Kaufberatung & Tests Gartengeräte

Heckenscheren – Kaufberatung für Heimanwender

Heckenscheren

In vielen heimischen Gärten wird eine Hecke als lebendiger Sicht- oder Lärmschutz eingesetzt. Damit sie diese Bedingungen erfüllt und obendrein auch noch eine Zierde für das Grundstück darstellt, ist ein gelegentlicher Schnitt notwendig. Mindestens einmal im Jahr, häufig zweimal, ist dieser fällig. Hierfür benötigen Heckenbesitzer eine funktionstüchtige Heckenschere. Doch welche ist für die einzelnen Gehölze am besten geeignet? Und ist das teuerste und aufwendigste Gerät auch immer das Beste?

Verschiedene Modelle

Der Name Heckenschere mag etwas irritieren, denn nicht alle Geräte sehen aus wie eine klassische Schere. Heckenscheren unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht. Um ein geeignetes Modell für die unterschiedlichen Bedürfnisse zu finden, ist es sinnvoll, wichtige Details bei der Auswahl zu beachten. Denn der Verwendungszweck und die Beschaffenheit der Gehölze spielen eine maßgebliche Rolle bei der Auswahl.

Motorbetriebene Heckenscheren bestehen immer aus einem Motorgehäuse mit Griff und einem Schwert, von dem rechts und links viele Messer als eigentliche Schneidwerkzeuge angebracht sind. Durch eine Vor- und Rückwärtsbewegung der zwei Scherblätter kommt es zum Schnitt. Elektrische Heckenscheren kommen durchschnittlich auf eine Schnittlänge von 40-70 Zentimetern, wobei das Schwert geradlinig Äste und Zweige abtrennt.

Mechanische Heckenscheren

Heckenscheren Rein mechanische Heckenscheren, die manuell bedient werden, ähneln einer klassischen Schere weitgehend. Sie bestehen aus zwei Griffen und zwei Klingen, die sich an einem Punkt kreuzen. Im Gegensatz zu einer normalen Schere sind sie mit zwei Händen zu bedienen. Die kürzeren Varianten mit einer Schnittlänge von etwa 25 Zentimetern eignen sich für schwer zugängliche Gehölze oder ein leichtes Auslichten besonders gut. Für kleine bis mittlere Hecken oder Formgehölze sind manuelle Heckenscheren mit einer Schnittlänge von etwa 40 Zentimetern gut geeignet.

Manuelle Heckenscheren sind sehr wendig und somit gut einsetzbar, wenn die Hecke oder das Gehölz keine geraden, sondern geschwungene Formen aufweist. Zudem erzeugen sie bei der Arbeit nur ein Minimum an Lärm, sodass sie weder Nachbarn noch brütende Vögel in nennenswertem Maße stören. Beim Schneiden längerer Hecken gestaltet sich die Arbeit jedoch sehr mühselig.

Akkubetriebene Heckenscheren

Sind mehrfache Schnitte im Jahr an großflächigen Hecken vorzunehmen oder eine deutliche Zeiteinsparung gewünscht, sollte auf motorbetriebene Varianten umgestiegen werden. Akkubetriebene Heckenscheren sind universell einsetzbar, da sie ohne direkten Stromanschluss über ein Kabel auskommen. Das bedeutet eine gute Bedienbarkeit, die Einsatzzeit hält sich mit durchschnittlich unter einer Stunde pro Akku aber in Grenzen. Zum Aufladen des Akkus wird dieser aus der Maschine entnommen und mittels Ladestation an das Stromnetz angeschlossen. Die kabellose Akku-Heckenschere kommt vorzugsweise überall dort zum Einsatz, wo die Hecke weitab jeden Stromanschlusses steht. Bei aufwendigeren Schnitten empfiehlt es sich, einen Ersatz-Akku zur Hand zu haben.

Benzinbetriebene Motor-Heckenscheren

perfekte Hecke Heckenscheren mit Benzinmotor können überall eingesetzt werden, da sie unabhängig von Batterie- und Stromnetz arbeiten. Profis, die kilometerlange Hecken an vielen verschiedenen Einsatzorten schneiden müssen, nutzen nahezu ausnahmslos diese Gerätevariante. Wer sich auch für zu Hause ein solches Gerät anschaffen möchte, sollte sich bewusst machen, dass diese Heckenscheren zwar durch ihre enorme Reichweite und die bessere Handhabung ohne Kabel punkten, im Allgemeinen aber extrem laut und sehr schwer sind. Durch ihr hohes Eigengewicht erfordern sie eine enorme Kraftanstrengung, vor allem, wenn bei hohen Hecken auch Schnitte über dem Kopfbereich auf der Tagesordnung stehen. Zum Auftanken sollte immer ein gefüllter Benzinkanister bereitstehen.

Hier muss zwischen Geräten mit Zeitakt-Motoren und Viertakt-Motoren unterschieden werden. Zweitakt-Modelle benötigen zum Auftanken ein spezielles Benzin-Öl-Gemisch, Viertakt-Motoren können mit normalem Benzin betankt werden. Abgesehen von den hohen Lärm- und Abgaswerten, sowie dem hohen Eigengewicht bestechen diese Geräte jedoch meist mit ihrer professionellen Leistung und unabhängigem Einsatz: In kurzer Zeit ist ein perfekter Heckenschnitt möglich.

Elektrische Heckenschere mit Netzanschluss

Beliebteste und am häufigsten eingesetzte Heckenschere ist die elektrische Heckenschere mit Kabel. Mit ihr sind unterbrechungsfreie Schnitte in kurzer Zeit möglich. Nicht ganz so schwer wie die benzinbetriebenen Heckenscheren, weil der Tank entfällt, haben sie trotzdem häufig ein hohes Eigengewicht. Auch eine hohe Lärmbelästigung muss bei der elektrischen Heckenschere in Kauf genommen werden. Größter Nachteil einer solchen Heckenschere ist das allgegenwärtige Stromkabel. Wer mit einem solchen Gerät arbeitet, muss wegen des Stromkabels äußerste Vorsicht walten lassen, damit es nicht zu Unfällen kommt. Es ist eine ständige Kontrolle nötig, dass das Kabel weder blockiert noch versehentlich durchtrennt wird.

Preis und Ausstattung

Heckenpflanzen Heckenscheren Während manuelle Heckenscheren schon ab etwa zwanzig Euro im Handel erhältlich sind, werden elektrische und akkubetriebene Geräte ab siebzig Euro angeboten. Etwas tiefer in die Tasche greifen muss man für die benzinbetriebenen Heckenscheren, sie kosten mindestens einhundert Euro, wobei die Preisgestaltung nach oben hin offen ist. Bei der Auswahl einer geeigneten Heckenschere sollten folgende Kriterien bedacht werden:

  • Heckenfläche
  • Astdicke
  • Leistung
  • Einsatzort (Stromanschluss vorhanden?)
  • Eigengewicht
  • Schnittlänge (Schwertlänge)
  • Lärmpegel

Als wichtigster Faktor beim Kauf gilt das Eigengewicht. Es ist unsinnig, für lange Hecken ein benzinbetriebenes Modell auszuwählen, wenn der Gärtner schon nach wenigen Minuten keine Kraft mehr hat, das Gerät zu halten und zu bedienen.

Welche Heckenschere für welchen Einsatz?

Wenn Hecken mit dickeren, verholzten Ästen geschnitten werden sollen, empfiehlt sich eine Heckenschere mit ausreichend Leistung und Schnittstärke. Dies ist vor allem bei älteren Laubhecken angebracht.

  • Als Faustregel gilt: Je weiter die Messer auseinanderliegen, umso dickere Äste bewältigt das Gerät.
  • Für sehr dichte Hecken erweisen sich lange Schwerter mit geringer Schnittstärke oft als vorteilhaft, da der Schnitt exakter ausfällt (beispielsweise bei Eibenhecken).
  • Je länger das Schwert, umso mehr Hecke wird in gleicher Zeit geschnitten.
  • Bei großen, geraden Hecken ist ein langes Schwert vorteilhaft.
  • Kurze Schwerter führen oft zu ungleichmäßigen Schnitten (Löcher in der Hecke).
  • Bei Akku-Heckenscheren sollte man auf die Ladegeschwindigkeit und die Leistungsdauer achten. Lithium-Ionen-Akkus sind hier deutlich langlebiger als andere Varianten.

Testergebnisse und Erfahrungsberichte

Hecke schneiden Um ein passendes Gerät zu finden, muss nicht unbedingt das teuerste Modell gekauft werden. Manchmal bieten hochpreisige Heckenscheren besondere Eigenschaften, auf die der Gärtner nicht verzichten will. In anderen Fällen kann ein günstiges Modell gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen. In regelmäßigen Abständen werden im Internet oder in Fachzeitschriften verschiedene Geräte getestet oder von Anwendern Erfahrungsberichte geschrieben, auf die man sich stützen kann. Die hier beschriebenen Modelle haben in verschiedenen Tests jeweils mit gut oder sehr gut abgeschnitten:

Manuelle Heckenscheren

Durchschnittlich gute bis sehr gute Ergebnisse in den verschiedenen Kategorien wie Schneidqualität, Gewicht, Handhabung etc. haben folgende manuelle Heckenscheren in diesen Tests erhalten:

  • Barnel B1000L: 0,92 kg, Blattlänge 23 cm, Gesamtlänge 70 cm, extrem scharfe Klingen, um 50 Euro
  • Freund Victoria Classicline 1954: 1,35 kg, Blattlänge 24 cm, Gesamtlänge 55 cm, hartverchromte Klingen, handgelenkschonender Anschlagdämpfer, um 40 Euro
  • Gardena Classic 540 FSC (391): 0,87 kg, Blattlänge 23 cm, Gesamtlänge 55 cm, einfaches Model, günstiger Preis (um 20 Euro)
  • Fiskars Quantum Getriebe-Heckenschere HS102: leichte 0,73 kg, Gesamtlänge 57 cm, sehr gute Kraftübertragung, um 40 Euro

Akkubetriebene Heckenscheren

Bei den akkubetriebenen Geräten wird vor allem darauf Wert gelegt, wie lange die Heckenschere mit einer Ladung in Betrieb genommen werden kann und wie lang der Ladevorgang dauert. Sie unterscheiden sich stark in Schwertlänge und Messerabstand. Im Allgemeinen sind Äste bis maximal zwischen 10 und maximal 20 mm Stärke das Maximum. Der Akku reicht umso länger, je weniger Leistung benötigt wird (das bedeutet, je dünner und weicher die Äste sind). Der Preis wird stark durch die Qualität des Akkus bestimmt.

  • Akku-Gartenscheren Black & Decker GTC3655L: 3,1 kg, Schwertlänge 55 cm, Ladezeit 1 Stunde, um 200 Euro
  • Black & Decker GTC 1850 L: 2,6 kg, Schwertlänge 50 cm, Ladezeit 3 Stunden, um 100 Euro
  • Bosch AHS 35-15 LI: 1,9 kg, Schwertlänge 35 cm, Laufzeit 50 min, Ladezeit 3 Stunden, um 100 Euro
  • Stihl HLA 65: 4,6 kg mit Teleskopstiel, Schwertlänge 50 cm, Ladezeit 1,5 Stunden, etwa 500 Euro
  • Dolmar AH3656LGEA: 5,1 kg, Schwertlänge 55 cm, Ladezeit 1 Stunde, Preis über 600 Euro
  • Worx WG268E: 4,2 kg, Schwertlänge 56 cm, Ladezeit 1 Stunde, um 250 Euro

Benzinbetriebene Heckenscheren

Die meisten benzinbetriebenen Heckenscheren benötigen als Treibstoff ein Gemisch aus Benzin und Öl, meist in einem Mischungsverhältnis von 1:50. Bei der Verbrennung von reinem Benzin in 4-Takt-Motoren entstehen deutlich weniger Abgase. Von der Schwertlänge (60 cm) und der maximalen Astdicke (durchschnittlich etwa 20 mm) unterscheiden sie sich nur wenig.

  • McCulloch ErgoLite 6028: leichte 5 kg, 0,8 PS, Zweitaktmotor (1:50), 93 dB, um 200 Euro
  • Fuxtec FXMH 1.2: 6,1 kg, 1,2 PS, Zweitaktmotor (1:40),96 dB, günstiger Preis um 130 Euro
  • Husqvarna 123HD65x: leichte 5,2 kg, 0,8 PS, Zweitaktmotor (1:50),95 dB, sehr robust und langlebig, um 450 Euro
  • Honda HHH 25D-60: 6 kg, 1,0 PS, geräusch- und abgasarmer 4-Takt-Motor mit Benzin, um 600 Euro
  • Hitachi CH 66EB ST: leichte 5 kg, 1,0 PS,Zweitaktmotor (1:50), langlebig, um 300 Euro

Elektrische Heckenscheren mit Kabel

Heckenschere Neben der Schnittlänge von 40-70 cm unterscheiden sich die elektrischen Heckenscheren stark in ihrer Verarbeitung, Leistung, Geräuschpegel und im Gewicht. Außer bei sehr geräuscharmen Modellen, liegt der Geräuschpegel durchschnittlich bei etwa 85-95 Dezibel.

  • Solo E-HS 166: 4,1 kg, Leistung 500 Watt, Schwertlänge 55 cm, Schnittstärke 22 mm, um 200 Euro
  • Dolmar HT-345: 3,6 kg, Leistung 550 Watt, Schwertlänge 45 cm, Schnittstärke 22 mm, um 120 Euro
  • Bosch AHS 50-26: 3,5 kg, Leistung 600 Watt, Schwertlänge 50 cm, Schnittstärke bis 32 mm, um 140 Euro
  • Einhell RG-EH 6053: 4,4 kg, Leistung 600 Watt, Schwertlänge 53 cm, Schnittstärke unter 20 mm, sehr günstiger Preis (um 60 Euro)
  • Stihl HSE 61: 3,9 kg, Leistung 500 Watt, Schwertlänge 50 cm, Schnittstärke 22 mm, um 200 Euro
  • Wolf-Garten HSE 45 V: 3,5 kg, Leistung 500 Watt, Schwertlänge 45 cm, Schnittstärke unter 20 mm, um 130 Euro
  • Metabo HS 8865 Quick: 4,4 kg, Leistung 660 Watt, Schwertlänge 65 cm, Schnittstärke 26 mm, um 300 Euro

Pflege und Wartung

Damit der Gärtner lange Freude an seiner Heckenschere hat und diese auch nach langem Einsatz immer noch hochwertige Schnitte liefern kann, sollte man das Gerät nach jedem Einsatz reinigen. Aus Sicherheitsgründen muss hierfür die Heckenschere ausgeschaltet sein und der Netzstecker gezogen, beziehungsweise der Akku entfernt werden. In gewissen Zeitintervallen sollte sie auch einer Wartung unterzogen werden.

  • Messer immer nach Gebrauch von hartnäckigem Schmutz befreien.
  • Trockene Lagerung
  • Vor dem Schnitt Schrauben auf Festigkeit überprüfen und gegebenenfalls nachziehen.
  • Regelmäßig Messer nachschleifen.
  • Bewegliche Teile und Scharniere ölen.
  • Benzinbetriebene Heckenscheren bedürfen zusätzlicher Wartungsarbeiten.
  • Überprüfung der Zündkerzen und des Luftfilters
  • Zweitaktmodelle: Richtiges Benzin-Öl-Gemisch herstellen.

Sicherheit

Hecke schneiden Motorbetriebene Heckenscheren verfügen über zwei Sicherheitsschalter, die man beide permanent während der Arbeit betätigen muss. Wird mindestens einer der Schalter losgelassen, setzt die Messerstoppfunktion ein. Die Messer der Heckenschere kommen unter einer Sekunde, meist unter 0,5 Sekunden zum Stillstand. Dieses System hat sich als bester Sicherheitsschutz durchgesetzt. Man sollte trotzdem nicht vergessen, gewisse Körperteile vor herumfliegendem Schnittgut zu schützen, wie Hände und Gesicht. Hier vor allem die Augen. Obwohl akkubetriebene Heckenscheren deutlich leiser sind als Elektro- oder Benzinheckenscheren, führt eine Dauerbelastung mit den rund 80 Dezibel zu Gehörschäden.

  • feste Handschuhe
  • Forsthelm mit Gesichtsschutz und Ohrenschützer oder alternativ
  • Schutzbrille
  • Ohrenschutz
  • festes, geschlossenes Schuhwerk
  • lange Hose aus festem Stoff

Fazit
Für kleinere Hecken und spezielle Schnitte an Formgehölzen eignen sich manuelle Heckenscheren gut. Sie arbeiten leise und abgasfrei und sind schon für etwa 30-50 Euro im Handel erhältlich. Ist die Heckenfläche größer, sollte auf eine motorbetriebene Heckenschere umgestiegen werden. Effektiv und leistungsstark sind vor allem die elektrischen Heckenscheren mit Kabel. Steht die Hecke fernab eines Stromanschlusses, kann auf eine Akku-Variante ausgewichen werden. Der Akku erlaubt aber nur eine maximale Laufzeit von unter einer Stunde. Für den Dauerbetrieb ohne Stromanschluss eignen sich daher nur benzinbetriebene Heckenscheren.