im Freien seiner eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Der Übergang ins Freie sollte nicht abrupt geschehen, sondern schrittweise vollzogen werden. Eventuell verbringen die Stecklinge zunächst noch einige Zeit in der Garage oder im Gartenhaus, bevor sie im Freien eingepflanzt werden. Die Vermehrung von Blaukissen durch Teilung ist zwar grundsätzlich möglich. Allerdings ist das Wurzelwerk dieser Staude so klein, wenn nicht sogar filigran, dass die Erfolgsaussichten nur gering sind.

Substrat ganz einfach selbst herstellen

Aubrieta Blaukissen Wer sicher gehen will, dass sich aus den Blaukissen auch wirklich der dichte, strahlend leuchtende Blütenteppich entwickelt, sollte dem Substrat seine Aufmerksamkeit schenken. Substrat ist die Basis, für eine gesunde Pflanze, denn hier entwickeln sich ihre Wurzeln. Blaukissen benötigen eine Pflanzerde, die besonders luftig ist, was bedeutet, dass sie einerseits Wasser speichern kann, andererseits ein Zuviel an Flüssigkeit ableitet. Gleichzeitig erhält die Pflanze hier die Nährstoffe, die sie benötigt. Dabei handelt es sich um Salze, die durch das Gießwasser aufgelöst und so von den Wurzeln aufgenommen werden. Das ideale Substrat für Blaukissen kann auch selbst hergestellt werden. Dafür wird benötigt:

  • normale Gartenerde
  • Füllstoffe
  • gut verrotteter Kompost

Die meisten Substrate, die im Handel angeboten werden, enthalten als Füllstoff Torf. Dieser hat allerdings den Nachteil, dass er fast immer Schimmelpilzsporen enthält und Wasser eher abperlen lässt, anstatt es aufzunehmen. Besser geeignet als Füllstoff sind Kokossubstrat oder Sand. Ideal geeignet ist darüber hinaus der preisgünstige Blähton, der auch am Bau angewendet wird als Ausgleichsschüttung. Nun werden die Bestandteile Gartenerde, Füllstoff und Kompost zu je 1/3 gut miteinander vermischt und schon ist das individuelle Substrat fertig zur Anwendung. Auch wenn dieses Substrat ausgesprochen luftig zusammengesetzt ist, sollte auf eine Drainageschicht nicht verzichtet werden, wenn es als Pflanzerde in Kübeln oder Blumenkästen zum Einsatz kommt.

Kreative Bepflanzung für Kübel und Blumenkästen

Da die üppig wachsenden Blaukissen kaum der Pflege bedürfen, eignen sie sich nicht nur als Bepflanzung für Steingärten oder Naturmauern, sondern werden auch in Pflanzgefäßen attraktiv in Szene gesetzt. So geben sie beispielsweise um einen Margeritenstamm, einen Fuchsienstamm oder einen Geranienstamm herum ein schönes Bild voller Blütenpracht ab. Ein Blumenkasten mit stehenden Geranien wirkt deutlich farbenfroher und opulenter, wenn an seinen Rändern Blaukissen herunterwachsen. Da diese zudem winterhart sind, verschönern die Blumenkästen die Fenster auch dann noch mit ihren grünen Blättern, wenn die Geranien längst verblüht sind. Übrigens ist Blaukissen in der Grabpflege als Bodendecker sehr beliebt. Während der Blütezeit gibt die Grabstätte ein gepflegtes und farbenfrohes Erscheinungsbild ab. Während der Winterzeit wird die Staude mit Tannenzweigen sorgfältig abgedeckt, wodurch die Blaukissenpflanzen geschützt sind und trotzdem noch genug Luft und Wasser erhalten. Naht mit dem Frühling dann die erste Blütezeit und werden noch einige Stiefmütterchen hinzugepflanzt, ist die Tristesse des Winters schnell vergessen.

Schädlinge und Krankheiten haben kaum eine Chance

Aubrieta Blaukissen So klein die einzelne Blaukissenpflanze auch erscheinen mag, so widerstandsfähig begegnet sie Schädlingen und Krankheiten. Es kann allerdings vorkommen, dass der Grauschimmel zuschlägt. Dabei handelt es sich um einen Edelfäulepilz, der auch bei Erdbeeren und Weintrauben großen Schaden anrichten kann. Insgesamt 235 Wirtspflanzen stehen auf seinem Speiseplan, wozu auch die Blaukissenstaude gehört. Grauschimmel agiert wie ein Selbstmordprogramm, das die Pflanzzellen zugrunde gehen lässt. Wird der Grauschimmelbefall rechtzeitig entdeckt und alle befallenen Teile der Pflanze beseitigt, stehen die Chancen gut, dass kein größerer Schaden entsteht. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichen, stehen im Fachhandel verschiedene chemische Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, die den Grauschimmel wirkungsvoll beseitigen. Um einem erneuten Befall vorzubeugen, ist die wichtigste Voraussetzung, die Feuchtigkeit zu reduzieren. Da Blaukissen sowieso kaum Wasser benötigt, ist der Befall von Grauschimmel ein Hinweis darauf, dass hier zu großzügig gewässert wurde.

Die zweite Gefahr, die Blaukissenstauden droht, sind die allseits bekannten und gefürchteten Schnecken. Dieser Gefahr kann wirkungsvoll vorgebeugt werden, wenn kurz vor der Frostperiode der Boden kräftig durchgeharkt wird, damit sich die Schnecken hier über den Winter nicht einnisten und verkriechen können. Da Blaukissen die Sonne lieben, die Schnecken aber nicht, ist der sonnige Standort der Staude bereits ein guter Schutz gegen die Plagegeister. Darüber hinaus sollten die Stauden möglichst nur am Morgen gegossen werden, denn die Schnecken rücken zumeist erst in der Nacht aus und bevorzugen feuchte Umgebungen. Hilfreich wirkt überdies die Schneckenpaste, die diese gefräßigen Tiere abhält vom Steingarten, von den Kübeln und den Blumenkästen. Von der oft gepriesenen Bierfalle raten Experten zunehmend ab. Gilt sie doch als Einladung an alle Schnecken aus der Nachbarschaft, sich hier einzufinden. Wenn nicht gleichzeitig ein Schneckenzaun um den Garten herum errichtet wurde, bewirkt die Bierfalle daher genau das Gegenteil.

Fazit
Die üppigen Blütenpolster, die das Blaukissen in Steingärten, auf Mauern und in Beeten hervorzaubern, sind in jedem Jahr die Vorboten der schönsten Zeit des Jahres. Bereits ab März vertreiben die Blaukissen die Tristesse des Winters und bereiten dem Frühling den Weg. Dabei sind sie äußerst genügsam und pflegeleicht, benötigen keinen Dünger und nur wenig Wasser. Trotzdem erfreuen sie den Gärtner viele Jahre lang mit ihrer Farbenpracht.