Selbst im kleinsten Garten ist Platz für einen Miniteich. Ist kein Garten vorhanden, ist dies noch lange kein Grund, auf den Zauber eines eigenen kleinen Teiches zu verzichten. Es gibt eine Vielzahl fantasievoller Möglichkeiten, auch auf dem Balkon oder der Terrasse solch eine kleine Oase der Ruhe und Entspannung anzulegen. Ein großer Holzbottich, ein altes Weinfass oder eine Zinkwanne sind für diesen Zweck bestens geeignet.
So verwandelt sich ein Weinfass in einen Miniteich
Im ersten Schritt erfolgt die Wahl eines passenden Gefäßes. Dabei kann es sich um ein altes Weinfass handeln, einen großen Holzbottich oder eine Zinkwanne. Auf jeden Fall aber muss das Gefäß wasserdicht und mindestens 50 cm tief sein.
Die zweite wichtige Entscheidung, wenn das Anlegen eines Miniteichs gelingen soll, ist die Wahl des Standortes. Idealerweise befindet sich dieser im Halbschatten, denn pralle Sonne im Sommer fördert das unerwünschte Algenwachstum. Zudem sollte der Miniteich nicht unter einem Baum platziert werden, denn das Laub im Herbst deckt rasch die gesamte Wasseroberfläche zu.
Für den Fall, dass das gewählte Gefäß nicht wasserdicht ist, wird es mit Teichfolie ausgelegt, die an den Seiten festgetackert wird. Die Folie sollte nicht gespannt sein, weil sie dann reißen könnte. Wer sich einen mobilen Teich wünscht, montiert am besten gleich Räder unter dem Boden. Nun kann die Gestaltungsarbeit beginnen. Wird der Boden mit weißem Zierkies ausgelegt, schafft dies später eine schöne Wasserfarbe, vor allem in einem dunklen Holzfass. Mithilfe von Pflastersteinen schafft man unterschiedlich hohe Stufen für die Teichpflanzen.
Pflanzen gehören in jeden Miniteich
Teichpflanzen, die sich in einem Pflanzkorb befinden, können einfacher im Wasser arrangiert und gepflegt werden. Der Pflanzkorb wird dafür mit einem Vlies ausgelegt, damit das Substrat nicht herausrieselt. Als Substrat bietet der Fachhandel spezielle Teicherde oder Granulat an. Auf keinen Fall eignet sich normale Pflanzenerde für einen Miniteich, denn diese enthält Dünger, der das Algenwachstum forciert.
Die Teichpflanzen werden in den Korb gesetzt, die Erde gut angedrückt und die Erdschicht mit Kies abgedeckt. Diese Maßnahme verhindert, dass Ausschwemmen des Substrats. Eine kleine Teichpumpe mit einem Springbrunnen sollte ebenfalls installiert werden, denn sie sorgt auch in einem Miniteich für eine gute Sauerstoffversorgung und ist zudem schön anzusehen. Die gewählten Pflanzen werden nun entsprechend ihrer Wassertiefen im Teich eingesetzt. Danach kann das Teichgefäß mit Wasser gefüllt werden, wobei sich Regenwasser besser eignet, als Leitungswasser. Entsprechend der eingerichteten Pflanzstufen sind folgende Teichpflanzen für einen Miniteich geeignet, wobei dies nur als kleinen Überblick zu sehen ist.
Wassertiefe bis 10 cm:
- Sumpfdotterblume (wird bis zu 30 cm hoch; winterfest)
- Sumpfschwertlilie (Wuchshöhe bis 100 cm; sehr schöne Blüten)
- Rohrkolben (wächst bis 150 cm hoch; winterfest)
- Kugelbinse (Höhe bis 120 cm; winterfest)
Wassertiefe bis 20 cm:
- doldige Schwanenblüte (wird 50-120 cm hoch; Blume des Jahres 2014)
- hohes Zyperngras (Höhe bis 120 cm; winterfest)
- Sumpfsegge (Wuchshöhe bis 100 cm; hält das Wasser rein)
- Froschlöffel (wird bis 70 cm groß; sehr schöne Blüten und Blätter)
Wassertiefe bis 30 cm:
- weiße Seerose (blüht Juni bis September; 9-12 cm große Blüten)
- Pfeilkraut (Höhe bis 70 cm; blüht von Mai bis Juli)
- Hechtkraut (blüht Juni bis August; wird bis 60 cm hoch)
- Wasserschwertlilie (wächst bis 80 cm hoch; sehr schöne Blüten)
Wassertiefe bis 40 cm:
- Goldkeule (wächst 30 cm hoch; blüht April bis Juni)
- Tannenwedel (Höhe bis 30 cm; Blüte von Juli bis August)
- rote Seerose (Pflanztiefe bis 120 cm; Blüte Juni bis August)
- großer Wasserschwaden (üppiges Wassergras; wird 80-120 cm groß)
Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Teichpflanzen abgestimmt werden auf das Format des Miniteichs. Sehr schön ist eine abwechslungsreiche Zusammenstellung aus kleineren und größeren Pflanzen, wobei Sie die größeren am Rand pflanzen sollten. Natürlich sind Seerosen ein absolutes Muss für jeden Gartenteich. Für den Miniteich gibt es entsprechend kleine Sorten, wobei die Experten raten, höchstens 1 Exemplar zu pflanzen. Insgesamt gilt als Faustregel, dass man in einem 2 Quadratmeter großen Miniteich höchstens 5 Wasserpflanzen platziert. Auf jeden Fall sollte die Pflanzenauswahl sauerstoffspendende Arten enthalten, wie Nadelkraut, Frühlingswasserstern oder Nadelsimse, die komplett unter Wasser wachsen. Im Folgenden einige wichtige Pflegehinweise:
- vor allem an heißen Tagen den Wasserstand kontrollieren;
- kein Düngen, Gießen oder Auflockern des Bodens erforderlich;
- Teichpflanzen regelmäßig über und unter Wasser ausdünnen;
- Verschmutzungen entfernen, um Algenbildung vorzubeugen;
- einen Teichfilter mit Algenschwamm versehen;
- direkte Sonneneinstrahlung fördert Algenbildung;
- bestimmte Schneckenarten vertilgen Algen.
Einen Hauch mehr Individualität erhält der Miniteich mit einigen kreativen Deko-Elementen. Hierzu gehören beispielsweise schwimmende Teichkerzen, bunte Glaskugeln oder eine romantische Unterwasserbeleuchtung. Angesichts so vieler fantasievoller Gestaltungsmöglichkeiten, bereitet auch ein Miniteich dem Hobbygärtner und der Familie viel Freude.
Den Miniteich direkt im Boden anlegen
Es bedarf nicht unbedingt eines großen Gefäßes, um im Garten einen Miniteich anzulegen. Dieser kann auch direkt im Boden einrichtet werden. In diesem Fall kommt zwar etwas mehr Arbeit auf den Hobbygärtner zu; dafür steht aber auch ein größerer Spielraum für die Verwirklichung kreativer Ideen zur Verfügung. So gelingt der Miniteich Schritt für Schritt:
- Ausheben der Teichgrube, die später mit Wasser gefüllt wird.
- Als Fundament für die Umrandung Gehwegplatten rund um die Teichgrube legen.
- Dafür 10 cm tief graben und die Platten exakt waagerecht verlegen.
- Eine Staustufe im Teich sorgt für mehr Abwechslung bei der Gestaltung.
- Zuerst ein schützendes Vlies und dann erst die Teichfolie verlegen.
- Die Teichfolie muss deutlich über den Rand der Mulde hinausragen.
- An den Ecken wird die Folie in Falten geschlagen.
- Nun wird der Teich vollständig geflutet und erst danach die Folie zurecht geschnitten.
- Jetzt kann die Holzumrandung auf dem Fundament aus Gehwegplatten befestigt werden.
- Eine zusätzliche Kokosmatte erleichtert die Bepflanzung des Teichrandes.
- Weiße Ziersteine rund um den Miniteich kaschieren Teichfolie und Vlies.
Wer den Miniteich direkt in den Gartenboden graben möchte, darf auf keinen Fall auf das Vlies unter der Teichfolie verzichten. Dieses schützt die Folie vor Beschädigungen durch Steine und Wurzeln.
So bleibt das Wasser klar
Einen Teich anzulegen, bereitet viel Zeit und Mühe; auch wenn es sich um einen Miniteich handelt. Welch eine Enttäuschung, wenn sich das Wasser dann plötzlich verdunkelt und damit die Optik und die Lebensbedingungen des gesamten Ökosystems beeinträchtigt. Wer einige hilfreiche Ratschläge beachtet, kann sich das ganze Jahr hindurch über klares und gesundes Wasser im Miniteich freuen. Die größte Verschmutzungsgefahr geht von Algen aus. Diese entwickeln sich vor allem bei warmen Temperaturen unter Umständen explosionsartig. Daher sollte der Teich höchstens 6 bis 7 Stunden pro Tag einer Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Einige Teichpflanzen entwickeln große Blätter, die das Wasser zusätzlich beschatten. Zudem lohnt es sich, täglich das Wasser von Verunreinigungen, wie Laub, zu befreien. Wer sich nicht sicher ist hinsichtlich der Qualität des Teichwassers, kann dieses mithilfe von Teststreifen aus dem Fachhandel überprüfen. Liegt der pH-Wert zwischen 6 und 7, ist alles in Ordnung.
Fische fühlen sich auch im Miniteich wohl
Wer seinen Miniteich mit Fischen bereichern möchte, sollte sich bewusst sein, dass diese kleinen Lebewesen bestimmte Umweltbedingungen vorfinden müssen, um überleben zu können. In einen Miniteich, der weniger als 1 m tief ist, sollten keine Fische, denn sie würden zu wenig Sauerstoff erhalten und in kurzer Zeit eingehen. Ist der kleine Teich jedoch tief genug, verfügt über eine angemessene Anzahl an Pflanzen und eine Teichpumpe, spricht nichts dagegen, dass er auch einigen Fischen ein angenehmes Zuhause bieten kann. Goldfische und Stichlinge eignen sich am besten für einen Miniteich. Sie sollten jedoch nicht einfach hineinplumpsen in ihr neues Heim, sondern vorsichtig an die neue Umgebung gewöhnt werden. Wer die folgenden Hinweise beachtet, hat beste Aussichten, dass in seinem Miniteich einige Goldfische heimisch werden:
- mindestens ein Drittel des Teichs muss im Schatten liegen;
- maximal 2 Goldfische anschaffen;
- Stichlinge eignen sich auch, sind allerdings recht farblos;
- zunächst im Wasserbeutel für 2-3 Stunden in den Miniteich stellen;
- nach dieser Eingewöhnungszeit die Fische aus dem Beutel befreien;
- in einem Miniteich müssen Sie Fische zusätzlich füttern;
- die richtige Dosierung des Futters beachten, um die Wasserqualität zu erhalten.
Der Winter stellt für jeden Teich und seine Bewohner eine Herausforderung dar. Nicht in jedem Miniteich können Pflanzen und Fische problemlos überwintern.
Wie Pflanzen und Fische im Miniteich überwintern
Ist der Miniteich weniger als 1 m tief, besteht im Winter die Gefahr, dass er vollkommen zufriert. Daher ist es ratsam, die Fische in einem Kaltwasser-Aquarium überwintern zu lassen. Eine Vielzahl von Teichpflanzen ist nicht winterfest, wie die Seerose, und sollte daher vor dem ersten Frost in ein Winterquartier umziehen. Spätestens jetzt macht es sich bezahlt, die Teichpflanzen im Korb oder im Strumpf gesetzt zu haben, denn diese lassen sich nun problemlos umsetzen. Gut geeignet zum Überwintern der Pflanzen sind eine Garage oder ein Wintergarten. Alle anderen Teichpflanzen werden von abgestorbenen Stängeln und anderen Teilen befreit. Ist der Miniteich tiefer als 1 m, können Fische und frostresistente Pflanzen im Freien überwintern, wenn Sie folgende Vorbereitungsmaßnahmen beachten.
Die Teichpumpe wird auf jeden Fall frostfrei eingelagert, ebenso, wie die nicht winterfesten Pflanzen. Ideale Voraussetzungen für ein sicheres Überwintern werden geschaffen, wenn das Wasser vor der ersten Frostperiode komplett ausgetauscht wird. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, den Miniteich gründlich zu reinigen und von Schlamm zu befreien. Im Prinzip können die Fische auch unter einer geschlossenen Eisdecke überwintern, denn sie fallen in einen Winterschlaf. Es macht allerdings auch Sinn, wenigstens eine Stelle im Teich eisfrei zu halten. Dies ist mithilfe eines Eisfreihalters aus Styropor möglich, der im Fachhandel erhältlich ist. Auf diese Weise ist die Sauerstoffzufuhr für Fische und Pflanzen gesichert.
Auf keinen Fall darf eine zugefrorene Eisdecke zerschlagen werden, denn dieser Vorgang würde am gesamten Ökosystem des Miniteichs großen Schaden anrichten. Die Fische halten auf dem Boden des Teichs ihren Winterschlaf. Die Schallwellen, die beim Zerschlagen der Eisdecke entstehen, würden sie nicht nur aus der Winterruhe reißen, sondern schlimmstenfalls auf der Stelle töten. Wenn die Eisdecke zuschneit, ist es ratsam, diese vom Schnee zu befreien, damit etwas Licht in den Miniteich hineingelangt. Auch wenn der Teich im Winter nicht zufriert, werden die Fische nicht gefüttert. Sie fahren ihre Lebensfunktionen in dieser Zeit so drastisch herunter, dass sie das Futter sowieso nicht fressen, sodass es nur den Teich verunreinigt.
Fazit
Es gibt kaum einen Garten, der zu klein wäre, einen Miniteich anzulegen, diesen mit Pflanzen zu verschönern und mit Fischen zu beleben. Bereits ein großer Holzbottich ist dazu geeignet, ein altes Weinfass oder eine Zinkwanne. Wer etwas mehr Arbeit nicht scheut, legt einen Miniteich gleich im Boden an. Wird noch eine Teichpumpe mit Springbrunnen installiert, entsteht eine Wohlfühloase für die ganze Familie. Selbst ein Überwintern ist für die Pflanzen und Fische im Miniteich problemlos zu bewältigen, wenn sie einige wenige Hinweise beachten.