Gurken werden nicht nur als leckeres und gesundes Nahrungsmittel geschätzt sondern finden auch, ihrer spezifischen Inhaltsstoffe wegen, breite Anwendung in der Hautpflege. Die Kosmetikindustrie bringt jedes Jahr eine Vielzahl an Hautpflegeprodukten wie Gurkenlotionen oder Gurkenmilch auf den Markt.
Gurken Anbau im Garten
Grundsätzlich wird zwischen Freilandgurken und Gewächshausgurken unterschieden. Letztere können nur in Gewächshäusern gedeihen, da sie extrem kälte- und zugempfindlich sind. Zwei Hauptsorten werden darüber hinaus unterschieden: Salatgurken und Einlegegurken. Je nach Gurkensorte kann die Wachstumszeit zwischen 50 und 70 Tagen variieren. Gurkenpflanzen sind entweder Kletterpflanzen, die eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen können oder niederliegende Büsche. Gurken gedeihen am besten bei trockenem und sonnigem Wetter und gut durchlässigem Boden.
Zwei Gurkenpflanzen reichen aus, um den Bedarf einer vierköpfigen Familie zu decken. Wer bis in den Spätsommer frische Gurken aus dem eigenen Garten ernten möchte, sollte zwei Anpflanzungen von Gurkensetzlingen vornehmen. Die erste Mitte bis Ende Mai, die zweite Ende Juni bis Anfang Juli. Die Gurken reifen nämlich circa sechs Wochen lang nach, eine regelmäßige Ernte vorausgesetzt.
Gurken richtig aussäen
Salatgurken können ab Mitte März im beheizten Gewächshaus ausgesät werden. Freiland Salatgurken können auf einer Fensterbank oder ebenfalls im Gewächshaus ausgesät werden, allerdings frühestens Mitte April, da die Jungpflanzen beim Umpflanzen in den Garten nicht zu groß sein dürfen. Für die richtige Aussaat werden folgende Schritte benötigt:
- Die Töpfe bis zur Hälfte mit Anzuchterde füllen
- Je Topf zwei bis drei Samen setzen und mit Erde bedecken
- Gleichmäßig feucht halten und auf die richtige Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius achten
- Wenn die Blätter des Sämlings über den Topf Rand hinwegschauen, müssen die schwächeren Blätter entfernt werden. Der Topf wird mit Erde aufgefüllt. Dadurch lässt sich der Gurkensämling besser einwurzeln.
Auspflanzung
Je nach Wetterbedingungen und Region kann der Zeitpunkt für die Auspflanzung variieren. Wichtig ist, dass es keinen Frost mehr gibt. Salatgurken brauchen einen warmen und sonnigen Standort, der idealerweise auch windgeschützt ist. Das Gurkenbeet sollte mit organischem Dünger angereichert sein, der Boden ordentlich gelockert. Da Gurken als niederliegende Büsche einen recht hohen Platzbedarf haben, sollte nur eine Reihe mitten auf dem Beet bepflanzt werden, wobei ein Abstand von 15 bis 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen optimal ist. Nach dem Setzen sollte das weitere Wachstum der jungen Pflanze nichts mehr aufhalten. Dennoch sind Jungpflanzen wärme- und windempfindlich und können bereits bei einer Temperatur um die fünf Grad Celsius bzw. durch zu starken Wind eingehen.
Deshalb ist zu empfehlen, die Gurken erst ab Mitte Mai auszusähen. Die Jungpflanzen wachsen auf schwarzer Mulch Folie und mit Vlies bedeckt schneller. Die Mulch Folie erhöht nämlich die Bodentemperatur um ganze vier Grad Celsius. Vor dem Setzen ist es wichtig, die Jungpflanzen abzuhärten, indem sie tagsüber ins Freie gestellt werden. Überständige Pflanzen sollte man auf keinen Fall setzen und lieber zum Kompost bringen. Denn bei zu großen Pflanzen kommt es nach der Pflanzung zu einer Wachstumsstockung, die man nicht wieder in den Griff bekommt. Bei Salatgurken ist es optimal, wenn sie bei der Anpflanzung zwei bis maximal vier echte Laubblätter haben. Essiggurken sollten zwei bis drei Laubblätter haben. Beim Auspflanzen ist darauf zu achten, dass die Wurzeln unversehrt bleiben.
Auspflanzung im Gewächshaus
Sobald die Jungpflanzen eine Höhe von etwa 25 Zentimetern erreicht haben, werden sie an ihren festen Standort im Gewächshaus umgepflanzt. Dabei sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen mindestens 60 Zentimeter betragen. In der Regel werden Salatgurken im Gewächshaus in große Kübel gesetzt, damit ein Bodenaustausch vermieden wird. Nach der Saison kommt die Erde auf den Kompost. Alternativ dazu kann sie im Garten verteilt werden. Die vom Dach des Gewächshauses herunterhängenden Schnüre dienen den Gurkenpflanzen als Rankhilfe. Die Schnüre werden spiralförmig um den Stängel gedreht und mit der Zeit immer wieder nachgewickelt. Wenn die Gurkenpflanze das Gewächshausdach erreicht hat, wird die Spitze abgetrennt. Die Seitentriebe sollen hinter der ersten Blüte gekürzt werden, um dem wilden Wachstum der Pflanze entgegen zu steuern.
Die richtige Pflege
Gurkenpflanzen dürfen auf keinen Fall unter Trockenheit leiden, da die Salatgurken ansonsten bitter werden. Im Gewächshaus sollten die Pflanzen mit lauwarmem Wasser versorgt werden, beispielsweise aus der Regentone. Starke Verdunstung und ein vorzeitiges Austrocknen der Erde kann mit einer Schicht Mulch verhindert werden. Sobald die ersten Früchte da sind, kann alle vierzehn Tage flüssiger Dünger eingesetzt werden. An heißen Tagen und während der Wachstumszeit der Pflanzen ist auf die richtige Luftfeuchtigkeit zu achten, die bei 60 Prozent liegt. Das Besprühen der Erde hilft die stark abgesunkene Luftfeuchtigkeit wieder zu erhöhen.
Bei Freiland Anbau muss auf Schnecken geachtet werden, die sehr gerne junge Gurkenpflanzen fressen. Um Krankheiten zu umgehen, können die Gurkenpflanzen ab und zu mit Netzschwefel bestäubt werden. Sehr wichtig ist es, im Gewächshaus für ausreichend Luftaustausch zu sorgen. Beim Gießen der Gurkenpflanzen ist darauf zu achten, dass die Blätter trocken bleiben.
Schädlinge und Krankheiten
Freilandgurken weisen manchmal einen bitteren Geschmack auf. Folgende Ursachen können dazu führen:
- Es wird zu kaltes Gießwasser verwendet
- Wassermangel
- Kalte Nächte
Mittlerweile werden auf dem Markt bitterfreie Züchtungen angeboten.
Blattfleckenkrankheit
Die so genannte Blattfleckenkrankheit zeichnet sich dadurch aus, dass die Blätter bräunliche Flecken bilden, die später austrocknen und Löcher in den Blättern entstehen lassen. Auch die Früchte werden beeinträchtigt. Sie können schrumpfen oder ebenfalls bräunliche Flecken bekommen. Der Befall kann durch Kupferspritzungen aufgehalten werden. Auf dem Beet sollten dann mindestens drei Jahre lang keine Gurke mehr bzw. kein Gemüse aus der Kürbisfamilie angebaut werden.
Brennfleckenkrankheit
Davon ist die Rede, wenn Stängel, Blätter und Früchte graubraune untergesunkene Flecken aufweisen. Diese Pilzerkrankung tritt vor allem bei kaltem Wetter und einer zu hohen Luftfeuchtigkeit auf. Wenn es so weit kommt, sollten die befallenen Pflanzen vernichtet und das betroffene Beet drei Jahre lang nicht angebaut werden.
Echter Mehltau
Diese Krankheit tritt bei Trockenheit in warmen Perioden auf. Die Blätter weisen mehlig wirkende Flecken auf. Mit der Zeit werden sie dunkler und fallen schließlich ab. Stängel und Früchte können ebenfalls betroffen sein. Die Ausbreitung dieser Krankheit kann durch die Beseitigung befallener Blätter sowie ein ausreichendes Gießen gebremst werden. Spritzungen mit Knoblauch Sud bzw. verdünnter Milch können ebenfalls helfen.
Falscher Mehltau
Tritt oft bei länger anhaltender Feuchtigkeit auf. Ähnlich wie beim echten Mehltau handelt es sich hierbei um eine Pilzerkrankung. Auf der Blätter Oberseite entwickeln sich zunächst gelbe Flecken, die sich später braun verfärben. Die Unterseite der Blätter weist einen weißbraunen Pilz Belag auf. Nach diesem Befall verwelken die Blätter rasch. Der falsche Mehltau kann sich innerhalb weniger Tage auf den gesamten Pflanzenbestand ausbreiten. Auch hier sind erkrankte Pflanzen umgehend zu vernichten. Zudem muss eine Anbaupause eingehalten werden, die mindestens drei Jahre beträgt.
Die Gurkenwelke
Diese tritt überwiegend in Gewächshäusern auf. Auch Kälte und Staunässe können die Gurkenwelke verursachen. Betroffene Pflanzen sterben schnell ab. Folgende vorbeugende Maßnahmen werden empfohlen:
- Im Gewächshaus häufig lüften
- Für einen lockeren Boden sorgen und dadurch die Wurzel mit ausreichend Sauerstoff versorgen
Auch hier gilt: Die befallenen Pflanzen sollten vernichtet und eine dreijährige Anbaupause auf dem betroffenen Beet eingelegt werden.
Düngung
Gurkenpflanzen benötigen einen humosen, lockeren Boden. Sie sollten mit natürlichen Mitteln gedüngt werden, am besten mit Kompost und Stallmist, idealerweise mit Pferdemist. Stehen weder Kompost noch Stallmist zur Verfügung, so können Hornmehl oder auch Hornspäne verwendet werden. Diese zwei Düngemittel sind im Handel erhältlich. Hornmehl ist sehr fein gemahlen und wirkt schneller, während Hornspäne eine Langzeitwirkung entfalten.
Brennnesseljauche
Diese Jauche ist sehr gut als Düngemittel für Gurken geeignet und lässt sich recht leicht herstellen:
- Etwa ein Kilogramm Brennnesseln in einen zehn Liter Eimer geben und den Eimer mit Wasser füllen. Den Eimer in eine sonnige Ecke im Garten stellen und die Mischung täglich umrühren.
- Nach einigen Wochen, wenn die Brennnesseljauche eine dunkle Farbe aufweist, die Mischung durch ein Sieb gießen und die Pflanzenreste entsorgen.
- Die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser mischen und damit die Gurkenpflanzen einmal wöchentlich gießen.
Gurken Sorten
Die Salatgurke, auch Schlangengurke genannt, ist die gebräuchlichste Gurkensorte, die überwiegend in Gewächshäusern angebaut wird. Salatgurken aus dem Freilandanbau werden oft als „Landgurke“ bezeichnet und vermarktet. Einlegegurken wachsen ebenfalls im Freiland. Sie können je nach Sorte glattschalig oder gestachelt sein. Einlegegurken werden unreif geerntet und nach Größe sortiert, wobei kleinere Sortierungen als Cornichons und auch Gewürzgurken in Glaskonserven auf den Markt kommen. Eine weitere Sorte, die ebenfalls im Freiland angebaut wird, ist die Schälgurke. Sie wird im reifen Zustand geerntet und kommt, eine Weiterverarbeitung vorausgehend, als Senfgurke auf den Markt.
Ernte, Lagerung, Konservierung
Je nach Sorte können Gurken ab Mitte Juli geerntet werden. Regelmäßige Ernte fördert die Nachreifung weiterer Früchte. Salat- und Einlegegurken werden in unreifem Zustand geerntet, während Schälgurken länger reifen dürfen. Ab Mitte August sollte die Pflanze ihre Ressourcen für das Ausreifen der bereits vorhandenen Früchte ausrichten können. Zu diesem Zweck sollten neue Blütenansätze abgeknipst werden.
Eingelegte Essig- und Salzgurken sind sehr lange haltbar und genießbar. Frische Gurken können im Kühlschrank bis zu drei Wochen gelagert werden.
Fazit
Gurken – das gesunde Gemüse mit wenig Kalorien- haben einen Wassergehalt von etwa 95 Prozent. Damit sind sie, vor allem im Sommer, ein hervorragender Flüssigkeitslieferant. Gurken sind auch sehr vitaminreich, wobei vor allem Vitamine aus der B-Gruppe sowie die Vitamine C und E vertreten sind. Von den Mineralstoffen vertreten sind: Calcium, Zink, Eisen, Magnesium wie auch Kalium und Phosphor. Viele Vitamine und Mineralien stecken vor allem in der Gurkenschale, weshalb man die Gurke mitsamt Schale verzehren sollte. Voraussetzung dafür ist natürlich eine unbehandelte Schale. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist das Enzym Erepsin. Es hat die Eigenschaft, Eiweiß zu spalten, hilft somit, Fleisch besser zu verdauen und wirkt darmreinigend.