Zierkies und Ziersplitt sind leistungsfähige Helfer bei der Gartengestaltung, die Ihnen unglaublich viele Variationen ermöglichen. Wenn Sie jedoch genau wissen möchten, welches Material Sie erhalten, werden Sie beim Einkauf einige Informationen erfragen müssen. Nachfolgend werden Ihnen diese Gesteinsmaterialien und einige Ideen zur Gartengestaltung mit Zierkies und Ziersplitt vorgestellt.
Unterschied zwischen Zierkies und Ziersplitt
Zierkies und Ziersplitt bestehen aus Steinmaterial verschiedenster Größen, wobei prinzipiell unterschieden wird:
- Rundling oder Rundstein: entstehen durch Rundschliff in fließenden Gewässern, maschinell durch sogenanntes Rollieren (Bearbeitung mit Wälzkörpern) herstellbar
- Bruchstein bricht man aus größeren Gesteinskörpern, das kann durch natürlichen Bruch oder durch menschliche Bearbeitung im Steinbruch geschehen.
- Gebrochene Mineralstoffe entstehen, indem man Steine künstlich zerkleinert
Das, was wir umgangssprachlich Kies nennen, kann natürlich oder künstlich entstanden sein. Im ersten Fall wurden Steine in fließenden Gewässern rundgeschliffen, bis sie zu kleinen Kieselsteinen wurden. Im zweiten Fall werden Steine von Menschen bearbeitet, bis sie rundgeschliffen sind.
Bautechnisch wird Kies nach den Normen DIN 18196 und DIN EN ISO 14668-1 definiert, und hier interessiert nur die Korngröße. Kies im bautechnischen Sinne muss also nicht rund sein, sondern kann auch eine kantige Kornform haben, er kann durch einen natürlichen Prozess entstanden sein oder in einer Brechanlage künstlich hergestellt worden sein.
Im Gartenbau wird der Zierkies üblicherweise in runder Form angeboten, während Ziersplitt Bruchstein natürlicher Herkunft oder künstlich gebrochener Mineralstoff in Korngrößen von 2 bis 32 mm sein kann.
Einsatz von Zierkies bei der Gartengestaltung
Der Einsatz von Zierkies im Garten gehört schon seit ein paar Jahren zu den interessantesten Gartentrends, weil sich der Zierkies als Material mit etlichen Vorteilen erwiesen hat: Zierkies ist pflegeleicht und dekorativ, er verhindert ungewollten Bewuchs und schützt den Gartenboden vor Austrocknung. Zierkies ist in so vielen Sorten, Farben und Größen verfügbar, dass Sie unzählige dekorative Elemente mit ihm gestalten können, mit Zierkies können Sie in Ihrem Garten sogar Ihr eigenes, individuelles Muster einbringen.
Folgende Gestaltungskomponenten können Sie in Ihrem Garten mit Zierkies anlegen oder verschönern:
- Kiesbeet mit Zierkies angelegen, Beet mit besonderen optischen Wirkung
- die Gelegenheit, auch in einem sehr kleinen Garten echte Hingucker zu gestalten
- in einem mit hellem Zierkies belegten Beet wird schon ein winziges Hornveilchen zum Eye-Catcher
- besonders schöne Pflanzen besser zur Geltung bringen
- Rosenbeet mit weißem Marmorkies auf der Erdoberfläche bringt Rosenblüten zum Strahlen
- Zierkies sorgt am Rand von Beeten dafür, dass das Beet sehr harmonisch in die angrenzende Gartenfläche übergeht
- eignet sich hervorragend, um die Erdoberfläche in einem Pflanztrog zu verzieren
- Pflanzkübel wirkt dann sehr sauber und ordentlich
- die richtigen Farbe schaffen harmonische Farbübergänge zwischen Terrassenmöbeln und Pflanzen
- auf den Gartenwegen einsetzen, um die optische Wirkung zu harmonisieren oder abwechslungsreicher zu gestalten
- mit vielen anderen Natursteinen, Feldsteinen, Pflastersteinen oder Bodenplatten kombinieren
- zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten
- mit Gartenkies besondere Anziehungspunkte im Garten gestalten
- Zierkies eignet sehr gut, um Bett eines Bachlaufs im Garten zu verzieren
Zierkies kann Bauschäden vorbeugen
- Kies ist ein hervorragendes Drainage-Material, weil zwischen den kleinen Steinen immer Lücken sind, durch die Wasser einfach durchlaufen kann.
- Wenn Sie rund um Ihr Haus Zierkies anschütten, verhindert Sie damit, dass sich dort Wasser staut, das sich irgendwann den Weg in Ihren Keller suchen könnte.
Bei der Gartenarbeit
Wenn Sie überall dort, wo nur bestimmte Pflanzen wachsen sollen, um diese herum Unkrautvlies aufbringen und dann Zierkies darauf geben, werden Sie sich nicht mehr um irgendwelchen unerwünschten Bewuchs in diesem Beet kümmern müssen. Und das völlig ohne den Einsatz kritischer Pflanzenschutzmittel.
in Vorgarten kann komplett mit Kiesbeeten gestaltet werden, er wird dann immer gepflegt aussehen und trotzdem wenig Arbeit machen.
Auf den mit Zierkies belegten Beeten wirkt der Kies wie ein Bodendecker, er schützt also den Boden vor Austrocknung. Das ist gut für die Pflanzen, weil die Erde bei Hitze nicht plötzlich austrocknet. Und gut für Ihren Geldbeutel, weil weniger Wasser verdunstet und Sie nicht so häufig gießen müssen.
Einsatz von Ziersplitt bei der Gartengestaltung
Mit Ziersplitt können Sie all das gestalten, dass Sie auch mit Zierkies gestalten können. Der Ziersplitt hat nur eine etwas andere Wirkung: Zierkies ist rund, und eine runde Form hat immer eine harmonisierende, sanfte, vielleicht sogar ein wenig verspielte Wirkung. Ziersplitt ist kantig, ungeformt, wild, man könnte sagen „ernster“. Wenn Sie einen verspielten Romantik-Garten ausschmücken und in der Wirkung verstärken möchten, ist Zierkies die richtige Wahl. Wenn Sie vor einem auch als Unternehmenssitz dienenden Eigenheim eine beeindruckende Fläche mit Mustern schaffen möchten, sollten Sie eher zu Ziersplitt greifen.
Einige Beläge lassen sich ohnehin mit Ziersplitt besser gestalten als mit Zierkies: Ziersplitt ist die bessere Wahl für alle schrägen Flächen, auf denen die Steinchen in Bewegung geraten könnten, denn er verhakt sich durch seine unregelmäßige Form gleichsam „in sich“. Ziersplitt eignet sich auch besser, Muster mit perfekten Kanten zu formen, die weniger schnell „aufweichen“ werden als beim Einsatz von Zierkies.
Ziersplitt kann sogar für mehr Sicherheit für Hausbewohner sorgen: Schlecht beleuchtete Wege sind sicherer begehbar, wenn die Flächen abseits der Wegstrecke mit Ziersplitt farblich deutlich anders akzentuiert sind, auch Sehbehinderten kann man so helfen. Solche Wege werden auch besser mit Ziersplitt als mit Zierkies belegt, der bei großem Feuchtigkeitsaufkommen rutschig werden kann.
Sie können heute sogar Flächen mit Zierkies und Ziersplitt belegen, die Sie befahren wollen. Es gibt praktisches Zubehör, welches eine solche Belastung ermöglicht: Sogenannte Kieswaben aus Polypropylen, die man befüllt und die den Bodenbelag schließlich ausreichend stabilisieren.
Die verschiedenen Sorten
Zierkies und Ziersplitt werden in unglaublich vielen Sorten angeboten. Sie werden sich je nach Anbieter durch Listen von 20 bis 35 Sorten Zierkies lesen können. Diese Bezeichnungen sagen sehr oft sehr wenig darüber aus, was Sie von Ihrem neuen Gartenschmuck eigentlich erfahren müssten, nämlich aus welchem Stein er besteht. Denn dieses Steinmaterial ist es, welches die Haltbarkeit ihrer Zierfläche bestimmt, welches mehr oder weniger zu Verfärbungen und Bewuchs neigt und welches man für begangene Flächen im Hinblick auf die Rutschfestigkeit betrachten muss. Hier ein paar Anmerkungen zu den Angeboten:
- Alpen grün
- wahrscheinlich handelt es sich um rundgetrommelten Alpen-Marmor
- schöner, aber säureempfindlicher Stein
- z. B. nicht ideal für von Kindern intensiv genutzte Flächen, auf denen verspritzter Fruchtsaft irgendwann für unansehnliche Steine sorgt
- vielleicht handelt es sich auch um Diabas, ebenfalls in den Alpen vorkommenden vergrünten Basalt
- hat eine viel höhere Druckfestigkeit als Marmor
- nimmt kein Wasser auf und ist sehr viel abriebfester als Marmor
- staubt auf begangenen Flächen weniger
- Diabas wird im Handel gerne als „Granit“ oder „Schwarzer Granit“ bezeichnet
- Alpendolomit
- ist der Stein, aus dem die Alpen zu großen Teilen bestehen (auch Hauptdolomit genannt)
- zeigt einen deutlichen Schichtaufbau und starke Zerklüftung
- ist sehr spröde und hart
- härter als Kalk und billig
- setzt ihn gerne als Baumaterial z. B. für Untergründe im Straßenbau ein
-
Basalt
- ist druck- und verschleißfest, aber nicht zu spröde
- wenn er nicht zum Zierkiesel poliert wird, wird er für Unterbau von Straßen und Bahngleisen eingesetzt
- nicht unbedingt die beste Wahl für Wege: Durch Abrieb wird die Oberfläche glatt und bei Nässe rutschig
- Kiesel
- mit den Bezeichnungen Bordeaux und Champagner, kleinere Gesteinsbrocken
- in Fließgewässern rundgeschliffen und weisen die entsprechende Farbe auf
- reiner Kies weist ein großes Porenvolumen auf
- ist sehr wasserdurchlässig
- qualifiziert ihn z. B. als Filterschicht für Drainagen
- auch frostempfindlich
- enthält im Gegensatz zu Humus keine Pflanzennährstoffe und lässt Oberflächenwasser schnell versickern
- wird nur wenig von Vegetation bewachsen
- Carrara
- ist wieder Marmor, siehe oben
- weißer Carrara-Sorten verfärbt sich unter Einwirkung von Wasser oder unter Lichteinfluss in aller Regel irgendwann gelb bis bräunlich
- Granit
- ist mit der härteste Naturstein mit hoher Widerstandskraft, Härte und Wetterfestigkeit
- Terrakotta
- bezeichnet eigentlich toskanische Keramik, ein „Naturstein“ aus Erde, Feuer und Wasser, der offenporig und schmutzempfindlich ist
- da solches Material nur bedingt als Gartenzierde geeignet ist, könnte es auch sein, dass für den „Terrakotta Splitt“ ganz andere Steine gesplittet wurden
- der (nicht geschützte) Begriff Terrakotta dient oft nur als Farbbezeichnung
Bei Ziersplitt sieht es ähnlich aus. Viele Handelsbezeichnungen geben lediglich Hinweise auf die Farbe und nicht darauf, aus welchem Gesteinsmaterial man den Splitt eigentlich gewonnen hat.