Regen spült häufig den unbefestigten Boden weg, es entstehen Rinnen. Da das Wasser abläuft, statt zu versickern, ist die Hangerde meist sehr trocken. Die Pflege der Fläche ist mühsam, je mehr, umso steiler der Hang. Nicht selten hat der Hang keinen festen Halt. Deshalb muss er befestigt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Varianten zur Hangbefestigung
- Früher waren Betonmauern oft das Mittel der Wahl. Allerdings sind für deren Bau oft statische Berechnungen notwendig. Außerdem muss sie so gebaut werden, dass sie frostsicher ist, da Frostschäden die ganze Stabilität gefährden. Auch muss eine Drainageschicht verlegt werden und ein Abflussrohr, damit sich Hangwasser, das abläuft, nicht hinter der Mauer sammeln kann. Man muss also eine Schalung bauen, was Fachkenntnisse erfordert. Es ist also nicht so einfach und Betonmauern sind oft nicht wirklich schön anzuschauen.
- Als Ersatz dienen heute häufig Gabionen. Sie sind ideal zur Hangbefestigung, aber auch mit ihnen sollte man sich auskennen. Große und schwere Gabionen benötigen ein Fundament und massive Stützen. Zudem sind die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe nicht billig. Wer viele davon benötigt, für den wird es recht teuer. Gabionen halten den Hang durch ihr Gewicht. Die Körbe sollten eine 10%ige Neigung zum Hang hin aufweisen.
- Die optisch schönere Variante sind gemauerte Back- oder Natursteinmauern. Die Mauer befestigt den Hang durch ihr Gewicht, muss also recht dick sein, damit sie die Masse des Hangs halten kann. Diese Mauern benötigen ein Fundament, das frostsicher gegründet sein muss und eine Drainage.
- Ohne Drainage kommt die Trockenmauer aus. Sie wird aus lose aufeinander geschichteten Natursteinen aufgeschichtet. Allerdings ist sie dadurch nicht so belastbar, wie eine gemauerte Version. Deshalb ist es sinnvoll, die Trockenmauer mit einer 10% Neigung zum Hang hin zu errichten, damit die Mauer mit ihrem Gewicht gegen den Hang drückt. Ein Betonfundament ist nicht nötig, es reicht ein ordentlich verdichtetes Kiesbett.
- Sehr gebräuchlich sind Palisaden, wiederum aus Beton oder Naturstein. Holz scheidet aus, es verwittert. Für die Palisaden ist eine Magerbetonschicht notwendig. Die Teile müssen etwa ein Drittel ihrer Höhe eingebaut werden, damit die ganze Sache Halt hat. Die Wand muss von hinten mit Folie abgedichtet werden, sonst besteht die Gefahr, dass Erdreich aus den Fugen ausgespült wird. Auch eine Drainage ist notwendig.
Hangbefestigung durch Bepflanzung
Ein Hang kann auch durch Pflanzen befestigt werden. Natürlich kommt es auf die Gegebenheiten vor Ort an und ganz sicher kann nicht jeder Hang so gestaltet werden, aber viele. Wichtig ist, die Hangfläche dauerhaft zu begrünen. Die Pflanzen sollten schnell viele und kräftige Wurzeln bilden und pflegeleicht sein. Die Wurzeln beugen Erosion vor und halten den Boden fest, so dass er nicht ausgespült wird. Ideal ist, verschiedene Pflanzen zu nutzen, die in Streifen angepflanzt werden, die quer zum Hang verlaufen.
Bei steilen Hängen nutzt man Stauden in Kombination mit flach wachsenden Gehölzen. Sehr steile Hänge sind mit Pflanzen nicht zu festigen.
Nun kann man einen ganzen Hang mit nur einer Pflanzensorte bepflanzen. Das wird aber auf Dauer recht langweilig. Ich habe verschiedene Gewächse zusammengesucht, da kann man dann in Ruhe auswählen. Dabei habe ich keinen Wert auf Vollständigkeit gelegt. Sicher gibt es noch viel mehr Pflanzen, egal ob Bäume, Sträucher, Stauden oder Bodendecker. Die Seite würde unendlich lang werden, wollte man da alles was möglich ist aufzählen.
Hangbefestigung durch größere Bäume und Sträucher
- Kornelkirsche (Cornus mas) – 6 bis 8 m hoch, Hartriegel- Art, sehr dicht verzweigtes Wurzelwerk, gut für Hänge geeignet, meist mehrstämmig wachsend, blüht Ende Februar, Anfang März, schöne Herbstfärbung, kommt mit jedem Boden klar, muss warm und sonnig stehen, kann geschnitten werden, muss aber nicht, verträgt auch starken Rückschnitt, langsamwachsend, Vogelnährgehölz, Nachteil. Konkurrenzschwach von der Wurzel her, andere starke Pflanzen erdrücken sie
- Eschen-Ahorn (Acer negundo) – 4 bis 6 m hoch, 2 bis 4 m breit, Flachwurzler mit intensiver Durchwurzlung, farbenprächtiges Laub, grün-weiße panaschierte Blätter mit rosa Austrieb, meist mehrstämmig, Blütezeit März – April, anfangs schnellwüchsig, später weniger, sehr anpassungsfähig, sonnig bis halbschattig, verträgt fast jeden Boden, kann zur Regulierung der Größe problemlos geschnitten werden, Schnitt am besten von Anfang an, um später große Wunden zu vermeiden
- Hartriegel (Cornus alba) – meist Tatarischer oder Sibirischer oder Weißer Hartriegel genannt, 3 bis 4 m hoch und bis 4 m breit, Blüte Mai – Juni, gelblichweiße Blüten, große Schirmrispen, weißlicher Beerenschmuck, schöne Herbstfärbung, Flachwurzler mit intensiver Durchwurzlung, sonnig bis halbschattig, Boden schwach sauer bis alkalisch, gut schnittverträglich, anspruchslos, Nachteil: Bodentriebe bilden teilweise Wurzeln
- Italienische Erle (Alnus cordata) – eine der schönsten Erlen, mittelgroß 10 bis 15 m hoch, 6 bis 8 m breit, Flachwurzler mit intensiver Durchwurzlung, starke Horizontalwurzeln, 2 bis 3 Meter breit und bis 90 cm tief, ideal für Hänge, Blüte im März, gelblichgrüne Kätzchen, glänzend dunkelgrüne Blätter, Früchte – Zapfen, sonnig bis halbschattig und völlig anspruchslos beim Boden, trägt zur Verbesserung des Bodens bei, Nachteil: gelegentlich spätfrostgefährdet
- Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) – 2 bis 3 m hoch und Durchmesser 1,5 bis 2 m, blüht im Mai und Juni, cremeweiße Blüten mit starkem Duft, im Herbst Früchte, Herzwurzler, kräftige und umfangreiche Wurzel, intensive Durchwurzlung, sonnig bis schattig, Hybriden nicht zu schattig, kommt mit den meisten Böden zurecht, Schnitt möglich, besser nur Altholz entfernen, nur auslichten, Nachteil: Magnet für Blattläuse
- Japanische Lärche (Larix kaempferi) – breit kegelförmiger Baum bis 30 m hoch, 8 bis 10 m breit, breite eiförmige Zapfen, sommergrün, früher Austrieb, matt-blaugrün, schöne Herbstfärbung, Tiefwurzler mit intensiver Durchwurzlung, sonnig, empfindlich gegen Hitze und Trockenheit, Boden frisch bis feucht und nicht zu leicht, gut schnittverträglich, Nachteil: kommt nicht mit Trockenheit klar
Hangbefestigung durch Gehölze bis zwei Meter Höhe
Strauchartige Gehölze und einige Koniferensorten machen sich sehr gut als Hangbefestigung. Beim Pflanzen sollte man die Endgröße im Auge behalten. Anfangs sind die Gehölze alle nicht so groß, aber einige werden schon nach wenigen Jahren meterhoch. Wer das nicht möchte, muss bei der Auswahl sehr aufpassen.
- Sommerflieder (Buddleja) – sommergrüner Strauch, kommt mit jedem Boden zurecht, mag Sonne bis Halbschatten, es gibt viele Blütenfarben, womit Abwechslung in den Hang kommt, blüht von Juli bis zum Frost, Wurzeltiefe 40 bis 60 cm, also nicht wirklich tief, ein Nachteil ist, dass der Sommerflieder regelmäßig (jährlich) geschnitten werden muss, um sich besser zu entwickeln. Zwar kann man ihn auch ohne Schnitt wachsen lassen, aber der Wuchs leidet doch sehr.
- Liguster (Ligustrum) – wintergrüner Strauch, Blüte in Juni/Juli in Weiß, kommt mit jedem Boden klar, sehr anpassungsfähig, bildet ein dichtes Netz feiner Wurzeln, die den Boden eng durchziehen, ideale Hangpflanze, Nachteile: bildet Ausläufer, was zu Standortkonkurrenz mit Nachbarpflanzen führen kann und wächst sehr schnell. Ohne Schnitt kann es ein wildes Durcheinander an Trieben geben. Alternativ den Zwerg-Liguster ’Lodense’ nutzen – nur 70 cm hoch 50 bis 60 cm breit, langsamwachsend, sehr schnittverträglich
- Fingerstrauch (Potentilla fruticosa) – überhängend wachsender Kleinstrauch bis 1,5 m hoch und ebenso breit, zähe, tiefe Hauptwurzel, hoher Anteil an Feinwurzeln, sorgt für guten Halt, blüht monatelang in weiß oder gelb (Mai bis September), mag volle Sonne, trockenheitsresistent, nährstoffarmer Boden, Schnitt alle zwei bis drei Jahre, ohne Schnitt verkahlen die Sträucher, Nachteil: mag keine Bodenverdichtung
- Zierquitte (Chaelomeles japonica) – kleiner, breitbuscher Strauch mit sparrigem Wuchs und dornigen Trieben, bis 1,50 m hoch, zähe und sparrige Wurzeln in unterschiedlicher Tiefe, weiß, rot, rosa oder orange blühend, oft schon ab Mitte März, mag es eher sonnig bis halbschattig, lehmhaltiger und kalkreicher Boden, Schnitt nicht nötig, viele verschiedene Sorten im Angebot, Nachteil: braucht in der Sonne reichlich Wasser
- Tamarisken-Wacholder (Juniperus sabina ’Tamaricifolia’) – immergrüne Konifere, etwa 80 cm hoch, niedrig und flach wachsende Form, Äste breiten sich waagerecht aus, gutes Wurzelsystem, extremer Tiefwurzler, verträgt Hitze und Trockenheit, Früchte – längliche, eiförmige Nüsse, anspruchslos bei Standort und Boden, wirkt gut in Einzelstellung, sehr frosthart
- Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia) – reichblühender Blütenstrauch, 2 bis 4 m hoch, sommergrün, kleine weiße Blüten in Rispen meist im Juli, früh austreibend, flache Wurzeln, aber reichlich, schöne Herbstfärbung, besonders gut für große Flächenbegrünung geeignet, sonnig bis hell halbschattig, Boden feucht, aber nicht nass, gut schnittverträglich, sollte auch regelmäßig ausgelichtet werden, Nachteil: empfindlich gegen Trockenheit, bildet Ausläufer und breitet sich so aus
Hangbefestigung durch flachwachsende Sträucher
Flachwachsende Sträucher sind ideal zur Hangbepflanzung. Sie brauchen in der Regel nicht viel Pflege und müssen nicht regelmäßig geschnitten werden. Wer nicht viel Pflegearbeit investieren möchte, muss bei der Pflanzenauswahl (Sorte) geschickt wählen.
- Zwergmispel (Cotoneaster) – sommergrüne oder immergrüne Sträucher, vom niedrigen Bodendecker bis zu Kleinbäumen, je nach Art (etwa 90 Arten), blüht einzeln oder in Bündeln, in weiß, cremefarben, rosa, hellviolett oder rot, kleine Früchte in rot bis rotbraun oder orange bis schwarz, kommen mit jedem Boden klar, sonnig bis schattig, gut schnittverträglich, muss nicht geschnitten werden, oft ist es aber empfehlenswert, Nachteil: schwach giftig und verträgt keine langen Trockenperioden
- Kriechwacholder (Juniperus communis ’Repanda’) – etwa 30 cm hoher kriechender Wacholder, bis 2,5 m breit, silbrig gestreifte dunkelgrüne und weiche Blätter, Tiefwurzler, sehr gut verzweigt, Blüte eher unscheinbar im April/Mai, es bilden sich kleine Beerenzapfen, sehr robuster Bodendecker, hitzeresistent, langsam wachsend, schnittfest, trittfest, sonnig bis halbschattig, leichter und durchlässiger Boden, sonst anspruchslos, Einzel- oder Gruppenpflanzung, guter Bodendecker
- Besenginster (Cytisus scoparium) – 1 bis 2 m hoch, breitwüchsig, auch kriechende Formen, unzählige große, gelbe Blüten ab Mai, Neuzüchtungen auch mit weißen, gelbroten, rosa, roten oder orangebraunen Blüten, Blätter fehlen fast völlig, Pfahlwurzler, sehr tief wurzelnd, kalkarm, vollsonnig, nährstoffarmer Boden, kalkfrei, humusreich und sauer, gut schnittverträglich, sollte auch geschnitten werden, Nachteil: giftig, Gefahr durch Wildverbiss und Zecken siedeln gern auf ihm
- Kriechspindel (Euonymus fortunei-Sorten) – immergrüner 30 cm hoher Strauch, gut als Bodendecker, klettert aber auch aufwärts, auch buntlaubige Sorten, blüht, aber nur an Alterstrieben, Blüten unscheinbar, meist weiß oder grünlich gelb, langsamwüchsig bis mäßig schnellwüchsig, sonnig bis schattig, im Schatten lässt die Blüte nach, Schnitt nur selten nötig, aber gut möglich, Nachteil: verträgt keine langanhaltende Trockenheit, nur frosthart bis – 20ˆC
- Amethystbeere ’Magic Berry’ (Symphoricarpos doorenbosii) – breit aufrecht wachsend mit überhängenden Trieben, 80 cm bis 1 m hoch und breit, blüht von Juni bis September in blassrosa, schon kurz darauf zeigen sich die ersten magentafarbenen Beeren, sonnig bis halbschattig, keine Ansprüche an den Boden, besonders gut für flächige Bepflanzung, bilden sehr schnell kräftige Wurzeln, Flachwurzler, dicht verzweigt und weitreichend, Ausbreitung durch Bewurzlung von Bodentrieben, was auch ein Nachteil sein kann, wenn es nicht erwünscht ist.
Fazit
Es gibt mehrere Methoden, einen Hang zu befestigen. Ist er nicht zu steil, ist das Bepflanzen sicher eine gute Lösung. Es gibt jede Menge Pflanzen, die dafür empfohlen werden. Immer wieder dabei sind Rosen, ob Bodendecker – oder Wildrosen, speziell Hundsrosen. Zwar sind die wirklich schön anzusehen, aber der Boden muss unkrautfrei sein und das ist in meinen Augen ein Problem. Man muss sehr hinterher sein und die Plagegeister entfernen. Wer mehr einen pflegeleichten Hang möchte, der sollte besser keine Rosen nutzen, so schön sie auch sind. Statt Rosen würde ich Stauden nehmen. Es eignen sich fast alle gängigen, nicht zu hohen Stauden, wie z.B. Storchschabel oder Frauenmantel. Ansonsten ist es empfehlenswert, die Fläche zu mulchen. Das beugt nicht nur Unkraut vor, sondern schützt vor Erosion. Bei steileren Hängen empfiehlt der Landschaftsgärtner meist Gewebematten oder –netze, die sich mit den Jahren auflösen. Erst einmal geben sie aber guten Halt, bis die Wurzeln das übernehmen. Um zu bepflanzen schneidet man Schlitze in die Matten oder besser Kreuze.