Der Blutweiderich oder Lythrum salicaria, wie dieser unter botanischem Namen auch bekannt ist, gehört zu den eher unbekannten Pflanzen für Garten und Blumenstrauß. Dabei sind seine ährenförmigen Blüten eine wahre Pracht und die Pflanze ausgesprochen pflegeleicht. Wer sich den Blutweiderich zur Zierde in den eigenen Garten holen möchte, hat aber dennoch einiges zu beachten.
Den optimalen Standort finden
Ufer, Wassergräben, versumpfte Gebiete – Hauptsache feucht. Der Blutweiderich benötigt große Mengen Wasser und das ständig. Staunässe bereitet ihm keine Probleme, ebenso wie direkte und starke Sonne.
Der Standort muss also mit einem ausreichend hohen Wassergehalt und Licht dienen können. Halbschatten kann der Blutweiderich zwar vertragen, er zeigt dann aber nur wenige der beeindruckenden Blüten. Zudem ist er aufgrund seiner Ausmaße als Unterpflanzung ungeeignet, kann aber einen natürlichen Sichtschutz abgeben.
Optimal ist die unmittelbare Nähe zu einem Gartenteich, Wasserlauf oder ein Ort mit sehr hohem Grundwasser. Auch im Wasser kann die Pflanze stehen, wenn der Abstand zwischen Erd- und Wasseroberfläche nur etwa zehn Zentimeter beträgt. Kann der Pflanze das im eigenen Garten nicht geboten werden, ist eine Kultur in einem Kübel die bessere Wahl.
Substrat
Beim Substrat zeigt sich der Blutweiderich besonders pflegeleicht und anspruchslos.
Normale Gartenerde reicht vollkommen aus. Steht der Lythrum salicaria wasserfern und kann das Substrat nicht ständig gewässert werden, sollte ihm Mulch und Kompost untergemischt werden. Die Mulchstücke und Kompostfasern speichern Wasser und geben es nach und nach wieder ab. Auf diese Weise wird der Boden auch in Trockenzeiten mit etwas Feuchtigkeit versorgt. Das Austrocknen kann verzögert werden. Gießen ist dann aber dennoch notwendig, wenn auch in größeren Abständen.
Steht der Blutweiderich im Wasser, ist Teicherde das passende Substrat. Wenn es in einen Korb oder eine Schale gefüllt wird.
Pflanzen
Idealerweise wird der Blutweiderich im Frühjahr gepflanzt, nach dem der Boden mit Kompost und Mulch vorbereitet wurde.
Das Pflanzloch sollte entsprechend der Größe des Wurzelstocks angepasst sein. Nach dem Einsetzen ist die Erde festzudrücken und die Pflanze reichlich anzugießen. Weitere Schritte oder Besonderheiten sind jedoch nicht zu beachten.
Ins Wasser pflanzen
Soll der Blutweiderich direkt in Teich oder Wasserlauf gepflanzt werden, ist Teicherde das Substrat der Wahl. Dazu sollte der Wurzelstock nicht lose an den Rand gesetzt werden, da er hier schnell abtreiben kann. Besser ist es, ihn in eine Schale oder einen Korb zu verbringen und diesen dann im Wasser zu verankern. Dabei ist zu beachten, dass der Blutweiderich sehr hoch und umfangreich werden kann und das Gefäß dementsprechende Ausmaße aufweisen muss. Anderenfalls wird es schnell kippen, umfallen oder herausreißen.
Das anfängliche Gießen entfällt beim Einpflanzen in das Wasser natürlich.
Pflege
Abhängig vom Standort können regelmäßige Wassergaben der wichtigste Pflegeschritt oder vollkommen unnötig sein. Ebenso verhält es sich mit der Gabe von Dünger. Ein Verschnitt einmal jährlich ist bei optimalen Bedingungen dann die einzige Maßnahme, die durchgeführt werden muss.
Gießen
Steht der Blutweiderich direkt im Wasser, an einer sumpfigen Stelle oder über hoch reichendem Grundwasser, ist ein zusätzliches Gießen natürlich nicht nötig. Anders verhält es sich, wenn er ansonsten trocken steht. Dann reichen im Normalfall auch gelegentliche Regenfälle nicht völlig aus. Vor allem dann, wenn der Standort sehr sonnig ist.
Das Substrat sollte stets leicht feucht gehalten werden. Völliges Austrocknen wird vom Blutweiderich nicht vertragen. In trockenen, heißen Sommern kann das tägliches Gießen erforderlich werden lassen. Abhilfe hiergegen schafft eine dicke Schicht Rindenmulch, die als Schutz vor Verdunstung auf dem Substrat ausgebreitet wird.
Zum Gießen sollten vorzugsweise die folgenden Quellen verwendet werden:
- Regenwasser
- Abgestandenes Leitungswasser
- Teichwasser
Düngen
Wie bereits beim Gießen entfällt auch das Düngen, wenn der Blutweiderich direkt in das Wasser gepflanzt wird. Eine zusätzliche Düngung ist auch dann unnötig, wenn Teichwasser zum Gießen Verwendung findet.
Wird mit Regen- oder Leitungswasser gegossen, wäscht dieses auf Dauer jedoch die Nährstoffe aus dem Boden. Zumindest einmal aller ein bis zwei Jahre sollten diese ersetzt werden. Dazu eignen sich Pflanzenjauche, beispielsweise aus Brennnesseln oder Grasschnitt, sowie Kompost. Die Pflanzenjauche kann anstatt des Gießwassers benutzt werden, der Kompost ist unter das Substrat zu heben.
Schneiden
Ob im Wasser oder auf trockenem Boden – ein jährlicher Verschnitt sollte es schon sein. Ideal hierfür ist das Frühjahr vor dem ersten Austrieb.
Im Herbst kann der Blutweiderich ebenfalls verschnitten werden, allerdings entfiele dadurch eine Futterquelle für Vögel und eine sehr einfache Form der Vermehrung.
Im Frühjahr werden dann alle Triebe entfernt, die ausgetrocknet oder verwelkt sind. Über dem Boden sollte noch eine gute Handbreit übrig bleiben.
Die Blüte am Blutweiderich anregen
Der Blutweiderich blüht zwar ohnehin schon sehr lang, die Pracht kann durch eine einfache Maßnahme aber sogar noch verlängert werden. Dazu ist es lediglich notwendig, die verblühten Ähren und Knospen abzuschneiden. Auf diese Weise wird die Pflanze zu erneutem Austrieb und vermehrter Blütenbildung angeregt.
Vermehren
Die einfachste Form der Vermehrung übernimmt der Blutweiderich ganz von allein, wenn die vertrockneten Blüten nicht zu zeitig abgeschnitten werden. Sobald sie vollständig reif und trocken sind, fallen die Samen von selbst aus den Ähren und verteilen sich durch Wind und Vögel. Bereits im folgenden Frühjahr ist dann mit jungen Pflanzen zu rechnen. Diese Form ist jedoch ungezielt und daher nur in großen Gärten zu empfehlen, die naturnah gehalten werden. Wer etwas kontrollierter zu Werke gehen will, sammelt die Ähren und gewinnt die Samen auf diese Weise.
Eine weitere Möglichkeit ist die Teilung der Wurzeln. Dazu werden die Pflanzen ausgegraben, die Wurzeln mittig geteilt und die so entstandenen Jungpflanzen wieder eingesetzt.
Überwintern
Bei dem Blutweiderich handelt es sich um eine einheimische Pflanze, die auch harte Winter problemlos übersteht. Und das sogar ohne gesonderten Schutz.
Ob sie im Frühjahr oder Herbst verschnitten, im Wasser steht oder an Land – anfälliger wird sie nicht. In sehr langen und harten Winter können die im Wasser stehenden Lythrum salicaria allerdings Schaden nehmen. Ist ein solcher abzusehen, sollten sie also lieber in einen Eimer und damit in einen frostfreien Raum, beispielsweise in einen Keller, verbracht werden. Alternativ können sie aber auch vor dem ersten Frost außerhalb des Wassers gepflanzt werden.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Der Lythrum salicaria zeigt sich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, weist hier aber zwei Besonderheiten auf.
Vor allem während der Blütezeit ist die Pflanze ein wahrer Magnet für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Da bleibt es nicht aus, dass sich auch einmal Raupen an ihr gütlich tun. Handlungsbedarf besteht hierbei jedoch nicht. Befall und Fraßspuren halten sich in engen Grenzen. Andere Schädlinge finden sich ebenfalls nur kurzzeitig an dem Blutweiderich und das auch nur, wenn sie sich verirrt haben. Nicht einmal die sonst so gefräßigen Schnecken und Blattläuse lassen sich auf ihm nieder. Im Gegenteil, sie werden von den ätherischen Ölen in der Pflanze eher abgeschreckt.
Zum Problem kann weiterhin die Blattfleckenkrankheit werden. Diese äußert sich durch schwarze und braune Flecken, die an den Ober- und Unterseiten der Blätter zu finden sind. Ist der Befall sehr klein und nur auf wenige Blätter begrenzt, sollten die erkrankten Teile entfernt und vernichtet werden. Mit entsprechenden Fungiziden kann es dann möglich sein, den Lythrum salicaria noch zu retten.
Haben sich die Flecken hingegen schon ausgebreitet, muss die ganze Pflanze vernichtet werden. Anderenfalls werden sich auch andere Gewächse anstecken.
Um die Pilzerkrankung von vornherein zu verhindern oder zumindest das Risiko zu reduzieren, ist eine Anpassung des Standorts oder der Pflege unerlässlich. Blattflecken brechen bei zu feuchtem Substrat, zu kalter Luft oder fehlender Belüftung aus. Im Grunde also nur dann, wenn der Blutweiderich zu eng steht, in einem Gewächshaus nicht ausreichend belüftet wird oder in einem Teich mit schlechter Wasserqualität.
Ist der Blutweiderich giftig?
Bei dem Blutweiderich handelt es sich um eine Heilpflanze, die für eine Vielzahl von Krankheiten und Verletzungen eingesetzt werden kann.
Sie ist also keineswegs giftig. Daher ist es nicht bedenklich, wenn Kinder oder Haustiere mit ihr beim Spielen in direkten Kontakt kommen oder beim Verschnitt ein Hautkontakt zustande kommt. Auch als Futter für Kleintiere kann er verwendet werden. Aufgrund der ätherischen Öle und Gerbstoffe ist er bei diesen aber meist nicht sonderlich beliebt. Er bietet sich aus diesem Grund zur beständigen und verschönernden Bepflanzung von Freiläufen an, da er für gewöhnlich zum größten Teil unbeschadet bleibt.
Der Lythrum salicaria kann aber ein Problem für die Gesundheit darstellen.
Vorsicht bei Allergien
Der Blutweiderich wirkt vor allem während der Blütezeit anziehend auf fliegende Insekten, wie beispielsweise Schmetterlinge und Hummeln aber auch Bienen und Wespen. Schädlinge bleiben hingegen fern.
Fazit
Der Blutweiderich ist eine farbige Blütenpracht, die ihresgleichen sucht und eine verführerische Wirkung auf Schmetterlinge hat. Dabei ist die Pflanze pflegeleicht und anspruchslos, schreckt Schädlinge ab und erweist sich gegen viele Einflüsse als widerstandsfähig. Das macht sie zum idealen Schmuck für Gartenanfänger und alle, die im Garten lieber entspannen als jäten wollen.