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Ismene, Blume – Pflege und Überwintern der Pflanze

Ismene Peruanische Narzissen

Die Ismenen sind wirklich außergewöhnlich schöne Zwiebelblumen. Ihre exotischen Blüten sind ohne jede Übertreibung einfach eine Sensation. Die Zwiebelblumen eignen sich als Kübelpflanzen oder als saisonale Beetbepflanzung. Die Zwiebeln können überwintert werden und zur Vermehrung der Ismene eingesetzt werden, da sie Tochterzwiebeln ausbilden.

Blüten

Die Blüten der Ismene erscheinen von Juni bis August, die Blühpflanze entwickelt auffällige weiße Blütenköpfe von beträchtlicher Größe, die sich durch einen komplizierten Aufbau auszeichnen. Je nach Sorte stellen die Blüten der Ismene schon wirklich eine Art skurriler Gesamtkunstwerke dar, mit trichterförmigen Innenblüten, die von vielen weiteren schmalen und langen Blütenblättern umkränzt werden.

Ismenen im Garten

Die Ismenen, im Verkauf als Hymenocallis festalis oder Ismene festalis, können über die Sommersaison im Gartenbeet kultiviert werden, wo sie immer einen ganz besonderen Blickpunkt darstellen werden.

Die Zwiebeln der Ismenen können in milden Gegenden ab März in die Erde gebracht werden, wie tief sie gesetzt werden, hängt von der Größe der Zwiebeln ab: Große Zwiebeln werden nur so tief gesetzt, dass dort, wo die Wurzeln ansetzen, immer eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit anliegt, das ist in einer Tiefe von etwa 10 cm der Fall. Der Triebansatz sollte aber aus der Erde gucken. Kleine Zwiebeln (Tochterzwiebeln z. B.) müssen so tief gesetzt werden, dass die Wurzeln diese 10 cm tief in die Versorgungsschicht reichen, dazu müssen sie meist völlig im Substrat verschwinden.

Wenn in Ihrer Region noch späte Fröste zu befürchten sind, sollten Sie die Ismenen-Zwiebeln lieber erst ab Mitte Mai ins Beet setzen. Wenn Sie die Blüten der Ismene besonders früh in Ihrem Garten sehen möchten, können Sie die Zwiebeln im Topf vorziehen und die schon gut entwickelten Ismenen nach den Eisheiligen ins Gartenbeet auspflanzen.

Es ist keine schlechte Idee, die Ismenen gleich zusammen mit dem Topf ins Beet zu setzen, zunächst haben unsere Wühlmäuse aus nicht bekannten Gründen großen Appetit auf die schönen Fremdlinge entwickelt, und dann hilft Ihnen diese Art des Einpflanzens auch gleich, die Zwiebeln der Ismenen im Winter zu bergen.

Die Ismene möchte einen sonnigen bis halbschattigen Standort bekommen, braucht einen nährstoffreichen Boden und regelmäßig etwas Dünger, um die großen Blüten entwickeln zu können.

Ismenen im Kübel

Ismenen können auch sehr gut als Kübelpflanze gezogen werden, wo sie sich nicht weniger blühwillig geben. Der Kübel sollte mit einer guten Drainage ausgestattet sein und mit humoser, lockerer und recht feuchter Erde befüllt werden.

Sogar als reine Zimmerpflanzen sollen die Ismenen zu halten sein, aber sicher nicht lange, weil ihnen über kurz oder lang der Lichtmangel der reinen Wohnungshaltung zu schaffen machen wird. Wenn Sie das vorhaben, sollten Sie sich wohl besser schon vorher über eine gute Pflanzenlampe informieren und dieses Licht der Ismenen in ausreichender Dauer zur Verfügung stellen.

Pflege der Ismene

Sehr viel Pflege brauchen die Ismenen eigentlich nicht, sie entwickeln ihre schönen weißen Blüten üblicherweise wirklich willig und ohne viel Anstrengungen Ihrerseits.

Der blütenfördernde Dünger wurde bereits erwähnt, er sollte alle zwei Wochen gegeben werden, sobald die ersten Blütenansätze erscheinen.

Ansonsten brauchen Sie die Ismenen eigentlich nur noch ausreichend wässern, ohne sie dabei in Staunässe zu „ertränken“.

Ismenenzwiebeln kaufen
Die Zwiebeln der Ismene werden in der Regel im Dreierpack angeboten, zu Preisen zwischen 2,- und 3,- Euro pro Zwiebel.

Sie brauchen jedoch nur wenige Zwiebeln, um eine Fläche mit Ismenen zu besetzen, aus einer einzigen Zwiebel wachsen nämlich mehrere Stiele, aus jedem dieser Stiele werden sich zwischen zwei und fünf weiße Blüten entwickeln.

Schnitt und Vorbereitung auf die Überwinterung

Die Blüten der Ismene duften süß und können auch gerne als Schnittblumen ihr Haus aromatisieren, sie halten sich recht lange in der Vase.

Wenn die Ismene im Beet oder im Kübel blüht, darf sie ganz in Ruhe verblühen, die Vegetation des Grüns geht dann noch weiter, die Nährstoffe aus dem Blütenstiel werden von der Pflanze verwertet, bis dieser vollkommen verwelkt ist. Kurz bevor Sie die Ismene zum Winter ins Haus holen wollen, können Sie alles Welke entfernen und die gesamte Pflanze im oberen Bereich zurückschneiden.

Ismene überwintern

So zieht die Ismene nun ins Haus um, das ist auf jeden Fall notwendig, die Tropenpflanze ist ist in unseren Breiten nicht winterhart. Sie nehmen die Pflanze mitsamt Zwiebeln und Wurzeln aus der Erde oder aus dem Kübel, zu viel wuchernde Wurzelmasse kann zurückgeschnitten werden, und lagern sie in einem kühlen Raum z. B. auf Zeitungspapier, bis die an der Pflanze haftende Erde vollkommen trocken geworden ist.

Die Erde kann nun abgeschüttelt werden, Wurzeln und Zwiebeln dürfen nun noch ein paar Wochen trocknen. Sie sollten so langsam trocknen, dass sie während der Trocknens ihre Biegsamkeit nicht verlieren, und ganz vorsichtig behandelt werden, jeder jetzt zugefügte Schaden an den Wurzeln könnte im nächsten Jahr die Blüte verhindern. Sie schlagen nun Wurzeln und Zwiebeln in das Zeitungspapier ein und lagern dieses Paket in einem kühlen Raum, z. B. im Keller.

Wenn die Saison beginnt, ab Anfang April, dürfen Wurzeln und Zwiebeln schon wieder in Kübel, die Wurzeln sollten nochmals ein wenig beschnitten werden. Die Kübel werden an einen hellen Standort gestellt und vorsichtig angegossen.

Die Ismenen, die im Kübel bleiben, werden mit diesem ab Mitte Mai an Ihren Standort im Freien gestellt, die Ismenen fürs Beet können jetzt ausgepflanzt werden. Ab jetzt sollten die Ismene regelmäßig gegossen werden, nach nicht all zu langer Zeit sollten die ersten Knospen zu sehen sein.

Mitunter kann man lesen, dass die Ismene in milden Gebieten draußen überwintern kann, wenn sie mit einer ausreichenden Abdeckung versehen wird.

Wirklich berichtet ein Ismenen-Fan aus dem amerikanischen Maryland, dass er die Ismenen, die nahe einer Hauswand in der Erde sitzen, im Winter einfach draußen lässt. In Maryland wird es durchschnittlich im Winter bis zu minus 17 Grad Celsius kalt. Allerdings sind die amerikanischen Häuser nicht gerade für ihre gute Dämmung berühmt, wahrscheinlich wird die Erde neben dem Haus ganz gut mitgeheizt. Außerdem sollen diese Ismenen in der nächsten Saison längst nicht so vital gewesen sein wie ihre als Zwiebeln überwinterten Geschwister, vermutlich ist es doch die bessere Idee, die Ismenenzwiebeln frostfrei zu überwintern.

Vermehrung

Wenn Sie die Ismenen im Herbst ausgraben, werden Sie an den Wurzeln einige Tochterzwiebeln finden, die mitsamt der Hauptzwiebel getrocknet und überwintert werden. Im Frühjahr werden diese Tochterzwiebeln dann separat kultiviert und werden zu neuen Ismenen. Auch diese werden irgendwann zu stattliche Pflanzen, Sie brauchen jedoch etwas Geduld, eine neue Ismene aus einer Tochterzwiebel braucht ein bis zwei Jahre, bis sich die ersten Blüten zeigen.

Sie könnten die Blüten der Ismene auch ausreifen lassen, dann wäre jedoch zu klären, wie eine Bestäubung erfolgt und ob die Ismene überhaupt noch fortpflanzungsfähig sind, bei vielen Hybriden ist das nicht der Fall. Im Zweifel könnten Sie ja einfach ausprobieren, ob sich große grüne Kapselfrüchte entwickeln, in denen ziemlich große, grüne und fleischige Samen zu sehen sind und ob aus diesen Samen Keimlinge sprießen.

„Stammbaum“ und Sorten der Ismenen

Die Ismenen gehören bis vor kurzem zur Pflanzengattung der Hymenocallis, der Schönhäutchen oder Schönlilien, einer Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse. Deshalb wird die hier beschriebene Ismene im Handel auch noch häufig als Hymenocallis festalis bezeichnet. Eigentlich heißt sie aber nicht mehr so, sondern Ismene × festalis, weil die Ismenen 1990 wegen verschiedener nur bei ihnen gefundener Besonderheiten aus der Gattung der Hymenocallis ausgegliedert und als eigene Gattung aufgestellt wurden. Die Hymenocallis, und damit natürlich auch die gerade ausgegliederten Ismenen, haben sich exklusiv in der Die natürliche Heimat der etwa 50 Arten liegt nur in der Neotropis entwickelt, also im Süden der USA, auf den Karibischen Inseln, in Zentralamerika und in Südamerika.

Warum die Hymenocallis ihren Namen tragen, ist klar: „Hymen“ heißt im Griechischen „Haut“ und „kallos“ „schön“, der Namensgeber hat die dekorativ blühenden Pflanzen also wirklich „Schönhäuter“ genannt. Warum die Ismenen Ismenen heißen, ist nicht ganz so klar, gleich zwei prominente Griechen der Antike haben ihre Tochter Ismene genannt, nämlich der unglückliche Ödipus und der Flussgott Asopos, welche der beiden Ismenen für die Pflanzen (und für eine antike griechische Kolonie und für einen Asteroiden) Paten stand, kann man sich wahrscheinlich aussuchen.

Auf jeden Fall heißen einige Hymenocallis jetzt Ismenen, haben sozusagen einen neuen Nachnamen bekommen, das ist bei den Pflanzen der Gattungsname, der vorne steht. Der die genaue Art bezeichnende „Vorname“ blieb gleich, und diese Arten der Ismenen gibt es nun:

  • Die Ismene amancaes mit strahlend gelben Blüten, die innen grüne Streifen haben und bei den Wildpflanzen vor den Blättern entwickelt werden.
  • Die Ismene hawkesii, eine Küsten-Ismene, die zu den wenigen ursprünglichen Ismenen gehört, die in Kultur gezogen werden, sie blüht in herrlichem Hellgelb.
  • Ismene longipetala, eine Ismene mit phänomenaler Blüte, die kultiviert wird, aber nur in echten Exoten-Gärtnereien zu erwerben ist.
  • Ebenso verhält es sich mit der Ismene narcissiflora, wenn Sie diese seltenen Ismenen haben möchten, könnten Sie in englischen Sammlungen seltener Pflanzen fündig werden.

Auch wenn Sie sich mit der hier beschriebenen Ismene x festalis begnügen möchten, geben die Wildarten einen Hinweis auf die Einzigartigkeit der neuen Gattung, all diese exotischen Blütenpflanzen haben sich nämlich in Peru entwickelt.

Die Ismene longipetala und die Ismene narcissiflora sind nun die Eltern unserer Hymenocallis festalis. Die wenn überhaupt „Hymenocallis × festalis“ benannt werden muss, denn das „x“ macht hier den entscheidenden Unterschied – es weißt sie als Hybride aus, als durch Zucht entstandene Kreuzung zweier ursprünglicher Arten.

Jetzt heißt sie Ismene × festalis und blüht nicht weniger schön, und es gibt weitere durch Zucht entstandene Hybrid-Sorten der Ismenen:

  • Eine ganz besondere Sorte der Ismene x festalis ist die „Zwanenburg“, ein sehr an Orchideen erinnernder Klassiker unter den Ismenen.
  • Die Ismene x Advance ist eine Rückkreuzung der Ismene x festalis und der Ismene narcissiflora mit sehr ausdrucksstarker Blüte.
  • Ismene x spofforthiae „Sulphur Queen“ wurde aus der Ismene narcissiflora und der gelb blühenden Ismene amancaes gekreuzt, die Farbe ist entsprechend interessant.

Fazit

Diese Zwiebelblume verbindet große Schönheit mit geringen Pflegeansprüchen und ist auf jeden Fall eine Empfehlung für alle Gärtner die besondere Design-Ansprüche haben. Außerdem sind die einfach zu kultivierenden Ismenen natürlich auch wunderbare Pflanzen für alle Gartenbesitzer, die aus ihrem Garten gerne prächtige Blumensträuße zusammenstellen, zur Dekoration Ihres Heims oder zum Verschenken.