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Blumenhartriegel, Cornus Kousa – Pflege, Schneiden und Sorten

japanischer Hartriegel

Der Blumenhartriegel ist ein reich blühendes Ziergehölz, das während des Sommers in Weiß oder Rosa besticht und durch sein buntes Laub sogar noch den Herbst verschönert. Damit er üppig blüht und gedeiht, benötigt er allerdings eine besondere – wenn auch einfache – Pflege.

Den richtigen Standort für den Blumenhartriegel finden

Der Blumenhartriegel bevorzugt ausgeglichene Verhältnisse. Daher verträgt er weder einen Standort mit durchgängig praller Sonne, noch mit anhaltend düsterem Schatten.
Optimal ist ein sonniger Platz mit Wanderschatten, der von einem Haus oder höheren Gewächsen geworfen wird. Hier bekommt der Strauch oder Baum ausreichend Sonne für eine volle Blüte ab, ist aber dennoch geschützt genug, um nicht zu viel Feuchtigkeit zu verlieren.

Durch seine teilweise ausladende Größe ist eine Einzelstellung sinnvoll. Der Blumenhartriegel kann aber ebenso mit üppig blühenden Stauden unterpflanzt werden. Auch das verträgt er problemlos und bildet damit eine wunderbar farbige Szene.

Substrat

Der Blumenhartriegel benötigt einen verhältnismäßig leichten aber dennoch humosen Boden als Substrat. Empfehlenswert ist eine lehmige Gartenerde, die mit Sand aufgelockert wird.

Zusätzlich zur Beschaffenheit ist auch ein hoher Nährstoffgehalt erforderlich. Dieser wird am besten und günstigsten erreicht, wenn das Substrat mit verrottetem Kompost oder Mist angereicht wird. Diese Zumengung kann direkt zur Pflanzung erfolgen.

Tipp: Kalkhaltige Böden vermeiden. Wer sich nicht sicher ist, ob der eigene Gartenboden in diese Kategorie fällt, kann durch die Testung einer Probe schnell Gewissheit erlangen.

Pflanzen

Einen Blumenhartriegel zu pflanzen erfordert zum einen die Vorbereitung des richtigen Substrats und zum anderen das Abwarten eines geeigneten Zeitpunkts.

Wirklich optimal ist das Frühjahr, da der Blumenhartriegel dann noch ausreichend Zeit hat, um Wurzeln zu bilden und sich auf den Winter vorzubereiten. Dazu sollte der letzte Frost abgewartet werden.

Eine Pflanzung im Herbst ist aber ebenfalls möglich. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein geeignetes Substrat gewählt wird.

Pflege

japanischer Hartriegel Bei der Pflege zeigt sich der Blumenhartriegel sehr genügsam. Lediglich regelmäßiges und angemessenes Gießen ist erforderlich, um Baum oder Strauch gesund zu kultivieren.
Und selbst dieses kann mit einem einfachen Trick noch zusätzlich vereinfacht werden.
Auf Düngung und Verschnitt ist der Blumenhartriegel hingegen nicht angewiesen.

Gießen

Wie auch bei der Wahl des Standorts ist beim Gießen Ausgewogenheit erforderlich. Denn der Blumenhartriegel verträgt weder Staunässe, noch Trockenheit.

Das Substrat sollte daher gleichmäßig feucht und gut durchlässig sein. Ist das nicht gegeben, darf die Erde mit Sand vermengt werden. Auf jeden Fall sollte sie möglichst durchgängig feucht gehalten werden. Je sonniger der Standort, desto öfter ist der Blumenhartriegel dafür zu gießen. Vor allem an heißen Tagen oder bei Wind kann dieser Schritt der Pflege zur täglichen Aufgabe werden.

Wer nicht täglich gießen kann oder will, kann sich hier jedoch mit einer einfachen Maßnahme abhelfen: dem Mulchen. Wird der Bereich um den Stamm gut mit Mulch abgedeckt, verringert sich dadurch die Verdunstung, der Boden trocknet nicht so schnell aus und kann Feuchtigkeit besser halten. Das Gießen hält dadurch deutlich länger an.

Weil der Blumenhartriegel recht häufig gegossen werden muss, verbraucht sich auch die Mulchschicht relativ schnell. Sie sollte daher jährlich gewechselt werden. Wird Grasschnitt oder Rinde als Schutz verwendet, gehen beim Durchwässern Nährstoffe aus der Schicht in den Boden über. Mulch düngt das Substrat also fortlaufend.

Tipp: Der Blumenhartriegel verträgt keinen Kalk, daher sollte möglichst kein frisches Leitungswasser zum Gießen verwendet werden. Besser sind dafür abgestandenes Leitungswasser oder gesammeltes Regenwasser. In Gegenden mit sehr weichem Leitungswasser ist aber auch eine Gabe von diesem möglich.

Düngen

Ist der Blumenhartriegel mit Mulch versorgt, gibt diese Schicht durchgängig kleine Mengen Nährstoffe ab. Hierdurch erfolgt die Düngung gleichmäßig und so stark verdünnt, dass sie für den Hartriegel ideal und gut verträglich ist.

Durch das Mulchen wird also nicht nur das Gießen vereinfacht und reduziert, die Maßnahme erübrigt auch zusätzliches Düngen.

japanischer Hartriegel Wer auf das Mulchen verzichten möchte oder am Blumenhartriegel ein verringertes Wachstum feststellt, sollte leicht und mit natürlichen Mittel düngen. Die beste Möglichkeit ist es, wiederum verrotteten Mist oder Kompost in die Erde einzuarbeiten.

Es ist völlig ausreichend, diese Gabe einmal jährlich, kurz vor der Blüte zu verabreichen. Mehr schadet dem Blumenhartriegel nur.

Bei geeignetem Substrat und einem gesund gedeihenden Baum ist eine Düngung im Grunde aber gar nicht notwendig. Hierbei kann also nach Bedarf entschieden werden.

Tipp: Lieber sparsam und zurückhaltend düngen. Zu wenige Nährstoffe lassen sich im Boden schneller und einfacher ausgleichen, als eine zu hohe Konzentration.

Substratpflege

Durch das häufige Gießen und die anhaltende Feuchtigkeit verdichtet der Boden um den Blumenhartriegel recht schnell. Das kann dazu führen, dass das Wachstum gehemmt wird oder die Wurzeln sogar Schaden nehmen.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte ein jährliches Auflockern auf dem Pflegeplan des Baumes stehen. Tief gegraben werden muss hierfür jedoch nicht. Es ist vollkommen ausreichend, den Boden oberflächlich mit einer Kralle zu bearbeiten und aufzudrehen. Wird hierbei festgestellt, dass die Pflanze in einem überraschend harten Boden steh, kann zugleich etwas Sand eingemengt werden. Dieser verhindert, dass es wiederum zu Verdichtungen kommt.

Bei dieser Gelegenheit kann zusätzlich eine natürliche Düngung erfolgen. Diese ist sinnvoll, wenn der Baum bereits seit vielen Jahren am gleichen Standort steht oder Anzeichen einer Unterversorgung zeigt.

Schneiden

Der Blumenhartriegel zeigt sich beim Schneiden überaus pflegeleicht. Denn im Grunde benötigt er diese Maßnahme nicht. Auch ohne diesen wird er ein ausgewogenes Wachstum an den Tag legen und seine natürlich schöne Form zum Vorschein bringen können.

Möglich ist ein Verschnitt aber dennoch, beispielsweise, wenn der Baum etwas zu große Ausmaße annimmt oder seinen Pflanznachbarn zu nahe kommt. Idealerweise erfolgt der Schnitt des Blumenhartriegels dann nach der Blüte und fällt nicht zu radikal aus. Stattdessen begrenzt er sich auf die äußeren Triebe, die lediglich ausgelichtet werden.

Vermehrung

Blumenhartriegel Nach der atemberaubenden Blüte entwickeln sich ab dem dritten oder vierten Standjahr rötliche Früchte an dem Blumenhartriegel. Sie erinnern in Form und Farbe entfernt an eine Mischung aus Erdbeeren und Himbeeren, sind aber rundlicher und fester.

In erster Linie sind sie natürlich schön anzusehen, wie sie fast in einer Reihe hängend den Baum dekorieren. Sie sind jedoch ebenfalls für die einfachste Form der Vermehrung notwendig.

Hierfür muss eine Frucht gefunden werden, die einen Stein enthält. Das ist leider nicht bei allen der Fall und abhängig, ob die Beeren befruchtet wurden.

Ist ein solcher Stein – oder besser noch mehrere – gefunden, kann dieser vom Fruchtfleisch befreit im Haus vorgezogen werden. Dafür benötigt es lediglich ein wenig Anzuchterde. Möglich ist ebenfalls die gleiche Substratmischung, in der auch der Baum gedeiht.

Während der Anzucht müssen der Stein und der umliegende Boden gut feucht gehalten werden. Hierin unterscheidet sich der Samen also nicht von der Erwachsenen Pflanze. Auch als Standort sollte ein sonniger oder halbschattiger Platz gewählt werden.

Erst wenn die Pflanze mindestens zwanzig Zentimeter hoch und gut ausgebildet ist, darf sie zeitweilig ins Freie wandern. Dann allerdings erst einmal nur an frostfreien Tagen und im Kübel. Eine Auspflanzung ist ab einer Höhe von etwa dreißig Zentimetern möglich. Bei so kleinen Pflanzen empfiehlt es sich jedoch, den Pflanzzeitpunkt in das Frühjahr zu legen.
Für die ersten zwei bis vier Jahre ist der junge Blumenhartriegel allerdings auch gut im Kübel aufgehoben.

Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist beim strauchförmigen Blumenhartriegel gegeben. Dieser kann im Frühling ausgegraben und geteilt werden. Die so entstehenden Tochterpflanzen werden dann ebenso wieder eingepflanzt und gepflegt, wie auch die Mutterpflanze. Diese Art der Vermehrung ist schneller und recht einfach, verlangt der Pflanze aber einiges ab.

Wer seinen Blumenhartriegel schonen möchte, geduldet sich also lieber bis zu Bildung von Samen und benutzt diese, um neue Pflanzen zu ziehen.

Die Kultur im Kübel

Der Blumenhartriegel wächst etwa 20 bis 30 cm pro Jahr und kann daher zumindest in den ersten Jahren problemlos im Kübel gehalten werden. Der gewählte Container sollte allerdings möglichst groß sein, damit sich die Wurzeln ungehindert ausbreiten können. Das gilt sowohl für den Umfang, als auch für die Tiefe.

Durch die Kultur im Kübel entstehen zwei Besonderheiten. Zum einen ist selbst mit einer Mulchschicht ein häufigeres Gießen notwendig, da sich der Blumenhartriegel weniger gut selbst versorgen kann. Zum anderen wird ein Schutz im Winter notwendig.

Umsetzen

Blumenhartriegel Steht der Blumenhartriegel frei im Garten, sollte auf ein Umsetzen möglichst verzichtet werden. Denn ein Wechsel des Standorts stört das Wachstum nur unnötig.

Einzig zur Vermehrung und bei einem ungeeigneten Platz ist ein Wechsel sinnvoll. Dabei sollte allerdings ein möglichst umfassender Wurzelballen erhalten bleiben.

Bei der Kultur im Kübel verhält sich das natürlich anders. Ist die Erde hier gut durchwurzelt, wird ein größerer Container erforderlich.

Der Schutz im Winter

Die meisten Blumenhartriegel-Arten sind gut winterhart – sogar bis zu Temperaturen von -20°C.  Frei im Garten benötigen sie daher weder einen besonderen Schutz, noch zusätzliche Pflege. Im Kübel sollten sie allerdings in einen kühlen aber dennoch frostfreien Raum verbracht werden. Hier ist es dann auch erforderlich, sie hin und wieder zu gießen, um eine Austrocknen zu vermeiden.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Der Blumenhartriegel ist ein robuster Strauch oder Baum, der sich auch gegen Krankheiten und Schädlinge zu behaupten weiß.

Einzig ungünstige Verhältnisse im Boden oder Fehler in der Pflege führen dazu, dass der Blumenhartriegel verkümmern kann.

Zeigen sich wenig ausgebildete Blüten, ein kaum merkliches Wachstum oder welke Blätter, sollten daher zunächst der Boden und die Pflege auf ihre Eignung hin untersucht werden. Im Normalfall reicht es hier bereits aus, das Substrat aufzuarbeiten und die Pflege – wenn nötig – anzupassen. Nach diesen Maßnahmen erholt sich der Blumenhartriegel recht schnell und zeigt schon bald wieder reiche Blüte und üppiges Wachstum.

Sorten

Der Blumenhartriegel oder Cornus Kousa ist mittlerweile in zahlreichen Zuchtformen erhältlich.  Bei dem eigentlichen Cornus Kousa handelt es sich um den japanischen Blumenhartriegel, der aber wiederum in mehreren Sorten zu finden ist. Die beliebtesten und am besten geeigneten Formen sind:

  • japanischer Hartriegel Cornus Kousa Teutonia
  • Cornus Kousa Schmetterling
  • Cornus Kousa Satomi
  • Cornus Kousa China Girl

Eine weitere Art ist der Cornus Florida, der ebenfalls in verschiedenen Zuchtformen zu finden ist.

  • Cornus Florida Rubra
  • Cornus Florida Cherokee Brave
  • Cornus Florida Rainbow
  • Cornus Florida Cloud Nine

Der sogenannte Chinesische Blumenhartriegel oder Cornus Kousa Chinensis kommt ebenfalls in verschiedenen Schlägen daher.

  • Cornus Kousa Chinensis Milky Way
  • Cornus Kousa Chinensis Claudia
  • Cornus Kousa Chinensis Eurostar
  • Cornus Kousa Chinensis Summergames

Die hauptsächlichen Unterschiede der Zuchtformen liegen weder in den Ansprüchen, noch im benötigten Standort. Stattdessen unterscheiden sich die Pflanzen in Blütenfarbe und Größe. Zu welcher Sorte gegriffen wird, darf sich also ruhig nach dem eigenen Geschmack richten. Wobei ein kleinerer Blumenhartriegel natürlich besser in einem engen Garten aufgehoben ist, als eine große Form.

Fazit
Der Blumenhartriegel ist ein recht pflegeleichtes Ziergehölz, das kaum besondere Ansprüche stellt. Erhält er den richtigen Standort und ausreichend Wasser, wird er durch Blüten, Früchte und Laub schnell für einen außergewöhnlichen Blickfang sorgen.