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Kakibaum, Sharon-Frucht – Anzucht und Pflege der Kaki

Kakibaum

Vom Habitus her ähnelt dieser exotische Paradiesvogel dem heimischen Apfelbaum, besitzt allerdings nicht dessen ausgeprägte Winterhärte. Daher wird der Kakibaum in den hiesigen Regionen zumeist als Kübelpflanze kultiviert. Einer der populärsten veredelten Zuchtformen bringt die bekannte Sharon-Frucht hervor, deren Schale weicher ist und keine Kerne mehr besitzt. Aufgrund dieser Vorteile wird die einer gelben Tomate ähnlichen Sharon-Frucht in deutschen Supermärkten sehr viel häufiger angeboten, als die original Kaki-Frucht. Für welche Zuchtform sich der Gartenfreund auch entscheidet, Anzucht und Pflege der Kaki erfolgen stets nach den gleichen Prinzipien.

Anzucht

Wer keinen fertig herangezogenen Kakibaum kaufen möchte, zieht diesen aus Samen selbst heran. Die klassische Kaki, auch chinesische Pflaume genannt, besitzt zwar in ihrem Inneren die begehrten Samen, wird im Handel allerdings kaum angeboten. Die Sharon-Frucht ist dagegen vor allem im Herbst in vielen Obstregalen anzutreffen, enthält wiederum keine Samen mehr. Daher ist es erforderlich, die Kaki-Samen im Fachhandel zu erwerben, wo sie zum günstigen Preis angeboten werden. Folgende Materialien werden für eine erfolgreiche Anzucht der Kaki benötigt:

  • Kakisamen
  • eine Schale mit lauwarmem Wasser
  • Anzuchtsubstrat
  • Anzuchtgefäß
  • Klarsichtfolie
  • Gummiband
  • Kieselsteine oder Perlit

Es sind zwei Methoden bekannt, die Kakisamen keimen zu lassen. Bei der ersten Vorgehensweise werden die Samen stratifiziert, was bedeutet, dass sie für etwa 4 Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Damit sie in dieser Zeit nicht vertrocknen, werden sie in ein feuchtes Küchentuch gewickelt, das über diesen Zeitraum hinweg wiederholt nachgefeuchtet wird. Die zweite Keim-Technik verkürzt die benötigte Zeit deutlich. Die Kakisamen werden lediglich für einen Tag in einer Schale mit lauwarmem Wasser eingeweicht. Ob nun stratifiziert oder eingeweicht; die vorbereiteten Samen werden einzeln in das Anzuchtsubstrat gesteckt. Sehr gut geeignet für die Keimung ist Kokssubstrat oder ein durchlässiges Torf-Sand-Gemisch. Bevor das gewählte Substrat in das Anzuchtgefäß gefüllt wird, sollte eine Schicht Kieselsteine oder Perlite als Drainage über dem Wasserablaufloch gelegt werden, um die Bildung von Staunässe zu verhindern. Die Samen dürfen nicht zu tief in das Substrat gesteckt werden, denn im Rahmen der Keimung hebt sich der gesamte Kern aus der Erde.

Nach dem leichten Anfeuchten des Anzuchtsubstrats, wird eine Klarsichtfolie darüber ausgebreitet, die mit dem Gummiband befestigt wird. Ein oder zwei kleine Luftlöcher verhindern die Bildung von Schimmel. Der Anzuchttopf wird an einen hellen und warmen Ort gestellt, an dem mindestens 20° bis 22° Celsius herrschen. Während der Hobbygärtner gespannt auf die ersten Anzeichen der Keimung wartet, wird die Erde mit den Samen permanent leicht feucht gehalten. Kakisamen lassen sich erfahrungsgemäß reichlich Zeit, bis sie keimen. Daher sollte niemand vorschnell die Flinte ins Korn werfen, sondern für zwei bis vier Wochen Geduld zeigen. Herrschen die beschriebenen Rahmenbedingungen, werden sich früher oder später die kleinen Sämlinge zeigen. Zeigen sich die ersten echten Blättchen an den Keimlingen, werden diese pikiert, wenn sie nicht bereits einzeln stehen. In den nächsten 1 bis 2 Jahren wird sich allmählich ein kleiner Kakibaum entwickeln, der immer dann in ein etwas größeres Pflanzgefäß umgetopft wird, wenn der bisherige Topf durchwurzelt ist. Das Substrat im Kübel für den wachsenden Kakibaum sollte humos und durchlässig sein, wie beispielsweise gute Blumenerde, der etwas Kompost und Sand beigemischt wird.

Auspflanzen in den Garten

Kakibaum In Regionen mit einem milden Klima, wie beispielsweise den deutschen Weinanbaugebieten, kann ein 2 bis 3 Jahre alter Kakibaum auch im Garten ausgepflanzt werden. Der gewählte Standort sollte hell, sonnig und windgeschützt sein, was insbesondere in der Nähe des Hauses an der Südwand gegeben ist. Die Gartenerde muss nicht ausgesprochen nährstoffreich sein, darf sich aber nicht als zu schwer und zu feucht erweisen. Im ersten Schritt wird ein Pflanzloch gegraben, das zwei- bis dreimal so groß ist, wie der Wurzelballen des Kakibaumes. Nachdem der Boden des Lochs mit der Harke gelockert wurde, wird zunächst eine Drainageschicht eingefüllt, die aus Kies, Perlite oder zerkleinerten Tonscherben besteht. Wer ein luft- und wasserdurchlässiges Unkrautvlies zur Hand hat, breitet es über der Drainage aus, bevor eine erste Schicht Pflanzerde darüber kommt. Gute Gartenerde, die mit Kompost, einigen Handvoll Hornspänen und bei Bedarf mit etwas Sand vermischt wurde, ist bestens geeignet. Daraufhin wird der Kakibaum in der Mitte des Pflanzlochs positioniert, zusammen mit einem Stützpfahl und mit der Pflanzerde eingegraben. Mit einem Bastband wird der junge Baum an dem Stützpfahl angebunden für mehr Standfestigkeit. Abschließend wird alles gut mit Wasser eingeschlämmt und mit einer Schicht Rinden- oder Laubmulch bedeckt.

Pflege des Kakibaums

Ein Standort, der die Bedürfnisse des Kakibaumes berücksichtigt, stellt einen entscheidenden Bestandteil der richtigen Pflege dieser exotischen Baumschönheit dar. Darüber hinaus sind folgende Leitlinien zu beachten, die für Kübelpflanzen ebenso gelten, wie für Kaki im Beet:

  • Pflanzerde permanent feucht halten
  • im Sommer reichlicher wässern
  • im Frühjahr und Sommer monatlich düngen
  • im Herbst alle 14 Tage düngen
  • ab September nicht mehr düngen
  • regelmäßig auf Schädlinge untersuchen
  • Schneiden nicht erforderlich

Organischer Dünger, wie Guano ist sehr gut geeignet. Reine Kakibäume und Zuchtformen tragen ab dem 2. oder 3. Lebensjahr im Spätherbst kugelige Früchte, die etwa 500 g schwer sind. Wer einen echten Kakibaum herangezogen bzw. angepflanzt hat, erhält mit der Ernte neue Samen, die sich im saftigen Fruchtfleisch befinden. Hobbygärtner, die einen Baum mit Sharon-Früchten gepflanzt haben, finden diese Kerne nicht vor.

Überwintern

Kakibaum Der junge Kakibaum ist in der ersten zwei bis drei Lebensjahren nicht sonderlich winterhart und sollte während dieser Zeit im Kübel kultiviert werden. Den Sommer verbringt der Baum auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten an einem sonnigen Platz. Sobald er im Herbst sein Laub abgeworfen hat, ist es an der Zeit, dass er in sein Winterquartier umzieht. Dort sollte es dunkel und nicht wärmer als 5° Celsius sein. Im Winter benötigt der Kaki zwar auch etwas Wasser, aber bei Weitem nicht so reichlich, wie in der warmen Jahreszeit. Ältere Bäume, die im Beet eingepflanzt wurden, sind für frostige Temperaturen gut gerüstet, wenn ihre Wurzeln mit einer dicken Schicht Laub, Stroh oder Rindenmulch bedeckt ist und ihnen ein Jutesack oder Gartenvlies übergestülpt wurde. In späteren Jahren, wenn die Kakibäume mehrere Meter hoch sind, erübrigen sich die Winterschutz-Maßnahmen.

Sharon-Frucht ernten nach Veredelung

Der klassische Kakibaum mit dem botanischen Namen Diospyros kaki, entwickelt zwar ebenfalls saftige und süße Früchte. Diese auch als chinesische Pflaumen oder Dattelpflaumen bezeichneten Früchte haben allerdings eine harte Schale, die nicht mitgegessen werden kann und enthalten zumeist viele schwarze Kerne. Hobbygärtner, die von ihrem Kakibaum lieber die beliebten Sharon-Früchte ernten möchten, wie sie im Obstladen angeboten werden, können ihren Diospyros kaki entsprechend veredeln, denn diese Sorte weist die höchste Veredelungskompatibilität auf. Zwei Methoden bieten sich für diese Maßnahme an:

Edelreiser
Sie entstammen idealerweise dem oberen Kronenteil, sind bleistift- bis fingerdick und verfügen über mehrere Augen. Edelreiser mit Blütenknospen sind nicht geeignet. Die beste Zeit, den Edelreiser zu schneiden, ist der Januar, allerdings nur, wenn vorher keine längere Frostperiode herrschte. Bis zu seinem Einsatz wird der Edelreiser in eine dicke, feuchte Sandschicht eingewickelt und im kühlen, luftfeuchten Keller oder im Garten aufbewahrt, um ein vorzeitiges Austreiben zu vermeiden. An einem trüben Frühlingstag wird an der Rinde der Unterlage und am Edelreiser jeweils ein 3 cm bis 4 cm langer Schrägschnitt ausgeführt. Unterlage und Edelreiser müssen dabei einander gegenüberliegende Augen aufweisen. Dann werden beide miteinander durch ein Bastband verbunden. Wichtig zu beachten ist, dass die Schnittstellen auf keinen Fall berührt werden dürfen. Wenn sich aus den Augen kleine Triebe bilden, ist die Veredelung gelungen.

Chippen
Diese Methode der Veredelung funktioniert ähnlich, wie die Okulation und bietet sich an, wenn Unterlagen und Edelreiser unterschiedlich dick sind. Hierbei wird das schlafende Auge des frisch geschnittenen Edelreisers mit der Unterlage verbunden, die vorher auf die gewünschte Höhe gekürzt wurde. In die Rinde wird ein T-förmiger Schnitt ausgeführt und leicht auseinander geklappt. Dann wird das Auge des Edelreisers dort hineingesteckt, alles mit Wachs bestrichen und fest mit Bast umwickelt, wobei das Edelauge nicht bedeckt werden darf. Mit etwas Glück treibt die veredelte Stelle am Kakibaum nach etwa 2 bis 3 Wochen aus und es wächst ein Baum heran, der bald die leckeren Sharon-Früchte tragen wird.

Kakibaum Wie auch immer die Veredelung ausgeführt wird, es entstehen an der Unterlage und am Edelreiser Wunden, die versorgt werden müssen, sollen sie sich nicht infizieren mit Pilzen oder Viren. Bestens geeignet für die professionelle Wundversorgung an einem Holzgewächs ist kaltflüssiges Baumwachs. Darüber hinaus wird das vorzugsweise rasiermesserscharfe Schnittwerkzeug vorher mit Alkohol desinfiziert.

Beliebte Kaki Sorten

Im Folgenden werden einige der populärsten Kaki Sorten vorgestellt, die nicht umsonst auch „Götterfrucht“ genannt werden:

Kaki Tipo

  • orangefarbene Früchte
  • besonders saftig und süß
  • Wuchshöhe bis 400 cm

Kaki Mela

  • knackige Frucht
  • kleine gelbe Blüten im Frühling
  • rotes Laub im Herbst
  • winterhart bis -18° Celsius

Kaki Rojo

  • reiche Ernte saftiger Früchte
  • winterhart bis -16° Celsius
  • Wuchshöhe bis 400 cm

Kaki Cioccolatino

  • Kakibaum besonders große orangefarbene Früchte
  • Früchte enthalten Kerne
  • bildet auch männliche Blüten
  • Wuchshöhe bis 300 cm

Kaki Aroma

  • samtig weiche Früchte
  • Wuchshöhe bis 300 cm
  • ab dem 3. Jahr winterhart

Kaki Sharon

  • die beliebteste Sorte
  • wird zumeist in Israel kultiviert
  • gelblich bis orangefarbene Früchte
  • im Kübel bis 400 cm hoch
  • im Beet bis 800 cm Wuchshöhe

Zahlreiche weitere Sorten der Kaki wurden weltweit mittlerweile gezüchtet. In Deutschland wird die Sharon-Frucht am häufigsten angeboten und hat die Herzen der Hobbygärtner im Sturm erobert.

Fazit
Der Kakibaum ist ein Geschenk von Mutter Natur, der seit mehr als 2.000 Jahren kultiviert wird. Im Frühling präsentiert er sich mit einer wunderschönen Blütenpracht, verwöhnt das Auge im Herbst mit rötlich schimmerndem Laub und spendet kurz vor dem Winter saftig süße Früchte. Nicht umsonst werden die Früchte des Kaki auch als Götterfrucht bezeichnet. In den hiesigen Regionen ist er meist als Kübelpflanze anzutreffen, denn wirklich winterhart ist er aufgrund seiner Herkunft nicht. Eine der beliebtesten Zuchtformen wird in Israel kultiviert und liefert die beliebte Sharon-Frucht.