Feuerbohnen, die u.a. auch als Prunkbohnen, Türkische Bohnen, Schminkbohnen oder Blumenbohnen bekannt sind, gehören zu den Hülsenfrüchtlern und zugleich zu den Schmetterlingsblühern. Es sind rankende und krautige, ein-, zwei- oder mehrjährige Pflanzen, wobei in unseren Regionen in der Regel die einjährigen Arten angebaut werden und die mehrjährigen eher in wärmeren Gebieten.
Aussaat
Als Vorkultur
Zur Aussaat kann man Bohnen aus eigener Ernte oder aus dem Gartenfachhandel verwenden. Die Samen der Feuerbohne, sprich die Bohnen, bleiben etwa 3-4 Jahre keimfähig. Die Feuerbohne kann sowohl im Haus vorgezogen als auch direkt ausgesät werden.
Vorziehen kann man sie ab Ende April. Vor der Aussaat ist es ratsam, die Bohnen für etwa 1-2 Tage in warmem Wasser vorzuquellen, das erleichtert den Bohnen die Keimung. Danach legt man sie in ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde, und zwar so, dass sie mit dem Nabel nach oben zeigen, denn aus diesem Nabel entwickelt sich der Keim.
Dann werden sie etwa 2-3 cm dick mit Erde bedeckt, angegossen und an einen warmen Platz mit Temperaturen um die 20 Grad gestellt. Man sollte unbedingt darauf achten, nicht zu viel zu gießen, denn das mag die Feuerbohne gar nicht. Die Keimzeit beträgt etwa 4-12 Tage je nach Umgebungstemperatur. Ins Freie gepflanzt werden können sie dann nach den letzten Nachtfrösten ab Mitte Mai.
Als Direktaussaat
Die Bodentemperatur für eine direkte Aussaat im Freien sollte mindestens 10 Grad betragen. Auch hier kann das vorherige Einweichen in warmem Wasser die Keimung beschleunigen.
Zunächst sollte man die Rankhilfen aufstellen. Das können herkömmliche Holz- oder Metallstangen aber auch eine Pergola oder ein Zaun sein. Um diese Rankhilfen herum werden dann einzelne kleine Horste (Löcher/Vertiefungen) von 3cm Tiefe und etwa 8 cm Breite angelegt, in die man jeweils 4-6 Bohnen legt.
Diese werden dann 2-3 cm mit Erde bedeckt und angegossen. Sind die jungen Pflänzchen etwa 5 cm hoch, ist es ratsam, sie anzuhäufeln. Das hat den Vorteil, dass die Pflänzchen dann wesentlich mehr Seitenwurzeln bilden, wodurch sie mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen können und somit größere Früchte, sprich Bohnen hervorbringen. Zudem gibt es ihnen mehr Halt.
Pflanzen
Die Stängel der Feuerbohne können je nach Art eine Länge zwischen 2 bis maximal 7 m erreichen und sind immer links windend. Die Blütenstände sind etwa 25 bis 35 cm lang. Die durchaus dekorativen scharlachroten, rot-weißen, leicht gelblichen oder auch lachsfarbenen Blüten erscheinen von Juni bis September. Die Früchte sind bis zu 25 cm lange Hülsenfrüchte, in denen sich die nierenförmigen weißen, roten, braunen oder schwarzen und violett gefleckten Samen bzw. Bohnen befinden.
Bei der Pflanzung der Feuerbohne ab Mitte Mai spielt der richtige Standort eine entscheidende Rolle. Bohnen sollte man nicht dorthin pflanzen, wo bereits im Jahr zuvor Bohnen angebaut wurden. Bis zu einer erneuten Pflanzung an demselben Standort sollten mindestens fünf Jahre vergehen.
Hat man die Pflanzen selbst vorgezogen, ist es ratsam, für die Pflanzung nur die kräftigsten Pflanzen auszuwählen. Auch hier stellt man zunächst die jeweiligen Rankhilfen auf. Dann pflanzt man etwa 3-5 Pflanzen um eine Rankhilfe herum und gießt das Ganze abschließend gut an.
Ebenso wie bei anderen Gemüsesorten, gibt es auch bei den Bohnen Gemüsearten in dessen Nachbarschaft sie besonders gut gedeihen und jene, dessen Nachbarschaft vermieden werden sollten. Zu den guten Nachbarn für die Feuerbohne gehören Gurken, verschiedene Kohlarten, Pflück- und Kopfsalat, Kartoffeln, Sellerie, Tomaten und Bohnenkraut. Eine schlechte Nachbarschaft stellen Erbsen, Zwiebeln, Fenchel, Lauch und Knoblauch dar. Man kann Feuerbohnen auch auf den Balkon in Kübel oder Töpfe pflanzen, allerdings immer mit entsprechenden Rankhilfen.
Standort und Boden
- Die Feuerbohne bevorzugt windgeschützte und sonnige Standorte.
- Sie kommt aber auch mit halbschattigen Standorten sehr gut zurecht.
- Feuerbohne wurzelt relativ tief.
- Demzufolge sollte der Boden möglichst locker und durchlässig und zudem feucht sein.
Gießen und Düngen
Die Feuerbohne sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem an sonnigen Standorten und an besonders warmen Tagen sowie während der Wachstumsphase. Werden die Pflanzen während der Blüte nicht ausreichend gegossen, kann es passieren, dass sie die Blüten abwerfen. Beim Gießen sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Bei einer Pflanzung im Kübel kann man dies sehr gut mit einer entsprechenden Drainageschicht, beispielsweise aus Tonscherben, die als unterste Schicht in den jeweiligen Pflanzkübel gegeben werden, gewährleisten.
Die regelmäßige Gabe von Kompost ist für die Feuerbohne förderlich. Wegen ihres hohen Gehalts an Stickstoff werden die Wurzeln der Feuerbohne nach der Ernte häufig im Boden belassen. Diese Eigenschaft beruht auf einer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln der Feuerbohne befinden. Dadurch ist die Feuerbohne in der Lage, den Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden damit anzureichern.
So kann man den Boden optimal für eine anschließende Kultur von stark- oder mittelzehrenden Pflanzen vorbereiten. Eine weitere Düngung ist nicht erforderlich. In der Regel sind diese Pflanzen auch sehr dankbar für eine Mulchschicht aus Beinwell- oder Grasschnitt oder Brennnesseln.
Schnitt
Ein Schnitt dieser Pflanze ist in der Regel nur dann empfehlenswert, wenn sie zu kräftig wächst. Wie stark die Feuerbohne wächst, hängt jedoch von der jeweiligen Sorte ab. Gegebenenfalls kann es hilfreich sein, wenn man die Feuerbohne als Sichtschutz nutzen möchte, beispielsweise auf dem Balkon, sich beim Kauf bezüglich des Wuchses beraten zu lassen.
Möchte man die Feuerbohne vorrangig zu Sichtschutzzwecken pflanzen und nicht nur wegen der Bohnen, ist es ratsam, sie regelmäßig auszuputzen, das regt die Blütenbildung an und verlängert diese.
Überwinterung
- In der Regel ist eine Überwinterung nicht nötig.
- Die Feuerbohne wird hierzulande meist nur als einjährige Kultur angebaut.
- Man kann allerdings die Wurzeln überwintern.
- Dazu gräbt man im Herbst die Wurzeln der Pflanzen aus.
- Diese lagert man dann entweder in Erde oder Sand an einem dunklen und kühlen Ort.
- Die Wurzeln dürfen während des Winters nicht austrocknen.
- Im Frühjahr können sie dann wieder nach draußen gepflanzt werden.
Ernte
Feuerbohnen können von Juli bis Anfang Oktober geerntet werden, und zwar als Grünbohne, in der Milchreife oder als Körnerbohne. Grünbohne heißt, dass die kompletten, unreifen etwa 4 cm langen Hülsen geerntet werden und bei der Körnerbohne demzufolge nur die ausgereiften Bohnenkerne.
Oft wird die Feuerbohne ab August, in der sogenannten Milchreife geerntet. Milchreife bedeutet, dass das Korn in diesem Stadium zwar ausgereift aber noch weich ist. Ansonsten sollten die Bohnen möglichst jung und regelmäßig geerntet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Fettfleckenkrankheit
Die Fettfleckenkrankheit ist eine bakterielle Erkrankung, die besonders bei Regen auftritt. Auf den Blättern zeigen sich kleine eckige, ölig-transparente Flecken mit einem gelben Rand. Je nach Witterung vertrocknen sie später oder verfärben sich braun, verformen sich und sterben ab. Auch auf den Stängeln, Hülsen und Samen sind glasige Flecken zu sehen, die sich im weiteren Verlauf gelbbraun verfärben und einsinken z.B. an den Bohnen. Neben der Buschbohne ist die Feuerbohne besonders gefährdet.
Vorbeugend bietet sich das Spritzen der Pflanzen mit selbst hergestellter Ackerschachtelhalmbrühe an, um so die Pflanzen zu stärken. Man sollte immer nur gesunde Samen verwenden. Zudem sollte man darauf achten, die Pflanzen bei nassem Wetter so wenig wie möglich zu berühren, zumindest solange sie feucht sind. Als Bekämpfungsmaßnahme kommt hier nur das Verbrennen der betroffenen Pflanzen infrage.
Schwarze Bohnenblattlaus
Bei einem Befall mit der Bohnenblattlaus rollen sich die Blätter ein und die Triebspitzen verkrüppeln. Durch den Honigtau, den die Tiere absondern, kann es zur Ansiedlung von Schwärzepilzen kommen. Zudem können diese Läuse phytopathogene Viren übertragen.
Zunächst sollten offensichtlich befallene Pflanzenteile sofort entfernt werden. Natürliche Feinde der Schwarzen Bohnenblattlaus sind übrigens Marienkäfer, Schwebfliegen und die Gallmücke. Zur Bekämpfung kann man die Pflanzen mit Brennnesselsud besprühen oder umweltverträgliche Spritzmittel aus dem Fachhandel verwenden. Vorbeugend kann man die Bohnen vor der Aussaat über Nacht in Milch legen und sie dann ohne abzuwaschen in den Boden stecken bzw. aussäen.
Bohnenfliege
Den größten Schaden richten nicht die Bohnenfliegen selbst, sondern deren Maden an den Bohnenkeimlingen an. Eine Mischkultur mit Lauch, Tomaten, Zwiebeln oder Dill kann einem Befall vorbeugen. Zudem kann man die Pflanzen durch Spritzungen mit Ackerschachtelhalm- oder Brennsesseljauche widerstandsfähiger machen und sie nicht auf Flächen anbauen, auf denen zuvor Kohl, Kartoffeln, Spinat oder Salat angebaut wurden.
Zur Bekämpfung bietet der Handel entsprechende Spritzmittel an. Bevor man auf chemische Spritzmittel zurückgreift, sollte man sich unbedingt über die Zulassungsbestimmungen in dem jeweiligen Bundesland informieren.
Spinnmilben
Ein Befall mit Spinnmilben ist bei der Feuerbohne an weißlichen Aufhellungen auf den Blättern zu erkennen, die dann größer werden und ineinander verlaufen sowie an feinen Gespinsten an den Blattachseln, zwischen Blättern und Trieben. Häufige Ursachen sind Lichtmangel, zu trockene Luft oder Zugluft.
Zur Bekämpfung kann man beispielsweise auf Kaliseife basierende, umweltverträgliche Spritzmittel aus dem Handel zurückgreifen, beispielsweise von Neudorff. Vorbeugend wirken regelmäßiges Gießen und regelmäßiges Auflockern des Bodens, beispielsweise durch Hacken zwischen den einzelnen Pflanzen.
Beliebte Sorten
- Hammonds Dwarf Scarlett – Eine ertragreiche, niedrig wachsende Busch-Feuerbohne mit sehr dekorativen scharlachroten Blüten, grünen Hülsen und violetten Bohnen mit schwarzen Flecken. Sie eignet sich sehr gut zur Unterpflanzung.
- ‚Weiße Riesen‘ – Eine sehr ertragreiche Schnittbohne mit weißen Blüten und Bohnenkernen und besonders zarten und fleischigen, 30 cm langen Hülsen. Ernte ab August.
- Scarlett Emperor – Eine relativ alte, sehr robuste Sorte mit roten Blüten, großen schwarzen Bohnen mit rot geflecktem Rand und einem ausgezeichnetem Geschmack.
Fazit
Die Feuerbohne ist in der Regel ein relativ pflegeleichtes Gemüse. Wichtig sind vor allem die richtige Bewässerung und die Einhaltung der Fruchtfolge. Vor allem die jungen Pflanzen sollte man mit Pflanzen stärkenden Mitteln behandeln, um sie so vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Das hat nicht nur gesunde und kräftige Pflanzen zur Folge, sondern bringt eine Vielzahl gesunder und schmackhafter Früchte hervor.