Obwohl alle Teile dieses Gewächses giftig sind, erfreut er sich großer Beliebtheit in Regionen mit einem gemäßigten Klima. Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem Nachtschattengewächs der Engelstrompete, weil sich die Blüten sehr ähneln; ansonsten aber keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Die eiförmigen Blätter des Trompetenbaums werden zwischen 10 cm und 20 cm lang und werden im Herbst ohne Färbung abgeworfen. Die strahlend weißen Blüten machen den Trompetenbaum so populär. Ihre Blütezeit liegt im Juni und Juli, während der sie an bis zu 15 cm langen Rispen vielblütig die Blicke auf sich ziehen. Aus den Blüten bilden sich dann bis zu 30 cm lange Früchte, die nicht essbar und sogar leicht giftig sind. Diese zigarrenartigen Früchte enthalten die Samen, schmücken den Baum während der Winterzeit und öffnen sich erst im Frühjahr.
Sorgfältige Pflege für ein gesundes Wachstum
Wer von Beginn an einige wichtige Hinweise zur Pflege beachtet, wird sich viele Jahre an einem gesunden und kräftigen Baum erfreuen. Die ideale Pflanzzeit für einen jungen Trompetenbaum ist der Spätsommer oder der frühe Herbst. Die Zeit der großen Hitzewellen sollte auf jeden Fall vorbei sein und der eine oder andere Regenschauer fallen. In dieser Jahreszeit hat der Baum genügend Zeit, Wurzeln zu bilden und gut anzuwachsen. Im Herbst und Winter ist zudem der Boden sehr viel feuchter, als während der warmen Sommersaison, was ein gesundes Anwachsen deutlich erleichtert. Trotzdem ist eine regelmäßige Kontrolle des Wasserbedarfs beim Trompetenbaum unverzichtbar, denn wenn seine Wurzeln austrocknen, hat er kaum noch Überlebenschancen. Die folgenden Pflege- und Pflanzhinweise tragen dazu bei, dass der Trompetenbaum üppig und gesund heranwächst:
- ein sonniger Standort ist ideal;
- der Trompetenbaum ist ausgesprochen hitzebeständig;
- vor dem Pflanzen den Wurzelballen in einen Eimer Wasser stellen;
- das Pflanzloch etwa doppelt so groß ausheben, wie der Wurzelballen groß ist;
- die Oberfläche des Ballens muss knapp unter Bodenniveau liegen;
- neben den Ballen einen Holzpfahl als Stütze einsetzen;
- Baumstamm und Holzpfahl zusammenbinden;
- der Boden ist feucht, nährstoffreich und etwas sandig;
- der Erde Kompost, Hornspäne oder Gartendünger beigeben;
- gleich nach dem Einpflanzen den Wurzelballen kräftig gießen;
- ein junger Baum sollte ab und zu gedüngt werden;
- vor allem darf der Wurzelballen zu keiner Zeit austrocknen;
- junge Trompetenbäume mit Folie oder Schilfmatten vor Frost schützen.
Da der Trompetenbaum bis zu 18 Meter hoch wachsen kann, ist bei der Wahl des Standortes der Abstand zum Haus und anderen Gehölzen von großer Bedeutung. Als Faustregel gilt hier, dass der Baum soweit vom Gebäude entfernt gepflanzt werden sollte, wie er in die Höhe wachsen wird.
Schneiden für die gewünschte Form
Diese Baumart verträgt Schneiden sehr gut. Diesen Vorteil kann auch der noch wenig erfahrene Hobbygärtner nutzen, um dem Trompetenbaum die optimale Form zu verleihen. So können durch beherztes Schneiden bei Jungbäumen üppige und weit ausladende Kronen geformt werden, weil sich die neuen Triebe sehr schnell bilden. Das Schneiden sollte bei trockenem und warmem Wetter durchgeführt werden, damit die Schnittwunden sich schnell verschließen. Werden einfach nur die Äste gekürzt, kann es zu einem unschönen Besenaustrieb kommen. Besser ist ein Kopfbaumschnitt, also ein Entwipfeln bis auf die Leitäste, das der Trompetenbaum gut verträgt. Wer so viel Mut nicht aufbringt, führt zunächst einen Verjüngungsschnitt aus, bei dem die natürliche Form des Baumes beibehalten wird. Lediglich schwächelnde Äste werden zugunsten neuer, junger Äste entfernt. Kommt der Trompetenbaum dann in die Jahre, reicht ein regelmäßiges Auslichten aus, damit er seine ästhetische Form behält. Wächst der Baum vom eigenen Grundstück aus über einen Gehweg oder eine Straße, ist ein vom Gesetzgeber geforderter Lichtraumprofilschnitt erforderlich. Das bedeutet, dass folgender lichter Raum erhalten bleiben muss:
- 2,5 m über Geh- und Radwegen
- 4,5 m über Verkehrsstraßen
In diesem Bereich ist zudem eine Totholzbeseitigung im Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen erforderlich. Das bedeutet, dass stets darauf zu achten ist, dass alle abgestorbenen und abgebrochenen Äste ab einer Dicke von 3 cm zu entfernen sind.
Großer Beliebtheit in privaten Gärten und Parks erfreut sich eine Veredelung des Trompetenbaumes, kurz Nana genannt, die zu einer Kugelform der Krone führt. Dabei dient der Halbstamm des herkömmlichen Trompetenbaums als Grundlage für die Veredelung. Dieser Halbstamm wird auch nicht mehr wachsen; die Krone allerdings sehr wohl, und zwar im Laufe der Jahre bis zu einer Höhe von 6 m. Um seine typische Kugelform zu behalten, wird diese veredelte Form des Trompetenbaums jedes Jahr in der Zeit von Februar bis April zurecht geschnitten. Wird der Baum dann älter, reicht ein jährliches Auslichten aus, um einem Verkahlen der Äste entgegenzuwirken.
Überwintern gut vorbereiten
Der Trompetenbaum hat sich seit seiner Einführung in Europa den hiesigen klimatischen Bedingungen gut angepasst und ist daher auch recht winterfest. Lediglich ein junger Trompetenbaum kann unter starkem Frost leiden und sollte daher in seinen ersten 3 bis 4 Lebensjahren im Winter durch eine Folie geschützt werden. Das Umwickeln des Baumstamms mit Schilfmatten und Jutestreifen trägt ebenfalls zum Kälteschutz bei.
Baumexperten raten darüber hinaus zum Weißen der Baumstämme, um ein gesundes Überwintern zu gewährleisten. Treffen Sonnenstrahlen und Frost gleichzeitig auf die Baumrinde, kann diese reißen. Dieser Frostschaden kann verhindert werden, wenn der Stamm mit weißer Farbe gestrichen wird, um die Sonnenstrahlen zu reflektieren. Vorher ist es allerdings erforderlich, dass der Baumstamm von Moos, Flechten und anderen Unreinheiten gereinigt wird. Darauf folgen die Auftragung eines Wundverschlusses und danach der Anstrich mit weißer Farbe. Wer bei einem jungen Trompetenbaum ganz sicher gehen möchte, dass er geschützt überwintern kann, zieht ihn zunächst einige Zeit in einem großen Pflanzkübel. Dieses sollte idealerweise mit Rädern versehen sein, sodass der Baum problemlos in ein Winterquartier befördert werden kann. Dies kann eine Garage, ein Gartenhaus oder ein Wintergarten sein. An dieser Stelle sei nochmals ausdrücklich auf die Verwechslungsgefahr mit der Engelstrompete hingewiesen, die fälschlicherweise ebenfalls sehr häufig als Trompetenbaum bezeichnet wird. Die Engelstrompete ist ein Nachtschattengewächs und keinesfalls frostresistent. Daher sollte diese Pflanze unbedingt in ein Winterquartier gebracht werden. Ältere Trompetenbäume sind zwar im Grunde winterhart; trotzdem ist es ratsam, sie im Herbst auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Solange es noch einigermaßen warm ist, wird durch einen Baumschnitt das abgestorbene Geäst entfernt. Im nächsten Frühjahr entwickeln sich dann ungehindert zahlreiche neue und kräftige junge Triebe.
Krankheiten vorbeugen und heilen
Der Trompetenbaum ist anfällig für die Grauschimmelfäule, einer Pilzinfektion, bei der die Triebe absterben. Vor allem junges, noch nicht verholztes Gewebe wird befallen und stirbt ab. Dieser Pilz ist weltweit sehr verbreitet und befällt zahlreiche Wirtspflanzen, wie Ahorn, Magnolie, Ulme und eben auch den Trompetenbaum. Hier helfen zumeist nur chemische Mittel, wie Fungizide, um den Baum zu retten.
Eine weitere Krankheit, die im Prinzip allen Sträuchern und Bäumen Schaden zufügt, wird vom Menschen ausgelöst. Die Rede ist von Streusalzschäden, die Blattflecken verursachen, ein Einrollen der Blätter sowie vorzeitigen Blattfall. Selbst noch Jahre nach der letzten Anwendung von Streusalz treten diese Schäden auf, weil es nur sehr langsam im Boden versickert. Das Krankheitsbild wird leicht verwechselt mit den typischen Vertrocknungserscheinungen. Als vorbeugende Maßnahmen sollte der Trompetenbaum regelmäßig gedüngt, reichlich gewässert werden und wenn möglich einen Bodentausch erhalten.
Ein weiterer Schädling bedroht die Gesundheit des Trompetenbaums, der ebenfalls zu den Pilzen zählt. Es handelt sich um den Brandkrustenpilz, der ein trügerisch unscheinbares Erscheinungsbild aufweist und doch schlimme Schäden an Baum anrichtet. Lediglich im Frühjahr sind seine hellen Fruchtkörper sichtbar, die eine Weißfäule oder Moderfäule hervorrufen. Da der Brandkrustenpilz bereits im frühen Stadium die Wurzeln befällt, ist die Standfestigkeit des Trompetenbaumes schnell gefährdet. Wirksame Gegenmaßnahmen sind bisher nicht bekannt. Vorbeugende Maßnahmen beinhalten die regelmäßige Düngung, ausreichende Wasserversorgung und die Vermeidung von Verletzungen.
Treten am Trompetenbaum gelbe Blätter auf, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass er an der Verticillium-Welke erkrankt ist. Diese zählt zu den am schwierigsten zu behandelnden Baumkrankheiten, denn bei ihr werden die Leitungsbahnen des Baumes verstopft. Wassertransport und Nährstoffzufuhr sind unterbrochen und verursachen zunächst ein teilweises Vergilben der Blätter. Am Ende stirbt der gesamte Baum ab und kann nur noch gerodet werden. Wirksame Bekämpfungsmittel konnten bisher noch nicht entwickelt werden. Daher schützt nur eine gewissenhafte Vorbeugung den Trompetenbaum vor der Verticillium-Welke:
- der Boden muss nährstoffreich sein;
- alle 3 bis 4 Jahre eine Wurzelbelüftung durchführen;
- turnusmäßig Düngen;
- kräftiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz vornehmen;
- danach alle Gartengeräte gründlich desinfizieren;
- entfernte Baumteile nicht auf dem Kompost entsorgen.
Da der Verticillium-Pilz 10 bis 14 Jahre bereits im Boden vorhanden sein kann, bevor er zuschlägt, ist es ratsam, vor der Pflanzung des Trompetenbaums die Erde durch einen Fachmann untersuchen zu lassen. Ist die Rodung eines befallenen Trompetenbaumes unumgänglich, muss der Hobbygärtner an dieser Stelle keine unansehnliche Lücke hinnehmen. Stattdessen kann dort ein Nadelbaum gepflanzt werden, der von diesem Pilz nicht befallen wird.
Vermehrung durch Samen und Absenker
Ältere Trompetenbäume bilden nicht selten Absenker, wobei sich Zweige in die Erde hinabsenken und dort bewurzeln. Auf diese Weise wird eine Vermehrung in Gang gesetzt. Da jedoch derart große Bäume, wie der Trompetenbaum nicht unmittelbar nebeneinander stehen sollten, werden die Absenker vom Hobbygärtner am besten gleich entfernt.
Eine gezielte Vermehrung durch die Samen, die sich in den länglichen Früchten des Trompetenbaumes befinden, ist im Haus das ganze Jahr hindurch möglich. Zunächst kommen die Samen für einige Zeit in zimmerwarmes Wasser, um dort etwas vorzuquellen. Dann werden sie in feuchte Anzuchterde gelegt und mit dieser etwa einem halben Zentimeter bedeckt. Während der Keimdauer, die in der Regel 5 bis 8 Wochen beträgt, erhält das Gefäß mit einer lichtdurchlässigen Folie oder Glas als Abdeckung. Damit sich kein Schimmel bildet, wird alle 3 Tage kurz gelüftet. Die kräftigsten Keimlinge werden später sorgfältig umgetopft, wobei die jungen Wurzeln nicht beschädigt werden dürfen.
Fazit
Der Trompetenbaum ist dank seiner großen Blätter, den strahlend weißen Blüten und der großen Früchte eine Zierde für jede größere Anlage. Daher ist er nicht nur in zahlreichen privaten Gärten zu finden, sondern schmückt auch viele öffentliche Parks. Seit dieser Baum im 18. Jahrhundert aus Amerika eingeführt wurde, hat er sich den klimatischen Bedingungen in Europa gut angepasst. Seine Pflege erfordert keine umfangreichen Fachkenntnisse und ist daher auch von einem ambitionierten Hobbygärtner problemlos zu bewältigen. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass sämtliche Teile des Trompetenbaums leicht giftig sind. Insbesondere sind die Früchte zwar schön anzusehen, aber keinesfalls essbar.