Entscheidend für den Erfolg bei der Pflege und späteren Ernte ist der richtige Standort. Die Stangenbohne mag es gern sonnig und warm. Starken Wind verträgt sie hingegen nicht. Eine geschützte, helle Ecke im Garten ist daher ideal. Beispielsweise in einer Hausecke, umgeben von einer Hecke oder anderen schützenden Pflanzen. Nur überschattet werden sollte sie nicht.
Kletterhilfe
Da die Stangenbohne über zwei Meter hoch werden kann, benötigt sie eine geeignete Kletterhilfe. Zu diesem Zweck ist ein Spalier optimal, dass die Ranken etwas breiter auffächert. Dadurch wird auch die spätere Ernte erleichtert.
Traditionell wird die Stangenbohne an sogenannten Stangenzelten aufgezogen. Hierfür werden einige Stäbe im Kreis in den Boden gesteckt und dann an den oberen Spitzen miteinander verbunden. Diese Art des Anbaus benötigt aber zum einen recht großen Durchmesser, zum anderen fällt es durch die höhere Anzahl an Stangenbohnenpflanzen später nicht leicht, alle Bohnen abzunehmen.
Einfache Stäbe, die einzeln eingesetzt werden oder ein großmaschiges Drahtgitter mit einem stabilen Gestellt eignen sich aber ebenfalls. Genauso kann ein Gitter an der Hauswand angebracht werden. Die Hauptsache ist, dass die Kletterhilfe möglichst hoch ist. Zwei Meter Höhe sind noch gut zu erreichen und sorgen für Ordnung bei den Ranken.
Die Aussaat
Die Liebe zur Wärme beginnt schon bei den Samen. Daher sollten Stangenbohnen erst dann ausgesät werden, wenn der Boden eine Temperatur von 10°C erreicht hat. Bodenfrost sollte nach der Aussaat keinesfalls mehr auftreten.
Daher sollten die Eisheiligen abgewartet werden. Vor einem Ernteverlust oder gar einem zu späten Aussäen muss keiner Angst haben. Die Stangenbohnen können auch noch bis Ende Juni oder sogar bis Juli ausgebracht werden. Da sie gerade einmal zwei bis drei Monate Wachstum benötigen, muss sich hier kein Hobbygärtner Sorgen machen.
Wer aber dennoch zeitig ernten möchte und den Stangenbohnen einen kleinen Vorsprung verschaffen will, kann sie auch im Haus vorziehen.
Ob sie gleich frei in den Garten wandern oder erst als Jungpflanzen an die frische Luft kommen – eine Handbreit sollte als Abstand zwischen ihnen eingehalten werden. Dazu sollten sie zwei bis maximal drei Finger tief in die Erde eingebracht werden. Die so entstehenden Löcher können mit Sand oder Substrat verschlossen werden.
Keimen die Samen, sollte rund um die jungen Triebe noch etwas Substrat angehäuft werden, das gibt zusätzliche Stabilität und noch etwas mehr Schutz.
Das Vorziehen im Haus
Stangenbohnen sind pflegeleicht und erweisen sich auch bei der Anzucht und Vorzucht als einfach. Die Samen müssen lediglich in Anzuchterde gesteckt und leicht mit Substrat oder Sand bedeckt werden. Allerdings kann auch direkt das endgültige Substrat aus dem Garten verwendet werden. Die Vorzucht kann bei normaler Raumtemperatur erfolgen. Der Standort sollte sonnig gewählt werden. Eine Fensterbank oder ein Wintergarten sind optimal.
Von da ab gilt es lediglich, die Samen leicht feucht zu halten. Erste Keimungserfolge gibt es meist schon nach wenigen Tagen, nach zwei Wochen sind spätestens die ersten zarten Triebe zu sehen.
Ist das Wetter stabil, kein Frost mehr zu erwarten und hat der Boden die notwendig Temperatur von mindestens 10°C erreicht, dürfen die jungen Pflanzen nach draußen. Hier sollte aber Vorsicht walten. Ein zu schneller und zu großer Temperaturunterschied kann ihnen Schaden zufügen. Es ist daher besser, wenn es im Garten schon etwas wärmer ist.
Das richtige Substrat
So schnell Stangenbohne nach oben wachsen, so schnell wachsen ihre Wurzeln nach unten. Daher benötigen sie eine tiefgründige Pflanzstelle.
Beim Substrat erweisen sie sich wiederum als pflegeleicht, humusreicher Boden ist ideal. Es muss allerdings keine teure Erde sein, gewöhnlicher Gartenboden, der mit Kompost angereichert wird, reicht vollkommen aus.
Pflege
Neben einer einfachen Anzucht und pflegeleichten Substratwahl erweist sich auch die Pflege der Stangenbohne als unproblematisch. Gießen, Düngen und bei Bedarf etwas verschneiden – mehr braucht es nicht, um die Stangenbohne gesund zu erhalten und für einen hohen Ertrag zu sorgen.
Gießen
Regenwasser oder das frische Nass aus der Leitung – beides wird von der Stangenbohne vertragen. Allzu stark kalkhaltig sollte das Wasser nicht sein, wirklich empfindlich reagiert die kletternde Pflanze darauf allerdings nicht.
Solange die Stangenbohne noch nicht gekeimt hat, sollte wenig gegossen werden. Das Substrat darf nicht vollständig austrocknen, ebenso wenig darf sich aber Staunässe bilden.
Hat die Stangenbohne gekeimt, darf die Wassergabe häufiger und reichlicher erfolgen. Denn sobald sich die ersten Blätter zeigen, steigt der Wasserbedarf rapide an. Ebenso wie die Wuchsgeschwindigkeit. Und natürlich muss auch öfter gegossen werden, wenn der Regen ausbleibt oder die Temperaturen im Sommer stark ansteigen.
Düngen
Ebenso wie bei der Vorbereitung des Substrates, kann auch beim Düngen Kompost zum Einsatz kommen. Es reicht aus, wenn dieser leicht rundum die Stangenbohne unter die Erde gehoben und anschließend gewässert wird.
Als zusätzliche Nährstoffversorgung empfehlen sich stickstoffarme, organische Düngemittel. Knochenmehl, Holzasche oder Flüssigdünger, die für Grünpflanzen ausgelegt sind, sind optimal.
Hier gilt es zu beachten, dass Dünger aus dem Handel unbedenklich für Pflanzen ist, die dem Verzehr bestimmt sind.
Der Dünger kann ruhig aller zwei Wochen zugeführt werden. Wurde die Erde vor der Aussaat vorgedüngt, können die Abstände zwischen den Nährstoffgaben auch etwas größer sein.
Verschneiden
Im Normalfall ist es nicht notwendig, die Stangenbohne vor dem Winter zu verschneiden. Es kann allerdings vorkommen, dass sich einzelne Triebe stark verknoten oder so ungünstig liegen, dass eine Ernte ohnehin nicht möglich wäre.
Können die Pflanzenteile nicht von Hand umgelegt oder entknotet werden, sollten sie verschnitten werden. Das spart beim Wachstum Kraft für die Pflanze, die an anderer Stelle eingesetzt werden kann.
Und natürlich müssen auch Teile entfernt werden, die sich gelblich, schwarz oder braun verfärben oder andere Anzeichen von einem Befall mit Krankheiten und Schädlingen zeigen.
Ernten
Stangenbohnen sind ertragreiche Pflanzen, die oftmals nicht nur eine Ernte ermöglichen. Je nach Zeitpunkt der Aussaat und der Wetterlage kann die erste Ernte bereits Ende Juli stattfinden. Natürlich nur, wenn die Bohnen groß genug sind.
Im Herbst kann es dann noch eine zweite Ernte geben. Im Normalfall reicht es aus, die Bohnenhülsen abzuzupfen oder sie leicht am Ursprung abzuknicken. Das geschieht am besten mit zwei Händen, um die Pflanze nicht zu schädigen oder versehentlich ganze Triebe abzureißen. Ein scharfes Messer kann ebenfalls zum Einsatz kommen.
Überwinterung
Sinkt das Thermometer, sollte zunächst weniger gegossen werden. Und auch das Düngen muss ausgeschlichen werden.
Ende Oktober wird die Pflanze dann radikal eine Handbreit über dem Erdboden abgeschnitten. Zum Schutz vor Frost sollte eine Mischung aus Kompost und Erde angehäuft und die Pflanze zusätzlich mit Stroh und Reisig bedeckt werden.
Eine lichtundurchlässige Abdeckung empfiehlt sich hingegen nicht. Ebenso sollte Wasser durchdringen können.
Spätestens ab November sollte am Boden keine Arbeit mehr vorgenommen werden, damit die Stangenbohne in die Winterruhe übergeht.
Die Pflege rund um den Standort
Stangenbohnen an sich sind anspruchslos und pflegeleicht, sollen sie aber immer wieder reiche Erträge bringen, muss die Umgebung etwas gepflegt werden.
- Unkraut rund um den Standort gründlich entfernen
- Das Beet einmal jährlich, im Frühjahr oder Herbst, umgraben
- Das gesamte Beet beim Umgraben mit Kompost oder Dünger versehen
- Rote Bohnen und Tagetes in der Pflanznähe schützen vor Krankheiten und Schädlingen
Je weniger Unkräuter sich in der Nähe der Stangenbohnen befinden, desto mehr Nährstoffe bleiben für die ertragreichen Pflanzen übrig.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Zu den typischen Krankheiten und Schädlingen der Stangenbohne gehören die Bohnenfliege, Blattläuse und Pilze.
Pilzerkrankungen lassen sich vermeiden, wenn die jungen Pflanzen – und vor allem vor der Keimung – nur sparsam gegossen wird. Zudem sollten die Wassergaben der Temperatur angemessen sein. Je kälter es ist, desto weniger Wasser verbrauchen die Stangenbohnen. Sind bereits Pflanzenteile von Pilzen befallen, kann Brennnessel-Jauche helfen.
Hierfür wird zerkleinerte Brennnessel in einen Eimer mit Wasser gegeben und dort für mindestens eine Woche belassen. Diese Lösung wird dann zum Gießen und Abwaschen der Blätter verwendet. Stark befallene Stellen gilt es natürlich zu entfernen.
Gegen Blattläuse helfen natürliche Feinde, wie Marienkäfer, am besten. Fehlen diese im Garten, können sie im Handel erworben werden. Hier hilft es auch, Gesteinsmehl auf die Blätter zu stäuben. Die Blattläuse vertrocknen dadurch und fallen von den Stangenbohnen ab.
Gegen die Bohnenfliege hilft es, die Stangenbohnen drinnen vorzuziehen. Je älter die Pflanzen sind, wenn sie in das Beet eingebracht werden, desto weniger können ihnen die Maden der Schädlinge anhaben. Sinnvoll ist es außerdem, ein schützendes Präparat, wie beispielsweise ein Bio-Gemüse-Streumittel mit den Pflanzen auszubringen. Dieses hält die Bohnenfliege fern. Und auch der Geruch bestimmter Pflanzen wirkt abwehrend. Dazu gehören:
- Tagetes
- Dill
- Kamille
- Tomaten
- Zwiebeln
- Lauch
Werden diese in die Nähe der Stangenbohnen gesetzt, kann der Geruch abschreckend wirken und so die Bohnenfliegen vertreiben. Das ist wichtig, da diese große Schäden an den ansonsten ertragreichen Bohnen anrichten können. Erste Anzeichen für einen Befall sind Fraßspuren, ein stark vermindertes Wachstum und verformte Bohnenhülsen.
Die Kultur im Kübel
Die Kultur der Stangenbohne erfolgt zwar meistens im Gartenbeet, auch im Kübel ist sie aber möglich. Dazu muss allerdings ein tiefes und großes Gefäß gewählt werden, indem die Wurzeln ausreichend Platz finden.
Als Substrat eignet sich humusreiche Kübelerde, die mit Kompost oder Bio-Dünger angereichert wird. Der Standort sollte natürlich ebenfalls sonnig, warm und geschützt sein.
Dazu benötigt die Stangenbohne ein Spalier oder ein Gitter, an dem sich die Ranken ausbreiten können. Der Vorteil hierbei: Die Stangenbohne kann auf Balkon und Terrasse so als Sichtschutz dienen und unerwünschte Blicke fernhalten.
Einzig bei der Überwinterung gibt es hier einen Unterschied, denn die Stangenbohne hat im Kübel nicht ausreichend Schutz vor Frost. Daher sollte das Gefäß entweder mit Gartenvlies umwickelt oder aber nach drinnen verbracht werden. Ein frostfreier Raum, der gelegentlich gelüftet wird ist ideal. Verschnitten werden muss die Stangenbohne dennoch.
Fazit
Die Stangenbohne ist eine pflegeleichte und anspruchslose Pflanze, die einen hohen Ertrag einbringt und sich ideal für Neulinge beim Gärtnern eignet. Mit dem richtigen Standort und wenigen Pflegemaßnahmen kann sie viele Jahre für frisches Gemüse sorgen und dabei frei im Garten oder m Kübel stehen.