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Sonnenröschen, Helianthemum – Pflege, Schneiden und Vermehren

Sonnenröschen, Helianthemum

Der Halbstrauch Helianthemum, besser bekannt als Sonnenröschen, zählt zu den Pflanzengattungen, die dem Gartenfreund die Freude an seinem Hobby erhalten. Während ihrer Blütezeit von Mai bis September oder Oktober, richten sie ihre leuchtenden Blütenkelche nach der Sonne aus, sobald das Thermometer die 20° Marke übersteigt. Bei Dunkelheit, Kälte und Nässe schließen sie ihre Blüten einfach wieder und warten auf die nächsten wärmenden Sonnenstrahlen. Es gibt Sonnenröschen in mehr als 170 Arten in den herrlichsten Farbtönen von Gelb über Weiß bis Purpur und Rot. In den Gärten der unterschiedlichsten Stilrichtungen sind sie zu finden, denn ihre erfrischende Optik kommt an vielen Standorten zur Geltung. Obgleich ihr Name es nicht erahnen lässt, sind Sonnenröschen recht winterhart, wobei einige Arten an schneefreien Plätzen ihr Laub sogar leuchtend rot färben. Ein wenig seiner Zeit zu investieren in die wichtigsten Kriterien zu Pflege, Schneiden und Vermehren, dürfte durchaus lohnenswert sein.

Pflege

Es ist nicht schwer, die Ansprüche des Sonnenröschens hinsichtlich der Pflege zu erfüllen:

  • Vollsonniger Standort ist wünschenswert.
  • Ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr ab März.
  • Pflanzung im Herbst ist bis Oktober ebenfalls möglich.
  • Frische, nährstoffreiche, leicht kalkhaltige Erde.
  • Durchlässiger, sandig-kiesiger Boden ohne Gefahr von Staunässe.
  • Mulchen fördert das Wachstum und stärkt die Winterhärte.
  • Dem Mulchmaterial etwas feinen Kies untermischen.
  • Regelmäßig aber mäßig gießen.
  • Verwelkte Blüten auszupfen.
  • Alle 4 Wochen ein wenig Flüssigdünger verabreichen.
  • Kurze Trockenperioden verträgt das Helianthemum.
  • interschutz ist nicht erforderlich.

Mit einer Wuchshöhe von 15 cm bis 30 cm setzt sich das Sonnenröschen nicht nur in Blumenbeeten attraktiv in Szene, sondern auch in Steingärten, auf Mauerkronen, als Beetumrandung oder in Pflanzgefäßen.

Schneiden

Sonnenröschen, Helianthemum Ein essenzieller Bestandteil der Pflege ist bei Sonnenröschen das Schneiden nach der Hauptblüte. Auf diese Weise wird das Wachstum kontrolliert und obendrein gefördert. Werden die verwelkten Blüten abgeschnitten, unterdrückt dies die Samenbildung und forciert gleichzeitig die Blütenbildung an den Seitentrieben. Bei dieser Gelegenheit werden zudem angegriffene und verletzte Pflanzenteile entfernt, was die Helianthemum vor Krankheiten schützt. Ein weiterer Vorteil im Rückschnitt nach der Blüte liegt darin, dass die Luftzirkulation innerhalb des gesamten Halbstrauches verbessert wird. Ein Vorgang, der es Pilzen sehr schwer macht, das Sonnenröschen heimzusuchen. Für den Schnitt selbst wird einfach ein Büschel mit der Faust umfasst und alles, was übersteht, mit einer Gartenschere abgeschnitten. Das Schnittgut kann problemlos auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, mit dem Schneiden nicht zu lange zu warten, weil ansonsten das Sonnenröschen nicht mehr genug Kräfte sammeln kann, um den Winter zu überstehen. Daher greifen erfahrene Hobbygärtner spätestens im September zur Schere und führen – wenn auch schweren Herzens – den Rückschnitt durch, selbst dann, wenn die Pflanze noch schöne Blüten zeigt.

Vermehren

Stecklinge
Helianthemum lassen sich problemlos mithilfe von Stecklingen vermehren. Hierzu werden im Sommer von einer kräftigen Pflanze 5 bis 6 cm lange, halb verholzte und nicht blühende Triebe abgeschnitten. Sie sollten über mindestens 3 Blattpaare verfügen, wovon das unterste abgeschnitten wird. Diese Stecklinge werden in einen kleinen Topf mit Anzuchterde gesteckt bis zu einer Tiefe von 3 cm und leicht angefeuchtet. Statt teurer Spezialerde eignet sich für die Anzucht auch herkömmliche Blumenerde, die mit einem Teil Sand vermischt ist. Wird noch eine Plastiktüte übergestülpt, die mit einem Gummiband befestigt ist, schafft dies ein feucht-warmes Klima, das die Wurzelbildung an den Stecklingen fördert. Zudem wird auf diese Weise verhindert, dass umherschwirrende Insekten im Substrat ihre Eier ablegen mit der fatalen Folge, dass die entstehenden Larven die zarten Wurzeln anknabbern. Alternativ können die Stecklinge in ein Glas Wasser gestellt werden, wo sie ihre neuen Wurzeln bilden. Es steht dem Gartenfreund nun frei, die jungen Pflanzen direkt an ihrem neuen Standort im Garten in den Boden zu setzen, oder sie während des Winters im Haus, im Wintergarten oder im Treibhaus weiter zu kultivieren und erst im folgenden Frühjahr auszupflanzen.

Samen
Eine Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich. Allerdings wird dabei in den seltensten Fällen ein identisches Exemplar entstehen, weil es sich bei Sonnenröschen zumeist um Hybriden handelt, deren Samen sämtliche Erbinformationen sowohl der Mutter- als auch der Vaterpflanze enthalten. Die Samen befinden sich in den Kapselfrüchten und können im Herbst geerntet werden. Danach geht es in folgenden Schritten weiter:

  • Für mehrere Tage trocknen lassen.
  • Vor der intensiven Herbstsonne schützen.
  • Aufbewahren in einem dunklen, trockenen, kühlen Behälter.
  • Ab März in Schalen bei 5° bis 10° Celsius aussäen.
  • Nur ganz dünn mit Anzuchtsubstrat bedecken.
  • Permanent leicht feucht halten.
  • Pikieren, wenn sich die ersten Keimblätter zeigen.
  • In kleinen Töpfen an einem hellen Ort bei etwa 15° weiter kultivieren.
  • Ab Ende Mai/Anfang Juni im Freiland auspflanzen.
  • Am gewählten Standort die Erde mit Kompost anreichern.
  • Einpflanzen und gut angießen.

Helianthemum Von einer Direktaussaat im März raten erfahrene Experten dringend ab. Die Gefahr, dass die Samen von Schnecken oder Vögeln vertilgt werden, ist einfach zu groß.

Absenker
Eine unkomplizierte Methode der Vermehrung erfolgt durch Absenker. Hierzu werden von einer kräftigen Mutterpflanze einige Triebe auf den Boden gezogen und dort in einer vorbereiteten Rinne im Erdreich mit Steinen fixiert. Damit an dieser Stelle die Wurzelbildung schneller vonstattengeht, werden die Triebe vorsichtig mit einer Rasierklinge an mehreren Stellen leicht angeritzt. Wollen widerspenstige Absenker überhaupt nicht auf dem Boden halten, können sie auch mit den Heringen einer Zeltausrüstung befestigt werden. Bei dieser Art der Vermehrung ist es von großer Wichtigkeit, dass die Triebspitze aus der Erde hervorschaut. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass der Absenker nach wie vor von der Mutterpflanze versorgt wird. Erst wenn er selbst kräftige Wurzeln gebildet hat, wird er von ihr getrennt und an einem anderen Standort eingepflanzt.

Teilung
Wie die meisten Stauden des Gartens, ist beim Helianthemum auch eine Vermehrung durch Teilung im Frühjahr oder im Herbst möglich:

  • Gesunde, kräftige Staude weiträumig ausgraben.
  • Mit scharfem Messer in mehrere Teile zerschneiden.
  • Jedes Teil muss über Knospen und Triebe verfügen.
  • Von Unkraut und kranken Wurzeln befreien.
  • Am neuen Standort einpflanzen und gut angießen.

Die durch Teilung entstandenen neuen Stauden des Sonnenröschens werden von Beginn an wie eine adulte Pflanze behandelt.

Attraktive Arten und Sorten

Vom Sonnenröschen sind bisher 175 Arten bekannt, die in vielen schönen Sorten von erfahrenen Züchtern weiter kultiviert wurden. Im Folgenden werden einige der populären Varianten vorgestellt:

Gelbes Sonnenröschen

  • die meist verbreitete Art in Europa
  • häufig in freier Natur in Wildform anzutreffen
  • ausgesprochen robust und frosthart
  • Wuchshöhe bis 20 cm
  • strahlend gelbe Blüten

Safrangelbes Sonnenröschen

  • Helianthemum variantenreiche Art mit fleischigen Blättern
  • Blüten erstrahlen in Gelb, Weiß oder Orange
  • Wuchshöhe bis 30 cm
  • beliebte Art für Ziergärten

Mondfleckiges Sonnenröschen

  • seltene Art aus Italien
  • gelbe Blüten mit orangefarbenem Fleck
  • immergrüner Zwergstrauch bis 20 cm
  • benötigt leichten Winterschutz

Gelbe Perle

  • Wuchshöhe 15 cm bis 25 cm
  • zitronengelber Blütenteppich
  • robust und kälteresistent
  • herrliche Gartenstaude

Amabile Plenum

  • Wuchshöhe 15 cm bis 25 cm
  • rot gefüllte Blüten
  • frosthart
  • ideal für den Steingarten

Apennin Sonnenröschen

  • Wuchshöhe 20 cm bis 30 cm
  • weiße Blüten mit gelbem Auge
  • genügsam und winterhart
  • schön für Staudenrabatte und Kübel

Roseum

  • Wuchshöhe 20 cm bis 30 cm
  • rosafarbene Blüten
  • robust und winterhart
  • bildet üppigen Blütenteppich

Ben Hope

  • Ben Hope Wuchshöhe 15 cm bis 25 cm
  • rosa Blüten ab Mai
  • verträgt kurze Trockenheit
  • perfekte Pflanze für die Trockenmauer

Ben Mhor

  • Wuchshöhe 15 cm bis 20 cm
  • orangefarbenes Blütenmeer
  • kompakt und buschig
  • schön für den Blumenkasten
  • Blickfang auf der Mauerkrone

Cerise Queen

  • Wuchshöhe 15 cm bis 25 cm
  • kirschrote, gefüllte Blüten ab Mai
  • genügsam und frosthart
  • bestechend im Steingarten und im Kübel
  • unübersehbares Highlight in der Trockenmauer

Golden Queen

  • Wuchshöhe 15 cm bis 25 cm
  • goldgelbe gefüllte Blüten im Frühsommer
  • ziert jeden Garten
  • leuchtet im Blumenkasten und im Kübel

Henfield Brilliant

  • Wuchshöhe bis 30 cm
  • orangerote Blüten im Frühling
  • bringt gute Laune in den Garten
  • ausgezeichnet geeignet für den Steingarten

Lawrensons Pink

  • Wuchshöhe bis maximal 25 cm
  • Blütenfarbe kaminrosa
  • besticht im Steingarten, im Kübel, auf der Trockenmauer
  • schöne Staude für die Beetumrandung

Bronzeteppich

  • wird bis 25 cm hoch
  • kupferfarbene Blüten
  • schöner Bodendecker
  • herrliche Kombinationen mit anderen Stauden möglich
  • dekorativ im Steingarten und auf der Mauerkrone

Die Braut

  • Die Braut Sonnenröschen ungewöhnliche Rarität
  • weiße Blüten und silbrige Blätter
  • Wuchshöhe bis 20 cm
  • lange Blüte von Mai bis September

Firedragon

  • wächst bis 25 cm hoch
  • kupfer-orange gefüllte Blütenpracht
  • robust und winterhart
  • seltene Sorte, die für Furore sorgt
  • schön im Steingarten, im Staudenbeet

Helianthemum ‚Raspberry Ripples‘

  • seltene zweifarbige Sorte
  • Blüten weiß und rosa
  • Wuchshöhe bis 20 cm
  • beliebt in Steingärten, Trockenmauern

Gebirgs-Sonnenröschen

  • eine der kleinsten Sorten
  • Wuchshöhe bis 5 cm
  • ideal für trockene Böschungen und Steingärten
  • schöne Beet- oder Grabumrandung
  • absolut winterhart

Sonnenröschen haben ein riesiges Farbspektrum innerhalb ihrer Arten und Sorten zu bieten. In der Regel ist diese Pflanzengattung winterhart und verträgt Frost bis -20° Celsius. Die intensive Wintersonne kann einigen Sorten jedoch zu schaffen machen. Es ist daher ratsam, sich vor dem Kauf beraten zu lassen, ob nicht ein leichter Winterschutz in Form von Tannenzweigen, Reisig oder Stroh erforderlich ist.

Schädlinge und Krankheiten

Blattlaus Dank ihres trockenen und vollsonnigen Standortes, sind Sonnenröschen in der Regel sicher vor so manchem gefräßigem Schädling, wie beispielsweise den Schnecken. Von der Plage der Blattläuse bleibt das Helianthemum allerdings nicht verschont. Daher wirft der erfahrene Gartenfreund regelmäßig einen wachsamen Blick auf seine Stauden. Wird bereits bei den ersten Anzeichen eines Befalls gehandelt, stehen die Chancen gut, dass sich die Bekämpfung als erfolgreich erweist. Die folgenden Bekämpfungsmittel haben sich bewährt:

  • Einsprühen mit Schmierseifenlösung
  • Ausbringen von Florfliegenlarven
  • Schlupfwespen verteilen
  • Einsatz von Brennnesseljauche

Zeigen die biologischen Bekämpfungsmethoden keine positive Wirkung, bleibt nur noch der Griff zu chemischen Insektiziden oder die komplette Beseitigung aller befallenen Pflanzen.

Fazit
Wer sie kennenlernt, schließt sie gleich ins Herz, die fleißig blühenden, robusten Sonnenröschen mit ihren reizenden Blüten. Genügsam sind sie und pflegeleicht, solange der Gartenfreund ihnen einen sonnigen Standort gewährt. Dank des großen Farbspektrums der zahlreichen Sorten, sind die herrlichsten Kombinationen möglich. Helianthemum zieren dabei nicht nur den Steingarten, die Trockenmauer oder den Naturgarten, sondern sie dekorieren jedes Beet als Umrandung und dienen als Farbtupfer zwischen Gehölzen und Stauden.