Ein Befall mit Motten im Kleiderschrank oder in der Wäschekommode wird in den meisten Fällen erst entdeckt, wenn dieser Parasit im Zimmer herumfliegt und dadurch sichtbar wird. Zu diesem Zeitpunkt sind die durch Fraß entstandenen Beschädigungen der Textilien bereits aufgetreten. Selbst noch einige Wochen nach dem Schlüpfen der Larven können sich diese Textilschäden durch Kleidermotten weiterhin fortsetzen, der Kampf gegen eine endgültige Ausrottung dieser Plagegeister ist nicht einfach und muss bei einem entstandenen Befall dauerhaft fortgeführt werden. Nach der Erkennung muss die Mottenbekämpfung schnell und umfassend eingesetzt werden, nur so ist eine Ausuferung in eine Mottenplage zu vermeiden. Ansonsten steht der weitere Verlust von Kleidungsstücken und anderen Stoffen bevor.
Mottenbefall frühzeitig erkennen
Die Kleidermotte wird nur einige Millimeter lang und sieht sehr harmlos aus. Die nachtaktiven Falter gibt es in verschiedenen Gattungen, die jeweils andere Textilien für ihren Nachwuchs bevorzugen. Die Ausbreitung der Schädlinge in von Menschen bewohnten Räumen hat sich erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts durchgesetzt, als sich die menschlichen Lebensbedingungen extrem verbessert haben. Mit dem Einbau von Heizsystemen und Öfen in die Häuser und Wohnungen, wurde ausreichend Wärme geschaffen und die Populationen der Kleidermotten konnten aufblühen.
- Kleiderfressende Motten werden ca. 6-14 mm lang
- Die Vorderflügel der Falter sind gelb-braun und glänzen, die Hinterflügel sind noch heller
- Die Spannweite der Flügel beträgt etwa 14 mm, diese leuchten im Flug und haben keine auffallenden Markierungen
- In der Regel werden die kleineren Männchen beim Fliegen bemerkt, die Weibchen werden vor der Ablage durch das Gewicht der Eier am Flug behindert und krabbeln nur herum
- Die Weibchen legen normalerweise 100-200 Eier ab, einzeln auf Stoffe aller Art
- Neben der Kleidermotte gibt es noch Pelz- und Samenmotten, die sich ebenfalls von Kleidungsstücken ernähren
- Pelz- und Samenmotten bevorzugen Pelze, Tierhäute und -produkte, u. a. Federn, Leder und Wolle
Ursachen für Kleidermotten
Die Kleidermotten selber verursachen keine Schäden, die Übeltäter sind die Raupen der Motten, die nach dem Schlüpfen vorzugsweise Textilien aller Art im Haushaltsbereich anfressen und dadurch beschädigen. Motten fliegen sehr schlecht und bewegen sich in der Regel von Haushalt zu Haushalt, sie bevorzugen gut temperierte Wohn- und Lagerräumlichkeiten. Diese Insekten sind sehr lichtscheu und halten sich gerne versteckt an dunklen und geschützten Plätzen auf, wie zum Beispiel in Kleiderschränken und anderen Möbeln. Deshalb bieten von Menschen bewohnte Häuser und Wohnungen die idealen Lebensbedingungen für Motten. Sehr beliebt sind auch Gästezimmer, die selten benutzt werden, hier können sich die Schädlinge ungestört vermehren und dann im ganzen Wohnbereich ausbreiten. Kleidermotten ernähren sich sowohl von Textilfasern, als auch von Hautschuppen, fettigen Ablagerungen und sonstigen Rückständen organischer Art, welche sich auf getragener Kleidung ansammeln.
- Einlagerung von unsauberer und bereits getragener Kleidung mit menschlichen Abfallstoffen
- Selbst nur ganz kurz getragene Kleidungsstücke locken Motten an
- Unregelmäßiges Lüften von Wohnräumen und Kleiderschränken
- Unordentliche und vergessene Bereiche in der Garderobe
- Zu seltenes Ausmisten und Reinigen der Möbel für Kleidung und Wäsche
- Befällt vor allem Textilien, welche längere Zeit nicht getragen wurden
Gezielte Vorbeugung gegen den Mottenbefall
Mit den richtigen Maßnahmen kann der Mottenbefall langanhaltend vermieden werden, diese müssen jedoch frühzeitig eingesetzt und dauerhaft durchgeführt werden. In vielen Haushalten gibt es vergessene Bereiche, die einen idealen Brutplatz für Kleidermotten darstellen. Diese mögen es dunkel und warm, Faktoren die innerhalb der meisten Möbeln gegeben sind. Deshalb können sie sich in menschlichen Behausungen so gut ausbreiten und werden hier oft zu einer zerstörerischen Plage. Auch auf die Teppiche ist zu achten, da diese sehr anfällig für Motten sind. Hier nisten sich die lichtscheuen Schädlinge gerne auf der Unterseite ein.
- Vor einem langfristigen Einlagern sollte die Kleidung grundsätzlich gewaschen oder gereinigt werden
- Einlagern der Kleidungsstücke in Zeitungspapier oder Plastiktüten
- Dauerhafter Lagerplatz sollte kühl sein, z. B. ungeheizter Keller oder Dachboden
- Speziell wertvolle Kleidung, z. B. Kaschmirpullover oder Pelze, sind zum Schutz luftdicht zu verpacken
- Regelmäßiges Durchlüften aller Wohnbereiche
- Periodisches Ausmisten, Durchlüften und Reinigen aller Möbel, in denen Textilien gelagert werden
- Regelmäßiges Ausklopfen der Teppiche beugt ebenfalls einem Mottenbefall vor
Die Raupen der Kleidermotten
Nachdem die Eier abgelegt wurden, schlüpfen die Raupen sehr schnell, bei idealen Bedingungen kann es sogar zu mehreren Generationen kommen. Bei Zimmertemperatur entwickeln sich die Raupen besonders gut und können zeitnah zum Falter heranreifen, sodass sich diese dann umgehend weiter vermehren können. Zu heiße Heizungsluft wird allerdings nicht gut vertragen, die Raupen mögen es eher feucht.
- Raupen schlüpfen bereits nach etwa 2 Wochen
- Die Entwicklungsdauer bis zum Falter variiert je nach Bedingungen des Umfeldes zwischen 1- 6 Monaten
- Raupen haben eine schmutzig gelbweiße Farbe
- Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Raupen von den Textilien in der Umgebung und verursachen Lochfraß und kahle Stellen in Textil- und Wollstoffen, Pelzen, Leder, etc.
- Auch Teppiche können befallen werden
- Feuchte und warme Luft fördert das Wachstum der Raupen, deshalb öfter mal den Heizkörper für eine längere Zeit auf die höchste Stufe stellen und die Zimmerluft dadurch austrocknen
Biologische Mottenbekämpfung
Wenn der Mottenbefall noch nicht weit ausgebreitet ist, können diese mit natürlichen Mitteln und einfachen Tricks bekämpft werden. Diese Mittel und Tricks bergen keine gesundheitlichen Risiken für den Menschen und sind problemlos durchführbar oder im Handel zu erhalten. Als erste Handlung nach einem Mottenbefall ist die Kleidung sorgfältig zu reinigen, im gleichen Zug ist eine gründliche Reinigung des Schrankes fällig. Je heißer der Waschgang und das Spülwasser, desto besser. Bei sehr empfindlicher Kleidung, wie z. B. Kaschmirwolle und Seide, welche nicht zu heiß gewaschen werden sollte, sind die Sachen kräftig auszuschütteln, chemisch zu reinigen und dann für einige Zeit sehr kalt zu lagern.
- Nach der Reinigung die Kleidungsstücke für eine Woche in den Gefrier- oder Kühlschrank legen, in der kalten Jahreszeit haben die kühlen Nächten an der frischen Luft den gleichen erwünschten Effekt
- Kälte allgemein tötet die gefräßigen Raupen der Schädlinge zuverlässig ab
- Befallenen Kleiderschrank, Kommode oder Regal gründlich putzen, bevor diese wieder mit Kleidung befüllt werden
- Gut dafür geeignet ist ein Gemisch aus Essig und Wasser, der hohe Säureanteil vertreibt die Kleidermotten
Schlupfwespen für eine natürliche Schädlingsbekämpfung
Zu den natürlichen Feinden der Kleidermotten zählen die Schlupfwespen. Dieses Insekt ist mikroskopisch klein und legt die eigenen Eier in die Motteneier ab. Auf diese Weise wird verhindert, dass weiterhin Larven ausschlüpfen können. Die Schlupfwespen selbst sind extrem winzig und kaum zu sehen. Sie belästigen den Menschen nicht und richten auch keinen Schaden an Textilien an.
- Im Fachhandel gibt es spezielle Karten mit Schlupfwespen zu erhalten, welche sich in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden
- Die Karten werden in den Schrank oder in das entsprechende Fach im Regal gelegt
- Die Schlupfwespen sterben auf natürliche Weise ab, sobald die Mottenpopulation ganz und gar vernichtet worden ist
Gerüche zur Fernhaltung der Motten
Kleidermotten reagieren sehr sensibel auf die Gerüche ihres Umfeldes. Viele der im Handel erhältlichen Mittel gegen Motten, z. B. Mottenkugeln und Mottenpapier, bauen auf diesem Umstand auf. Die unerwünschten Schädlinge mit der Hilfe von duftenden Chemikalien vertrieben, deren spezifisches Aroma von den Motten nicht gemocht wird. Wer keine Chemie im privaten Wohnbereich möchte, der kann auch auf kleine Duftsäckchen mit natürlichen Duftspendern zurückgreifen.
- Einsatz von Mottenkugeln und Mottenpapier mit einem besonderen Duftaroma, welches die Motten nicht mögen
- Aufhängen von Duftsäckchen mit Lavendelblüten, Nelkenstengel, getrockneten Orangenschalen oder Stücken aus Zedernholz in die Schränke
- Auch starke Gerüche natürlicher Herkunft halten die Kleidermotten und deren Raupen fern
- Stark duftende Imprägnierung von Leder und Pelzen zur Vertreibung der Motten
Mit Hitze und Kälte gegen Motten vorgehen
Liegt schon ein Befall vor, kann man die Motten mit extremer Hitze und Kälte bekämpfen. Der befallene Schrank sollte jedoch zuerst gründlich ausgemistet und geputzt werden. In der kalten Jahreszeit kann der betroffene Schrank auch an die frische Luft gestellt werden und hier einige Zeit auskühlen und dabei durchlüften.
- Nach dem Putzen mit einem Haartrockner auf höchster Stufe in alle Kanten, Ecken und Ritzen föhnen
- Die heiße Luft tötet sowohl die Larven, als auch die abgelegten Eier ab, welche möglicherweise in Fugen und versteckte Ecken gelegt wurden
- Befallene und noch zu rettende Kleidung möglichst heiß waschen, um die Mottenlarven nachhaltig abzutöten
- Empfindliche Textilien in Plastiktüten einpacken und für ein paar Tage in den Gefrierschrank legen
- Frostige Temperaturen vernichten Motten und ihre Larven, genauso wie Hitze
- Alternativ können nicht waschbare Textilien, zum Beispiel Pelze und kleine Teppiche, im Backofen für ca. eine Stunde auf etwa 60-70°C erhitzt werden
- Das Erhitzen im Ofen sollte unter Beobachtung erfolgen, da es hier zu Verbrennungen kommen kann
Pheromonfalle
Bei munter herumflatternden Kleidermotten ist eine Pheromonfalle angebracht. Diese biotechnische Falle dient zur Beseitigung und Überwachung von schädlichen Faltern und Schmetterlingen. Das Fangprinzip dieser Falle baut auf dem natürlichen Fortpflanzungsverhalten der Motten auf. Für das Anlocken der Männchen werden die Pheromone der paarungsbereiten Weibchen verwendet, die diese als Duftstoffe als Lockmittel aussenden. Für den Einsatz im Haushalt gibt es diese Falle im Handel aus Pappkarton zu kaufen, deren Innenseite mit dem Lockstoff verleimt wurde.
- Die Falle aus Karton wird gefaltet und in das Zimmer mit dem Mottenaufkommen gestellt
- Die Pheromonfalle lockt die Männchen der Motten an, die an dieser kleben bleiben und verenden
- Ohne Männchen können sich die Weibchen nicht weiter fortpflanzen
- Wenn in der Falle tagelang viele Motten gefangen werden, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen stärkeren Befall
- Eine Pheromonfalle kann auch vorsorglich aufgestellt werden, speziell wenn es schon einmal einen Mottenbefall im Haushalt gegeben hat
Fazit
Kleidermotten sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da die Larven dieser Falter große Schäden in Textilien aller Art verursachen können. Beim ersten Verdacht muss deshalb sofort gehandelt werden, um ein Ausbreiten der Motten in eine Plage zu verhindern. Zur ersten Überprüfung ist eine Pheromonfalle sehr nützlich, da die Falter vor allem nachts aktiv sind und deshalb oft nicht wahrgenommen werden. Je nach Grad der Ausbreitung gibt es biologische und chemische Mittel, um die Kleidermotten zu bekämpfen. Am wichtigsten ist jedoch die Vorbeugung, damit ein Mottenbefall erst gar nicht aufkommen kann. Regelmäßiges Lüften, Putzen und Ausmisten der Schränke nimmt den Motten nachhaltig ihre Lebensgrundlage weg und beugt einer Mottenplage vor.