Wer den Duft von ätherischeren Ölen als angenehm empfindet, der kann die Wohltat für die Sinne zu sich nach Hause holen. Der Zitronenstrauch, auch Zitronenverbene genannt, sendet schon bei der kleinsten Berührung einen frischen Zitronenduft aus. Beheimatet ist der Zitronenstrauch in Chile, Peru und Argentinien. Anhand der Ursprungsländer lassen sich bereits einige Eigenschaften der intensiv duftenden Pflanze, botanisch Aloysia citrodora, ableiten. So liebt sie vor allem die Sonne über alle Maßen und sie kann unter günstigen Bedingungen und bei guter Pflege die stattliche Wuchshöhe von 2 bis 6 Metern erreichen. Auf dem Handelsweg wurde der Zitronenstrauch Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa gebracht und erfreut sich seitdem größter Beliebtheit in unseren heimischen Gärten. Doch nicht nur Hobbygärtner werden ihre Freude an der optisch auffallenden Pflanze haben, sie ist auch Kräuterliebhabern und so manchen Feinschmecker ein Begriff. So lassen sich mit ihr jede Menge Gerichte wie Salate verfeinern. Eine große Bedeutung wird der Pflanze auch im getrockneten Zustand zugesprochen, denn aus den Blättern kann ein aromatischer Tee aufgebrüht werden, dessen gesunde Wirkungsweise unumstritten ist.
Äußeres Erscheinungsbild
Der Zitronenstrauch ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Eisenkrautgewächse gehört. Sein Aussehen wird durch zusammenstehende Laubblätter geprägt, die sich in Blattspreite sowie Blattstiel untergliedern. Die Blattspreite kann bis zu 11 cm lang und 25 mm breit werden, der Blattstiel hingegen misst ungefähr 10 mm. Die Blätter bestechen durch ein lanzettenförmiges Aussehen und eine dunkelgrüne Farbgebung. Die jährigen Blütenstände besitzen einen behaarten Blütenstandsschaft sowie Hochblätter. Ein optischer Hingucker sind die zierlichen Blüten, deren Farbenvielfalt von weiß und rosa bis hin zu violett reicht. Die vier Kelchblätter sowie die vier Kronblätter sind zu einer langen Röhre miteinander verwachsen. Bereits beim Verreiben einzelner Bestandteile des Zitronenstrauches kann der Duft nach ätherischen Ölen wahrgenommen werden. Diese Öle beinhalten Aldehyde wie Neral, Citral sowie Geranial.
Wesentliche Merkmale auf einen Blick
Der Zitronenstrauch kann eine wundervolle Bereicherung des Gartens oder der Terrasse sein und man kann ihn sprichwörtlich mit allen Sinnen genießen. Wenn ein sanftes Windspiel Bewegung in die Pflanze bringt, dann umhüllt ein betörender Duft die Umgebung und lässt Fernweh nach exotischen Gefilden aufkommen. Die Pflanze gilt zwar als sehr anspruchslos, jedoch benötigt sie trotzdem einige wichtige Gegebenheiten, um sich prachtvoll entfalten zu können.
- Der Zitronenstrauch ist eine Kübel- und Topflanze.
- Die Pflanze liebt einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
- Nicht winterhart.
- Helle Überwinterung bei 5 bis 10 Grad Celsius.
- Vermehrung erfolgt durch Stecklinge.
- Neutrale, leicht akalische Böden werden bevorzugt.
- In der Wachstumsphase ist eine 14 tägige Düngung notwendig.
- Regelmäßig gießen, jedoch Staunässe vermeiden.
- Blütezeit ist im Juli, Erntezeit September bis Oktober.
Pflegehinweise für einen perfekten Wuchs
Egal, ob der Zitronenstrauch in Kübeln auf der Terrasse seinen Platz findet oder im Topf auf der Fensterbank, die Pflegerituale unterscheiden sich deshalb nicht. Die die Pflanze nicht winterhart ist sollte sie immer frostfrei untergebracht werden. In beheimateten Gefilden liebt der Zitronenstrauch neutralen, durchlässigen sowie leicht alkalischen Boden. Für die Topf- und Kübelkultur reicht es aber völlig aus, wenn die üblichen Substrate zum Einsatz kommen, die auch bei den klassischen Balkonpflanzen Verwendung finden. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist der ideale Standort für das duftende Gewächs. Unter starker Sonneneinwirkung stehend, sollte eine regelmäßige Wasserversorgung gesichert sein. Ansonsten reicht ein sporadisches Gießen völlig aus, gänzlich austrocknen darf der Boden allerdings nicht. Für einen optimalen Wuchs sind Nährstoffe für Pflanzen unabdingbar. Das bedeutet, auch der Zitronenstrauch kommt nicht ohne aus. Besonders gut eignen sich Mineraldünger oder organische Stickstoffdünger. Vor allem sogenannte Langzeitdünger können die Nährstoffversorgung wesentlich erleichtern. Für eine üppige, buschige Pflanzenpracht kann ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr sorgen.
Winterruhe im passenden Quartier
Die Zitronenverbene ist nicht winterhart und kann nur begrenzt Kälte ertragen. Sollten die Temperaturen unter – 4 Grad Celsius klettern, dann benötigen die Pflanzen einen Unterschlupf, in dem sie die Kälteperiode getrost aussitzen können. Bevor sich der erste Frost bemerkbar macht, muss die Pflanze zurückgeschnitten werden. Ideal für die Überwinterung sind Kellerbereiche, ein Schuppen oder auch ein Wintergarten. Dunklere Räume haben allerdings den Vorteil, dass die Pflanzen ihre Blätter von selbst abwerfen und auf diese Weise das Fäulnisrisiko wesentlich verringert wird. Auch in ihrem Winterquartier darf der Zitronenstrauch nicht austrocknen und sollte von Zeit zu Zeit mit Wasser versorgt werden. Staunässe muss auf jeden Fall vermieden werden, auch ein Düngen in der Ruhephase ist nicht notwendig. Wenn keine Frostperiode mehr zu erwarten ist, dann darf der Zitronenstrauch wieder Frühlingsluft schnuppern. Die Töpfe und Kübel können wieder ins Freie gestellt werden und intensives Gießen und Düngen geben der Pflanze wieder neue Lebenskraft. Sollten abgestorbene Zweige vorhanden sein, dürfen diese zurückgeschnitten werden. „Alles neu macht der Mai“, heißt ein Sprichwort. Man könnte meinen, der Zitronenspruch nimmt sich dieses zum Vorbild, denn im Mai beginnt der Neuaustrieb und frisches Grün kommt wieder zum Vorschein.
Erfolgreiche Vermehrungstipps – Stecklinge
Samenhändler bieten zwar den Zitronenstrauch auch als Saatgut an, doch eine Vermehrung mit Hilfe von Samen gestaltet sich äußerst schwierig und setzt viel Geduld und Aufwand beim Gärtnern voraus. Deshalb ist die gängigste Form der Vermehrung die Steckholzvermehrung. Um diese Vermehrungsart anwenden zu können, bedarf es keiner großen Vorkenntnisse. Im Sommer oder auch im Herbst werden dafür bis zu 10 Zentimeter lange Steckhölzer von den verholzten Zweigen abgeschnitten. Von diesen Steckhölzern müssen die Blätter entfernt werden und danach finden die Stecklinge ihren 5 cm tiefen Platz in einem torfreichen Substrat. Für eine besonders effektive Bewurzelung sollten die Kisten oder Töpfe mit Folie bedeckt werden. Die Stecklinge lieben warme Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Haben sie den gewünschten Bewurzelungsstand erreicht, können die kleinen Stecklinge in Töpfe umgepflanzt werden. Diese sollte so schnell wie möglich geschehen, da die Stecklinge rasch welken. Bei einer Größe von ungefähr 10 Zentimetern darf die Spitze des Stecklings das erste Mal geschnitten werden. Der Schnitt hat zur Folge, dass der Strauch sich besser verästelt und buschiger nachwächst.
Vermehrung durch Samen kann Glückssache sein
Wer seine Pflanze vom ersten Moment an erleben möchte, kann natürlich auch eine Aufzucht durch Samen ausprobieren. Dafür sind geeignete Anzuchtschalen oder auch Blumentöpfe geeignet. Dahinein kommt dann ein geeignetes Substrat, welches durchlässig ist, aber Wasser trotzdem gut speichern kann. Besonders geeignet ist ein sogenanntes Cocos-Substrat. Dieses sorgt dafür, dass die Keimlinge zum späteren Zeitpunkt ohne größere Schäden vereinzelt werden können. Auch lässt sich unter Zuhilfenahme eines Substrates der Pflanzabstand von 3 Zentimetern besser einhalten. Jetzt müssen nur noch die Samen ungefähr 1 bis 2 Zentimeter tief in die Erde gesteckt und das Substrat gut befeuchtet werden. Das Pflanzgefäß bekommt dann einen hellen, warmen Platz zugewiesen.
Direkter Sonneneinstrahlung sollte es allerdings nicht ausgesetzt sein. Jetzt heißt es nur noch: jede Menge Geduld mitbringen. Nach einigen Wochen müssten sich die ersten Sämlinge zeigen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann kann durchaus das Gießverhalten daran schuld sein. Zu viel Wasser führt nämlich zum Absterben der sensiblen Wurzelbereiche. Die kleinen Sämlinge benötigen keine zusätzliche Düngung, da das Substrat alle notwendigen Nährstoffe enthält. Wurden mehrere Pflanzen in ein Gefäß gesät, beginnt jetzt die Zeit der Vereinzelung. Dabei ist zu beachten, dass der Samenkern nicht entfernt wird, da dieser jede Menge wertvolle Nährstoffe enthält. Ist die Pflanze groß und robust genug, wird das ursprüngliche Pflanzgefäß zu klein. Sichtbar wird dieser Umstand dadurch, dass die Wurzeln an den Abzugslöchern herausragen. Damit die Pflanze ihr Wachstum verstärken kann, heißt es jetzt umziehen und mehr Platz schaffen.
Unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten
Der Zitronenstrauch ist keinesfalls eine Pflanze, die nur optische Reize zu bieten hat. Wer immer ein paar Blätter dieses edlen Gewächses im Haus hat, kann sich aus der Apotheke der Natur bedienen. Aus den wohlriechenden Blättern lässt sich ein geschmackvoller Tee brühen, der so manches Zipperlein lindern kann. Besonders bewährt hat sich das Teegetränk bei Erkältungen jeglicher Art sowie Übelkeit oder Verdauungsstörungen. Auch unruhiger Schlaf kann der Vergangenheit angehören, wenn Bestandteile der Pflanze in Stoff eingenäht und unter das Kopfkissen gelegt werden. Die dekorativen Duftsäckchen sind auch sehr hilfreich gegen schlechte Gerüche im Wohnraum oder eignen sich hervorragend als liebevolles Gastgeschenk. Ganz besonders Liebhaber der gesunden Kräuterküche wissen um den intensiven Geschmack der Blätter des Zitronenstrauches in Salaten und anderen diversen Köstlichkeiten.
Äußere Einflüsse können krank machen
So viele positiven Eigenschaften der Zitronenstrauch auch aufweisen kann, er hat auch Besucher, die es nicht so gut mit ihm meinen. Blattläuse finden genauso Gefallen an dem faszinierenden Duft und befallen die Pflanze mit Vorliebe. Damit das Gewächs nicht vollends aufgegeben werden muss, ist es äußerst wichtig, bereits bei den ersten Anzeichen eines Befalls umgehend zu handeln. Als Erste-Hilfe-Maßnahme können die betroffenen Stellen mit einer Spülmittellösung eingesprüht und danach abgewischt werden. Regelmäßige Wiederholungen sichern hierbei den Erfolg. Bei einem bereits fortgeschrittenen Befall muss die Pflanze mit einem mittelharten lauwarmen Wasserstrahl abgeduscht und zuvor stark befallene Triebe oder Blüten entfernt werden. Damit die Blattläuse beim Abduschen nicht in die Erde fallen, sollte der Topf mit einem Beutel wasserdicht verschlossen werden. Die letzte Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung ist der Griff nach chemischen Mitteln. Sollte der Zitronenbaum klebrige Blätter aufweisen, dann deutet dieser Umstand auf Spuren der Schildläuse hin. Diese können sich ganz geschickt auf der Unterseite der Blätter verbergen und machen dem Zitronenbaum bevorzugt im Winterquartier sehr zu schaffen. Durch ein spezielles Mittel auf Ölbasis, welches im Handel erhältlich ist, werden die Schildläuse erstickt und können der Pflanze nicht weiter schaden.
Fazit
Der Zitronenstrauch ist eine Pflanze, die schon alleine durch ihren betörenden Duft ein Gefühl der Lebensfreude versprüht. Sie eignet sich ausgezeichnet zur Verschönerung von Balkon, Garten oder Terrasse und wertet so manche kahle Ecke optisch auf. Allerdings macht sie nicht nur als dekorative Zugabe von sich reden, sondern sie hat auch als Würz- und Heilpflanze so einiges zu bieten. Die kleinen Blüten sind ein attraktiver Lichtblick inmitten von sattem Grün und erfreuen das Auge des Betrachters immer wieder aufs Neue. Zum perfekten Wohlfühlambiente gehören für den Zitronenstrauch ein sonniger bis halbschattiger Platz sowie ein neutraler, lockerer Boden ohne Staunässe. Die Pflanze liebt es ab und an mit Dünger verwöhnt zu werden und dankt es mit einem üppig buschigen Wuchs.