Die Terrasse ist ein „der wichtigste Raum im Garten“, in bzw. auf dem weitaus mehr Familienleben stattfindet als im gesamten Rest des Gartens. Deshalb erfordert das Verlegen von Terrassenplatten einige Überlegung, es gibt verschiedene Methoden, die Terrassenfläche mit Platten auszustatten. Hier erhalten Sie einen Überblick mit Anleitung zu den verschiedenen Möglichkeiten zum Verlegen von Terrassenplatten. Die Vorbereitung zum Verlegen der Terrassenplatten gestaltet sich unabhängig von der geplanten Art der Verlegung und der ausgewählten Terrassenplatten zunächst gleich.
Der Untergrund für die Verlegung von Terrassenplatten
Möglicherweise haben Sie bereits eine Betonfläche auf Ihrer Terrasse, dieser Untergrund kann direkt als Unterlage der Terrassenplatten genutzt werden, wenn er intakt ist. Wenn die Betonfläche schon sehr alt ist, sollten Sie besser sorgfältig prüfen, ob irgendwo Risse oder Spalten zu sehen sind. Diese müssten dann erst geschlossen werden, sonst könnten sich später Probleme mit Feuchtigkeit bzw. Frost ergeben. Außerdem müssen Sie sich natürlich vergewissern, ob ein Gefälle für den Wasserablauf gegeben ist, gerade bei alten Betonfläche ist das jedoch fast immer der Fall. Falls Sie eine der Ausnahmen erwischt haben, müssten Sie vor jedem Gedanken an eine Verlegung von Terrassenplatten einen Estrich mit entsprechendem Gefälle aufbringen.
Wenn die Terrassenfläche vor einem Neubau liegt und lediglich aus Erde besteht, müssen Sie den für die Verlegung benötigten glatten Untergrund vielleicht erst herstellen. Mitunter ist der Terrassenbereich so eifrig von Baumaschinen befahren worden, dass diese Ihnen „die Terrassenfläche verdichtet“ haben. Dann müssten Sie nur noch die sicher vorhandenen Unebenheiten beseitigen und prüfen, ob Waagerechte bzw. Gefälle stimmen und vielleicht anschließend noch einmal mit dem Rüttler rübergehen, bevor die Tragschicht für die Terrassenplatten aufgebracht werden kann.
Im ungünstigsten Fall besteht die Terrassenfläche aus sehr lockerem Erdreich, das dann zunächst gründlich verdichtet werden muss, bevor Sie weiter bauen bzw. verlegen können. Wenn diese glatte Fläche hergestellt ist, haben Sie mehrere verschiedene Möglichkeiten, Ihre Terrassenplatten zu verlegen: Die Verlegung erfolgt entweder auf einem sehr wasserdurchlässigen Verlegebett aus Splitt, auf Plattenlagern oder Mörtel, in unterschiedlicher Beschichtung je nach Untergrund.
Terrassenplatten auf Beton im Splittbett verlegen: Untergrund vorbereiten
- Zunächst wird der Splitt als Verlegebett auf die Betonplatte aufgebracht, etwa 5 cm sollte die Schicht später haben.
- Er sollte eine Körnung 2/5 mm haben, wenn die Schicht liegt, wird sie mit einem Gefälle von ca. 2 % vom Haus weg abgezogen.
- Nach dem Abziehen sollte die ebene Fläche durch einen provisorischen Rand aus Holzlatten gesichert werden, über dem Sie beim Verlegen auch das Schnurgerüst anlegen können.
- Wenn eine Randsicherung mit speziellen Metallprofilen vorgesehen ist, können diese vielleicht auch jetzt schon eingesetzt werden.
- Auf dieser Schicht werden anschließend die Terrassenplatten verlegt, die Fugen bleiben bei dieser Art der Verlegung offen.
- Nach der Verlegung werden hier die Ränder mit den gerade erwähnten Metallprofilen, verzinkten Lochmetallwinkeln oder mit Erdwällen gegen Verrutschen gesichert.
- Wenn Sie Metallprofile einsetzen, müssten Sie darauf achten, ob Abflussmöglichkeiten für Wasser vorgesehen sind oder solche einbohren.
Terrassenplatten auf Beton im Mörtelbett verlegen: Untergrund vorbereiten
Wenn der Untergrund wirklich glatt ist, könnten Sie die Terrassenplatten auch auf einem Mörtelbett verlegen. Hier werden die Terrassenplatten an jeder Ecke und in der Plattenmitte auf einen Mörtelpunkt gesetzt und dann Mithilfe eines Gummihammers auf die gewünschte Höhe gebracht. Der hier einzusetzende Mörtel sollte ein fertiger Dickbett-Klebemörtel sein, der ausreichend schnell anzieht, aber trotzdem Korrekturen ermöglicht.
Diese Verlegemethode ist nur etwas für wirklich geübte Heimwerker, Sie müssen gleichzeitig darauf achten, dass die Terrassenplatten in der Horizontale richtig sitzen, als auch die Einhaltung der Fugenbreite von 3 – 5 mm im Auge haben. Hier darf die Verlegefläche auch erst nach dem vollkommenen Abbinden des Mörtels belastet werden.
Terrassenplatten auf fester Erde im Splittbett verlegen: Untergrund vorbereiten
Auf einem Untergrund von fester Erde können Sie ebenfalls im Splittbett verlegen, das im Splittbett wird hier jedoch erheblich dicker aufgebracht als bei der Verlegung auf Beton:
- Die Verlegefläche muss zunächst ausgeschachtet werden, 20 cm plus Tiefe der Terrassenplatten.
- Nach dem Ausschachten bringen Sie eine 20 cm dicke Schicht aus Kies-Sand-Gemisch Körnung 0/32 oder Kiestragschicht Körnung 0/45 auf.
- Beim Aufbringen dieser Tragschicht kann das Gefälle von 2% vom Gebäude weg eingebracht werden.
- Diese Tragschicht wird anschließend mit einer Walze oder einem Rüttler (besser) verdichtet.
- Nun wird ein 5 cm dickes Verlegebett aufgetragen, z. B. aus Splitt Körnung 2/5.
- Diese Schicht wird gerade abgezogen, die Verlegung kann hier an einem Schnurgerüst entlang erfolgen.
- Auch hier werden die Terrassenplatten mit Fugenabständen von 3 – 5 mm verlegt, die offen bleiben.
Terrassenplatten ohne Bett auf Plattenlagern verlegen
Wenn die Terrassenfläche einen festen und glatten Untergrund aufweist, werden Terrassenplatten heute gerne auf Plattenlagern verlegt, ohne dass sie in ein Bett eingefügt werden. Eine solche Verlegung hat eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Die verlegten Platten können später jederzeit leicht entfernt bzw. ausgetauscht werden.
- Das ist zunächst vorteilhaft, wenn die Platten mit schwer entfernbaren Substanzen (Lack z. B.) befleckt wurden.
- Außerdem kann die darunter liegenden Fläche bei Bedarf gereinigt werden.
- Wenn unter den Terrassenplatten Installationen liegen, sind diese zu Kontrollzwecken zugänglich.
- Aufkommendes Wasser kann ungehindert abfließen und bildet keine Pfützen, die irgendwann übel riechen.
- Während des Verlegens lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen, indem unter die Plattenlager passende Scheiben gelegt werden.
- Diese Stelzlager werden z. B. aus Recycling-Material angeboten, das für eine optimale Trennung von Platte und feuchtem Untergrund sorgt.
- Die Verlegung auf Plattenlagern ist recht einfach und ziemlich kostengünstig.
- Die Plattenlager hemmen ein wenig die Laufgeräusche.
- Bei dieser losen Verlegung gibt es keine Frostprobleme, da die Terrassenplatten keinen direkten Bodenkontakt haben.
Für die lose Verlegung auf Plattenlagern sind nur bestimmte Terrassenplatten geeignet, sie müssen ein ausreichendes Gewicht haben. Solche Terrassenplatten werden als Natursteinplatten aus Granit, Schiefer, Kalkstein, Basalt, Sandstein und Quarzit angeboten. Aber auch aus Beton, aus Kunststein, aus Feinsteinzeug und als frostsichere keramische Platten, und ständig kommen neue Terrassenplatte dazu, die ein ausreichendes Gewicht haben, oft schon aufgrund ihrer beachtlichen Größe, sehr große Platten sind zunehmend gefragt.
Terrassenplatten zuschneiden
Bei fast jedem Terrassenbelag kommen Sie irgendwann in die Situation, dass einige Terrassenplatten zugeschnitten werden müssen. Die meisten Platten lassen sich mit dem Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe bearbeiten, Sie sollten die Platte erst wässern und dann rund um anzeichnen, wo sie getrennt werden soll. Dann schneiden Sie die Platte zuerst auf der Rückseite ein, dann auf der Vorderseite, bis sich die Terrassenplatte sauber teilt.
Die Teilstücke sollten gleich nach dem Durchschneiden mit klarem Wasser abgewaschen werden, sonst könnte der Schleifstaub Flecken verursachen. Denken Sie außerdem daran, geschnittene Platten so zu verlegen, dass die Schnittkante in Richtung Haus zeigt, so fällt sie wegen des Gefälles nicht auf.
Die Terrassenplatten selbst verlegen
Wenn der Untergrund fertig vorbereitet ist bzw. die gewünschte Verlegung entschieden ist, können die Terrassenplatten verlegt werden, folgendes ist zu beachten:
- Wenn Sie farbliche abweichende Randsteine einsetzen, beginnen Sie mit diesen, an einer Seite.
- Die eigentlichen Pflastersteine werden immer von einer Ecke ausgehend in die Fläche hinein verlegt.
- Wenn Sie ein bestimmtes Muster geplant haben, kann es sein, dass dieses eine andere Vorgehensweise erfordert.
- Bei Verlegung auf einem Plattenlager sollten Sie die Herstelleranleitung befragen, hier gibt es einige verschiedene Modelle.
- Bei Verlegung im Bett wird immer ein Stein ins Bett gelegt und mit einem Gummihammer gut festgeklopft.
- Der nächste Stein wird einfach unter Einhaltung der richtigen Fugenbreite daneben angeordnet.
- Die empfohlenen Fugenbreiten für Terrassenplatten liegen bei 3 bis 5 Millimetern.
- Damit es auch wirklich die richtige Fugenbreite wird, sollten Sie eine Fugenkelle in Fugenbreite zum Abgleichen dabeihaben.
- Das auch, wenn Sie über ein sehr gutes Augenmaß verfügen, schon die zehnte Fuge kann Sie wie eine optische Täuschung „narren“.
- Für eine Reihe von Terrassenplatten werden auch Fugenkreuze angeboten, die für einen gleichmäßigen Fugenabstand sorgen und nach dem Verlegen in den Fugen bleiben.
- Außerdem sollten Sie eine Wasserwaage oder Richtschnur dabei haben, mit der Sie regelmäßig die Horizontale kontrollieren.
- Wenn die Platten sitzen, wird zur Tragschicht passender Fugensand eingefüllt und mit Wasser eingeschlämmt.
- Nun können Sie mit einem Rüttler verdichten, anschließend wird nochmals verfugt und eingeschlämmt und dann gereinigt.
Die Auswahl der Terrassenplatten kennt heute wenig Grenzen
Es gibt verschiedenste Steine, die frostfest ausgestattet werden können und als Terrassenplatten verlegt werden können.
Darunter sind kleine Rasterplatten aus Beton, 20 x 10 cm, sandsteinfarben, braun, grau oder dunkelgrau, einfache schlichte (und preisgünstige) Beton-Gehwegplatten von 50 x 50 cm und eine ganze Reihe von farblich einfallsreich getönten Terrassenplatten in den Maßen 40 x 40 cm, auch aus Beton (schwarz-weiß, rot, grau-schwarz, terracottafarben, rotbraun usw.). Es gibt Waschbetonplatten mit einer Oberfläche aus kleinen bunten (und barfuß nicht sehr komfortabel zu belaufenden) Steinchen, Quarzit-Terrassenplatten und Granit-Terrassenplatten.
Sie können Nano-Tec-Terrassenplatten in Muscheloptik kaufen, die mit ihrer speziellen Beschichtung Wasser und Schmutz abweisen, es gibt wassergestrahlte Terrassenplatten, geschliffene, mit strukturierten Oberflächen ausgestattete und versiegelte Terrassenplatten und Kinderknie schonende Fallschutzplatten aus witterungs- und verrottungsbeständigem Kunststoff. Es gibt Terrassenplatten, die aussehen wie Holzdielen, die silbergrau strukturiert sind, die gelb oder rosa kugelgestrahlt sind oder die in Sandstein „Multi-Brown“ deutliche Ausblühungen zeigen.
Es gibt Porphyr-Polygonalplatten und Quarzit-Polygonalplatten in den verschiedensten Farben und Granit-Klickfliesen, es gibt sogar Basalt-Polygonalplatten „Bolivia Black“ in bolivianischem Schwarz, alle diese bereits in einem durchschnittlichen Baumarkt.
Es gibt aber auch noch die Designer, die ganz besondere Terrassenplatten mit vielfältigen Oberflächenstrukturen und Farbvarianten und in ungeahnten Kombinationsmöglichkeiten anfertigen, bei der Auswahl Ihrer Terrassenplatten sollten Sie sich auf jeden Fall etwas Zeit nehmen.
Fazit
Wenn Sie sich für die richtige Methode entscheiden, Ihre Terrassenplatten zu verlegen, und der Untergrund nicht erst umfassend ausgebaut bzw. renoviert werden muss, können Sie Ihre Terrasse sehr gut selbsttätig mit Terrassenplatten ausstatten. Wenn Sie z. B. der Anleitung zum Verlegen von Terrassenplatten auf Plattenlagern folgen, erhalten Sie eine pflegeleichte und gut zu wartende Terrassenfläche, die stabil, wasserdurchlässig und gut zu nutzen ist. Für manche Terrassenflächen eignen sich andere Verlegungsarten besser, die geschickte Heimwerker auch selbst bewältigen können, die aber mitunter einiges Fachwissen und erhebliche Sorgfalt bei der Arbeit erfordern, damit sich nicht in kurzer Zeit Schäden zeigen.