
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ist auch unter den Namen Indisches oder Rotes Springkraut oder sogar Emscher- oder Wupperorchidee bekannt. Den Beinahmen Orchidee hat die Pflanze von ihren orchideenähnlichen Blüten. Emscher und Wupper sind die zwei Flüsse, an denen die Pflanze zuerst aufgetreten ist. Das Drüsige Springkraut stammt ursprünglich aus der Gegend um und aus Indien und gelangte als Zierpflanze nach Europa. Man muss diesem Springkraut durchaus sein Aussehen zugutehalten. Es hat nur einen Nachteil. Es breitet sich flächenbrandmäßig aus und wird dann sogar zu einer Bedrohung für andere Pflanzen.
Erscheinungsbild
Das Drüsige Springkraut ist einjährig und erreicht trotzdem, vor allem bei ausreichender Wasserversorgung, eine Höhe von bis zu zwei Metern. Wegen seinem hohen Wasserbedarf wächst es in der Natur auch am liebsten an Fluss- und Seeufern. Die Blüten können weiß, rosa oder purpurrot aussehen. Alle duften stark süßlich und hängen traubig nach unten. Blühendes Drüsiges Springkraut ist durchaus attraktiv und ein weiterer Pluspunkt ist die lange Blütezeit, von Juni bis Oktober, meist bis zum ersten Frost. Man
Einjährige Pflanzen können außerdem Erosionen an Hängen auslösen. Da nützt es auch nichts, dass das Drüsige Springkraut eine tolle Hummel- und Bienenweide ist. Selbst das wurde in jüngster Zeit in Frage gestellt. Die Ausbeute ist gering. Es wird kaum Honig von gewonnen. Auf alle Fälle wird standortgerechte Vegetation verdrängt, die natürliche Uferbefestigung geht verloren. Wenn Ende Herbst die Reste des Drüsigen Springkrautes vergehen, ist die Gegend kahl. Alle anderen Pflanzen sind tot. Sogar Brennnesseln und hartnäckige Unkräuter werden plattgemacht.
Die Bekämpfung des Drüsigen Springkrautes
So schön die Pflanze auch ist, sie ist eine echte Plage. Besser man schafft sie sich gar nicht erst an. Sie wieder loszubekommen ist nämlich zeit- und arbeitsintensiv. Das Allerwichtigste bei der Bekämpfung ist, die Pflanzen vor der Samenreife auszumerzen. Ansonsten werden es immer mehr.
Vorbeugung
Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Das trifft auch auf das Drüsige Springkraut zu. Oft ist der Mensch daran Schuld, dass sich die Pflanzen in der Natur immer weiter ausbreiten. Sie säen sich ja nicht nur im Garten aus. Besonders durch Flussläufe breiten sich die Samen aus. Irgendwo geht ein Samen auf und schon im darauf folgenden Jahr sind es Tausende. Einige Dinge kann man als Pflanzen- und Naturfreund tun, damit es nicht zu einer Invasion kommt.
- Drüsiges Springkraut nicht in die Nähe von Gewässern pflanzen!
- Gartenabfälle nicht ins Freiland ausbringen.
- Keine Aussaat im Freiland!
- Immer wieder den Garten und das Umland kontrollieren, ob sich irgendwo Pflanzen entwickeln.
- Nachbarn, Freunde, Kollegen informieren. Viele wissen nichts von dieser Pflanze, kennen sie bzw. ihre starke Ausbreitung nicht.
Manuelle Bekämpfung
Die ausgerissenen oder abgemähten Pflanzen sollten nicht liegengelassen werden. An den Sprossknoten kann es zur Wiederbewurzlung kommen.
Wenn schon Samen an der Pflanze haften, müssen diese vor dem Ausreißen vorsichtig abgeschnitten werden. Am besten man hält gleich einen Eimer oder eine Tüte drunter. Ja nicht berühren, denn schon bei der kleinsten Berührung platzen die Samenkapseln und die Samen springen in alle Richtungen davon.
- Trotz dem Entfernen der Pflanzen muss man dieses Gebiet vier weitere Jahre kontrollieren. Der Samenvorrat im Boden bleibt fünf Jahre keimfähig.
- Die Rodung muss in den folgenden Jahren wiederholt werden, bis keine Samen mehr aufgehen.
Nährstoffversorgung einschränken oder einstellen
Wächst Drüsiges Springkraut an einem Gewässer, muss dafür gesorgt werden, dass sie Nährstoffbelastung darin stark verringert wird. Es dürfen keinesfalls Düngemittel in das Wasser gelangen. So wird das Drüsige Springkraut innerhalb einiger Jahre verdrängt. Es benötigt viele Nährstoffe. Erst macht es natürlich alle anderen Pflanzen platt, indem es denen die Nährstoffe entzieht, aber dann hat es selbst auch keine mehr und nach und nach gehen die Pflanzen ein.
An anderen Standorten funktioniert das meist nicht.
Chemische Bekämpfung
Chemische Bekämpfungsmittel sind kaum zugelassen, vor allem nicht für den privaten Gebrauch in Hausgärten. Man muss mit Herbiziden auch sehr vorsichtig umgehen. Besonders in Gewässernähe ist es gefährlich, derartige Mittel anzuwenden. Nichts darf in das Wasser gelangen. Es ist auch nicht notwendig, gegen das Drüsige Springkraut Chemie zu verwenden. Ausreißen ist viel umweltschonender und wenn man es vor der Samenreifen macht, also am besten gleich nach der Blüte, dann ist diese Maßnahme auch ausreichend.
Fazit
Wenn man das drüsige Springkraut wirklich loswerden möchte, nicht bis zur Blüte warten. Sobald die Pflanze als solche zu erkennen ist, raus aus der Erde und verbrennen oder im Restmüll entsorgen. Alles andere ist verlorene Liebesmüh. Wichtig ist, das sich die Nachbarn an der Bekämpfung beteiligen. Alle müssen an einem Strang ziehen, sonst wird man die Pflanze nie los und sie verbreitet sich immer wieder. Bis zu fünf oder sogar sechs Jahre müssen diese Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden, dann sollte es ein Ende haben. Wer seinen Garten an einem Bach oder einem Flüsschen hat, muss damit rechnen, dass das Wasser immer wieder neue Samen anschwemmt. Hier muss man immer Ausschau nach dem Drüsigen Springkraut halten.