Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Porree, Lauch – Anbau, Pflege und Ernte

Porree

Porree oder Lauch, wie dieser auch genannt wird, ist ein gesundes, leckeres und beliebtes Gemüse. Und mit ein wenig Vorbereitung und Geduld kann er problemlos im eigenen Garten angebaut werden. Wird die richtige Sorte gewählt, lässt er sich sogar mitten im Winter ernten und bereichert so den Speiseplan. Für einen hohen Ertrag sind jedoch einige Punkte zu beachten.

Die Sortenwahl

Im Handel findet sich Porree in verschiedenen Zuchtformen. Einige halten selbst starken Frost problemlos aus und sind daher ein wunderbares Wintergemüse. Andere eignen sich hingegen für den Anbau im Frühjahr und sind schon im frühen Herbst ertragreich.

Welche Sorte gewählt werden sollte, richtet sich also nach dem gewünschten Erntezeitpunkt.

Frostharte Porree-Sorten sind:

  • Blaugrüner Winter
  • Fahrenheit
  • D’hiver de Saint-Victor
  • Pluston

Nur bedingt frostharte Sorten des Lauchs sind:

  • Easton
  • Belton
  • Herbstriesen Hannibal
  • Blaugrüner Herbst

Standort und Substrat

Der Lauch benötigt einen sonnigen Standort, der ruhig etwas geschützt liegen darf. Gerade bei Porree, der im Winter geerntet wird, ist bei Kahlfrost ein zusätzlicher Schutz sinnvoll. Dieser kann kleiner und dünner ausfallen, wenn das Beet hinter einer Hecke und damit windgeschützt liegt.

Besonders wählerisch ist der Porree beim Standort jedoch nicht, Sonne reicht ihm völlig aus.

Porree Porree ist ein Starkzehrer, er benötigt also große Mengen Nährstoffe. Vor allem Stickstoff ist für das Wachstum notwendig.

Zudem sollte der Boden tiefgründig, frisch und locker sein.

Der einfachste Weg, um diese Anforderungen zu erfüllen, ist das Umgraben des Beets. Die Erde muss nicht unbedingt gesiebt, größere Klumpen sollten jedoch zerkleinert werden.

Auf Seiten der Nährstoffe sorgen organischer Dünger, Mist oder Kompost für die nötigen Konzentrationen. Ebenfalls möglich ist es, den frischen Boden mit Brennnessel-Jauche oder einer Gras-Jauche aus Rasenschnitt anzureichern. Die Mittel sollten beim Umgraben direkt untergehoben werden, auf diese Weise verteilen sie sich gleichmäßiger.

Als Vorbereitung auf den Porree Anbau sollte das Beet mindestens zwei bis drei Monate vor der Aussaat oder dem Auspflanzen wie beschrieben behandelt werden.

Vorziehen

Porree kann zwar direkt in das Beet gesät werden. Günstiger ist es jedoch, ihn vorzuziehen.

Dadurch entfällt zum einen das umständlichere Vereinzeln der jungen Pflanzen im Beet. Denn die Triebe können direkt aus den Anzuchttöpfen in die Pflanzreihen gesetzt werden.

Zum anderen werden die Lauchpflanzen durch die Vorzucht im Haus weniger anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Die Vorzucht aus Samen ist recht einfach:

  1. Als Substrat direkt die Erde aus dem Beet, ein Gemisch aus Torf und etwas Sand oder Anzuchterde verwenden.
  2. Kleine Anzuchttöpfe mit einer Fläche von 5 cm x 5 cm reichen aus.
  3. Die Samen einzeln in eine Substrattiefe von einem Zentimeter legen und locker mit Erde bedecken.
  4. Reichlich angießen.
  5. Bei einer Zimmertemperatur von mindestens 16 °C hell stellen und regelmäßig gießen.
  6. Die ersten Triebe zeigen sich nach etwa 14 Tagen.

Tipp: Wer für das Vorziehen im Haus nicht den nötigen Platz oder ausreichend Zeit zur Verfügung hat, kann junge Pflanzen auch direkt im Handel erwerben.
Zeitpunkt für Vorzucht und Anbau
Aufgrund der verschiedenen Ansprüche der Sorten kann eine eindeutige Empfehlung für den richtigen Zeitpunkt nicht ausgesprochen werden.
Sorten, die bereits im August geerntet werden können, sind im Januar oder Februar vorzuziehen. Saatgut für das Wintergemüse hingegen im Juni.
Hier hilft es also nur, sich an die Angaben auf der jeweiligen Lauch-Sorte zu halten.

Anbau

Porree Ob die Porree Samen selbst vorgezogen oder bereits ausgetriebene Jungpflanzen im Handel erworben wurden, haben sie die Länge eines Streichholzes – also etwa vier bis fünf Zentimeter Höhe – erreicht, gehören sie ins Beet. 
Zur Gestaltung des Anbaus stehen zwei Varianten zur Verfügung.

Der Anbau in Pflanzlöchern

  1. Für den Porree Anbau in Pflanzlöchern reicht ein ebenes und gut aufgelockertes Beet aus.
  2. Mit einem Pflanzholz werden etwa zehn Zentimeter tiefe Löcher in die Erde gedrückt.
  3. Die Lauchpflanzen werden mit dem Substrat aus den Anzuchttöpfen eingesetzt.
  4. Abschließend sind die Jungpflanzen reichlich gegossen und auf diese Weise eingeschlämmt. 

Durch Regenfälle, Gießen und gelegentliches Auflockern des Substrats häuft sich um die Pflanzen ganz von allein mehr Erde an. Dadurch bleiben die Stangen schön hell und ein manuelles Bleichen entfällt.

Der Anbau in Gräben

  1. Für den Anbau des Lauchs in Gräben ist die Erde im Beet ebenfalls aufzulockern.
  2. Anschließend werden zehn bis zwanzig Zentimeter tiefe Gräben gezogen. Das dabei ausgehobene Substrat darf direkt zwischen den Pflanzreihen liegen bleiben.
  3. Die Pflanzen werden so eingesetzt, dass die grünen Blattabschnitte gut aus der Erde herausschauen.
  4. Abschließend werden die Gräben gut gewässert.
  5. Das Bleichen der Lauchstangen gelingt, in dem im Laufe des Wachstums immer wieder etwas Substrats in die Gräben geharkt wird. 

Pflanzabstand

Ob direkt Samen in die Pflanzreihen gesät oder junge Pflanzen gesetzt werden, in Löchern oder Gräben, der Abstand sollte innerhalb der Reihe jeweils zehn bis fünfzehn Zentimeter betragen.

Zwischen den Pflanzreihen ist ein Abstand von zwanzig bis vierzig Zentimetern einzuhalten. Dieser ergibt sich bei dem Anbau des Porrees in Gräben zwar ohnehin von ganz allein.

Bei dieser Variante muss allerdings beachtet werden, dass zusätzliche Gehwege im Beet vorhanden sind.

Pflege

Porree Vom Auspflanzen bis zur Ernte benötigt der Porree im Grunde nur zwei Pflegemaßnahmen. Dabei handelt es sich um das Wässern und Düngen.

Gießen

Lauch benötigt reichlich Wasser, um gut gedeihen zu können. Dazu trägt auch der sonnige Standort bei.

Das Substrat sollte also möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden. Die oberste Schicht darf zwischen den Wassergaben ruhig etwas antrocknen, anhaltende Trockenheit ist aber ebenso zu vermeiden wie Staunässe.

Düngung

Wegen seines hohen Nährstoffbedarfs reicht selbst gut vorbereitetes und mit Kompost angereichertes Substrat nicht für das gesamte Wachstum aus.

Einen Monat nach dem Einsetzen der jungen Pflanze sollte daher die erste Nährstoffgabe erfolgen. Optimal ist das reichliche Gießen mit Brennnessel- oder Gras-Jauche. Alternativ kann auch ein flüssiger Gemüsedünger mit hohem Stickstoffdünger verwendet werden.

Die nächste Düngung erfolgt idealerweise wiederum einen Monat später.

Ernte

Die Ernte kann fünf bis sechs Monate nach dem Einsetzen ins Beet beginnen.
Liegt die Erntezeit der gewählten Porree-Sorte im Sommer oder Herbst, sollte der gesamte Ertrag vor dem ersten Frost eingeholt werden. Das kann ruhig schrittweise und nach Bedarf erfolgen. Die Stangen wachsen auch bei etwas kühleren Temperaturen weiter.

Lauch-Sorten, die sich als Wintergemüse eignen, können ganz nach Bedarf in der kalten Jahreszeit geerntet werden. Allerdings am besten an frostfreien Tagen, denn werden die durchgefrorenen Stangen berührt, nehmen sie Schaden.

Zur Ernte stehen wiederum zwei verschiedene Varianten zur Verfügung.
Zum einen durch das Abschneiden der benötigten Stangenmenge. Herrschen weiterhin entsprechende Bedingungen, wird der Lauch erneute Triebe ausbilden. Die neu ausgetriebenen Stangen sind dann im Normalfall etwas schmaler aber nicht weniger köstlich.

Zum anderen durch das Anheben und Entfernen der ganzen Porreestangen. Dazu wird eine schmale Hacke oder Harke unter die Wurzeln geführt und die Pflanze nach oben ausgehebelt. Am besten wird dieser Schritt morgens ausgeführt. Danach sollten die Lauchpflanzen für einige Stunden ruhen. Dabei verlieren sie einerseits Nitrit, andererseits fällt ein möglicher Wurmbefall besser auf. Nachmittags können die Stangen dann vollkommen aus der Erde gezogen und von den Erdresten befreit werden.

Schutz im Winter

Porree Als Wintergemüse hat der Porree einen hohen Nährwert und zeigt sich gegenüber Frost recht unanfällig. Ein Schutz ist dennoch sinnvoll.

Geeignet hierfür ist eine Auflage aus Stroh oder Gartenvlies. Diese ist besonders dann empfehlenswert, wenn Kahlfröste herrschen.

Aufbewahren und Haltbarmachen

Gerade wenn die Ernte sehr reich ausfällt und sofort vollständig eingebracht werden soll, reicht der Platz in Kühlschrank und Magen schlicht nicht aus.

Der Porree kann jedoch sehr einfach haltbar gemacht werden. Dazu sollte er gewaschen, geputzt und in Scheiben geschnitten werden. Portionsweise eingefroren hält sich der Lauch für mindestens ein Jahr.

Ein Einkochen oder Einlegen sind hingegen keine geeigneten Maßnahmen.

Wann ist der Porree ungenießbar?
Porree kann für eine sehr lange Zeit geerntet werden, ganz egal, um welche Sorte es sich handelt. Bei den Wintersorten kann daran nicht einmal anhaltender Frost etwas ändern.

Sobald im Frühjahr aber die Blüte einsetzt, werden die Stangen ungenießbar.
Wer den Lauch Anbau weiterführen möchte, kann sich die Blüte jedoch zunutze machen. Dazu bestehen zwei Möglichkeiten.

Die erste Möglichkeit ist es, nach der Blüte Samen zu gewinnen. Diese können dann ganz nach Wunsch wieder zum Anbau genutzt werden.

Bei der zweiten Möglichkeit werden die Blütenstände abgeschnitten. Etwa einem Monat nach dieser Maßnahme bilden sich Brutzwiebeln rund um die Wurzelgeflechte des Porrees. Werden diese ausgegraben und wiederum eingepflanzt, ist die Vorzucht der Samen nicht mehr erforderlich. Diese Variante erfordert nur ein geringes Maß an Aufwand und ist daher besonders empfehlenswert.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Porree Porree ist zwar ein robustes Gemüse, kann aber dennoch von Krankheiten und vor allem von Schädlingen befallen werden.

Für die häufigsten Befälle zeichnen sich die Folgenden verantwortlich.

  • Porreerost
  • Lauchmotte
  • Lauchminierfliege
  • Zwiebelfliege

Porreerost äußert sich durch Pusteln an den Blättern, die gelbliche oder rötliche Färbungen einnehmen. Werden die befallenen Pflanzenstellen entfernt, kann der Lauch dennoch gegessen werden. Da es sich um eine Pilzerkrankung handelt, helfen ein Absenken der Luftfeuchtigkeit und eine verminderte Düngung mit Stickstoff.

Die Spuren der Schädlinge, also von Lauchmotte, Lauchminierfliege und Zwiebelfliege ähneln sich stark. Die Larven der Insekten fressen Gänge in die Blätter und Stangen. Diese können sich verfärben, faulen und sogar zum Absterben des gesamten Anbaus führen. Hat sich ein Befall einmal festgesetzt, müssen die betroffenen Pflanzen entfernt und vernichtet werden. Im Anschluss ist eine Behandlung mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln unvermeidlich. Viel preisgünstiger und mit weniger Aufwand verbunden ist allerdings die Vorbeugung eines Schädlingsbefalls. Dieser sollte durch zwei Maßnahmen erfolgen.

Die erste Maßnahme betrifft das Anlegen einer Mischkultur mit Karotten. Zusätzlich dazu können Gurken und Salat angebaut werden. Weitere Lauch- und Zwiebelarten sollten sich hingegen nicht in der Nähe des Porrees befinden.
Die zweite Maßnahme ist das lückenlose Ausbringen eines Schutznetzes. Aufgrund ihrer geringen Größe können Lauchminierfliegen durch gewöhnliche Pflanzenschutznetze dennoch Schaden anrichten. Hier müssen es schon Netze mit einer sehr engen Maschenweite sein, die unter einem halben Millimeter liegt.
Derartige Netze schränken aber wiederum eine umfassende Belüftung ein. Daher muss die Gießmenge entsprechend angepasst werden.

Fazit
Porree anzubauen kann schnell zur leckeren Bereicherung in Garten und Küche führen. Wer sich an die wenigen Maßnahmen hält, muss dafür noch nicht einmal viel Aufwand betreiben. Fehler in der Pflege und Lücken im Schutz machen sich allerdings schnell bemerkbar und sollten daher gewissenhaft vermieden werden.