Zimmerlinden sind stattliche Blattpflanzen, die aus Südafrika stammen und welche in Räumen bis zu drei Meter Höhe erreichen können und sehr dekorativ wirken. Besonders hübsch ist die Zimmerlinde zwischen Januar und April, wenn sie blüht. Dann erscheinen zahlreiche weiße Blüten an langstieligen Dolden. Die Zimmerlinde (Sparmannia africana) überzeugt mit großen weichen, fast herzförmigen, hellgrünen, ganz leicht behaarten Blättern. Bei jungen Pflanzen sind auch der Stamm und die Zweige hellgrün und behaart. Sie verholzen aber mit der Zeit und werden braun. Der Transport einer Zimmerlinde ist nicht ganz einfach, denn die zarten Blätter und Triebe brechen schnell.
Zimmerlinde – Pflege
Die Pflege einer Zimmerlinde ist nicht sehr aufwändig oder schwierig. Am besten pflanzt man sie auf Hydrobasis ein oder nutzt ein Gefäß mit Bewässerungssystem, dann muss man nicht so häufig gießen. Wasser benötigt die Pflanze recht viel und recht regelmäßig, je nach ihrer Größe. Ansonsten sollte man auf einen hellen, aber nicht sonnigen Standort achten und nicht zu hohe Temperaturen im Winter. Im Großen und Ganzen sind Zimmerlinden genügsam. Die Pflanzen wachsen sehr schnell und werden im Alter oft unansehnlich. Deshalb sollte man sich aus der älteren Pflanze beizeiten eine neue ziehen, die dann wieder hübsch anzusehen ist.
Standort
Die Zimmerlinde mag es hell und nicht zu warm. Das Wohnzimmer ist nicht der ideale Platz, vor allem nicht im Winter. Temperaturen über 15° C sind nicht ideal. Bei zu dunklem Standort fallen relativ schnell Blätter ab, beginnend immer mit den jungen Blättern. Ideal ist eine Zusatzbeleuchtung. Die sichert ein gutes Gedeihen der Pflanze.
- Heller, aber nicht vollsonniger Standort
- Knallige Mittagssonne schadet den Blättern, sie verbrennen.
- Hinter einer dichten Gardine sind die Lichtverhältnis oft ungünstig. Am besten steht die Pflanze direkt am Fenster.
- Dagegen ist auch ein zu dunkler Platz nicht gut, denn dann blüht die Zimmerlinde häufig nicht.
- Außerdem bildet die Pflanze unnatürlich lange Blattstiele.
- Günstig ist ein Ost- oder Westfenster, mit Morgen- bzw. Abendsonne.
- Im Sommer kann die Zimmerlinde auch gern im Freien kultiviert werden, aber hier auch unbedingt ohne Sonne und sehr geschützt.
- Bei Wind zerfleddern die zarten Blätter.
- Ideale Temperaturen – zwischen 10 und 15° C, im Winter sogar noch etwas tiefer.
- Das Badezimmer ist ein guter Ort, denn dort ist die Luftfeuchte passend für die Zimmerlinde.
- Ansonsten muss die Pflanze regelmäßig besprüht werden oder man stellt das Pflanzgefäß in eine mit Wasser und Steinen gefüllte Schale.
- Je wärmer die Zimmerlinde steht, um so höher muss die Luftfeuchtigkeit sein!
Pflanzsubstrat
An das Pflanzsubstrat stellen die Pflanzen keine so hohen Ansprüche, wie an den Standort. Im Gegenteil, da sind sie eher genügsam. Nährstoffreiche Erde ist günstig. Noch besser ist allerdings die Hydrokultur. Da benötigt man keine Erde. Alternativ sind aber auch Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem günstig.
- Lockere Erde auf Kompostbasis
- Einheitserde ist ausreichend.
- Günstig ist nährstoffreiches Substrat.
Pflanzen
Das Einpflanzen bzw. Umtopfen ist nicht kompliziert. Aufpassen muss man, dass die zarten Triebe nicht abgerochen werden. Wichtig ist ein Gefäß, dass die nötige Standsicherheit gewährleistet. Aufpassen muss man, wann die Wurzeln das gesamte Gefäß ausfüllen, dann ist es nämlich Zeit zum Umtopfen. Bei der Zimmerlinde geht das ziemlich schnell.
- Schwere Tontöpfe verwenden, damit die Standfestigkeit gewährleistet wird.
- Wenn das Pflanzgefäß komplett durchwurzelt ist, ist es Zeit zum Umtopfen.
- Zimmerlinden wachsen sehr schnell, so dass man mitunter zweimal im Jahr umtopfen sollte.
- Besser bis zum Frühjahr warten, als im Herbst umzutopfen.
- Die Zimmerlinde ist ideal für die Haltung in Hydrokultur. Allerdings wachsen die Pflanzen dann häufig noch schneller.
Gießen und Düngen
Durch die Größe und die Menge an Blättern, welche eine Zimmerlinde aufweist, wird eine Menge Wasser verdunstet. Demzufolge muss recht regelmäßig gegossen werden, vor allem bei älteren, stattlichen Pflanzen. Staunässe ist aber zu vermeiden. Ideal sind Hydrogefäße, da spart man sich das häufige Gießen.
- Während der Wachstumsperiode gleichmäßig wässern.
- Kein zu kaltes Wasser verwenden, am besten ist zimmerwarmes Wasser.
- Die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben gut abtrocknen lassen.
- Ist der Topf richtig durchwurzelt, ist der Wurzelballen dauerhaft feucht zu halten.
- In der Ruhezeit nur sehr mäßig gießen.
- Je kühler der Standort, um so weniger gießen.
- Die Wassermenge nicht abrupt, sondern allmählich einschränken.
- Düngen während der Wachstumszeit alle 14 Tage mit flüssigem Volldünger.
- Während der Ruhezeit nicht düngen.
Schneiden
Die Zimmerlinde ist keine typische Schnittpflanze. Man schneidet sie nur, wenn es sein muss. Ein Schnitt ist prinzipiell möglich, aber er beeinträchtigt das gute Aussehen der Pflanze. Deshalb scheidet man nur im Notfall, zum Beispiel, wenn die Zimmerpflanze einfach zu groß geworden ist. Ansonsten sieht die Pflanze ungeschnitten am besten und am natürlichsten aus.
- Zu groß gewordene Zimmerlinden können durch einen kräftigen Rückschnitt wieder angepasst werden.
- Man kürzt bis um etwa die Hälfte ein.
- Das schadet aber dem Aussehen der Pflanze. Besser man hat sich schon neue Pflanzen gezogen. Die „alte“ kann entsorgt werden.
Überwintern
Beim Überwintern sind die Temperaturen besonders wichtig. Sie dürfen nicht zu hoch sein. Auch ist der helle Standort wieder ausschlaggebend für ein gutes Überleben der Pflanze. Ist es zu warm, leidet die Zimmerlinde, ist es zu dunkel auch. Beide Faktoren im negativen Bereich können die Pflanze so schädigen, dass sie den Winter nicht übersteht.
- Überwintern bei Temperaturen zwischen 5 und 15° C.
- In zentralgeheizten Räumen fällen die unteren Blätter meist ab.
- Wichtig ist das Besprühen der Pflanzen.
Vermehren
Die Zimmerlinde ist in den ersten Jahren am schönsten. Ab einem Alter von 4 Jahren verliert sie ihr gutes Aussehen häufig. Das ist bei der raschwüchsigen Pflanze kein Problem. Man muss sich nur rechtzeitig eine oder mehrere neue Pflanzen ziehen. Das gelingt am besten durch Stecklinge, die von der Mutterpflanze genommen werden. Man nutzt idealer Weise Blütentriebe, da Grüntriebe nur selten blühen. Es gibt aber auch Samen zu kaufen, aus denen man sich die Pflanzen selbst ziehen kann.
- Kopfstecklinge im Frühling schneiden
- Ein Steckling sollte etwa 15 cm lang sein.
- Größere Blätter an den Stecklingen um etwa ein Drittel einkürzen, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren.
- Am einfachsten ist, man steckt ihn in ein Wasserglas. So bilden sich schnell Wurzeln.
- Allerdings kann man den Steckling auch in ein Gemisch aus Torf und Sand setzen.
- Wichtig ist ein heller, aber nicht sonniger Platz.
- Das Substrat hält man feucht, aber keinesfalls nass.
- Sobald der Steckling austreibt, kann man ihn wie eine erwachsene Zimmerlinde behandeln.
- Oft blüht die kleine Pflanze schon im ersten Winter.
- Samen in lauwarmem Wasser einen Tag vorquellen lassen.
- Samen auf sterilem Aussaatsubstrat aufbringen und nur leicht bedecken, beispielsweise mit Sand.
- Wichtig sind Temperaturen von mindestens 25, besser 30° C.
- Ideal ist, nachts die Temperaturen etwas abzusenken, auf etwa 22° C.
- Oberfläche nur leicht feucht halten. Am besten mit einer Sprühflasche arbeiten.
- Ideal ist die Anzucht in einem Minigewächshaus, welches sehr hell aufgestellt werden muss, aber ohne Sonne.
- Die Samen keimen nach etwa 6 Wochen, aber selten gleichzeitig.
Krankheiten und Schädlinge
Eigentlich sind Zimmerlinden nicht sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Bei Pflegefehlern können beide aber auftreten.
- Blattfall kann verschiedene Ursachen haben, z.B. Zugluft, Wassermangel, zu kaltes Gießwasser, zu viel Gießwasser und stehendes Wasser
- Vergeilte Triebe ohne Blätter deuten oft auf einen Lichtmangel hin.
- Gelbe Blätter werden durch Nährstoffmangel verursacht oder durch zu wenig Wasser.
- Brandflecken treten nur bei zu sonnigem Standort auf.
- Blatt-, Schild- und Schmierläuse befallen die Zimmerlinde vor allem im Winter, bei falschem Standort. Meist ist es zu warm oder/und zu dunkel.
- Beim Aufenthalt im Freien treten Weiße Fliege und Blatt- und Schildläuse recht häufig auf.
Fazit
Die Zimmerlinde ist eine äußerst dekorative Zimmerpflanze. Ihre großen, fast herzförmigen Blätter machen ganzjährig einen guten Eindruck. Kommen dann noch die Blüten dazu, ist die Pflanze ein richtiger Hingucker. Wenn der Standort stimmt und für entsprechende Luftfeuchte gesorgt wird, kommt die Zimmerlinde mit recht wenig Pflege aus. Es empfiehlt sich, Hydrogefäße oder solche mit Bewässerungssystem zu verwenden, denn dann muss deutlich weniger gegossen werden. Auch für die Luftfeuchte sind die Gefäße ideal. Die Überwinterung sollte in einem kühlen, hellen Raum erfolgen. Das Gießen wird eingeschränkt, gedüngt wird gar nicht. Ab Januar erscheinen die Blüten. Bei zu warmen Standort fällt die Blüte meist aus.
Die Zimmerlinde ist nicht gerade eine Einsteigerpflanze, aber kompliziert ist die Pflege auch nicht.