In der Regel werden Buschbohnen bis zu 60 cm hoch und können, je nach Sorte, bereits nach 8 Wochen geerntet werden. Aus diesem Grund können sie auch mehrfach im Jahr angebaut und geerntet werden. Sie dürfen nicht in rohem Zustand verzehrt werden, weil sie dann giftig sind. Erst wenn die Bohnen bei der Zubereitung auf 70° Celsius und mehr erhitzt werden, zersetzt sich das Gift restlos. Wer sich mit den Bedürfnissen dieser Pflanze vertraut macht, erkennt schnell, dass Anbau und Pflege keine hohen Anforderungen stellen, um eine reiche Ernte zu erhalten. Buschbohnen können nicht nur im Garten angesiedelt werden, sondern fühlen sich auch im Kübel oder im Balkonkasten wohl.
Anbau
Damit sich die Pflanzen voll entfalten können, erhalten sie einen sonnigen, möglichst windgeschützten Standort. Die unmittelbare Nähe zu Erbsen, Fenchel, Schnittlauch, Knoblauch und Porree könnte das Wachstum beeinträchtigen. Da sie keine Kälte vertragen, kommen sie erst nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai, in die Erde. Wer den Platz und die Möglichkeiten hat, kann die Samen im Anzuchtgefäß oder Mini-Treibhaus ab März vorziehen, sodass die Buschbohnen-Pflanzen schon eine gewisse Größe und Widerstandskraft entwickelt haben, bevor sie eingepflanzt werden. Vorher wird die Gartenerde gründlich vorbereitet, damit ein gesundes Wachstum der Buschbohnen durch nichts behindert wird. Da die Pflanzen tief verwurzeln, wird die Erde entsprechend tiefgründig umgegraben. Wird während dieses Arbeitsgangs guter Kompost gleichzeitig eingearbeitet, genügt dies in der Regel bereits als Düngung.
Nur in besonders nährstoffarmer Erde kann noch etwas Blaukorn zugesetzt werden. Möchte der ambitionierte Hobbygärtner ganz sichergehen, dass die Buschbohnen einen optimalen Pflanzboden vorfinden, führt er zusätzlich eine Bodenprobe durch. Geeignete Sets für den privaten Bedarf sind im Gartenfachhandel erhältlich. Sollte der Test nicht den gewünschten pH-Wert von 7 ergeben, wird auf dem vorbereiteten Beet zusätzlich etwas Kalkpulver verstreut und danach gewässert. Förderlich für die Keimung ist, wenn die Samen der Buschbohnen 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen. Diese Maßnahme erhöht die Chancen auf möglichst viele kräftige Pflanzen. Zwei Anbau-Varianten haben sich im privaten Gemüsegarten bewährt:
Pflanzung als Horst
Hierbei werden fünf oder sechs Samen im Kreis in einer maximalen Pflanztiefe von 2 cm in den Boden gesetzt. Der Abstand zum nächsten Horst beträgt mindestens 40 cm, damit die ausgewachsenen Pflanzen sich später nicht gegenseitig das Licht nehmen.
Reihenpflanzung
Bei dieser Methode kommt alle 6 cm bis 8 cm ein Samen 2 cm tief in die Erde. Die Pflanzung in einer Reihe wird der erfahrene Hobbygärtner allerdings nur dann in Erwägung ziehen, wenn der Anbau als Horst aus irgendeinem Grund nicht möglich ist.
Anbau nach Anzucht der Pflanzen im Haus
Gartenfreunde, die eine möglichst frühe Ernte der Buschbohnen anstreben, ziehen die Samen vier Wochen vor. Hierzu werden in einem 15 cm Anzuchttopf 4 bis 6 Samen in 2 cm Tiefe eingesetzt und leicht angegossen. Der Topf verfügt idealerweise über ein Wasser-Ablaufloch, das mit einer Drainage aus Kies oder Granulat abgedeckt ist. Das Anzuchtsubstrat sollte leicht sandig und durchlässig sein. Die Keimung wird forciert, wenn über den Topf eine Plastikfolie gebreitet wird, die mit einem Gummiband befestigt wird. Kleine Luftlöcher in der Folie verhindern die Bildung von Schimmel. Sobald kein Bodenfrost mehr zu befürchten ist, kommen die vorgezogenen Buschbohnen in die vorbereitete Erde des Gemüsebeetes.
Pflege
Haben die jungen Pflanzen eine Höhe von ca. 15 cm erreicht, wird ihre Standfestigkeit gestärkt, indem an ihrem Fuß kleine Anhäufungen aus Erde vorgenommen werden. Darüber hinaus sind folgende Pflegehinweise zu beachten:
- regelmäßig und reichlich wässern;
- alle paar Tage Unkraut jäten;
- Mulchschicht schützt vor Unkraut;
- Düngen ist nicht erforderlich;
- ab Juni alle 2 Tage Bohnen ernten;
- Wurzeln im Boden belassen als Dünger.
Die Ausbreitung einer Mulchschicht wird von den Experten nicht nur zum Schutz vor Unkraut angeraten, sondern sie hält den Boden zusätzlich warm und feucht. Rasenschnitt ist beispielsweise sehr gut als Mulchmaterial unter den Buschbohnen geeignet. Wichtig ist die zeitnahe Ernte der jungen Bohnen alle 2 Tage, weil sie andernfalls verholzen und nicht mehr schmecken.
Späte Sorten ab Juli anbauen
Die späten Sorten der Buschbohnen sollten nicht an der gleichen Stelle angepflanzt werden, wo sich vorher die frühen Sorten befanden. Erfahrene Hobbygärtner befolgen die Regeln der 3-Jahres-Fruchtfolge auch beim Anbau von Buschbohnen. Daher kommen die späten Buschbohnen-Sorten an einer anderen sonnigen und windgeschützten Stelle des Gartens in den Boden. Dieser sollte ebenfalls tiefgründig vorbereitet sein und dieselben Bedingungen bieten, wie das Beet für die frühen Sorten. Der Anbau erfolgt spätestens Anfang Juli, weil andernfalls zu befürchten ist, dass die Bohnen etwaigen Frühfrösten im Herbst zum Opfer fallen.
Buschbohnen sind gute Vor- und Nachpflanzen
Sind die Buschbohnen ausgeblüht und abgeerntet, können die Reste der Pflanzen abgeschnitten und auf dem Kompost entsorgt werden. Die Wurzeln sollten dabei im Boden verbleiben, weil sie dort als Dünger fungieren. Überhaupt sind Buschbohnen beliebte Vor- und Nachpflanzen in Mischkulturen, weil sie einen stickstoffreichen und unkrautarmen Boden hinterlassen. Günstige Gemüsearten für die Vor- und Nachkultur sind: Gurken, Salat, Kartoffeln, Blumenkohl, Kohlrabi, Radieschen, Spinat, Sellerie und Tomaten.
Krankheiten und Schädlinge
In der Regel sind die Buschbohnen recht unempfindlich für den Befall von Krankheiten oder Schädlingen. Wenn überhaupt, kann die Bohnenfliege den Pflanzen zu schaffen machen, denn sie legt ihre Eier gleich neben die Samen. Die Larven machen sich dann über die jungen Keimlinge her, sodass es entweder nur zu einem spärlichen oder gar keinem Wachstum kommt. Es können jedoch verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, damit die Bohnenfliege erst gar nicht zum Zuge kommt:
- Nähe zum Bohnenbeet des Vorjahres meiden;
- keinen frischen Mist benutzen;
- Kartoffeln und Spinat nicht als Vorfrucht;
- Aussaat nur bei warmer Witterung;
- Gemüseschutznetz bis zu den ersten Blättern;
- Samen im Haus vorziehen.
Insbesondere die letztgenannte vorbeugende Maßnahme ist effektiv, denn Buschbohnen im fortgeschrittenen Wachstumsstadium kann die Bohnenfliege kaum noch etwas anhaben.
Bohnenblattläuse
Insbesondere bei warmer Witterung treten die Bohnenblattläuse in Aktion und vermehren sich rasch. Da sie nesterartig auftreten, sollten die befallenen Pflanzenteile entfernt und im Müll entsorgt werden. Darüber hinaus kann es sehr hilfreich sein, die Buschbohnen mit einer Mischung aus 1 Liter Wasser, 15 ml Schmierseife und 1 Esslöffel Spiritus einzusprühen und diesen Vorgang im Abstand von mehreren Tagen zu wiederholen. Grundsätzlich gilt, dass je stärker die Pflanze, desto widerstandsfähiger ist sie gegen Schädlinge. Daher sind eine ausreichende Bewässerung und eine nährstoffreiche Bodenqualität die beste Vorbeugung.
Bohnenrost
Diese durch den Rostpilz verursachte Pflanzenkrankheit ist die weltweit am häufigsten auftretende Infektion. Erkennbar ist der Befall an Rostflecken und Pusteln auf den Blattoberflächen. Wirkungsvolle chemische Bekämpfungsmittel sind bisher nicht für den privaten Anbau zugelassen. Infizierte Pflanzteile sollten sogleich entfernt und vernichtet werden. Ein breiter Abstand beim Anbau verhindert, dass sich der Bohnenrost von einem Horst zum nächsten ausbreitet. Da der Rostpilz ein feucht-warmes Klima bevorzugt, sollten die Buschbohnen nur von unten gewässert werden. Darüber hinaus ist es ratsam, bei der Auswahl der Sorte diejenigen zu bevorzugen, die sich als resistent gegen den Bohnenrost erwiesen haben.
Vermehrung
Es ist nicht erforderlich, jedes Jahr neue Samen für den Anbau von Buschbohnen zu kaufen. Die Vermehrung ist auch im privaten Garten einfach durchführbar. Neben der Kostenersparnis ist ein weiterer Vorteil, dass sich im Laufe der Jahre durch die immer neuen, selbst gezüchteten Buschbohnen eine individuelle Sorte entwickelt, die sich den Gegebenheiten im eigenen Garten anpasst. Erfahrungsgemäß handelt es sich bei Buschbohnen um Selbstbefruchter. Trotzdem sollte ein Mindestabstand der einzelnen Sorten zueinander mindestens 5 m betragen, wenn eine Einkreuzung nicht beabsichtigt ist. Die vorgesehenen Hülsen für die Samengewinnung verbleiben an der Pflanze, bis sie vollkommen ausgereift sind und bestenfalls bereits rascheln. Dann werden sie aus dem Boden genommen und an einem trockenen, regengeschützten Ort kopfüber aufhängt. Wenn die Hülsen sich spröde zeigen, können die Samen herausgelöst und an einem warmen, trockenen Ort aufbewahrt werden, bis sie im nächsten Frühjahr zum Einsatz kommen.
Beliebte Sorten
Unter den Buschbohnen haben sich folgende Sorten als besonders populär entwickelt:
- Admires: früh erntereif und fadenlos
- Maxi: fadenlos, über dem Laub hängend
- Brillant: bewährte, robuste Sorte, fadenlose Hülsen
- Berggold: gelbe Hülsen, gut geeignet zum Einfrieren
- Borlotto rosso: rot gesprenkelte Rarität, spät reifend
- Dickfleischige Wachs: früh reifend, tiefgelbe Hülsen
- Molly: mittelspät reifend, für den Topfanbau geeignet
- Red Kidney: rote, mexikanische Trockenkochbohne
- Purple Teepee: violette Hülsen werden beim Kochen grün
- Scuba: früh reifend, lange, fadenlose Hülsen, ertragreich
- Primavera: ertragreich und resistent gegen Bohnenkrankheiten
- Castandel: frühreife Filetbohne, sehr robust
- Sigma: früh reifend, robust, eignet sich auch zum Spätanbau
- Concador: kleine, kompakte, gelbe Hülsen, sehr ertragreich
- Eclarel: fadenlos, sehr dünn und trotzdem robust
Wer sich für die über dem Laub hängenden Sorten entscheidet, den sogenannten Gluckentypen, erleichtert sich die Ernte spürbar. Vor allem die neueren Züchtungen zielen ab auf einen verstärkten Aufbau der Widerstandsfähigkeit gegen Bohnenkrankheiten und Schädlinge.
Fazit
Begeisterte Hobbygärtner kultivieren Buschbohnen gerne in ihrem Gemüsegarten, denn die kräftigen, buschig wachsenden Pflanzen sind schön anzusehen, leicht zu pflegen und liefern gesunde Kost für die ganze Familie. Anbau und Pflege dieser Gartenbohnen sind nicht schwer, wenn Sie einige wichtige Ratschläge und Hinweise beachten. Ist der Boden gut vorbereitet und der Standort mit Bedacht gewählt, wachsen innerhalb weniger Wochen die ersten zarten Buschbohnen heran. Buschbohnen sind eine Bereicherung für jeden Gemüsegarten und mann kann sie sogar im Topf auf dem Balkon anpflanzen.