Zu den Heidekrautgewächsen zählen neben der Erika auch die Besenheide, die Blaubeere und die Preiselbeere. Heidekrautgewächse sind meist verholzende und immergrüne Sträucher. Bei manchen Arten kann das Laub im Winter braun werden. Das Heidekraut, beziehungsweise die Erika, ist ein Heidekrautgewächs, das aus Südafrika stammt. Drei Arten sind in der Schweiz beheimatet. Dazu gehören die Schneeheide und die Wanderheide. Bei den meisten der im Handel angebotenen Erika-Arten handelt es sich um winterharte Sorten. Die Farbenvielfalt der Blüten reicht von Lila, Altrosa und Purpur bis zu Hellgrün und Weiß. Die Laubblätter des Heidekrauts sind oft in Wirteln angeordnet, manchmal auch gegenständig, wechselständig oder verstreut. Im Gegensatz zur Besenheide, die schuppenförmige Blätter hat, sind die Blätter der Erika nadelförmig. Junge Blätter haben oft eine rötliche Färbung.
Aufzucht und Pflege
Die Heide kann eine der ersten blühenden Pflanzen des Frühlings und die letzte blühende Pflanze im Spätherbst oder sogar im Winter sein, denn es gibt verschiedene Heidearten. Einige von ihnen werden Sommerheide und andere Winterheide genannt. Letztere sind in vielen Heidelandschaften anzutreffen. Zur Sommerheide zählt beispielsweise die Besenheide. Der Winterheide wird die Schneeheide zugerechnet. Doch auch Sommerheide ist eine mehrjährige Pflanze und zum Überwintern im Freien geeignet. In Gegenden mit besonders rauem Wetter sollte sie zur Sicherheit mit einem Winterschutz abgedeckt werden. Zu den ersten Blühheiden des Jahres gehört die englische Heide, die von März bis April blüht. Die irische Heide und die Moorheide blühen den ganzen Sommer über von Juni bis September. Etwas später, von Juli bis Oktober, blühen die Grauheide und die Cornwallheide. Die Besenheide blüht im Hochsommer und im Herbst, bis in den November hinein. Bezüglich des Standorts und der Pflege ist Heide relativ anspruchslos. Eine wichtige Grundlage für ihren idealen Wuchs bildet jedoch die Beschaffenheit des Bodens.
Der optimale Boden für das Heidekraut
Wer Heide einfach in normalen Boden pflanzt, sieht sie zwar wachsen aber nicht üppig gedeihen. Ein optimales Wachstum der Heidpflanzen erreicht man mit einem gut durchfeuchteten Untergrund. Heide liebt leicht saure Erde und gedeiht am besten auf lockerem, sandigem und mäßig nährstoffreichem Humos-Boden. Wenn man weiß, dass der vorhandene Boden sehr kalkhaltig ist, kann man pro Quadratmeter eine Handvoll Knochenmehl auf der Erde verteilen. Auf diese Weise erhält die Erde ausreichend Nährstoffe. Meist ist der vorhandene Gartenboden etwas schwer für Heidekraut. Deshalb sollte er vor dem Anpflanzen der Heide gut vorbereitet und gelockert werden. Am besten, man arbeitet eine rund 15 cm dicke Schicht Torf oder Moorerde in den Boden ein. Dazu muss die Erde spatentief umgegraben werden. Dabei kann man die Gelegenheit nutzen, um Unkraut und Wildwuchs gründlich zu entfernen, damit den Heidepflanzen nicht Platz, Licht und Nährstoffe weggenommen werden. Auch wenn eine 2,5 cm dicke Schicht saurer Rindenmulch unter die aufgelockerte Oberfläche der Erde gemischt wird, erhält man gesundes, prächtig wachsendes Heidekraut. Zudem empfiehlt es sich, der Moorerde oder dem Torf kalkarmen Sand und Kies beizugeben. Vor allem die Sommerheide mag keine kalkhaltigen Böden. Winterheide hingegen kann etwas mehr Kalk vertragen, aber selbst sie bevorzugt eher saure Erde. Auch Lehmboden ist für Heidekraut gut verträglich. Ihm kann etwas Buchenlauberde beigemischt werden. Am günstigsten sind für Böden, auf denen Heide wachsen soll, pH-Werte zwischen 4,5 und 6,5.
Der ideale Standort
Heidekraut liebt offene vollsonnige Standorte. An einem sonnigen Platz wachsen die Heidepflanzen am besten und blühen in den kräftigsten Farben. Vor allem Sommerheide fühlt sich in der Sonne sehr wohl. Auch bei stundenweiser Sonneneinstrahlung gedeiht die Heide zufriedenstellend. Ihr Standort kann also auch im hellen Schatten oder im Halbschatten liegen. Starke Schattenbereiche hemmen hingegen nicht nur den Wuchs der Heide, sondern ein dunkler Standort behindert auch die Blütenbildung. Zudem müssen die einzelnen Pflanzen weit genug auseinander stehen, damit sie sich nicht gegenseitig das Licht wegnehmen. Zudem hindern sie sich bei einem zu engen Abstand gegenseitig am Wachsen.
Die beste Pflanzzeit
Heide kann jederzeit vom Topf in die Erde gepflanzt werden. Die günstigsten Pflanzzeiten sind jedoch das Frühjahr und der Herbst. Dementsprechend werden auch die meisten Heidepflanzen im März, April und Mai sowie im August, Oktober und November gepflanzt. Der Boden sollte eine lockere, krümelige Struktur haben. Das lässt sich beispielsweise durch das Einarbeiten von Rindenmulch, Torf, Sand oder Tannennadeln in die Oberfläche der Pflanzerde erreichen. Natürlich sollte die Pflanzerde auch frei von Wurzelunkräutern und allem anderem Unkraut sein. Damit sich die Heidepflanzen schnell anwurzeln, sollte vor allem in Trockenperioden im Sommer auf eine gute Wasserversorgung während des Pflanzens und danach geachtet werden.
Setzabstände und Pflanztiefe
Nachdem die zum Bepflanzen vorbereiteten Flächen mit der Harke aufgelockert sind, werden Pflanzlöcher ausgehoben. Der ideale Pflanzabstand für Heidepflanzen beträgt zirka 20 bis 35 cm. Die Unterschiede liegen in den verschiedenen Wuchshöhen und -stärken der einzelnen Sorten begründet. Auf einen Quadratmeter können zwischen 8 und 25 Heidepflanzen gesetzt werden. Dabei ist es wichtig, die Heide so tief in die Erde zu senken, dass die Wurzelballen-Oberkante auch dann noch komplett mit Erde bedeckt ist, wenn sich der Boden gesetzt hat. Nach dem Einsetzen einer Heidepflanze in ihr Pflanzloch kann dieses mit Erde befüllt. Das schnelle und zuverlässige Anwachsen der Pflanzen kann dadurch gefördert werden, dass man die Erde so fest wie möglich angedrückt und anschließend Wasser gibt.
Erde, die in das Pflanzloch gegeben wird, kann mit
- Torf
- Sand
- Rindenmulch
- Moorbeetsubstrat
- Humos
- und organischem Dünger
angereichert werden.
Die Anordnung der Heide im Garten
Die Gestaltung von Heidegärten gelingt besonders gut, wenn in ihnen mehrere Heidekraut-Sorten miteinander kombiniert werden. Allerdings sollte man Heide immer in Gruppen pflanzen. Dabei können zu einer Gruppe immer zehn bis zwölf Pflanzen der gleichen Sorte gehören. Auf diese Weise entstehen auf Beeten, an Hängen und auf Rabatten attraktive bunte Farbkleckse. Blühende Heide kommt besonders gut zur Geltung, wenn sie nicht zu symmetrisch, sondern unregelmäßig angepflanzt ist. Eine Unregelmäßigkeit kann auch durch Hügel, Mulden oder kleine Felsstücke oder große Baumwurzeln zwischen den Pflanzgruppen entstehen. Winterheide kann dafür sorgen, dass in Staudenbeeten Lücken gefüllt werden und die Beete während des Winters nicht so kahl wirken. Dabei kann die Heide von Christrosen begleitet werden. Auch in Kübeln bietet Heide im Winter einen schönen Anblick im Garten oder auf der Terrasse.
Die Gestaltung des Heidegartens
Wenn man die Heidepflanzen gekonnt zusammenstellt, kann der Heidegarten das ganze Jahr über blühen. Das Heidekraut lässt sich gut mit Azaleen, Rhododendren oder Heidelbeeren kombinieren, die die gleichen Bodenbeschaffenheiten mögen. Darüber hinaus können kleine Koniferen, Ziergräser oder Ginster zwischen die Erika-Pflanzen gesetzt werden. Durch die verschiedenen Höhen der Kräuter, Beeren und Sträucher entsteht ein Heidegarten, der ein sehr aufgelockertes, natürliches Bild bietet. Auch für das Begrenzen von Beeten sind Erika-Pflanzen bestens geeignet. Hier kann man Sommerheide mit Winterheide kombinieren, sodass sich die Beete immer in frischen Farben präsentieren. Zudem sind Heidekräuter ideale Bodendeckerpflanzen, die einen in den schönsten Farben blühenden Teppich entstehen lassen können. Zudem ist Heide eine wichtige Lebensquelle für Insekten und Schmetterlinge.
Vermehrung des Heidekrauts
Bei den meisten Heidearten handelt es sich um Zuchtformen. Sie lassen sich durch Absenker vermehren. Nachdem die Heide im Frühjahr ausgetrieben ist, kann man im Sommer einen kräftigen Trieb in die Erde pflanzen und diese gut anhäufeln. Bei häufigem Gießen und regelmäßiger Sonneneinstrahlung wird aus dem Trieb eine gut wachsende neue Heidepflanze. Eine noch einfachere Vermehrungsart ist, im Sommer Stecklinge von einer Erika-Pflanze abzuschneiden und diese in die Erde zu stecken, die fest angedrückt werden muss. Bei regelmäßigem Gießen beginnen sie sich anzuwurzeln und zu einer neuen Heidepflanze heran zu wachsen. Diese beiden Vermehrungsarten eignen sich vor allem für die Sommerheide. Damit die neuen Pflänzchen gut anwachsen, benötigen sie die ganze Aufmerksamkeit des Gärtners, der beispielsweise dafür sorgen muss, dass sie immer genug Wasser haben. Die neuen Pflanzen belohnen es mit starkem Wuchs und kräftigem Farben. Wenn sich die neu gesetzte Heide gut entwickelt hat, können von ihr weitere Absenker und Stecklinge in die Erde gesetzt werden. Wie beim Pflanzen, so empfiehlt es sich auch für des Vermehren der Heide, dem Boden Torf, Rindenmulch und Sand beizumischen. Bis zum Herbst hat die Sommerheide meist Wurzeln gebildet.
Pflege der Heide
Auch die verblühte Sommerheide kann im Winter noch wunderschön aussehen. Deshalb kann man mit dem Schneiden der Heide bis zum Frühling warten. Dann beginnt die Sommerheide sehr stark auszutreiben. Deshalb können vorher die Stängel weit zurückgeschnitten werden. Auch direkt nach der Blüte kann Erika im kräftig zurück geschnitten werden. Dieser Rückschnitt findet meistens im Herbst statt. Er verhindert, dass der untere Teil der Pflanze völlig verkahlt. Der Rückschnitt der Blüten regt diese im nächsten Jahr zu einem besonders kräftigen Wachstum an. Wenn jedoch die Sommerheide nur gestutzt werden soll, was für ein normales Wachstum ausreichend ist, empfiehlt es sich, die Zweige immer schräg abzuschneiden. Für Winterheide empfiehlt sich der Rückschnitt im Frühjahr und Sommerheide wird im Allgemeinen im Spätherbst zurück geschnitten. Für stark wachsende Sorten gilt, dass sie stark zurückgeschnitten werden müssen. Dementsprechend sind schwach wachsende Sorten nur wenig zurück zu schneiden.
Zudem muss der Boden stets gleichmäßig feucht sein. Auch während der Wintermonate muss darauf geachtet werden, dass er nie vollkommen austrocknet. Dafür ist beispielsweise gesorgt, wenn die Pflanze mit feuchtem Laub angehäufelt wird oder mit Moorbeetsubstrat, das ein guter Feuchtigkeitsspeicher ist. Ein zusätzliches Düngen ist im Winter nicht notwendig. Nicht winterharte Heidesorten müssen während der Frostperioden mit Tannenadeln, Erde oder trockenem Laub angehäufelt werden.
Für die Düngung während der Wachstumsphase sollten ausschließlich organische oder mineralische Dünger verwendet werden. Dazu gehören besielsweise Hornspäne. Die erste Düngung der Heide erfolgt bereits bei ihrer Pflanzung. Dabei können 30 Gramm direkt ins Pflanzloch gegeben werden. Danach wird das nächste Mal nach dem Schnitt nach gedüngt. Dann können 50 g Düngemittel pro Pflanze gegeben werden. Diese Düngung wird jedes Jahr nach dem Schnitt wiederholt.
Krankheiten und Schädlinge
Erika verträgt keine lange Trockenheit. Bei Wassermangel ist die Pflanze schnell vertrocknet. Ansonsten ist sie sehr robust und hat kaum Krankheiten und Schädlinge zu fürchten. Doch es gibt einen Pilz, der die Sommerheide komplett vernichten kann. Dabei handelt es sich um den Hallimasch. Er wächst normalerweise aus dem Boden. Bei der Sommerheide kann man ihn am Sprossenansatz unter der Rinde beobachten. Der fächerförmige, weiße Pilz bringt die Heide zum Absterben. Abgestorbene Heidepflanzen sollten so schnell wie möglich aus der Pflanzung entfernt werden. Gleiches gilt für befallene Baumstümpfe oder Sträucher in der Nähe des Heidekrauts. Auch die befallene Erde ist unverzüglich zu erneuern. Die befallene Erde müssen Sie umgehend erneuern.