Die Pflanzengattung Lysimachia hat manch schöne Art hervorgebracht. Darunter zählt der Schneefelberich zu den wohl attraktivsten Varianten, denn mit seinen 30 cm langen, gebogenen, üppig blühenden weißen Blütenständen ist er für jeden Garten eine Bereicherung. Mit einer Wuchshöhe von 70 cm bis 100 cm bildet die Staude einen dekorativen Kontrast am Gehölzrand oder vor Zäunen. Mithilfe unterirdischer Ausläufer breitet sich der Lysimachia clethroides rasant im Garten aus. Eine Eigenschaft, über die Hobbygärtner zuweilen geteilter Meinung sind. Wer den folgenden Hinweisen zu Pflege und Schneiden aufmerksame Beachtung schenkt, wird den Schneefelberich so einzusetzen wissen, dass er zu einer wirkungsvollen Ergänzung der individuellen Gartengestaltung wird.
Pflege
Trotz ihrer asiatischen Herkunft ist die weiß blühende Staude weitgehend winterhart und benötigt keine übermäßig aufwändige Pflege:
- Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr.
- Im Herbst ist pflanzen ebenfalls möglich.
- Sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal.
- Humose, frische, leicht feuchte Erde bieten perfekte Bedingungen.
- Vorzugsweise windgeschützte Pflanzstelle.
- Pflanzabstand mindestens 40 cm.
- Im Rahmen der Pflanzung Kompost einarbeiten.
- Jedes Frühjahr mulchen schützt vor Feuchtigkeitsverlust.
- Ein Mal jährlich mit Gartenkompost düngen.
- Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
- Alle paar Tage Unkraut jäten.
- Auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen.
Wird Schneefelberich vor einem hohen Hintergrund, wie Gehölzen, Zäunen oder Hauswänden gepflanzt, erhält die Staude auf diese Weise die gewünschte ‚Rückendeckung‘, sollte es einmal stürmisch werden. Trotzdem ist es angeraten, bei der Pflanzung einen Stab zur Stützung in den Boden zu schlagen. Sollten die jungen Stauden im Herbst in den Boden gekommen sein, ist ein leichter Winterschutz in Form von Tannenzweigen, Reisig oder Stroh angeraten. Adulter Schneefelberich ist dagegen bis deutlich unter -20° Celsius winterhart und benötigt nur in extrem kalten Wintern einen leichten Winterschutz.
Schneiden
Als typisches Mitglied der heimischen Staudenfamilie der Primelgewächse, bildet der krautig wachsende, mehrjährige Lysimachia clethroides stets aufs Neue weitere Ausläufer, die fleißig wieder austreiben. Sie sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil eines naturgemäßen, fruchtbaren und abwechslungsreichen Gartens, wo Stauden grundsätzlich eine Schlüsselrolle übernommen haben. Damit der Entenschnabel-Felberich dieser Aufgabe auch gerecht wird, ist ein jährlicher Schnitt erforderlich. Dann blüht er auch im nächsten Jahr wieder von Juni bis September ohne Unterlass:
- Gleich nach der Blüte bis 5-10 cm über dem Boden schneiden.
- Schnittgut auf dem Kompost entsorgen
- Schneiden verhindert unerwünschte Selbstaussaat
- Lebensdauer des Schneefelberich erhöht sich
- Förderung des vitalen Neuaustriebs im nächsten Jahr
- Sortenreinheit bleibt erhalten
- Schneiden beugt Pilzbefall vor
Bevor das Schnittgut auf dem Kompost entsorgt wird, sollte es gründlich auf Krankheiten und Schädlinge untersucht werden. Selbst bei den kleinsten Anzeichen wird der erfahrene Gartenfreund es lieber verbrennen oder in der Mülltonne entsorgen, um nicht den kompletten Komposthaufen zu infizieren.
Unerwünschtes Wuchern von Beginn an verhindern
Zweifellos zählt der Schneefelberich zu den Stauden, die mit ihren eleganten Blütenkerzen innerhalb kurzer Zeit im Ziergarten Lücken schließen, triste Gehölzränder dekorieren und sich in Staudenrabatten üppig entfalten. Diese Eigenschaft bedeutet gleichzeitig, dass Lysimachia clethroides zum Wuchern neigt. Wer sich dessen bereits bei der Anpflanzung bewusst ist, lässt es erst gar nicht so weit kommen, dass diese Wesensart der Pflanze zum Ärgernis wird. Geübte Gartenfreunde halten den Entenschnabel-Felberich daher mit folgenden Maßnahmen im Zaum:
Wurzelsperren-Folie
Den bemerkenswerten Ausbreitungsdrang des Schneefelberichs durch seine Ausläufer kann man durch eine Kunststoff-Folie kontrollieren, die es in verschiedenen Abmessungen im Fachhandel zu kaufen gibt. Wie ein Ring legt man die Folie um die Pflanze, wobei der Gartenfreund die Wahl hat, der Staude ein gewisses Maß an Ausbreitung zu gewähren oder sie möglichst eng und begrenzt zu halten. Umweltbewusste Hobbygärtner achten beim Kauf der Folie darauf, dass sie keine künstlichen Weichmacher enthält, die den umliegenden Boden im Laufe der Zeit kontaminieren. Mit einer Schiene, die im Lieferumfang enthalten sein sollte, wird die Wurzelsperre verschlossen. Wer zum Zweck der Eindämmung der Wucherung zur preiswerten Teichfolie greift, spart an der falschen Stelle, denn davor machen die Ausläufer des Entenschnabel-Felberichs keinen Halt.
Ein wichtiger Hinweis bei der Verlegung der Wurzelsperren-Folie ist, diese unbedingt 3 cm bis 5 cm aus der Erde herausschauen zu lassen, weil sich ansonsten die Ausläufer einfach darüber hinweg ausbreiten. Hinsichtlich der Tiefe der Wurzelsperre sollten 60 cm genügen, da es sich bei dieser Staude um einen Flachwurzler handelt.
Bodenloser Topf
Wem die Arbeit mit einer Wurzelsperren-Folie zu aufwändig und zu teuer ist, kann die Ausbreitung des Schneefelberichs unter Kontrolle halten, wenn die Pflanze in einen Topf ohne Boden eingepflanzt wird. Bei dieser Variante ist ebenfalls darauf zu achten, dass einige Zentimeter des Topfrandes aus der Erde herausschauen. Damit das Wurzelsystem der Staude sich ausreichend entwickeln kann, sollte der Topf mindestens doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen.
Ausläufern die Energiequelle nehmen
Ist es bereits zu unerwünschten Ausbreitungen des Lysimachia clethroides im Garten gekommen, können diese gestoppt und unterbunden werden. Die verwurzelten Flächen werden einfach mit schwarzer Folie oder dicker Pappe abgedeckt, wo sie etwa 2 Jahre verbleiben. Auf diese Weise werden die Ausläufer regelrecht erschöpft, ohne dass die eigentliche Pflanze Schaden nimmt. Würden die Ausläufer einfach mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben und abgeschnitten, könnte das gesamte Versorgungssystem der Staude Schaden nehmen und die Pflanze absterben lassen. Die Abdeckung kann man nun ohne weiteres mit Substrat bedecken und bepflanzen, damit es zu keiner kahlen Stelle im Ziergarten kommt.
Das rechtzeitige Schneiden des Entenschnabel-Felberichs gleich nach der Blüte zählt ebenfalls zu den effektiven Methoden, einer unerwünschten Ausbreitung vorzubeugen. Daher zückt der erfahrene Hobbygärtner das Messer, noch bevor die Samenstände ausgereift sind und vom Wind verstreut werden können.
Krankheiten und Schädlinge
Es ist leider eine nicht zu leugnende Tatsache, dass vor allem junger Schneefelberich zu den Lieblingsspeisen der Nacktschnecken gehört. Die gefräßigen Schädlinge machen sich über die wehrlosen Pflänzchen her und fressen sie im Nu kahl. Daher ist es wichtig, rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten, damit es erst gar nicht so weit kommt:
- Ring aus spitzem Kies als Wanderschranke um die Stauden legen.
- Pflanzen ausschließlich in den Morgenstunden wässern.
- Bretter als Unterschlupf auslegen und morgens die Schnecken dort einsammeln.
- Kaffeepulver und Kaffeesatz sind für Schnecken tödlich.
- Schneckennematoden vor dem Pflanzen ausbringen.
- Beete feinkörnig halten und Hohlräume vermeiden.
- Hühner picken die im Boden versteckten Schneckeneier auf.
- Schneckenzaun in Kombination mit einer Bierfalle aufbauen.
- Zum Schutz einzelner Pflanzen Schneckenkragen aufstellen.
Wer seinen Garten einladend gestaltet für die natürlichen Feinde der Schnecken, erhält auf diese Weise effektive Unterstützung durch Vögel, Igel oder Frösche. Diese Nützlinge vertilgen allerdings nur die Gartenwegschnecke. Die sich explosionsartig ausbreitende Spanische Nacktschnecke steht jedoch für die putzigen indischen Laufenten ganz oben auf dem Speiseplan. Wenn alle biologischen und mechanischen Bekämpfungsmittel nicht den erwünschten Erfolg bringen, bleibt nur noch der Griff zum Schneckenkorn. Über weitere Krankheiten und Schädlinge am Schneefelberich ist bislang nichts bekannt.
Schneefelberich Vermehren
Gartenfreunde, die es dem Lysimachia clethroides nicht überlassen wollen, an welchen Stellen er sich im ansonsten noch ansiedelt, nehmen die Vermehrung selbst in die Hand.
Vermehrung durch Teilung
Diese Methode funktioniert einfach und sicher. Im Frühjahr wird eine kräftige Pflanze mithilfe der Grabegabel aus dem Boden gehoben. Mit einem scharfen Messer oder einem Spaten teilt man sie in mehrere Stücke. Wichtig dabei ist, dass jedes Teilstück über mehrere Knospen verfügt. Bei dieser Gelegenheit werden die Pflanzenteile von allem Unkraut sorgfältig befreit, bevor sie an ihrem neuen Standort eingepflanzt werden. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß sein, wie das Teilstück. Zudem ist es ratsam die Erde mit etwas Gartenkompost, Stallmist oder Hornspänen anzureichern, bevor die junge Pflanze in den Boden kommt. Zum Schluss wird noch reichlich angegossen, damit sich die jungen Wurzeln gut ausbreiten können.
Samen
Wenn sich die Gartensaison dem Ende zuneigt, gehört der Entenschnabel-Felberich zu den letzten noch blühenden Stauden. Kurz bevor die Blüten verwelken und der Schnitt ausgeführt wird, können die reifen Samen geerntet werden. Das Wetter sollte warm und trocken sein, wenn die Samenkapseln mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Zum Trocknen kommen sie ins Innere des Hauses, denn unter der intensiven Herbstsonne würden sie ihre Keimfähigkeit einbüßen. Nach einigen Tagen sind die Samen ausgetrocknet und man kann sie bis zum nächsten Frühjahr an einem dunklen, kühlen und in einem trockenen Behälter aufbewahren.
Ab Februar oder März kann man die Samen zunächst einen Tag in lauwarmem Wasser einweichen, bevor man sie in einer Anzuchtschale mit nährstoffarmem Substrat ausstreut. Wenn sich die ersten Keimlinge zeigen, pikiert man die kräftigsten von ihnen und kultiviert sie in einzelnen Töpfchen weiter, bis man sie ab April oder Mai im Beet einpflanzt. Alternativ ist auch eine Direktaussaat möglich, die zwar mit weniger Aufwand verbunden ist, deren Samen jedoch schnell von Vögeln aller Art aufgepickt werden.
Stecklinge
Neben der Vermehrung durch Teilung, ist die Vervielfachung des Schneefelberichs durch Stecklinge problemlos möglich. Hierzu werden im Spätsommer von den nicht blühenden Trieben die Spitzen soweit abgeschnitten, dass sie über mindestens 3 Blattpaare verfügen. Das unterste Blattpaar wird entfernt und der Steckling 3 cm tief in einen kleinen Topf mit Anzuchterde gesteckt. Dann folgt eine gute Dosis Wasser, bevor das Ganze mit einer Plastiktüte oder Klarsichtfolie abgedeckt wird. Die auf diese Weise geschaffene hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung der Stecklinge. Allerdings erhöht sich gleichzeitig die Gefahr der Schimmel- und Fäulnisbildung. Daher werden Stecklinge, die derartige Anzeichen aufweisen, sogleich entfernt.
Erfolgversprechender ist für diese Form der Vermehrung der Einsatz eines Anzuchtkastens, weil dieser unkomplizierter zu bedienen ist. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die Anzuchtgefäße regelmäßig lüftet und an einem warmen Ort platziert, der nicht unter pralle Sonneneinstrahlung geraten kann. Nach etwa 6 Wochen haben sich zahlreiche kräftige Wurzeln gebildet und es ist an der Zeit, die Triebspitze zu kappen, um eine weitere Verzweigung in Gang zu setzen. Sollten in einen Anzuchttopf mehrere Stecklinge gesetzt worden sein, ist es jetzt an der Zeit, sie zu pikieren. Bis die jungen Stauden im nächsten Frühjahr ins Beet kommen, wird das Substrat permanent leicht feucht gehalten.
Fazit
Erst langsam wächst der Bekanntheitsgrad des Schneefelberichs mit dem botanischen Namen Lysimachia clethroides. Dabei ist diese Staude ein unermüdlicher Dauerblüher den ganzen Sommer hindurch bis in den Herbst hinein. Insbesondere vor dem dunklen Hintergrund großer Gehölze oder an hohen Zäunen zieht der Schneefelberich mit seinen unzähligen kleinen weißen Blüten alle Blicke auf sich und bildet einen malerischen Kontrast. Wenn sich die Blütenkerzen dann elegant hinabbeugen, erinnern sie an einen Schwanenhals. Verfärbt sich im Herbst ihr Laub, ist das dekorative Farbenspiel komplett und der Gartenfreund fragt sich, warum er diese anspruchslose Pflanze nicht schon längst angesiedelt hat.