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Japanischer Schnurbaum, Sophora japonica – Pflanzen und Pflege

Japanischer Schnurbaum

Die Sophora japonica ist eine Besonderheit in heimischen Parkanlagen und -Alleen, wo sie seit Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgreich kultiviert wird. Durch seine verspätete Blütenpracht bietet der Baum auch im Spätsommer noch zahlreichen Insekten eine ergiebige Nahrungsquelle, darüber hinaus behält der Japanische Zierbaum sein komplettes Blätterwerk bis weit in den Herbst hinein. Der Pflegeanspruch der Pflanze ist gering, dafür fällt der Platzbedarf umso üppiger aus.

Standort und Boden

Nur wenige Laubbäume kommen mit dunklen Plätzen im Schatten zurecht, ohne dabei Schwächen im Wuchs und in der Widerstandsfähigkeit zu erleiden. Auch der Japanische Schnurbaum gehört eher zu den Zierpflanzen, welche einen vollsonnigen bis hellen Standort im Halbschatten bevorzugen. Sophora japonica reagieren empfindlich auf Staunässe. Ein humusreicher, durchlässiger Boden ist für die erfolgreiche Pflege des Baumes erforderlich. Der pH-Wert des Substrats darf neutral bis basisch sein, auch ein hoher Kalkanteil fügt dem Baum keinen Schaden zu.

Gießen und Düngen

Japanischer Schnurbaum Japanische Schnurbäume bilden mit zunehmendem Alter ein weitverzweigtes, flach verlaufendes Wurzelgeflecht aus. Über dieses werden Nährstoffe und Feuchtigkeit direkt aus dem Boden entnommen und verwertet. An heißen Sommertagen, wenn das Erdreich großflächig vertrocknet, sollten Sie den Zierbaum täglich mit Wasser versorgen. Gießen Sie am Abend oder am Morgen, sodass die Feuchtigkeit nicht durch die Sonne verdunstet, sondern gezielt die Pflanzenwurzeln erreichen kann. Junge Gewächse hingegen sollten in der Vegetationsperiode fortlaufend mit Wasser versorgt werden. Legen Sie bereits bei der Pflanzung einen Gießrand an, damit das kostbare Nass leichter in den Boden abfließen kann.

Mulchen Sie das Erdreich rings um den Japanischen Schnurbaum regelmäßig und mischen Sie im Frühjahr und Spätsommer Kompost unter das Substrat. Diese Versorgung mit Nährstoffen ist bei normaler Gartenerde vollkommen ausreichend. Magere Böden können Sie mit einer monatlichen Gabe von Flüssigdünger zusätzlich aufwerten.

Vermehren

Die Anzucht von Samen ist langwierig, aber möglich. Zur erfolgreichen Keimung müssen die Samen der Sophora japonica eine Kältephase miterleben. Das Anzuchtgefäß sollte im Freiland verbleiben, die Aussaat erfolgt direkt nach der Reife im Oktober bzw. November. Bis zur Keimung können 3 Monate vergehen, erst dann benötigen die jungen Pflanzen ein humusreiches Substrat. In den ersten drei Lebensjahren sind die Gewächse äußerst kälteempfindlich. Gewöhnen Sie die Keimlinge im Frühjahr langsam an die UV-Strahlung im Freiland und siedeln Sie die Pflanzen ab Mitte September in einem kühlen, frostgeschützten Raum um. Auch ein Gewächshaus kommt für die jungen Pflanzen infrage. Schnecken haben übrigens die kleinen Gewächse zum Fressen gerne, bringen Sie Schneckenkorn aus oder schützen Sie die jungen Schnurbäume anderweitig vor den gefräßigen Gartenbewohnern.

Die aus Asien stammenden Zierbäume blühen frühestens erst ab dem 12. Standjahr. Um sich schneller an der Blüte zu erfreuen, können Sie die Zierbäume auch über „Veredelung“ vermehren. Damit bleiben individuelle Merkmale des Japanischen Schnurbaums erhalten und Sie können die Größe und die Wuchsform des neuen Gartenbewohners von Beginn an mit beeinflussen. Der Trauerschnurbaum beispielsweise kann nur über diese Maßnahme vermehrt werden.

Hinweis: Von einer Vermehrung über verholzte Triebe abgeraten. Die Bildung von Fäulnis ist wahrscheinlicher, als der erfolgreiche Austrieb von Wurzeln.

Pflanzen

Sophora japonica sind großwüchsige, imposante Laubbäume. Die üppige Krone des bis zu 25 Metern hoch wachsenden Zierbaums kann einen Umfang von etwa 15 Metern erreichen. Für kleine Gärten oder Grünflächen ist der Japanische Schnurbaum deswegen nicht geeignet. Seine volle Pracht entfaltet das Gewächs eher in weitläufigen Park- und Gartenanlagen. Das weitverzweigte, flach verlaufende Wurzelsystem übt einen immensen Druck auf unterirdisch verlegte Rohre aus. Verfügen Sie über den optimalen Standort, steht einer erfolgreichen Pflanzung eines Schnurbaums im eigenen Garten nichts im Wege.

Japanischer Schnurbaum Etwa 6 Stunden vor dem Umsetzen ins Freiland sollte sich der Wurzelballen der Pflanze mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Ein mit lauwarmem Wasser gefüllter Eimer ist hierfür ausreichend. Bereiten Sie währenddessen das Pflanzloch und den Erdaushub vor. Das Loch sollte mindestens die doppelte Breite und Tiefe als der Wurzelballen des Baumes aufweisen. Dem Substrat wird Humus beigemischt, bei besonders lehmhaltigen Böden sind auch grobe Kieselsteine hilfreich. Dadurch lockern Sie das Erdreich auf und beugen der Entstehung von Staunässe vor.

Der Baum muss bis zum Wurzelansatz komplett eingesetzt werden, drücken Sie die zurückgefüllte Erde behutsam fest und gießen Sie stark an. Frisch gesetzte Bäume müssen in den ersten 14 – 21 Tagen täglich gegossen werden. Die Akklimatisierung der Pflanze wird dadurch beschleunigt. Denn die Wurzeln müssen erst fest im Erdreich anwurzeln, ehe sie selbstständig Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen können. Der Großbaum wächst in den ersten Standjahren sehr langsam und erreicht maximal eine Zuwachshöhe von 20 Zentimetern pro Jahr.

Tipp: Der Japanische Schnurbaum ist auch für die Kultivierung als Bonsai geeignet und kann hier zu faszinierenden Wuchsformen gedrahtet werden.

Überwintern

Ältere Bäume sind winterhart und trotzen selbst zweistelligen Temperaturen weit unter -20°C. Ehe die Schnurbäume jedoch diese Frostresistenz erreichen, vergehen mitunter vier bis fünf Jahre. Schützen Sie junge Sophora japonicas mit einer dickeren Schicht aus Mulch oder Laub. Auch das Umwickeln des Stammes mit Sackleinen hat sich bewährt, jedoch sind es in erster Linie die Wurzeln, welche empfindlich auf Minustemperaturen reagieren. Junge Bäume sollten die ersten Jahre im Kübel verbringen, damit Sie die Pflanzen noch vor dem ersten Frost an einen hellen und geschützten Ort unterbringen können. Die Umgebungstemperatur sollte bei der Überwinterung etwa 10°C betragen.

Schneiden

Japanischer Schnurbaum Die imposanten Bäume aus Asien bilden erst im Sommer Blüten aus. Dementsprechend lange verbleibt das Laub an den Zweigen. Im Frühjahr gehört der Japanische Schnurbaum dafür allerdings mit zu den letzten Laubbäumen, dessen Knospen austreiben. In dieser Zeit darf kein Schnitt erfolgen, da die Pflanze „im Saft steht“ und durch diese Aktion stark ausbluten könnte. Nur Totholz und kranke Äste sollten im Spätsommer entfernt werden. Auch quer wachsende Triebe oder solche, die das äußere Erscheinungsbild des Baumes stören, können mit einem scharfen Werkzeug beseitigt werden. Desinfizieren Sie die Sägen vor und nach der Arbeit, um eine potenzielle Übertragung von Krankheitserregern auf andere Pflanzen zu vermeiden. Sofern nicht unbedingt nötig, müssen Sie die Sophora japonica jedoch nicht jährlich beschneiden, besonders ein Rückschnitt in der Höhe sollte bei den Laubbäumen nicht vorgenommen werden.

Nützliche Pflegetipps

Streusalz – Ein Japanischer Schnurbaum reagiert äußerst empfindlich auf Streusalz. Pflanzen Sie den Zierbaum deswegen nicht in direkter Nähe zur Straße und vermeiden Sie selbst auch im Winter das Ausbringen des aggressiven Materials auf den Gartenwegen.

Blüten – Die schmetterlingsförmigen Blütenstände, welche eine Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen können, sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Seinen Namen erhielt der Japanische Schnurbaum durch seine an Erbsenschoten erinnernden Früchte. Diese sind ungenießbar und rufen beim Verzehr indes schwere Vergiftungserscheinungen beim Menschen hervor.

Pflanztipps – Romantische Gartenecken können Sie durch Japanische Hängeschnurbäume erreichen. Die bizarr geformten Triebe des Baumes bieten den idealen Sichtschutz für Lauben und dienen gleichzeitig als faszinierender Schattenspender. Die Vertreter der Sophora japonica dominieren ihre Umgebung und sollten deswegen auch die dementsprechende Aufmerksamkeit und den idealen Platz erhalten. In direkter Nähe zu Gartenzäunen oder Hausmauern kann es immer wieder zu Schwierigkeiten und Problemen kommen. Pflanzen Sie den Baum deswegen in einer Einzelstellung, sodass er seine volle und üppige Schönheit unter Beweis stellen kann.

Krankheiten und Schädlinge

Alle Sorten der Sophora japonica gelten als überaus widerstandsfähig und werden nur selten bis kaum von Schädlingen und Pilzerregern heimgesucht. Viele Mangelerscheinungen des Baumes sind eher auf einen möglichen Pflegefehler zurückzuführen.

Hallimasch
Hallimasch Was für viele Feinschmecker als eine kulinarische Delikatesse zählt, treibt Hobbygärtner fast zur Verzweiflung. Der Armillaria mellea – der Hallimasch – befällt die Rinde von Laub- und Nadelbäumen. Der Pilz wächst parasitär, was bedeutet, dass die Pilzstränge in das Innere der befallenen Wirtspflanze eindringen und von dort aus deren Leitungsbahnen zerstört. Ein Befall mit Hallimasch ist nicht behandelbar. Weder sind wirksame Hausmittel, noch starke chemische Fungizide gegen den Pilz vorhanden. Um die Verbreitung einzudämmen, muss der komplette Baum gefällt und das Erdreich vollständig ausgetauscht werden.
Hallimasch befällt bevorzugt ältere und bereits geschwächte Bäume. Beugen Sie dem vor und kontrollieren Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Zier- und Nutzbäume im Garten. Gesunde und kräftige Pflanzen können dem Pilz oft trotzen, indem sie der Zerstörung des Pilzes mit der Ausbildung von Wundgewebe entgegenwirken.

Grauschimmelfäule
Eine feuchtkalte Witterung und auch ein Lichtmangel begünstigen den Befall durch Botrytis cinerea. Dieser Pilzerreger ruft die Grauschimmelfäule hervor, welcher häufig junge Pflanzen zum Opfer fallen. Der erste Hinweis auf diese Krankheit sind weißgraue Verfärbungen auf den Blättern und jungen Trieben. Sie breiten sich rasch aus und nehmen anschließend eine braune Färbung an. Befallene Pflanzen weisen Wuchsschäden auf, infizierte Blätter verwelken und sterben ab. Der graue Pilzrasen besitzt eine mehlig, staubende Substanz.

Wirksame Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen bei kleineren Gewächsen durch das Entfernen der befallenen Pflanzenteile und durch das Sprühen von einem Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen. Entsorgen Sie die Triebe und Blätter keinesfalls auf dem Kompost, denn der Pilzerreger kann auch auf abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern und sich von dort aus im Frühjahr weiter verbreiten. Bei größeren Bäumen sollten Sie auf chemische Mittel zurückgreifen und diese, gemäß der Packungsanleitung, ausbringen.

Kleinbleibende Sorten

Vom Japanischen Schnurbaum sind nur wenige kleinwüchsige Sorten im Fachhandel erhältlich. Zu den Bekanntesten davon gehören:

  • Styphnolobium japonicum Sophora japonica „Regent“ – Eine kegelförmige Baumkrone und weiße Blüten sind die Eigenschaften dieser Pflanze. Die maximale Wuchshöhe und -Breite beträgt ungefähr 16 Meter, als Besonderheit blüht dieser Schnurbaum bereits in jungen Jahren.
  • Sophora japonica „Pendula“ – Diese Art ist der „Zwerg“ unter den Schnurbäumen. Mit seinen gerade einmal 6 Metern Höhe und 3 Metern Wuchsbreite ist diese Pflanze durchaus auch für kleinere Gärten geeignet. Das charakteristische Merkmal des „Trauerschnurbaums“ sind seine bizarr geformten, hängenden sowie ineinander verschlungenen Äste. Diese Sorte blüht seltener und weniger üppig als andere Japonica Sorten.
  • Sophora japonica „Violacea“ – Mit einer Wuchshöhe von etwa 12 Metern reiht sich dieser Schnurbaum in die Liga der mittelwüchsigen Schnurbaum-Arten ein. Die Blütenfarbe der „Japonica Violacea“ ist rosa-weiß.

Fazit
Als eindrucksvoller Blickfang für einen weitläufigen und geräumigen Garten ist ein Japanischer Schnurbaum gut geeignet. Dabei ist der üppig wachsende Baum leicht zu kultivieren und bietet gleichzeitig den Bienen und anderen Insekten eine ergiebige Nahrungsquelle. Die widerstandsfähige und robuste Sophora japonica trotzt selbst weitverbreiteten Schädlingen und Pilzerregern, auch ein Rückschnitt der Äste muss daher nur bedingt erfolgen.