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Kranzschlinge, Stephanotis floribunda – Pflege-Anleitung

Kranzschlinge Stephanotis floribunda

Die Kranzschlinge oder Stephanotis floribunda bringt Exotik auf die heimische Fensterbank. Damit sie mit ihren schneeweißen Blüten besticht, muss ihr aber die richtige Pflege zuteilwerden. Und diese ist nicht immer ganz einfach.

Standort

Über den Erfolg oder Misserfolg bei der Stephanotis floribunda entscheidet bereits die Wahl des Standortes.

Als Zimmerpflanze benötigt sie einen hellen aber nicht zu sonnigen Platz, der warm ist aber an dem sich keine Hitze staut. Fensterbänke nach Osten oder Westen sind ideal, sofern sie ausreichend Sonne abbekommen. Auch ein Fenster gen Süden kann sich eignen, wenn während der prallen Mittagssonne für genug Schatten gesorgt wird. Dazu muss der Platz luftig sein, kalte Zugluft ist aber fern zu halten. Ein insgesamt gut gelüfteter Raum mit dicht isolierten Fenstern eignet sich optimal.

Hinweis: Plötzliche Standortwechsel oder veränderte Lichtverhältnisse verträgt die Kranzschlinge vor allem während der Blüte nicht. Ein angestammter Platz ist daher entscheidend.

Substrat

Wenn die Kranzschlinge in der Pflege insgesamt auch nicht ganz einfach ist, die Wahl des passenden Substrats ist es. Handelsübliche Blumenerde ist vollkommen ausreichend. Sie sollte aber frisch und hochwertig sein. Billigerde neigt zu Verdichtungen, Krankheitsbefällen und wäscht sich schnell aus.

Pflege

Die grundlegenden Maßnahmen der Pflege sind auf die Gaben von Wasser und Dünger sowie einen gelegentlichen Verschnitt. Ist die Kultur erfolgreich, kann dann auch einmal ein Umtopfen angezeigt sein. Ebenso wichtig wie die Pflegeschritte an sich, ist die Art und Weise, in der diese erfüllt werden.

Gießen

Die Stephanotis floribunda benötigt kalkarmes Wasser und sollte stets mäßig feucht gehalten werden. Regelmäßige Wassergaben, die aber nicht zur Staunässe führen, sind daher essentiell.

  • Kalkarmes Wasser, wie Regenwasser, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser benutzen
  • Nur Wasser auf Raumtemperatur zum Gießen einsetzen
  • Lieber mit kleinen Mengen häufig, als mit großen Mengen selten wässern
  • Die Gießmenge während der Blütezeit leicht erhöhen, im Winter reduzieren

Düngung

Von März bis August und manchmal sogar darüber hinaus, zeigen sich leuchtend weiße Blüten an der Kranzschlinge. Während dieser Phase benötigen die Pflanzen große Mengen Nährstoffe.

Wichtig ist daher eine regelmäßige Düngung, etwa aller zwei Wochen. Ein Flüssigmittel für blühende Zimmerpflanzen ist optimal. Hierbei gilt wiederum, dass geringe Mengen in kleinen Abständen besser sind, als große aller paar Wochen. Wer ohnehin düngen muss, sollte daher lieber wöchentlich flüssige Mittel zusetzen. Diese dann aber natürlich entsprechend verdünnen.

Als Alternative kann auch ein trockener Langezeitdünger in Stäbchenform eingesetzt werden.

Schneiden

Kranzschlinge Stephanotis floribunda Weil die Stephanotis floribunda meterlange Triebe ausbilden kann, können hin und wieder Korrekturen notwendig werden.

Im Grunde ist ein Verschnitt zwar nicht notwendig aber durchaus möglich. Dieser wird möglichst in das Frühjahr, zwischen Februar und Anfang April gelegt. Ein frühzeitiger Verschnitt der Kranzschlinge ist in jedem Fall besser. Erfolgt er zu spät, werden auch Blütenknospen mit entfernt.

Vermehrung der Kranzschlinge

Die Vermehrung der Kranzschlinge kann auf zwei Wegen erfolgen. Zum einen durch Stecklinge, die beim Verschnitt ohnehin anfallen. Diese Variante ist recht einfach und erfordert zwar Geduld, allerdings längst nicht so viel, wie die zweite Art der Vermehrung.

Bei dieser handelt es sich um Samen, die aus den vergangenen Blüten gewonnen werden können. Sind diese vertrocknet, können die Samen aus den Fruchtkörpern entfernt und bis zum nächsten Frühjahr bei Zimmertemperatur und trocken aufbewahrt werden. Ist die Zeit für Umtopfen und Verschnitt gekommen, sind auch die Samen auszusäen. Die Aussaat kann direkt in handelsüblicher Blumenerde oder aber in spezieller Anzuchterde erfolgen. Dabei sollten Sie nur dünn mit Substrat bedeckt und bei Zimmertemperatur gehalten werden. Die Keimung kann einige Zeit in Anspruch nehmen und selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert. Die jungen Pflanzen sind dringend feucht zu halten, sollten aber über einen guten Abfluss verfügen.

Folie als Abdeckung ist nur dann als Schutz vor Verdunstung empfehlenswert, wenn sie täglich angehoben und die Pflanzen darunter belüftet werden. Anderenfalls begünstigt sie nur Krankheiten.

Vermehrung durch Stecklinge
Die schnellste Vermehrung der Kranzschlinge erfolgt über Stecklinge. Und diese werden direkt beim frühjährlichen Verschnitt gewonnen.
Benötigt werden Triebe, die mindestens zwei Blätterpaare aufweisen.

  1. Nach dem sauberen Abschneiden, bei dem die Schnittstellen nicht gedrückt werden, sind die unteren Enden in Wurzelpulver zu tauchen.
  2. Die Stecklinge der Stephanotis floribunda werden einzeln in Anzuchterde oder Blumenerde gesteckt.
  3. Bei langen Trieben ist eine Kletterhilfe angeraten.
  4. Als Standort muss ein heller und warmer Platz gewählt werden, an dem 20 °C bis 25 °C herrschen.
  5. Anfangs sollte schwemmend gegossen werden, sofern die Anzuchttöpfe einen guten Abfluss haben. Das Substrat sollte niemals austrocknen.
  6. Erste Wurzeln sind bei regelmäßigem Gießen nach etwa zwei Monaten zu erwarten. 

Umtopfen

Bei guter Pflege und einem passenden Standort wächst die Kranzschlinge sehr schnell und üppig. Je länger die Triebe, desto mehr Standortsicherheit und Nährstoffe benötigt die Stephanotis floribunda.

Daher wird ein Umtopfen hin und wieder notwendig. Besondere Vorsicht muss hier den Wurzeln gelten. Werden diese auch nur geringfügig verletzt, kann die gesamte Pflanze großen Schaden nehmen oder sogar absterben.

Kranzschlinge Stephanotis floribunda Lieber sollte also der Topf zerschnitten werden, als die Wurzelenden gekürzt. Das alte Substrat ist schonend zu entfernen, beispielsweise durch Abweichen. Die Wurzeln müssen jedoch nicht vollkommen frei davon sei. Danach ist ein Topf zu wählen, der ein bis zwei Nummern größer als das aktuelle Gefäß ist. Hochwertige Blumenerde reicht wiederum aus. Nach dem Umtopfen sollte die Kranzschlinge gut angegossen werden.

Der ideale Zeitpunkt für den Topfwechsel liegt ebenso wie das Verschneiden der Stephanotis floribunda im zeitigen Frühjahr.

Überwintern

Im Grunde kann die Kranzschlinge ganzjährig am gleichen Standort verbleiben. Herrschen während des Winters aber nicht die optimalen Bedingungen, bleibt die Blüte im Folgejahr aus.

Die Stephanotis floribunda wird anfälliger für Krankheiten und neigt zu schwachen, dünnen Trieben, die schnell brechen.

Besser ist es hier, der Kranzschlinge eine Ruhephase zu gönnen und dabei die folgenden Punkte zu berücksichtigen.

  • Der Wechsel in das Winterquartier ist im Oktober zu vollziehen
  • Der winterliche Standort sollte eine Temperatur zwischen 12 °C und 15 °C aufweisen – eine langsame Senkung der Wärme ist optimal
  • Stickige, zu feuchte Luft ist zu vermeiden
  • Während des Winters weiterhin gießen, aber reduziert
  • Das Winterquartier muss hell sein

Optimal ist ein Wintergarten oder eine Fensterbank in einem kühlen Raum oder dem Treppenhaus.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Probleme bei der Kranzschlinge treten meist dann auf, wenn es Mängel in der Kultivierung gibt.

Ist das Wasser zu kalkhaltig, werden schnell alle Blätter gelblich verfärbt sein. Auch junge Austriebe leiden darunter. Als botanische Bezeichnung ist von der sogenannten Chlorose die Rede. Hier helfen nur ein Wechsel des Substrats und das Gießen mit weichem, also kalkfreiem Wasser.

Wird die Kranzschlinge unbeabsichtigt gedreht oder ändern sich die Lichtverhältnisse aus einem anderen Grund abrupt, beispielsweise weil das Fenster von außen beschattet wird oder draußen ein schattenspendendes Gewächs wegfällt, verfärben sich die Blätter ebenfalls. Oder fallen direkt ab. Sind die Lichtverhältnisse immer noch ausreichend, ist Geduld das Mittel der Wahl. Um zukünftige, unbeabsichtigte Drehungen zu vermeiden, sollte eine Markierung am oder im Topf angebracht werden. Weist diese immer in die gleiche Richtung, ist die Pflanze sicher.

Blüht die Kranzschlinge kaum oder gar nicht, können sich hierfür gleich mehrere Ursachen verantwortlich zeigen. Zu hartes, zu viel oder zu wenig Wasser, Änderungen des Lichteinfalls und ungeeignete Temperaturen kommen in Frage. Häufig ist das Problem zudem im Winter zu finden. Wird die Kranzschlinge nicht kühl überwintert, steht zu dunkel oder leidet während der kalten Monate an Wassermangel, hat sie kaum Kraft um Knospen auszutreiben.

Schildlaus Auf Seiten der Schädlinge zeigen sich Wollläuse und Schildläuse als Übeltäter. Beide befallen die Stephanotis floribunda vor allem dann, wenn sie während der Ruhephase im Winter bei zu hohen Temperaturen gehalten werden.

Beide Schädlingsarten zeigen sich hartnäckig und sind daher schwierig zu entfernen. Bevor aggressive chemische Mittel zum Einsatz kommen, sollten die Blätter zunächst mit einer Lösung aus Wasser und Schmierseife benetzt oder abgewischt werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde werden die Blätter mit klarem Wasser gereinigt. Läuse, die sich dann noch auf den Ober- und Unterseiten der Blätter finden, sollten manuell entfernt werden. Eine Messerklinge, mit der die Schädlinge Stück für Stück abgekratzt werden, hat sich hierzu bewährt.

Aber Vorsicht, ist das Messer zu scharf, kann es neben den Läusen auch Schichten des Blattes abkratzen oder ihm Schnittverletzungen zuführen. Wer sich den Einsatz nicht zutraut oder lieber sicherer vorgehen möchte, kann auch eine Plastikarte, einen Messerrücken oder etwas ähnlich Stumpfes benutzen.

Duft

Die herrlich weißen Blüten der Kranzschlinge verströmen einen äußerst angenehmen Duft. Dieser kann bisweilen aber so stark sein, dass er im Raum zu intensiv wird. Nicht selten kommt es dann beim Aufenthalt in kleinen Zimmern zu Kopfschmerzen oder sogar zu Übelkeit.

Wer sich an einer oder mehreren Kranzschlingen erfreuen möchte, sollte daher täglich für ausreichend Belüftung sorgen. Zudem sind die Pflanzen aus Madagaskar in Schlaf- und Kinderzimmern während der Blütezeit vollkommen fehl am Platz.

Ist die Kranzschlinge giftig?

Die Kranzschlinge ist dekorativ, hat während der Blütezeit einen betörenden Duft und selbst ohne weiße Pracht gibt sie noch einen schönen Blickfang ab. Leider ist sie ebenso giftig wie schön.

Das gilt für Blüten, Knospen, Blätter und alle anderen Teile der Pflanze. Bereits der Pflanzensaft kann reizend auf die Haut wirken, weswegen bei Verschnitt und Topfwechsel Handschuhe getragen werden sollten. Und auch sonst gilt es, Pflanzenteile vor allem von Tieren und Kindern fernzuhalten. Die Kranzschlinge sollte zumindest außerhalb der Reichweite stehen. Zusätzlich gilt es, abgefallene Blätter sofort vom Boden zu entfernen – oder besser noch – die Pflanze so zu stellen, dass ihre Teile nicht auf dem Boden landen können.

Machen sich Katzen an ihr zu schaffen, sollten sie wahlweise die Kranzschlinge ganz entfernen oder sie mit einer Krause aus stabiler Folie versehen. Selbst wenn sich keine Anzeichen einer Vergiftung, wie Erbrechen, Durchfall, Schwindel, starkes Speicheln oder Apathie einstellen, ist die Katze umgehend einem Tierarzt vorzustellen. Der Name der Pflanze hilft dabei, die richtige Behandlung einzuleiten.

Fazit
Die Kranzschlinge ist eine exotische Zimmerpflanze, die durch sattgrüne Blätter und leuchtend weiße Blüten besticht. Von dem betörenden Duft ganz abgesehen. Die pflegeleichteste Begrünung ist sie nun aber gerade nicht und es erfordert schon einiges Fingerspitzengefühl, sie langfristig erfolgreich zu kultivieren. Zudem ist sie aufgrund des Giftes mit Vorsicht zu genießen.