Kaum angepflanzt zeigen sich die jungen Pflanzen in einem frischen Grün – bis zum nächsten Morgen. Dann finden sich, wo vor wenigen Stunden noch zarte Gewächse waren, plötzlich abgefressene Stiele und schillernde Spuren. Ein Schneckenzaun kann hier Abhilfe schaffen. Er sollte dafür jedoch mit Bedacht gewählt und richtig eingesetzt werden.
Wie funktioniert ein Schneckenzaun?
Ein Schneckenzaun besteht aus einem geraden Abschnitt, an dem die Schnecken zunächst senkrecht nach oben wandern müssen. Das an sich ist für die Tiere noch kein Problem.
Das Hindernis stellt der obere Teil des Schneckenzauns dar, der in den meisten Fällen nach unten abgewinkelt ist. An diesen müssen die Schnecken zunächst schräg nach unten kriechen. Bei dem Versuch über die Kante zu gelangen, stürzen sie ab und fallen herunter.
Bei einigen Modellen findet sich anstatt des Winkels eine zottige Struktur, an der die Schnecken keinen Halt finden. Damit der Schneckenzaun funktioniert, muss er jedoch richtig angebracht werden.
Der Einsatz des schützenden Zauns
Eine wirkliche Schutzfunktion kann der Schneckenzaun nur erfüllen, wenn er je nach Modell richtig eingesetzt wird. Dazu wird der Zaun – ebenfalls abhängig von der Ausführung – zehn bis fünfzehn Zentimeter tief in das Erdreich eingegraben. Die umliegende Erde muss im Anschluss so fest geklopft oder getreten werden, dass der Zaun sicher und stabil von allein steht. Die Ecken und Abschnitte zwischen den einzelnen Abschnitten müssen dicht sein, sodass auch hier keine Schnecken eindringen können.
Zusätzlich dürfen keinerlei Pflanzenteile über dem Schneckenzaun hängen, denn an diesen können sich die Schnecken heraufziehen oder auf den Inhalt des Beetes fallen lassen.
Vorteile
Der Schneckenzaun hat einige Vorteile. Zu diesen gehören:
- Einfache Anbringung
- Lange Haltbarkeit
- Schnecken werden, anders als bei Fallen, nicht angelockt
- Die Tiere werden weder verletzt noch getötet
- Pflanzen innerhalb des Schneckenzauns werden sicher geschützt
- Keine gefährlichen oder giftigen Stoffe
- Kaum Instandhaltung notwendig
- Langfristig preisgünstige Alternative
Anders als bei dem bekannten Schneckenkorn oder den sogenannten Bierfallen, muss der Schneckenzaun weder gewechselt, noch geleert werden. Zudem enthält er keine giftigen Wirkstoffe, die zur Gefahr für Kinder und Haustiere werden können. Zusätzlich ziehen hier weder Lockstoffe noch verendete Schnecken weitere Tiere an. Und auch für Tierfreunde ist der Schneckenzaun eine optimale Lösung. Denn die Schnecken werden durch diese Form der Abwehr weder verletzt noch getötet oder gequält.
Die Nachteile der Abwehr
Auch wenn der Schneckenzaun über zahlreiche Vorzüge verfügt, völlig frei von Nachteilen ist diese Form der Abwehr nicht.
- Richtige Installation erforderlich
- Anfänglich teilweise hoher Preis
- Mögliche optische Einschränkung im Garten
- Abstand zu anderen Gewächsen notwendig
- Bei einigen Ausführungen muss fortlaufende Stromversorgung gewährleistet sein
- Regelmäßiges Verschneiden der Pflanzen im Beet und in umliegenden Bereichen von Nöten
Damit der Schneckenzaun seine Funktion erfüllen kann, dürfen weder die Pflanzen innerhalb der Abgrenzung darüber hinaus wachsen, noch angrenzende Gewächse über den Zaun ragen. Der Schneckenzaun muss also in jedem Fall sichtbar sein und relativ frei stehen. Die Optik des Gartens wird also möglicherweise negativ beeinflusst.
Die Installation des Schneckenzauns ist zwar meist einfach, etwas Aufwand ist aber dennoch zur Anbringung erforderlich. Bei Ausführungen mit integriertem Strom muss zudem eine ausreichende Versorgung sichergestellt werden. Das kann die Verlegung eines Kabels erfordern oder aber die Unterbringung einer Batterie.
Und auch wenn sich die Investition langfristig lohnt, im ersten Moment sind Schneckenzäune preisintensiver als Bierfalle oder Schneckenkorn.
Varianten
Schneckenzaun ist nicht gleich Schneckenzaun. So gibt es einfache Ausführungen, die lediglich durch ihre Form abwehrend wirken. Ebenso finden sich im Handel aber auch Schneckenzäune, die unter Strom gesetzt werden können und den Schnecken einen leichten Schock versetzen. Grundsätzlich werden Schneckenzaun-Materialien unterschieden:
- Metall
- Kunststoff
- Draht
Neben dieser Unterscheidung wird auch die Form und Funktion herangezogen. So finden sich Schneckenzaun-Ausführungen:
- Deren oberer Teil nach außen abgewinkelt ist
- Deren Rand mit Noppen besetzt ist
- Die durch Strom abwehrend wirken
Schneckenzäune aus Kunststoff
Ein Schneckenzaun aus Kunststoff ist eineder einfachsten erhältlichen Ausführungen. Und entsprechend preisgünstig.
Aus Kunststoff gefertigte Schneckenzäune sind in verschiedenen Farben zu finden. Neben dem geringen Preis ist also auch die optische Anpassung im Garten ein Vorteil. Zudem bieten sie neben den angewinkelten Formen auch genoppte Varianten des abwehrenden Bereichs. Auf Seiten der Nachteile ist bei dem Schneckenzaun aus Kunststoff aufzulisten, dass das Material vergleichsweise leicht Schaden nimmt und verwittert. Ein herabfallender Ast, jahrelange Sonneneinstrahlung und frostige Temperaturen können dem Kunststoff zusetzen. Und dazu führen, dass er bricht oder Risse aufweist. In diesem Fall ist ein Austausch des Schneckenzauns notwendig. Selbst bei hochwertigem Kunststoff ist daher häufiger ein Wechsel und der damit verbundene Aufwand fällig. Ebenso wie eine wiederholte Investition.
Optimal ist der Schneckenzaun aus Kunststoff, um die Wirkung und Funktion im eigenen Garten erst einmal auszutesten. Wer sich aber gleich langfristig festlegen möchte, ist mit Ausführungen aus Metall besser beraten.
Metallene Exemplare
Ein Schneckenzaun aus Metallblech ist meist recht preisintensiv. Dafür aber auch sehr haltbar. Das Material ist widerstandsfähig und zeigt sich selbst gegenüber der härtesten Witterung robust und unbeeindruckt.
Fallen einmal versehentlich Steine oder schwere Äste auf den Rand, kann dieser sich zwar verbiegen – brechen wird er dabei aber nicht. Dellen und Beulen lassen sich mit ein wenig handwerklichem Geschick selbstständig beheben.
Auf lange Sicht gerechnet ist der Schneckenzaun aus hochwertigem Blech daher die günstigste Ausführung.
Neben dem Preis ist auch die Einschränkung der Form ein möglicher Nachteil. Metallzäune verfügen lediglich über einen abgewinkelten oberen Abschnitt. Modelle mit Noppen finden sich nicht. Dazu sticht das Metall optisch meist stark aus der Umgebung heraus. Das muss kein Nachteil sein, kann das Aussehen des Gartens aber negativ verändern.
Zäune aus Schneckendraht
Schneckenzaun aus Drahtgeflecht stellt einen Kompromiss zwischen den Ausführungen aus Kunststoff und Metall dar. Sie sind ebenso preisgünstig wie Modelle aus Kunststoff, dabei aber deutlich haltbarer. Verbiegt sich der Zaun einmal, kann er schnell und einfach wieder in die ursprüngliche Form gebracht werden.
Zudem stauen derartige Ausführungen kein Wasser im Beet an. Das kann allerdings ebenso von Vorteil wie von Nachteil sein, weil es eventuell häufigeres Gießen notwendig macht.
Ein weiterer klarer Vorteil findet sich in der Flexibilität des Materials. Mit diesem müssen nicht zwingend Rechtecke gelegt werden. Stattdessen lassen sich Kreise, Ovale oder völlig freie Umrandungen ziehen. Optisch ist der Schneckendraht daher klar in der Führung.
Allerdings findet sich bei dem Schneckenzaun aus Drahtgeflecht auch ein entscheidender Nachteil. Das trifft jedoch nur zu, wenn bei der Auswahl nicht auf die Dichte geachtet wird. Ist das Material vergleichsweise großmaschig, passen Nacktschnecken und kleine Gartenschnecken problemlos hindurch. Die Schädlinge werden also „gesiebt“ nicht aber vollständig von den Pflanzen ferngehalten. Aus diesem Grund sollten ausschließlich engmaschige Modelle gewählt werden.
Abwehr mit Strom
Einige Ausführungen aus Metallblech verfügen neben einem Winkel zusätzlich über eine weitere abhaltende Funktion: Sie können unter Strom gesetzt werden.
Hierbei handelt es sich um schwache Spannung, die für Menschen und andere Tiere im Normalfall nicht gefährlich werden kann. Hierbei müssen die Schnecken gar nicht erst weit an der Absperrung heraufkriechen. Stattdessen werden sie bei Kontakt durch einen leichten Stromschlag geschockt und dadurch daran gehindert, den Zaun zu überwinden.
Diese Art der Schneckenabwehr funktioniert zwar sehr schnell, macht aber auch die stetige Versorgung mit Strom notwendig. Zu diesem Zweck muss wahlweise ein Kabel verlegt oder aber eine Batterie wetterfest untergebracht werden. Abgesehen von diesem Aufwand und der anfänglichen Investition kommen zum Betrieb also auch noch weitere, fortlaufende Kosten.
Erfahrungen mit Schneckenzäunen
Wenn zur Familie verspielte Hunde und Katzen gehören, die auch nicht vorm Ablecken einer Schnecke zurückschrecken, fällt Schneckenkorn zur Bekämpfung der schleimigen Schädlinge schon einmal weg.
Ebenso wie die berühmt berüchtigten Bierfallen, die Schnecken aus allen Ecken und Enden anzuziehen scheinen. Sofern sich nicht etwas Appetitlicheres finden lässt.
Nächtliches Wacheschieben, damit die liebevoll gezogenen Studentenblumen nicht das gleiche Schicksal wie der Salat ereilt, ist aber nun einmal ebenfalls nicht sonderlich unterhaltsam.
Bleibt noch ein Schneckenzaun. Aber welches Material soll es sein und funktionieren diese wirklich so gut, wie die Hersteller versprechen? Das wird wohl nur die Erfahrung zeigen.
Test 1 – Kunststoff
Die Wahl fällt auf das Schneckenzaun-Set Natural Control von SWISSINNO. Lästiges Eingraben entfällt bei diesem Modell fast vollständig. Dafür sorgen die unteren Kanten, die mit Spitzen bewährt sind.
Dementsprechend einfach gestaltet sich die Einbringung.
Einmal aufgestellt zeigt sich der Schneckenzaun aus Kunststoff recht stabil. Die grüne Farbe ist optisch ansprechend, auch wenn die äußere Musterung etwas zu sehr auffällt.
Und dann der Praxistest: Schon nach der ersten Nacht finden sich rund um den Schneckenzaun einige Exemplare. Im Beet dagegen nicht. Seinen Zweck erfüllt der Schneckenschutzzaun aus Kunststoff also voll und ganz.
Einige Wochen später zeigt sich dann die erste negative Überraschung nach einem wilden Fußballspiel. Am Außenrand wird ein Stück Kunststoff herausgesprengt. Das tut der abwehrenden Wirkung zwar scheinbar keinen Abbruch, schön anzusehen ist es nun aber nicht gerade.
Steht zu befürchten, dass der Kunststoff nach ein paar Jahren in Sonne und Frost regelrecht bröckelig wird. In einem weniger bespielten Garten würde er bis dahin aber sicherlich unbeschadet gute Dienste leisten.
Metallblech
Nächste Kandidat ist das Schneckenblech mit passenden Eckteilen von bellissa.
Dieses muss ebenfalls nicht eingegraben werden. Stattdessen reicht es aus, mit dem Spaten Furchen vorzustechen und die Teile einzustecken und mit den Eckstücken zu verbinden. Danach zeigt sich der Schneckenschutz überraschend fest und stabil.
Das Ergebnis überzeugt mehr oder minder. Das Schneckenblech ragt nur 10 cm aus der Erde und fällt daher auch nur wenig in der Optik des Gartens ins Gewicht. Gerade diese geringe Höhe scheint jedoch auch ein Problem zu sein. Denn das Metallblech hält einige Schnecken ab, aber weitem nicht alle. Vor allem größere Exemplare ohne Haus schaffen es, den Winkel zu überwinden. Dafür ist der Schneckenzaun aus Metall wirklich robust und hält den einen oder anderen Spielangriff problemlos aus.
Drahtgitter
Preislich am günstigsten ist der gewählte Schneckenzaun von Beckmann. Weil er aus engmaschigem Drahtgitter besteht, ist er flexibel. Das wird auch gleich mit dem Legen einer geschwungenen Beetform ausgenutzt.
Die integrierten Eckstücke werden dadurch zwar vorerst unnütz, dafür wirkt der Schneckenzaun aber auch eher als Schmuckstück, denn als optischer Störfaktor.
Allerdings gestaltet sich der Aufbau etwas aufwendiger, denn die obere Kante muss erst noch gebogen werden. Das wiederum erlaubt mehr gestalterische Freiheit. Statt eines Winkels ist beispielsweise auch eine Rundung möglich.
Dazu muss das Drahtgitter lediglich über einen Pfahl oder einen runden Stiel gebogen werden.
Mit einer Höhe von insgesamt 25cm ragt der Schneckenzaun ordentlich aus dem Erdreich heraus. Um über diese Hürde zu kommen, müssen sich die Schädlinge schon ordentlich anstrengen. Kleinere Exemplare haben hingegen leichteres Spiel. Denn einige von ihnen passen problemlos durch die Maschen hindurch.
Persönliche Empfehlung
Als wirklicher klarer Sieger geht kein Schneckenzaun hervor. Stattdessen richtet sich die Eignung jedes einzelnen Modells nach den eigenen Anforderungen und den Gegebenheiten im Garten.
So dienen Ausführungen aus Kunststoff oder Metall zugleich als Wasser sparender Gießrand, während Modelle aus Drahtgitter für trocken zu haltende Pflanzen besser geeignet sind.
In jedem Fall sollte aber darauf geachtet werden, dass der Schneckenzaun hochwertig und durchdacht ausgelegt ist. Drahtgitter sollten sehr engmaschig sein, Bleche möglichst stabil und Varianten aus Kunststoff witterungsbeständig. Dann kann sich jedes Material bewähren.
Fazit
Der Schneckenzaun – ob er aus Blech, Kunststoff oder Gitter besteht – ist eine umweltfreundliche und sparsame Alternative zu Schneckenkorn und Fallen. Richtig ausgewählt und eingesetzt hält er Schnecken sicher fern und ist langfristig sogar preisgünstig.