Kopfsalat gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist eine schnellwüchsige Nutzpflanze die sich als Vor- und Nachkultur eignet sowie je nach Sorte für eine Frühjahrs- oder Sommeraussaat. Kopfsalat ist ein Klassiker unter den Salatsorten, besonders der am meisten verwendete grünblättrige, der häufig auch als Buttersalat bezeichnet wird.
Kopfsalat – Sorten
Neben den bekannten grünblättrigen Sorten gibt es auch Kopfsalate mit gelblichen oder rötlichen bis bronzefarbenen Blättern, wobei die rötlichen Färbungen entweder sortenabhängig oder auf eine relativ hohe Lichtzufuhr zurückzuführen sind. Die Konsistenz der Blätter von rotem Kopfsalat ist gegenüber dem Grünen deutlich feiner. Zudem ist roter Kopfsalat frei von Bitterstoffen, die bei grünen Sorten mitverantwortlich für den Geschmack sind.
Kopfsalat besteht zu 95 % aus Wasser, enthält aber trotz allem verschiedene Mineral- und Ballaststoffe sowie Folsäure und Vitamine, wobei Salatköpfe vom Freiland wesentlich mehr dieser Inhaltsstoffe enthalten wie beispielsweise im Gewächshaus angebaute. Grund dafür ist der wesentlich geringere Lichteinfall im Gewächshaus. Angebaut werden kann Kopfsalat sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland. Kopfsalate, die relativ zeitig unter Glas angebaut wurden, bilden häufig nicht so feste Köpfe aus wie im Freilandanbau. Zudem weisen Kopfsalate aus dem Gewächshaus einen deutlich höheren Nitratgehalt auf.
Kopfsalat in Mischkultur gepflanzt kann sich positiv auf die Qualität auswirken und zudem Schädlingen vorbeugen. Als gute Nachbarn haben sich z.B. Bohnenkraut, Dill, Busch- oder Stangenbohnen, Erbsen, Gurken, Kohl, Erdbeeren, Lauch, Rettich, Radieschen, Möhren, Rote Beete, Tomaten und Zwiebeln bewährt. Sellerie und Petersilie sind für eine Mischkultur mit Kopfsalat ungeeignet.
Aussaat
Beim Kauf des Saatgutes sollte man darauf achten, ob es sich um eine Sorte für den Frühjahrs- oder Sommeranbau handelt. Pflanzt man beispielsweise eine Frühjahrssorte im Sommer kann es passieren, dass der Salat sehr schnell in die Höhe schießt. Außerdem sollte man sich immer für besonders resistente Sorten gegenüber verschiedenen Pilzkrankheiten und Schädlingen entscheiden.
Eine Aussaat kann bereits im Februar erfolgen, dann jedoch in einem entsprechenden Frühbeet bzw. unter Glas. Direkt ins Freiland kann die Aussaat von April bis August erfolgen. In rauen Lagen ist anfangs noch eine Abdeckung aus Vlies ratsam. Durch zeitlich versetzte Aussaaten etwa alle 3-6 Wochen kann die ganze Saison über frischer Kopfsalat geerntet werden.
Bei der Aussaat werden die Samen etwa 1,5 cm tief in die Erde gelegt und nur leicht mit Erde bedeckt, denn Salat gehört zu den Lichtkeimern. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 12 und 16 Grad. Die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperatur sollten mindestens 5 Grad betragen.
Nun muss das Ganze gleichmäßig feucht gehalten werden. Bei Sommeraussaaten kann man die Samen auch in feuchtem Küchenkrepp 1-2 Tage im Kühlschrank vorkeimen lassen und dann aussäen, denn die Samen keimen im Sommer wegen der Hitze teilweise schlecht. Sind die Pflänzchen dann große genug, können sie auf 25 – 30 cm vereinzelt werden.
Pflanzung
- Im Gartenfachhandel werden im zeitigen Frühjahr vorgezogene Jungpflanzen angeboten.
- Das kann sich lohnen, wenn man bereits im Mai eigenen Salat ernten möchte.
- Diese Jungpflanzen können Sie dann unter Folie oder Glas auspflanzen.
- Bei sonnigem Wetter sollte regelmäßig gelüftet werden.
- Das verhindert ein Verschimmeln der Jungpflanzen bzw. der Erde.
- Sind noch mal länger andauernde Fröste zu erwarten, sollten die Pflanzen zusätzlich abgedeckt werden.
- Ab April können Jungpflanzen dann direkt ins Freiland gepflanzt werden.
- Vorausgesetzt, der Boden ist nicht mehr gefroren.
- Dabei sollte zwischen den Reihen und den einzelnen Pflanzen ein Pflanzabstand von etwa 25 cm eingehalten werden.
- Die Pflanzen nicht zu tief einpflanzen, ansonsten könnten sie leicht verfaulen.
Standort
Der Standort für Kopfsalat sollte, vor allem im Frühjahr und Herbst, sonnig sein. Bei einer Sommerkultur ist ein kühleres Plätzchen vorteilhafter. Der Boden sollte locker und durchlässig, nährstoffreich, humos und nicht zu sauer sein. Der pH-Wert sollte nicht unter 5,5 liegen. Zudem sollte der Boden immer gleichmäßig feucht gehalten werden, allerdings nicht zu nass. Schwere und zu Verschlämmung neigende Böden sind ungeeignet.
Gießen und Düngen
Bei andauernder Trockenheit sollten Sie regelmäßig gießen. Ansonsten würden die Blätter hart werden und die Pflanze in die Höhe schießen. Wenn sich die ersten Köpfe bilden, sollte weniger gegossen und darauf geachtet werden, nicht über die Blätter zu gießen, sondern immer nur auf den Boden. Eine Mulchschicht um die Köpfe herum kann Unkräuter fernhalten und zudem die Feuchtigkeit im Boden halten.
Gedüngt werden kann mit Kompost. Ist der Boden von vorherigen Kulturen bereits gedüngt, kann auf eine weitere Düngung verzichtet werden. Ein stark stickstoffhaltiger Dünger ist ungeeignet, da er den Nitratgehalt des Kopfsalats erhöht. Zudem werden die Pflanzen dadurch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Auch Stallmist ist als Dünger ungeeignet, denn er würde u.a. Fäulnis begünstigen.
Wer Salat auch auf dem Balkon anbauen möchte, sollte darauf achten, dass das Substrat nicht zu nährstoffreich ist. Im Handel gibt es für solche Zwecke spezielle Gemüseerde oder man mischt humusreiche Gartenerde mit Sand im Verhältnis 2:1, also zwei Teile Gartenerde und ein Teil Sand.
Ernte
Von der ersten Aussaat bis zur ersten Ernte dauert es etwa 8 Wochen. Bei einer frühzeitigen Aussaat kann demzufolge schon im Mai geerntet werden. Kopfsalat kann bereits geerntet werden, bevor er voll ausgereift ist. Das ist sogar ratsam, da ansonsten zu viele Köpfe zur gleichen Zeit erntereif sind. In der Regel ist es dann kaum möglich, die gegebenenfalls große Anzahl an Salatköpfen in relativ kurzer Zeit zu verbrauchen, denn Kopfsalat hält sich nicht lange.
Aufgrund dessen ist es empfehlenswert zeitversetzt mehrmals auszusäen und möglichst nur so viel wie Sie in relativ kurzer Zeit verzehren können. So kann der Erntezeitraum wesentlich verlängert werden, da die Köpfe nach und nach reifen. Einmal abgeernteter Kopfsalat hält sich, wenn man ihn in feuchtes Küchenpapier wickelt, im Gemüsefach des Kühlschranks etwa zwei Tage.
Schädlinge und Krankheiten
Mittlerweile gibt es im Handel zahlreiche Sorten, die gewisse Resistenzen gegenüber bestimmten Schädlingen und Pilzerkrankungen aufweisen. Im besten Falle sollte man sich beim Kauf idealerweise auch für diese Sorten entscheiden. Weniger oder nicht resistente Sorten sind sowohl für verschiedene Schädlinge als auch Krankheiten anfällig wie beispielsweise die Grüne Salatblattlaus, Erdraupen und Schnecken oder den Falschen Mehltau.
Salatblattlaus
Bei einem Befall sind rötliche, gelbliche, grüne oder schwarze Läuse auf den Blättern zu sehen. Die Blätter kräuseln sich und weisen häufig mosaikähnliche Flecken auf. Die Salatblattlaus befällt teilweise sogar resistente Salatsorten.
Mit der Bekämpfung sollte man beginnen, solange der Salat noch keine Köpfe ausgebildet hat, denn im geschlossenen Salatkopf sind die Blattläuse gut geschützt. Eine Bekämpfung ist allerdings nur auf chemischer Basis möglich in Form von entsprechenden Insektiziden.
Erdraupen
Auf einen Befall mit Erdraupen deuten zunächst Fraßlöcher an den äußeren Blättern des Kopfsalates hin. Diese sind unregelmäßig geformt. Wenige Tage später kommt es zu Schädigungen an den Wurzelhälsen und den Wurzeln. Junge Pflanzen gehen daran in der Regel ein, ältere weisen einen allgemeinen Kümmerwuchs auf. Häufig führt das zum Totalverlust der Pflanzen.
Um die Erdraupen zu bekämpfen, sollte man die Pflanzen zunächst von Mai bis Juli regelmäßig auf 2 mm kleine gelbliche Eier untersuchen. Diese befinden sich meist in Form von kleineren Eigelegen an den Blattunterseiten. In relativ kurzer Zeit schlüpfen die grün-bräunlichen Raupen.
Diese müssen regelmäßig abgelesen und teilweise auch ausgegraben werden, da nur die sehr jungen Tiere wenige Tage an den Blättern sitzen. Die älteren befinden sich meist am Wurzelhals, etwa 1cm unter der Erdoberfläche. Auch SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae), eine spezielle Nematodenart, die auch bei der Bekämpfung von Maulwurfsgrillen zum Einsatz kommt, können eingesetzt werden. Für Menschen, Tiere und andere Pflanzen sind diese Nützlinge völlig ungefährlich.
Vorbeugen kann man diesen Erdraupen beispielsweise durch regelmäßiges Auflockern des Bodens und eine ausgeglichene Bodenfeuchte. Zudem kann man den Kopfsalat mit Salbei- oder Rainfarntee spritzen. Auch eine Mischkultur z.B. mit Tomaten kann diesem Schädling vorbeugen.
Schnecken
Kopfsalat ist auch bei Schnecken sehr begehrt. Diese kann man beispielsweise mit Schneckenkorn bekämpfen oder die Pflanzen mit einem Schneckenzaun schützen. Am sichersten ist aber das regelmäßige Ablesen der unappetitlichen Tiere.
Falscher Mehltau
Falscher Mehltau zeigt sich zunächst an gelben später braunen Flecken und einem weißen bis bräunlichen Flaum auf der Unterseite der Blätter. Hauptursache für Falschen Mehltau ist eine dauerhaft feuchte Witterung. Am Salat tritt er vor allem im Spätsommer und Herbst auf.
Um den Falschen Mehltau zu bekämpfen, ist es zunächst wichtig, die betroffenen Salatpflanzen zu entfernen und zu entsorgen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Des Weiteren sollte eine stickstoffbetonte Düngung vermieden werden. Im Handel sind entsprechende Pflanzenschutzmittel erhältlich. Man kann den Kopfsalat aber auch mit selbst hergestellten Suden aus Zwiebeln, Knoblauch oder Schachtelhalmkraut spritzen, allerdings nur bei einem anfänglichen bzw. noch geringen Befall.
Um all dem vorzubeugen, ist es ratsam, ausschließlich die Samen Mehltau-resistenter Sorten zu kaufen.
Resistente und tolerante Kopfsalate
‚Alambra‚ – Die Sorte ‚Alambra‘ ist sehr ertragreich, bringt große, feste Köpfe hervor und zeichnet sich durch eine gewisse Resistenz gegenüber Mehltau und Blattläusen aus. Dieser Kopfsalat kann die gesamte Saison über angebaut werden.
‚Dynamite‚ – Dieser besonders anbausichere Butterkopfsalat bildet mittelgroße, kompakte Köpfe. Die Salatsorte ist resistent gegen Falschen Mehltau, Wurzelläuse und die Grüne Salatblattlaus.
‚Manouska‚ – Die Salatsorte ‚Manouska‘ weist beste Qualitäts- und Ertragseigenschaften auf. Diese Neuzüchtung eignet sich für die komplette Freilandsaison und ist resistent gegen den Falschen Mehltau und die Grüne Salatblattlaus. Diese Saat ist als Pillensaat erhältlich, was die Aussaat noch wesentlich einfacher und sicherer macht. Bei einer sogenannten Pillensaat handelt es sich um hochkeimfähige Samenkörner, die mit einer Tonmasse umhüllt sind, was die Samen u.a. vor Fressfeinden schützt und die Wasseraufnahme verbessert.
‚Roxy‚ – Auch die Sorte ‚Roxy‘ ist eine Neuzüchtung, ein resistenter Nachfolger des braunen Trotzkopfes. Sie ist schoßfest, bildet glänzend rote Köpfe mit leicht blasigen Blättern und ist resistent gegenüber Mehltau und unempfindlich gegenüber Innenbrand. Bei Innenbrand liegt ein physiologischer Kalciummangel in den Blatträndern vor, was zu braunen Verfärbungen an denselben führt. Diese Sorte eignet sich ebenfalls für die gesamte Freilandsaison.
Fazit
Der Anbau von Kopfsalat ist eigentlich unproblematisch, vorausgesetzt man achtet darauf, ob es sich jeweils um eine Sorte für den Frühjahrs- oder Sommeranbau handelt, vermeidet Staunässe und gießt bei Trockenheit regelmäßig. Wenn man sich dann noch ausschließlich für robuste und resistente Sorten entscheidet und den Salat zeitversetzt immer wieder nachsät, kann man viele Wochen frische und gesunde Salatköpfe ernten.