Die Hawaii-Palme, mit dem wissenschaftlichen Namen ‚Brighamia insignis‘ gehört zu den Glockenblumengewächsen. Der deutsche Name ‚Vulkanpalme‘ bezieht sich auf deren Ursprungsland Hawaii und ihre an Palmen erinnernde Wuchsform. Allerdings ist diese Pflanze keine Palme, sondern eine Stammsukkulente. Die nicht sukkulenten Blätter sind etwa 12-30 cm lang und 6-12 cm breit. Wenn diese abfallen, hinterlassen sie Narben am Stamm der Pflanze. Die Blütenstände der Hawaii-Palme sind etwa 10 cm lang mit jeweils 4-7 sternförmigen Blüten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen legt diese Pflanze im Sommer eine Ruhepause ein und wächst dafür im Herbst und Winter. Charakteristisch für diese Pflanze sind der dicke, fleischige Stamm und ihre rosetten- oder kranzförmig angeordneten frischgrünen Blätter. Die Wildbestände dieser Pflanze sind sehr stark gefährdet, weshalb die Brighamia auch auf der Roten Liste des UN-Umweltprogramms IUCN zu finden ist und das bereits seit 1963.
Standort und Boden
Die Hawaii-Palme benötigt im Herbst und Winter einen hellen und sonnigen Standort. Während der Heizperiode sind hell Standorte mit Temperaturen von mindestens 16-18 Grad optimal. Generell ist es so, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit zu einem erhöhten Wachstum von Blättern führt und viel Licht das Dickenwachstum des Stammes dieser Pflanze fördert.
Von Ende Mai bis September kann die Hawaii-Palme je nach Witterung auch im Garten oder auf dem Balkon in lichtem Schatten stehen. Vor starker Sonneneinstrahlung im Sommer, vor allem vor der Mittagssonne, sollte diese Pflanze geschützt werden. Fallen die Temperaturen nachts unter 10 Grad, ist es Zeit, sie ins Haus zu holen. Der Boden sollte gut durchlässig und trocken sein. Eine Drainageschicht im Pflanzgefäß schützt vor Staunässe und demzufolge auch vor Fäulnis.
Gießen und Düngen
Was den Wasserbedarf betrifft, ist diese Pflanze sehr genügsam und kommt auch mit Trockenperioden sehr gut zurecht. Das liegt vor allem daran, dass der Stamm der Pflanze als Wasserspeicher fungiert und sie so bis zu 6 Wochen ohne zusätzliches Wasser auskommen kann. Je weniger Blätter an der Pflanze sitzen desto weniger Wasser benötigt sie in der Regel.
Während der Wachstumsphase, ab Herbst, kann etwa einmal wöchentlich gegossen werden. Vor jedem Gießen sollte der Boden immer gut abtrocknen. Überschüssiges Wasser im Untersetzer sollte immer entfernt werden. Im Sommer, vor allem im Juni/Juli sollte die Vulkanpalme trocken gehalten werden.
Gedüngt wird während der Wachstums- und Blühphase regelmäßig, und zwar einmal im Monat mit einem Spezialdünger für Kakteen und Sukkulenten in halber Konzentration. Während der Ruhephase im Sommer wird gar nicht gedüngt.
Pflanzen/ Umtopfen
- Unter optimalen Bedingungen kann die Hawaii-Palme Wuchshöhe von bis zu 1 m erreichen.
- Dazu benötigt sie u.a. ausreichend Platz.
- Dementsprechend sollte man sie regelmäßig in ein größeres Pflanzgefäß umtopfen.
- Das sollte man mindestens alle 2-3 Jahre im Frühjahr tun.
- Als Substrat eignet sich handelsübliche Kakteenerde.
- Als unterste Schicht ist eine Drainageschicht.
- Diese kann beispielsweise aus Kies oder Blähton bestehen.
- Darauf kommt das Substrat, in welches die Pflanze gesetzt wird.
- Dann den Topf mit Substrat auffüllen und gut andrücken.
- Nun das Ganze gut gießen und an einen hellen Platz stellen.
- Dabei die Pflanze unbedingt vor direkter Sonne schützen.
Vermehrung durch Aussaat
Die kleinen, 1 mm kleinen Samen der Hawaii-Palme reifen in einer Kapsel an der Pflanze. Voraussetzung für deren Bildung ist jedoch die Bestäubung, diese ist bei dieser Pflanze jedoch nur per Hand möglich. Im Handel sind kaum Samen der Hawaii-Palme zu bekommen. Wer trotz allem welche erstehen konnte, kann sich an der Aussaat versuchen.
Diese ist zwar möglich aber relativ schwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt. Die Samen werden auf einem entsprechenden Substrat verteilt und leicht angedrückt. Das Substrat kann beispielsweise aus einem Gemisch aus Anzuchterde und Kakteenerde bestehen. Es sollte gut angefeuchtet werden.
Es ist ratsam, das Substrat nur zu besprühen und nicht zu gießen, um die kleinen Samen nicht fortzuschwemmen. Dann stellt man das Ganze hell und kühl, beispielsweise in einen unbeheizten Wintergarten oder ein ebenfalls unbeheiztes Gewächshaus. Nun ist Geduld gefragt und mit etwas Glück keimen einige Samen. Da die Vermehrung durch Samen relativ schwierig ist, ist es ratsamer vorgezogene Jungpflanzen im Gartenfachhandel zu kaufen.
Vermehrung durch Handbestäubung
Experimentierfreudige können sich auch an der Bestäubung der Pflanze per Hand versuchen und so mit etwas Glück neue Samen für die Aussaat gewinnen. Allerdings wird hierfür mindestens eine weitere Pflanze benötigt. Ist dieses Problem gelöst, benötigt man beispielsweise einen weichen Pinsel oder ein Wattestäbchen, wobei ein Pinsel ideal wäre.
Nun geht man mit dem Pinsel vorsichtig über die Pollen einer geöffneten Blüte der einen Pflanze und streicht dann damit über die Narbe des Fruchtblattes der anderen Pflanze. Die Narbe ist der obere Teil des Stempels. Mit viel Geduld und Glück bildet die bestäubte Pflanze nach einigen Wochen Samenstände aus. Diese winzig kleinen Samen wachsen in einer Samenkapsel und können dann für die eigene Anzucht verwendet werden.
Überwintern
Eine Überwinterung im eigentlichen Sinne gibt es bei der Hawaii-Palme nicht. Diese Pflanze ist eine Zimmerpflanze und demzufolge auch nicht winterhart. Aufgrund dessen sollte man sie, falls sie den Sommer über im Freien verbracht hat, spätestens dann rein holen, wenn die Temperaturen unter 10 Grad fallen. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen, die im Winter eine Ruhephase einlegen, wächst und blüht die Hawaii-Palme gerade während dieser Zeit.
Das Gießverhalten im Winter richtet sich nach der vorherrschenden Temperatur. Je wärmer es ist, desto durchdringender sollte gegossen werden. So sollte beispielsweise bei über 20 Grad mehr gegossen werden, als bei kühleren Temperaturen. Unter 15 Grad sollten die Temperaturen im Winter jedoch nicht fallen, zumindest nicht für längere Zeit. Die ideale Raumtemperatur im Winter liegt bei der Hawaii-Palme zwischen 16 und 19 Grad.
Während der kalten Jahreszeit sollte die Pflanze nicht nur warm, sondern auch besonders hell stehen. Der hellste Platz in der Wohnung wäre gut, denn jetzt benötigt sie eine zusätzliche Portion Licht. Unter optimalen Bedingungen zeigen sich ab Herbstende kleine hellgelbe Blüten. Im Winter entwickeln sich aber nicht nur die zierlichen Blüten, sondern auch die frischgrünen Blätter. Diese bilden sich am oberen Ende des Stammes in Form einer Rosette.
Krankheiten und Schädlinge
Die Hawaii-Palme ist eine sehr dekorative Zimmerpflanze, die allerdings sehr anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten ist. Zu den Schädlingen gehören die Spinnmilbe und Thripse. Bei den Krankheiten wäre die Wurzel- oder Stammfäule zu erwähnen, die sehr häufig auftreten können. Zudem kann es noch zu weiteren Pflanzenschäden kommen, die verschiedene Ursachen haben können.
Wurzel- oder Stammfäule
Zu Wurzel- oder Stammfäule kommt es in der Regel dann, wenn das Substrat dauerhaft zu nass ist bzw. durch Staunässe. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, nur durchlässige Substrate zu verwenden und das Pflanzgefäß mit einer entsprechenden Drainage zu versehen. Sind die Wurzeln weich und matschig, kann beispielsweise Wurzelfäulnis vorliegen.
Die Pflanze kann über ihre Wurzeln kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen und verendet schließlich. Fäulnis zeigt sich meist daran, dass die Pflanze ihre Blätter verliert, was allerdings auch andere Ursachen haben kann.
Liegt letztendlich Fäulnis vor, sollte man die betreffende Pflanze schnellstens aus dem Topf nehmen, die Erde von der Wurzel sowie die fauligen Wurzelteile entfernen und den Topf reinigen oder einen neuen verwenden. Dann wird eine Schicht aus Drainage in den Topf gegeben und die Pflanze in frisches Substrat gepflanzt. Nun sollte der Jahreszeit entsprechend gegossen werden, um wiederholte Fäulnis zu vermeiden.
Besonders gefährlich für die Hawaii-Palme ist Staunässe in Verbindung mit kühleren Temperaturen. Das kann zum Faulen des Stammes führen. Dann ist die Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten, sie stirbt schließlich ab.
Gelbe Blätter – Ursachen
Wenn die Blätter der Hawaii-Palme gelb werden, liegt das nicht unbedingt an einer Erkrankung, sondern das kann mehrere Ursachen haben. Das kann zum einen daran liegen, dass sie im Sommer zu hell bzw. sonnig steht. In der Regel ist es aber normal, dass die Pflanze im Sommer ihre Blätter teilweise oder ganz verliert.
Um den Blattabwurf so gering wie möglich zu halten, ist es ratsam, die Pflanze im Sommer vor Sonne geschützt und lieber etwas dunkler zu stellen. Auch ältere Blätter können sich gelb färben. Eine weitere mögliche Ursache für eine Gelbfärbung der Blätter kann ein Standortwechsel sein.
Die gelben Blätter können leicht von der Pflanze entfernt werden. Das ist nicht nur unproblematisch, sondern regt die Pflanze dazu an, wieder neue Blätter zu bilden. Zudem tritt beim Entfernen der Blätter ein weißer Milchsaft aus dem Stamm aus. Dieser verschließt auf natürliche Weise die durch das Abbrechen entstandenen Wunden. Allerdings können gelbe Blätter auch auf einen Schädlingsbefall hindeuten.
Schädlinge
Spinnmilbe
Die Spinnmilbe zählt zu den am häufigsten vorkommenden Schädlingen bei der Hawaii-Palme. Bei einem entsprechenden Befall verliert die Pflanze Blätter, teilweise sogar alle, was eine natürliche Reaktion der Pflanze ist, um sich vor diesem Schädling zu schützen. Das Absterben der Pflanze ist aber nicht zu befürchten.
Ein Befall mit diesem Schädling tritt vor allem im Winter an zu warmen Standorten oder trockener Heizungsluft auf. Im Sommer kommt ein Befall eher weniger vor, besonders dann nicht, wenn die Pflanze während ihrer Ruhephase im Freien an einem halbschattigen Platz steht.
Neben Blattabwurf ist ein Befall teilweise an feinen Gespinsten unter Blättern zu erkennen. Oft ist es schon ausreichend, vor allem die Blattunterseiten mit handwarmem Leitungswasser abzuspülen. Ansonsten kann man beispielsweise auf Niem- und Kaliseifen basierende Mittel zurückgreifen und diese entsprechend den Herstellerangaben verabreichen.
Thripse
Häufig ist auch ein Befall mit Thripse, auch Fransenflügler oder Blasenfüße genannt, zu beobachten. Ein entsprechender Befall ist meist an weißen, silbrig glänzenden Stellen an den Blättern zu erkennen, die durch das Saugverhalten der Insekten entstehen, die sich an den Blattunterseiten befinden. Warme, trockene Luft fördert einen Befall.
Bei einem anfänglichen Befall können niemhaltige Spritzmittel zur Bekämpfung eingesetzt werden. Hilfreich ist auch das Aufhängen von sogenannten Blautafeln, denn die Thripse besitzen die Fähigkeit, zu fliegen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, ist es besonders wichtig, befallene Pflanzen schnellstens von gesunden zu isolieren.
Fazit
Die zu den Sukkulenten zählende Hawaii-Palme ist mit ihren frischgrünen Blättern und den langen, zierlichen Blüten, die von Herbstende bis in den Winter hinein erscheinen, ein Hingucker in jedem Wohnzimmer oder Wintergarten. Unter optimalen Bedingungen kann sie Wuchshöhen von bis zu 1 m erreichen. Ungünstige Standortbedingungen dagegen können gegebenenfalls zu einem Schädlingsbefall oder Fäulnis führen. Trotz allem ist diese Pflanze eine recht pflegeleichte Zimmerpflanze.