Vor der Anschaffung eines Zaunes sollte man sich zunächst überlegen, ob er ausschließlich zweckmäßig sein soll, ob nur der optische Aspekt wichtig ist oder beides eine Rolle spielt. Bei der Auswahl des Materials ist häufig der Preis ein entscheidendes Kriterium, denn die Preisunterschiede können teilweise schon erheblich sein.
Dabei sollte jedoch nicht die Qualität außer Acht gelassen werden, denn Qualität hat bekanntlich auch ihren Preis. Das heiß jedoch nicht, dass Qualität immer auch teuer sein muss. Letztendlich ist der persönliche Geschmack entscheidend.
Gartenzäune aus Holz
Die klassische Variante eines Gartenzaunes ist nach wie vor der aus Holz, eine der ökologischsten Arten der Einzäunung. Hierbei kann man sich beispielsweise zwischen einem Jägerzaun, dem klassischen Latten- oder Staketenzaun, einem Palisaden-, Bohlen-, Sichtschutz- oder Sichtblendenzaun entscheiden, je nach Verwendungszweck.
Holz ist ein natürlich gewachsener Baustoff, mit Rissbildungen, Verwerfungen und unterschiedlichen Maserungen. Zudem bekommt jedes Holz durch den Einfluss von Witterung, Temperatur und Licht einen ganz individuellen Charakter. Wichtig bei der Auswahl des jeweiligen Holzes ist vor allem die Witterungsbeständigkeit.
Dementsprechend sollte man kesselimprägnierte Hölzer verwenden, da diese wesentlich witterungsbeständiger sind als naturbelassenes Holz. Besonders gut für einen Holzzaun geeignet sind kesseldruckimprägnierte Kiefer, Lärchenholz und Kastanie. Auch Douglasie, sibirische Lärche und Bangkirai sind sehr witterungsbeständig, allerdings auch sehr teuer.
Typen von Holzzäunen
Jägerzaun
Der Jägerzaun, der aufgrund seiner Bauweise auch Scheren- oder Kreuzzaun genannt wird, wird häufig zur Einfriedung von Einfamilienhäusern oder Vorgärten verwendet. Er besteht aus sich kreuzenden Halbrundprofillatten. Diese werden als fertige zieharmonikaähnliche Elemente angeboten, die sich leicht zusammenschieben oder auseinanderziehen lassen, was ihren Transport und den Aufbau wesentlich erleichtert.
Latten- und Staketenzaun
Der Lattenzaun setzt sich aus senkrecht stehenden, rechteckigen oder runden Holzlatten zusammen, die jeweils an waagerechten Trägern befestigt werden. Auch der Staketenzaun besteht aus einer senkrechten Lattung, die am oberen Ende abgeschrägt ist. Die sogenannten Staketen werden zwischen einem oberen und unteren Träger befestigt.
Palisaden- und Bohlenzaun
Der Palisadenzaun besteht, wie der Name schon sagt, aus senkrecht stehenden Palisaden. Diese haben einen rohrförmigen oder runden vollen Querschnitt und sind glatt oder gewellt. Die rohrförmigen Palisaden sind oberhalb geschlossen.
Beim Bohlenzaun werden einzelne Bohlen senkrecht mit entsprechenden Querhölzern verschraubt oder waagerecht in U-Leisten aus Holz gesteckt, die wiederum an den Pfosten befestigt werden. Bei einer entsprechenden Höhe kann ein Bohlenzaun sehr gut als Sichtschutzzaun dienen.
Sichtblendenzaun
Auch der Sichtblendenzaun ist eine Art Sichtschutzzaun, allerdings werden hier keine Bohlen verarbeitet sondern schmale Leisten. Derartige Zäune lassen sich sehr gut mit unterschiedlichen Kletterpflanzen begrünen.
Vor- und Nachteile von Holzzäunen
Vorteile
Holz ist ein natürliches Material und lässt sich demzufolge sehr gut in jeden Garten integrieren. Bei einem Holzzaun gibt es in Bezug auf Form und Gestaltung keinerlei Einschränkungen. Mit etwas Geschick kann man ihn leicht selbst aufbauen.
Zäune aus Holz passen sich ganz natürlich der Umgebung an und im Gegensatz zu Metallzäunen sind sie wesentlich preiswerter, je nachdem welche Hölzer verwendet wurden. Durch einen neuen Anstrich kann man mit einem Holzzaun immer wieder ganz individuelle Akzente setzen.
Nachteile
Während Holz in der Anschaffung relativ preiswert ist, ist der Pflegeaufwand umso größer. Da es sich bei Holz um einen natürlichen Baustoff handelt, muss es regelmäßig mit speziellen Ölen oder Holzlacken gestrichen oder neu imprägniert werden, etwa 1-2 Mal im Jahr.
Gartenzäune aus Metall
Auch ein Metallzaun kann die Architektur eines Gebäudes unterstreichen. Meistens bestehen diese aus Aluminium oder Stahl. Ein Gartenzaun aus Metall ist repräsentativ und strahlt in den meisten Fällen eine bestimmte Wertigkeit aus. Die Modellauswahl an mit Bögen, Ornamenten und Mustern verzierten Zäunen und schlichten Ausführungen ist sehr vielfältig. Dementsprechend variieren auch die Anschaffungskosten je nach Modell sehr stark.
Typen von Metallzäunen
Maschendrahtzaun
- Der Maschendrahtzaun ist der Gartenklassiker schlechthin und vor allem zweckmäßig.
- Er wird mit unterschiedlichen Maschengrößen, Materialien sowie Veredelungen und Farben angeboten.
- Maschendraht besteht aus einem flexiblen und trotz allem stabilen Draht.
- Dieser ist mit einer meist grünen, witterungsbeständigen Hülle überzogen.
- Der Maschendrahtzaun ist die preisgünstigste Alternative unter den Metallzäunen.
- Er ist sehr leicht aufzustellen.
Aluminiumzaun
Auch Aluminiumzäune bieten aufgrund der unterschiedlichen Ausführungen viele Gestaltungsmöglichkeiten. Sowohl Design und Form als auch Farbe sind je nach persönlichem Geschmack frei wählbar. Auch der farblichen Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Positive Eigenschaften eines Aluminiumzaunes sind das geringe Eigengewicht, die Korrosionsbeständigkeit, Langlebigkeit, Robustheit und Stabilität.
Schmiede- und gusseiserne Zäune
Diese Zäune eignen sich besonders für Vorgärten und sind in vielen verschiedenen Stilrichtungen erhältlich je nach persönlichem Geschmack. Besonders gefragt sind barocke und antike Ausführungen bzw. Stilrichtungen. Sie bestehen aus verzinktem Eisen, welches sich u.a. sehr gut mit gemauerten Pfosten kombinieren lässt. Auch wenn sie zu den Teuersten gehören, versprühen vor allem schmiedeeiserne Zäune einen ganz besonderen Charme.
Vor- und Nachteile von Metallzäunen
Vorteile
Ein eloxierter, verzinkter oder pulverbeschichteter Metallzaun besticht vor allem durch seine Korrosionsbeständigkeit und eine lange Haltbarkeit. Zudem verfügen diese Zäune durch die Beschichtung über eine besondere Stabilität. Sie können die Optik eines Hauses oder eines Gartens wesentlich unterstreichen bzw. beeinflussen.
Aluminium besticht vor allem mit seinem geringen Gewicht, seiner hochwertigen Optik und einer leichten Verarbeitung bzw. Montage. Ein Zaun aus Stahl hat zwar ein wesentlich höheres Gewicht, ist dafür aber sehr stabil und widerstandsfähig.
Ein moderner Metallzaun ist in der Regel sehr pflegeleicht und erfordert im Gegensatz zum Holz keine zusätzlichen Anstriche. Sie können aber trotz allem mit ganz individuellen Anstrichen versehen werden.
Nachteile
Die Errichtung eines Metallzaunes ist in der Regel sehr aufwendig. Auch preislich gesehen sind Metallzäune mit Ausnahme des Maschendrahtzaunes sehr teuer. Besonders dichte Metallzäune können sehr wuchtig und gedrungen wirken. Besteht der Metallzaun nicht aus einem rostfreien Metall, wird er vor allem Regen und Feuchtigkeit nicht sehr lange standhalten können.
Gartenzäune aus Kunststoff
Gartenzäune aus Kunststoff bestehen in der Regel aus PVC (Polyvinylchlorid) und werden vor allem in Form von Lattenzäunen angeboten. Diese sind meist als System mit einzelnen Elementen erhältlich, die man sich ganz individuell zusammenstellen kann und die erweiterbar sind, beispielsweise durch die nachträgliche Montage von Toren oder Bögen. Auch hier ist die Farb- und Formenauswahl relativ groß. Im Vergleich zu Holzzäunen sind Zäune aus Kunststoff in der Anschaffung wesentlich teurer.
Vorteile
Gegenüber eines Holzzaunes hat Kunststoff den Vorteil, dass es nicht gestrichen werden muss und sich leicht aufbauen lässt. Auch der Pflegeaufwand ist sehr gering. In der Regel ist es ausreichend, vor allem weiße und allgemein helle Zaunelemente mit einer strukturierten Oberfläche einmal jährlich mit einem speziellen Kunststoffreiniger zu reinigen.
Da sich auf glatter Oberfläche weder Moose noch Pilze ansammeln bzw. festsetzen können, benötigt man hier für die Reinigung lediglich Wasser und einen Schwamm. Preislich gesehen sind Kunststoffzäune zwar etwas teurer als Holzzäune, allerdings spart man dafür die Kosten für Lasuren oder Lacke. Qualitativ hochwertige Kunststoffzäune gelten als langlebig und witterungsbeständig. Zudem verfügen sie über ein geringes Eigengewicht und auch die Probleme mit Rost und Korrosion sowie Splitterungen entfallen bei Kunststoff.
Nachteile
Kunststoffzäune wirken auf den ersten Blick sehr steril und unnatürlich. Der Pflegeaufwand ist zwar gering, werden allerdings weiße bzw. helle Kunststoffzäune nicht sachgemäß gepflegt, können sie recht schnell grau aussehen.
Während derartige Zäune aufgrund ihres Materials sehr witterungsbeständig sind, sind sie auf lange Sicht alles andere als umweltfreundlich. Das geringe Gewicht dieses Materials ist sowohl Vorteil als auch Nachteil, denn dadurch ist er im Vergleich zu einem Metallzaun nicht besonders standfest. Bei Kälte kann es passieren, dass der Kunststoff spröde wird und somit anfällig für Beschädigungen.
Gartenzäune aus WPC (Wood Plastic Composite)
WPC-Zäune werden vor allem als Sichtschutzzaun eingesetzt und bestehen zu 70 Prozent aus Holzfasern oder Holzmehl und zu 30 Prozent aus Kunststoff, sogenannten sortenreinen Industriepolymeren und anderen Zusatzstoffen. WPC ist zu 100 Prozent recycelbar, wodurch es höchste ökologische Ansprüche erfüllt. Es kann problemlos über den herkömmlichen Hausmüll entsorgt werden.
Dank ihrer Holzoptik stehen Zäune aus WPC einem echten Holzzaun in nichts nach. Durch die Verbindung beider Materialien werden Splitterung und Rissbildung verhindert. Auch Wartungsarbeiten wie Streichen oder Ölen entfallen bei diesem Werkstoff.
Ein WPC-Zaun ist blick- und winddicht und so die ideale Abtrennung für Gärten, Grundstücke oder Terrassen. Sie sind wesentlich feuchteresistenter als Holz und dehnen sich bei thermischen Veränderungen nicht so stark aus wie beispielsweise Kunststoff. Des Weiteren sind sie langlebig, äußerst witterungsbeständig und sehr pflegeleicht.
Fazit
Bei der Anschaffung eines Zaunes spielen der Verwendungszweck, die jeweilige Art des Zaunes und das Material eine Rolle. Zudem sind gegebenenfalls baurechtliche Vorschriften zu beachten. Ganz gleich, für welches Material man sich schließlich entscheidet, jedes hat seine Vor- und Nachteile. Letztendlich entscheidet der persönliche Geschmack, wobei jedoch die Qualität nicht außer Acht gelassen werden sollte.