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Melonen anbauen – Pflanzen von Wassermelone und Honigmelone

Melone anbauen

Melonen sind einjährig kultivierte Nutzpflanzen mit großen, saftigen und sehr aromatischen Früchten, die zu den Beerenfrüchten gehören. Man unterscheidet zwischen Wassermelonen und Zuckermelonen. Zu Letzteren zählt u.a. auch die Honigmelone, die die aromatischste von allen sein soll. Der Anbau dieser Gewächse ist hierzulande aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht unproblematisch aber trotz allem möglich. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten. Denn bei Temperaturen unter 12 Grad ist ein Anbau in der Regel bereits zum Scheitern verurteilt.

Wasser- und Honigmelonen pflanzen

Wassermelonen können in der Regel genauso kultiviert werden wie Honigmelonen, wobei Wassermelonen etwas sonnenhungriger sind. Zudem unterscheidet man bei den Honigmelonen zwischen Winter- und Sommermelone, wobei sich die Bezeichnung Wintermelone ausschließlich auf deren längere Haltbarkeit bezieht und nicht auf den Kultivierungszeitraum.

Sowohl Wasser- als auch Honigmelone können ab Ende April ins Gewächshaus gepflanzt werden, vorausgesetzt die Nachttemperaturen sind nicht mehr zu kalt. Ins Freiland kann man sie frühestens drei Wochen nach den letzten Frösten, wenn der Boden ausreichend warm ist, pflanzen. Das wäre etwa ab Ende Mai oder Anfang Juni. Zunächst sollte man den Boden gut vorbereiten. Dazu gehört ein gründliches Auflockern ebenso wie das Anreichern mit reichlich abgelagertem Kompost oder Kuhmist.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man Melonen nicht ebenerdig, sondern in einer Art Hügelbeet anbauen oder mithilfe einer Hacke kleine Erdhügel anlegen, auf die man die Pflanzen dann setzt. In diese Hügel kann man ab Ende Mai auch die Samen direkt aussäen. Eine Pflanzung auf derartige Erdhügel soll u.a. das Faulen der Wurzelansätze der Pflanzen verhindern.

Um die Wärme gut im Boden zu halten, ist es ratsam, Mulchfolie für die Pflanzung zu verwenden. Diese wird auf der betreffenden Fläche aufgebracht und immer dort, wo eine Pflanze stehen soll, macht man kreuzförmige Einschnitte in die Folie, in die dann jeweils eine Pflanze gesetzt wird.

Melone anbauen Die Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen sollten zwischen 80 und 100 cm betragen. Die Löcher für die Pflanzen können ruhig etwas tiefer sein als die Wurzeln an den jungen Pflänzchen. Nach der Pflanzung muss regelmäßig gewässert werden.

Haben die Pflänzchen nach wenigen Wochen etwa fünf Blätter entwickelt, ist es ratsam, die Spitzen abzuknipsen, damit sich die Pflanzen gut verzweigen. Das ist deshalb wichtig, weil Melonenpflanzen ausschließlich an ihren Verzweigungen blühen. Von Vorteil kann es auch sein, die Pflanzen bis zur Blüte mit lichtdurchlässiger Folie bzw. einem belüftbaren Folientunnel zu überbauen.

Die weibliche Melonenblüte ist nur einen einzigen Tag lang geöffnet, und zwar für 6-7 Stunden. Dementsprechend ist es wichtig, bei einem Anbau im Gewächshaus, dieses vor allem während der Blühphase mehrere Stunden täglich zu lüften, sodass Fluginsekten in das Gewächshaus gelangen und die Blüten der Pflanzen bestäuben können.

Sobald die ersten Früchte erkennbar sind, sollte man sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus, Bretter oder Styroporplatten oder Ähnliches unter die Früchte legen, um zu verhindern, dass diese auf dem Boden aufliegen und möglicherweise faulig werden.

Vorziehen der Pflanzen

Die Aussaat sowohl von Wasser- als auch Honigmelonen kann ab Ende Mai direkt im Freiland erfolgen oder ab Anfang/Mitte April im Gewächshaus als reine Gewächshauskultur oder als Vorkultur fürs Freiland. Zum Vorziehen eignet sich auch ein Mini-oder Zimmergewächshaus, welches man auf die Fensterbank stellt.
Die Samen werden etwa 1-2 cm tief in Anzuchterde oder in ein Gemisch aus Garten- und Blumenerde zu gleichen Teilen, gesteckt und die Erde gut angedrückt. Dann wird mit lauwarmem Wasser angegossen und das Pflanzgefäß möglichst mit lichtdurchlässiger Folie oder Glas bedeckt. Das Substrat muss jetzt immer feucht gehalten werden, Staunässe ist jedoch zu vermeiden.

Melone anbauen Zur Aussaat eignen sich auch Torfquelltabletten aus dem Gartenfachhandel. Diese werden in ein Zimmer- oder Minigewächshaus gelegt und das Ganze mit lauwarmem Wasser befüllt. Haben sich die Torfquelltabletten vollgesogen und ihre endgültige Größe erreicht, wird das überschüssige Wasser abgekippt und man steckt in jede aufgequollene Torftablette jeweils ein Samenkorn, welches dann gut mit Substrat bedeckt wird.

Besonders wichtig ist jetzt eine konstante Bodenwärme. Dementsprechend wird das Ganze an einen hellen Platz bei Temperaturen von über 20 Grad gestellt. Die optimale Bodentemperatur für die Keimung liegt zwischen 25 und 32 Grad. In der Nacht sollten die Temperaturen nicht unter 18 Grad fallen. Diesen Temperaturen kann man gerecht werden, wenn man das Anzuchtgefäß ins Fensterbrett in der Nähe einer Heizung aufstellt. Die für die Keimung optimale Lufttemperatur liegt zwischen 29 und 33 Grad.

Die Samen keimen innerhalb weniger Tage. Sind die ersten Keimblätter zu sehen, kann die Folie entfernt und die Sämlinge nach draußen ins Gewächshaus gepflanzt werden. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, ab Ende Mai/Anfang Juni können sie dann auch ins Freiland gepflanzt werden. Beim Umpflanzen sollte man besonders vorsichtig vorgehen, da die feinen Wurzeln sehr empfindlich sind.
Vor praller Sonne sollten die jungen Pflänzchen, anfangs vor allem im Freiland noch geschützt werden. Es ist empfehlenswert, sie erst nach und nach an die Sonne zu gewöhnen, indem man sie beispielsweise zunächst eine halbe Stunde pro Tag der Sonne aussetzt und diesen Zeitraum schrittweise verlängert.

Standort und Boden

  • Im Freiland sind sonnige und windgeschützte Standorte zu bevorzugen.
  • Melonen sollten auf keinen Fall an Standorten angebaut werden, an denen das Jahr zuvor Kürbisgewächse kultiviert wurden.
  • Der Boden sollte vor allem locker, feinkrümelig, durchlässig und leicht sauer sein.
  • Ein pH-Wert zwischen 6,2 und 6,5 ist optimal.
  • In lockerem Boden kann überschüssiges Wasser gut ablaufen.
  • Das schützt vor Staunässe.
  • Eine Mulchfolie auf dem Boden hält Feuchtigkeit und Wärme im Boden.
  • Die optimale Bodentemperatur liegt zwischen 23 und 25 Grad.
  • Die Lufttemperatur sollte zwischen 25 und 35 Grad liegen. 

Gießen und Düngen

Melone anbauen Gießen sollte man Melonenpflanzen beider Arten regelmäßig. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, sie könnte sonst zu Wurzelfäule führen. Wenn möglich sollte man zum Gießen ausschließlich Regenwasser verwenden.

Melonenpflanzen sollte man immer nur unterhalb gießen und niemals über die Blätter, um Pilzinfektionen vorzubeugen. Düngen kann man vor der Fruchtbildung etwa alle acht Tage mit handelsüblichem Tomaten- oder Gemüsedünger. Auch Kompost ist ein sehr guter Dünger für den Melonenanbau.

Schnitt

  • Für ein optimales Pflanzenwachstum und einen hohen Fruchtertrag ist es ratsam, die Melonenpflanzen zu verschneiden.
  • Melonen neigen dazu, in relativ kurzer Zeit viele Äste und Blätter zu bilden.
  • Demzufolge kann man die Zweige im Sommer auf bis zu 5-7 Blätter oberhalb der Früchte schneiden.
  • Die Seitentriebe nach etwa dem dritten bis fünften Blatt zurückschneiden.
  • Bei einigen Sorten kann der Schnitt zu einer Verzögerung der Reifezeit und des Fruchtansatzes führen. 

Wassermelonen ernten

Wassermelonen brauchen unter optimalen Bedingungen bis zur Vollreife etwa vier Monate. Geerntete werden kann in der Regel zwischen Ende August und Ende September. Erkennbar ist eine reife Wassermelone beispielsweise daran, dass die Ranke am Stiel der Frucht vertrocknet ist oder an einem dumpfen Geräusch, was zu hören ist, wenn man gegen die Melone klopft. Ist die Melone reif, sollte die Unterseite der Frucht nicht mehr weiß, sondern blassgelb sein.

Honigmelonen ernten

Melone anbauen Erntezeitpunkt für die Honigmelone ist etwa ab Ende August. Sowohl die glatten als auch die rauen Sommersorten der Honigmelone sind in der Regel dann ausgereift, wenn sich der Stängel von der Frucht löst. Bei neueren Sorten wie der ‚Golden Midget‘ erkennt man die Reife daran, dass sich das grüne Äußere der Frucht gelblich verfärbt. Zudem duften reife Honigmelonen intensiv nach Melone.

Krankheiten und Schädlinge an Wasser- und Honigmelone

Fusariumwelke
Die Fusariumwelke tritt fast ausschließlich bei einer Kultivierung im Gewächshaus auf. Verursacht wird sie meist durch den Pilz der Gattung Fusarium. Ursächlich kann auch Wassermangel, Staunässe, Bodenverdichtung oder ein zu hoher Salzgehalt des Bodens sein. Dieser Pilz dringt über Wurzeln oder Wurzelhals in die Pflanze ein und führt dazu, dass diese abstirbt.

Um dieser Krankheit vorzubeugen, ist es ratsam beim Kauf auf Sorten zurückzugreifen, die resistent gegenüber der Fusariumwelke sind. Zudem sollte auf die Fruchtfolge geachtet und Melonen nicht dort angebaut werden, wo im Jahr zuvor Kürbisgewächse standen.

Falscher und Echter Mehltau
Mehltau ist je nach Art, an einem weißlichen Belag auf oder unter den Blättern zu erkennen, der sich im weiteren Verlauf über die komplette Pflanze ausbreitet. Sowohl zur Vorbeugung als auch Bekämpfung kann man die Pflanzen mit Präparaten auf Kupfer- und Schwefelbasis behandeln.

Rote Spinne
Auch ein Befall durch die Rote Spinne tritt vorrangig bei Gewächshauskulturen auf. Erkennbar ist er an feinen Gespinsten unter den Blättern und an den Triebspitzen. Zur Bekämpfung eigenen sich Nützlinge wie die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis sehr gut. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten.

Blattläuse
Melone anbauen Blattlaus Oft werden Melonen auch von Blattläusen heimgesucht. Im Gewächshaus bietet sich der Einsatz von nützlichen Insekten wie Florfliegen-, Schlupfwespen- oder Schwebfliegenlarven sowie Raubwanzen an. Im Freiland ist der Einsatz von natürlichen Pyrethroiden in Form von Spritzmitteln möglich.

Unterscheidungsmerkmale von Wasser- und Honigmelonen

Die Früchte der Wassermelonen sind kugelförmige bis längliche oder zylindrische Panzerbeeren, die zwischen 20 und 60 cm groß werden. Das Fruchtfleisch ist je nach Sorte meist rot, kann aber auch gelb, orangefarben, weiß oder grün sein. Die 1-4 cm dicke, hell- bis dunkelgrüne Fruchtrinde kann einfarbig, marmoriert oder gestreift sein.

Die zwischen 15 und 30 cm langen Früchte der Honigmelone sind rund oder oval mit einem weißen oder gelblich grünen Fruchtfleisch. Die leicht warzige und gerippte äußere Schale hat eine gelbliche Farbe.
Resistente und tolerante Sorten für den Garten

  • Veredelte Honigmelone ‚Galia‘ F1 – Diese wuchsfreudige, schmackhafte und ertragreiche Sorte hat ein grünlich-weißes Fruchtfleisch und ist wenig anfällig für Krankheiten. Die Bezeichnung ‚F1‘ besagt, dass es sich um Hybriden handelt.
  • Honigmelone ‚Petit Gris de Rennes‘ – Eine sehr frühe, ertragreiche Sorte mit 500- 800 g schweren Früchten mit einem orangefarbenen und zudem sehr aromatischen Fruchtfleisch. Eine Vorkultur wird empfohlen.
  • Zuckermelone ‚Agora‘ F 1 – Eine ertragreiche Zuckermelone, die für den Gewächshaus- und Freilandanbau geeignet ist. Das orangefarbene Fruchtfleisch ist sehr aromatisch. Sie ist resistent gegenüber der Fusariumwelke.
  • Melone anbauen Wassermelone ‚Red Star‘ – Auch diese Sorte ist sehr ertragreich und für Gewächshaus- und Freilandanbau geeignet. Das Fruchtfleisch ist intensiv rot, süß und sehr saftig. Sie ist resistent gegenüber Fusarium und auch kaum anfällig für andere Krankheiten.

Fazit
Melonen sind sehr aromatische Beerenfrüchte, die sich nicht nur im Sommer großer Beliebtheit erfreuen. Wichtig sind vor allem der Schutz vor Kälte und Staunässe sowie der Anbau auf kleinen Erdhügeln. Meistens in der Anbau im Gewächshaus erfolgversprechender. Um zu vermeiden, dass die Pflanzen Krankheiten oder Schädlingen zum Opfer fallen, sollte man sich möglichst immer für resistente Sorten entscheiden.