Wieder einmal eine Blume, die ein wenig aussieht wie „die Blume an sich“, und zauberhafte Farben hat sie auch noch anzubieten, wohl jeden vorstellbaren Farbton in der Skala von Weiß, Gelb, Rosa, Rot und Lila. Die Kapkörbchen sind also auf jeden Fall ein Gewinn für den Garten, hier erfahren Sie, wie Sie wirklich zu einer Kapmargerite und nicht zu einer Kapringelblume kommen, und alles zu Aussaat, Pflege und Überwintern der Kapkörbchen.
Aussaat echter Kapkörbchen ist nur selten möglich
Kapkörbchen müssen Sie als Jungpflanzen kaufen, denn es handelt sich bei den Kapkörbchen immer um Hybrid-Züchtungen, die nicht durch Samen vermehrt werden können (zumindest nicht, wenn das Kapkörbchen rauskommen soll, das auf der Verkaufsbeschreibung abgebildet ist). Die Samen würden gedeihen, aber es kämen völlig andere Pflanzen heraus, die Kultur-Hybriden können deshalb lange Zeit nur aus Stecklingen vermehrt werden.
Es sind zwar inzwischen einige Samen von den im Handel vertriebenen Kapkörbchen-Hybriden verfügbar, aber in der Regel erhalten Sie Kapringelblumen, wenn Sie Samen kaufen, dazu siehe weiter unten bei „Eine Blume mit vielen Namen und vielen Sorten“.
Wenn Sie Kapkörbchen-Samen erhalten konnten, ist die Aussaat einfach: In Töpfe aussähen, ein wenig mit Erde abdecken, feuchthalten und warten. Die Töpfe sollten in einer Umgebung mit 18 bis 20 Grad stehen, wenn die Keimlinge sich zeigen, dauert es noch ungefähr zwei Wochen, bis Sie die Pflanzen in Einzeltöpfe umsetzen sollten. Ins Gartenbeet dürfen sie dann Ende Mai, Kapkörbchen mögen es sehr warm.
Pflanzung und Standort der Kapkörbchen
Ob Jungpflanze oder selbst gezogener Keimling, Kapkörbchen kommen aus Afrika oder Arabien, sie mögen es warm und brauchen hierzulande alle Wärme und Sonne, die Ihr Garten zu bieten hat.
Das bedeutet nicht nur, dass Sie den Kapmargeriten einen sonnigen Platz geben sollten, sondern auch, dass dieser Platz gut geschützt liegen sollte, schon ein „kalter Wind um die Ohren“ könnte Ihr Kapkörbchen zur Verzweiflung bringen. Außerdem müssen Sie damit rechnen, dass mit jeder Schattenstunde am Tag, die die Kapmargerite erdulden muss, die Blüte ein wenig mehr nachlässt.
Die Kapmargeriten brauchen eine gut durchlässige Gartenerde, bevorzugt wird Erde mit Lehm und Sand.
Pflege und Düngung der Kapmargeriten
Dieser Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, „nasse Füße“ (Staunässe) mögen die Kapkörbchen aber überhaupt nicht. Deshalb sollten Sie am besten immer erst gießen, wenn die oberste Erdschicht trocknen ist. Bei Topfkultur sollte nie Wasser im Übertopf oder im Untersetzer bleiben, schütten Sie Übergelaufenes möglichst sofort weg, Kapkörbchen vertragen ein wenig Trockenheit deutlich besser als zu viel Nässe.
Nährstoffe braucht das Kapkörbchen als Dauerblüher natürlich, Sie sollten während der Wachstumsphase öfter düngen, möglichst alle ein bis etwa zwei Wochen, bis zur Einleitung der Ruhephase im August. Wenn die Kapkörbchen blühfaul werden, haben Sie es übertrieben, dann sollte vor allem weniger Stickstoff gegeben werden.
Blütenpflege und Rückschnitt hilft den Kapkörbchen
Ganz gemäß ihrer Temperaturvorlieben erreichen Kapmargeriten ihren Blühhöhepunkt, wenn bei uns die heißesten Sommertage des Jahres anstehen. Wenn Sie jetzt verblühte Blüten ständig entfernen, fördern Sie die Bildung neuer Blüten.
Wenn die Hauptblüte vorbei ist, können Sie die ganze Pflanze zurückschneiden, dann wird sie noch einmal treiben und viele Blüten nachschieben. Viele Kapkörbchen nehmen sich ohnehin nach der ersten Blüte eine „Blühpause“, die nächste Blütenphase wird so optimal vorbereitet, sie kann dann bis in den Herbst hinein dauern. Aber auch den seit einigen Jahren erhältlichen Züchtungen, bei denen versucht wurde, die Blühpause zu unterdrücken, tut ein Rückschnitt nach dem ersten besonders reichen Blütenflor gut.
Im Herbst, vor dem Einräumen, sollten Sie die gesamte Pflanze auf rund ein Drittel zurückschneiden, damit sie nicht so viel Blattmasse zu versorgen hat und im nächsten Frühling frisch startet.
Vermehrung der Kapmargeriten
Wie gesagt, die meisten bei uns erhältlichen Kapkörbchen sind Hybriden und können nur durch Stecklinge vermehrt werden. Diese können Sie im Frühjahr abnehmen, Sie schneiden einfach im März einen schönen kräftigen Trieb von Handbreite ab. Von dem entfernen Sie die unteren Blätter und stecken ihn bis zur Hälfte in Anzuchterde, die Stecklinge sollten warm stehen. Sowohl Weichholzstecklinge aus dem Frühjahr als auch später abgenommene halbverholzte Sommer-Stecklinge bewurzeln gewöhnlich leicht.
Wenn Sie eine der Kapmargeriten-Sorten gezogen haben, für die es Samen gibt, können Sie diese natürlich auch durch Aussamung vermehren.
Eine Blume mit vielen Namen und vielen Sorten, von denen die meisten gar keine Kapkörbchen sind
Kapkörbchen heißen botanisch Osteospermum, ein eigentlich nicht sehr schmeichelhafter Namen, osteon heißt nämlich Knochen und spermum Samen. Die hübsche Pflanze heißt also „die Knochensamige“, und nur der, der für diesen Namen verantwortlich ist, wird Ihnen wahrscheinlich sagen können, warum das so ist. Sie sind aber ohnehin eher bekannt unter dem deutschen Namen, und ihren vielen Spitznamen: Die Kapkörbchen werden auch Kapringelblumen genannt, oder Bornholmmargerite bzw. Kapmargeriten oder Paternosterstrauch. Auf jeden Fall gehören die Kapkörbchen zur Familie der Korbblütler, ansonsten werden diese Sortenbezeichnungen im Handel aber auf eine Art und Weise benutzt, die reichlich für Verwirrung sorgt (wie es häufig ist, zum Nachteil des Kunden).
Denn die Blumen, die zur Gattung Kapkörbchen gehören, sind allesamt ausdauernd und mehrjährig. Von den rund 70 Osteospermum-Arten kommen jedoch etwa die Hälfte aus Südafrika und von der Arabischen Halbinsel, und die weiteren Arten aus dem tropischen Afrika, sie werden also deshalb bei uns als einjährig verkauft, weil sie unseren Winter nicht ohne weiteres überleben (wie es doch geht, siehe bei Überwinterung).
Zu den Osteospermums gehörten jedoch früher einige Blütenpflanzen, die heute zur Gattung Dimorphotheca gezählt werden, und diese Kapringelblumen, wie z. B. die Buschige Kapringelblume (Dimorphotheca sinuata), leben nur einjährig. Diese Kapringelblumen oder Hybriden mehrerer Arten von Kapringelblumen (sogenannte Aurantiaca-Hybriden, die aber immer noch einjährig sind) werden auch heute noch gerne unter der inzwischen falschen Bezeichnung Osteospermum verkauft, Sie können den Schummel aber sehr oft an den Sortennamen erkennen. Hier die häufigsten Namen bzw. Stichwörter, unter denen Ihnen Kapkörbchen angeboten werden könnten, die aber in Wirklichkeit ganz andere Pflanzen und sehr kurzlebig sind: African Daisy, Cape Marigold, Glistening White, Gaiety, Giant Mixed, Namaqualand Daisy, Pastel Silks, Potpourri, Rain Daisy, Salmon Queen, Sommermode, Spring Flash Orange, Star of the Veldt, Tetra Goliath.
Für den sparsamen Gärtner ist es jedoch ein gewaltiger Unterschied, ob er eine Pflanze überwintern kann (wie die Kapkörbchen, siehe gleich unten), oder ob er sich jedes Jahr eine vollkommen neue Blumenrabatte kaufen muss (wie bei den Kapringelblumen). Die Kapkörbchen werden als Hybriden hauptsächlich aus Osteospermum jucundum, Osteospermum ecklonis (Bornholmmargerite) und Osteospermum grandiflorum gezogen. Zu den Sorten, bei denen es sich auf jeden Fall um Kapkörbchen handelt, zählen z. B. folgende Namen:
- Acapulco
- African Queen
- Apricot
- Asti Series – für diese Sorte sind Samen verfügbar
- Biera
- Big Pink
- Bodegas Pink
- Buttermilk
- Chris Brickell
- Duet
- Giles Gilbey
- Hopleys – Gewinner einer Auszeichnung der englischen königlichen Gartenbaugesellschaft
- Ice White
- Ink Spot – eine Sorte der kleinen Bornholmmargeriten
- Langtrees – Gewinner einer Auszeichnung der englischen königlichen Gartenbaugesellschaft
- Lilac Spoon
- Marbella
- Merriments Joy
- Nairobi Purple
- Passion Mix – für diese Sorte sind Samen verfügbar
- Pink
- Pink Beauty
- Pink Whirls
- Silver Sparkler
- Soprano
- Starshine
- Springstar Gemma
- Sunkist
- White Pim – Gewinner einer Auszeichnung der englischen königlichen Gartenbaugesellschaft
- White Spoon
- White Whirls
- Whirlygig
Für den Handel ist es nicht das beste Geschäft, wenn Sie diese echten Osteospermum kaufen, die überwintern werden können, mit denen ist natürlich viel weniger Geschäft zu machen. Und so kann man sogar bei als seriös bekannten Samenhandlungen beobachten, wie Arten der Gattung Dimorhotheca nicht sehr korrekt als Osteospermum verkauft werden. Wenn Sie Kapkörbchen kaufen, sollten Sie sich deshalb vergewissern, dass Sie wirklich Pflanzen oder Samen der Gattung Osteospermum erhalten, bevor Sie kaufen oder bestellen. Denn diese können Sie sehr gut überwintern:
Kapkörbchen überwintern
Die mehrjährigen Kapmargeriten der Gattung Osteospermum können wie mediterrane Kübelpflanzen oder Geranien im Kalthaus überwintert werden. Da die Kapkörbchen immergrün sind, und zwar im Herbst und Winter eine Ruheperiode einlegen, aber weiter wachsen, müssen sie hell überwintert werden. Dabei sollten sie kühl bis kalt (zwischen 5 und 15 Grad), aber frostfrei stehen, während der Ruhephase werden sie nur sehr wenig gegossen, gerade so, dass sie nicht völlig austrocknen. Dünger gibt es keinen, der Raum für die Überwinterung sollte bei jedem frostfreiem Wetter kurz gelüftet werden.
Wenn Sie in einer der klimatisch begünstigten Ecken Deutschlands zu Hause sind, könnten Sie ein Osteospermum sogar versuchen, im Garten zu überwintern, die Halbsträucher halten kurzzeitig Temperaturen bis zu minus 5 Grad aus. So können z. B. die Osteospermum ecklonis im milden Klima der Insel Bornhorm im Freien überwintert werden, so sind sie zu dem Namen Bornholmmargeriten gekommen.
Zum Beginn der neuen Saison schneiden Sie die Kapkörbchen dann Anfang Februar handhoch zurück, langsam werden sie so sonnig und warm wie möglich gestellt, so können sie schon beginnen, die Blüte vorzubereiten. Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen sie dann wieder in den Garten. Sie sollten die nicht mehr an Sonne gewöhnten Kapkörbchen entweder an einem trüben Tag nach draußen bringen oder sie die ersten Tage in den Schatten stellen, die Pflanzen müssen sich erst langsam wieder an die Sonne gewöhnen.
Kapkörbchen auf dem Balkon
Die Bornholmmargerite ist eine beliebte Balkonpflanze, weil der immergrüne Zwergstrauch aus der Gattung Osteospermum nur so etwa 25 bis höchstens 50 cm hoch wird. Sie gedeiht gut auf jedem einigermaßen hellen und warmen Balkon, am besten auf der Südseite, der Sonnenseite des Balkons.
Hier darf es im Sommer in der Mittagszeit sogar sehr heiß werden, und wenn Ihr Balkon zwar in Richtung Süden, aber häufig im Schatten liegt, macht das gar nichts: Die restliche auffallende Lichtmenge zusammen mit der Wärme, die durch die Sonne eingebracht wird, reicht den Kapkörbchen gewöhnlich aus.
Fazit