Keiner weiß wirklich, warum sich die Tiere von Katzenminze so angezogen fühlen. Klar ist, das es genetisch bedingt ist, aber alles andere liegt noch im Dunkeln. Die Vierbeiner wälzen sich sehr gern zwischen und auf den Pflanzen, scharren daran herum und fressen sie auch. Wenn man Pech hat, zieht man so einige Katzen aus der Nachbarschaft an und die verwüsten das Beet und oft auch noch das Drumherum. Ich würde diese Pflanze maximal im Kübel irgendwo hinstellen, auch nicht unbedingt in Terrassennähe, eben da, wo Katzen keinen Schaden anrichten können. Allerdings bin ich nicht besonders scharf darauf, mir fremde Katzen in den Garten zu holen. Ich bin ein Hundemensch und wir haben ja auch einen Hund. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Minze-Arten. Nicht alle haben wohl diese Wirkung auf Katzen, meist nur die mit dem minzig-zitronigen Duft.
Katzenminze – Aussehen
Die Katzenminze sieht normaler Minze recht ähnlich. Sie wird bis zu einem Meter hoch, hat einen verzweigten, vierkantigen und hohlen Stängel, der behaart ist. Die Blätter sind zugespitzt, ei-herzförmig am Rand eingekerbt, grau-grün oder grün und weichhaarig. Die Blüten erscheinen von April bis September, je nach Art, sind von weiß über blassblau, gelb sowie rosa bis lila. Die vorherrschende Blütenfarbe ist blasslila. Es sind ährenartige Blütenstände.
Katzenminze hat in der Volksmedizin einen guten Ruf. Die ätherischen Öle eignen sich nicht nur zur Herstellung von Tees. Dieser soll bei Erkältung, Grippe und Magenverstimmung helfen. Er gilt als fiebersenkend, schweißtreibend, krampflösend, entgiftend, harntreibend und leicht euphorisierend. Er hat auch antibakterielle und beruhigende Eigenschaften und einige mehr. Man kann sowohl frische, als auch getrocknete Blätter verwenden. Wichtig ist, kein kochendes Wasser zu nutzen, weil sich die guten ätherischen Öle sonst verflüchtigen.
Die Pflege der Katzenminze
Katzenminze ist pflegeleicht. Sie ist widerstandsfähig und robust. Krankheiten sind kaum bekannt und Schädlingsbefall kommt so gut wie nie vor. Die Pflanzen eignen sich auch für schwierige Standorte. Die Blüte dauert lange und man kann sich, solange keine Katzen auftauchen, lange an der Staude erfreuen. Die Katzenminze wird meist als Beeteinfassung oder auch in Steingärten verwendet. Höhere Arten pflanzt man eher in den Beethintergrund. Besonders in naturnahen Gärten ist Nepeta sehr beliebt.
Standort und Pflanzsubstrat
Die meisten Arten der Katzenminze mögen es warm und sonnig. Es gibt aber auch einige Arten, die haben es lieber etwas feucht und halbschattig. Es ist also günstig, wenn man gleich beim Kauf nach den Bedingungen fragt oder aber darauf achtet, dass ein exaktes Namensschild an der Pflanze festgemacht ist. Dann kann man ganz genau nachschlagen, welche Standortbedingungen für die jeweilige Art die besten sind. Generell kann man sagen:
- Alle graulaubigen Katzenminzen mögen es eher sehr sonnig sowie warm und bevorzugen durchlässigen, eher kargen Boden. Trockentolerant und mögen keinen Dünger
- Alle grünlaubigen Sorten mögen es eher absonnig, brauchen nährstoffreiche, frische bis feuchte, aber nie nasse Substrate. Mit Südlagen kommen sie nicht klar.
- Sonnig und warm
- Meist sommerwärmeliebend
- Nicht salztolerant
- Ideal ist ein leicht sandiger, lockerer, lehmiger Boden mit pH-Wert von 6,4
Nepeta pflanzen
Katzenminze zu pflanzen ist einfach. Die meist noch kleinen Stauden können gleich ins Beet gepflanzt werden. Sie eignen sich aber auch für Pflanzkübel und die niedrigeren Sorten für den Balkonkasten. Vor dem Pflanzen sollte der Ballen in Wasser getaucht werden, damit er sich infolgedessen richtig voll saugen kann. Das erleichtert das Anwachsen. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Die Pflanzen weder zu hoch, noch zu niedrig einsetzen!
- Pflanzabstand etwa 30 cm
- 8 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter
- Wirkt sehr schön in kleinen Trupps von 3 bis 10 Pflanzen oder in größeren Gruppen.
Gießen und Düngen
Gießen muss man nur bei langanhaltender Trockenheit. Die trockenheitsverträglichen Sorten brauchen deutlich weniger Wasser als die grünlaubigen. Dünger benötigen die graulaubigen nicht. Man kann aber Kompost zugeben. Die grünlaubigen wiederum brauchen Stickstoff, aber auch nicht zu viel. Wichtig ist, die Pflanzen nicht zu überdüngen.
- Stickstoffanzeiger
- Dürfen nicht überdüngt werden
Schneiden
Schneiden kann man, um die Blütezeit zu verlängern. Geschnitten wird nach der Hauptblüte ca. im Juli bis auf wenige Zentimeter über dem Boden. Die Staude treibt dann erneut durch und bildet einen weiteren Flor bis zum Herbst. Dann schneidet man aber nicht mehr und lässt alles so stehen, als Winterschutz. Richtig zurückgeschnitten wird Katzenminze erst im Frühjahr.
Mit dem ersten Rückschnitt wird verhindert, dass sich die Katzenminze übermäßig selbst ausbreitet, das tut sie nämlich gern. So werden keine Samen gebildet. Die Pflanzen der Nepeta Faassenii müssen nicht wegen der Samen geschnitten werden. Diese Sorten sind weitestgehend steril. Will man die Blätter trocknen und verwenden, schneidet man im Juli
Überwintern
Katzenminze ist ausreichend winterhart, auch ohne extra Schutz. Wenn die Halme im Herbst stehen bleiben, bieten diese genügend Schutz. Auch bei langen und sehr kalten Wintern treibt die Katzenminze im Frühjahr wieder zuverlässig aus. Zuvor sollte sie aber abgeschnitten werden.
Vermehrung
Bei der Vermehrung gibt es mehrere Möglichkeiten. Alle Arten gelingen ohne Mühe. Aufpassen muss man, dass sich die Pflanzen nicht von alleine ausbreiten. Das geht über die gereiften Samen nämlich ganz schnell. Da zumindest die graulaubigen Arten sehr anspruchslos sind und quasi in jeder Ritze austreiben, kann man unter Umständen ein Katzenminzeproblem im Garten bekommen. Verhindern kann man das, wenn man die Samen nicht ausreifen lässt, sie vorher abschneidet.
- Stecklinge – (April bis Mai oder Herbst) – Länge 7 bis 10 cm, untere Blätter entfernen und im Wasserglas bewurzeln lassen. Wasser regelmäßig wechseln
- Teilung des Wurzelstockes (April bis Juni) – Wurzelballen mit Spaten teilen, die Stücke reichlich wässern und wieder einpflanzen.
- Aussaat (Keimdauer 1 bis 4 Wochen) – ganz einfach, im Freiland
- Vorsicht vor Selbstaussaat – Katzenminze wächst in jeder Ritze, einfach überall und kann sehr lästig werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Katzenminze enthält insektenabstoßende Stoffe, weshalb Schadinsekten die Pflanzen meiden. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben die Blüten dagegen und besuchen sie gern. Krankheiten sind weitestgehend unbekannt. Als Schädlinge treten in feuchten Jahren häufig Schnecken auf. Diese mögen die jungen Triebe. Davor sollte man die Pflanzen schützen. Am besten ist, die Schnecken regelmäßig abzusammeln und nachts etwas über die Pflanzen zu stülpen. Bei einer Schneckenplage muss man anders vorgehen. Dann kommt meist Chemie zum Einsatz.
Schöne Katzenminze-Sorten
- Nepeta racemosa ’Superba’ – sehr robust, Blüte von Ende April bis Anfang Juli, lilablau und sehr reichblühend, 20 bis 30 cm hoch
- Nepeta racemosa ’Grog’ – sehr ähnlich der oberen, aber lilablaue Blüten und rote Blütenkelche, sehr frisches Zitronenaroma
- Nepeta racemosa ’Odeur Citron’ – sehr zitroniges Aroma
- Nepeta racemosa ’Snowflake’ – reinweiß blühend, standfest und sehr wüchsig, 20 bis 30 cm hoch
- Nepeta x faassenii ’Walkers Low’ – sehr intensiv violett blühend, am besten bewertete Katzenminzensorte, 30 bis 80 cm hoch
- Nepeta x faassenii ’Gletschereis’ – zarte silberblaue Blüten, graulaubig, höhere Sorte
- Nepeta x faassenii ’Six Hills Giant’ – großblütig und etwas heller in der Blüte, bis 80 cm hoch
- Neptea grandiflora ’Blue Danube’ – großblütig und auch groß im Wuchs, 90 bis 120 cm, sehr reichblühend und lange Blütezeit
- Neptea grandiflora ’Down to dusk’ – purpurfarbene Kelche mit lilarosa Blüten
- Nepeta subsessilis – großblütig und schattenverträglich, mit grünem statt mit gräulichem Laub
Fazit
Katzenminze ist nicht nur etwas für Katzen. Es gibt sehr angenehm duftende Sorten, die sind auch für menschliche Nasen toll. Sie gehören nah an Sitzplätze im Garten oder in Kübel, die dort platziert werden können. Bei der Auswahl kann man sich beraten lassen. Da Gärtnereien oft immer nur Standardsorten verkaufen, kann man auch mal im World Wide Web nachschauen. Dort werden viel mehr Sorten angeboten, man hat einfach eine größere Auswahl. Natürlich ist bei duftenden Sorten mit Katzen zu rechnen. Das Risiko muss man eingehen. Ansonsten kann man sich ja für eine nicht riechende Sorte entscheiden.
Katzenminze ist jedenfalls pflegeleicht, robust und blüht wunderschön und vor allem lange. Die Pflanzen sind ideale Rosenbegleiter und die Dornen der Rosen schützen auch vor allzu aufdringlichen Stubentigern. Alles in allem ist Katzenminze eine für den Garten empfehlenswerte Pflanze.