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Feuerwanzen bekämpfen – Mittel zum loswerden der Wanzen

Feuerwanzen bekämpfen

In manchen Jahren kriechen bei den ersten Sonnenstrahlen ganze Horden von rot-schwarz gemusterten Insekten aus ihren Winterquartieren im Boden und sonnen sich gemeinsam auf einem Stein oder einer warmen Stelle im Wald, Park oder Garten. Feuerwanzen gehören durch ihre Färbung zu den auffälligen Exemplaren. Charakteristisch ist ihr roter Panzer, der mit schwarzen Punkten, Strichen oder Dreiecken verziert ist. Die Tierchen sind sehr gesellig, nicht selten treten sie zu Hunderten gemeinsam auf. Da mag sich so mancher Gärtner fragen, ob seine Pflanzen bedroht sind und was er gegen diese Plage tun kann.

Arten

Weltweit sind über 400 Arten von Feuerwanzen beheimatet. Davon leben gerade einmal fünf verschiedene Spezies in Europa. In Deutschland sind es nur zwei. Im Volksmund werden die Tiere auch oft Feuerkäfer oder Franzosenkäfer genannt.

Feuerwanzen bekämpfen

Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn Feuerwanzen gehören nicht zur Gattung der Käfer, sondern zu den Wanzen. Sie verfügen nicht über Beiß- oder Kauwerkzeuge wie die Käfer, sondern nur über einen Saugrüssel, über den flüssige Nahrung aufgenommen werden kann. Auch sind nur wenige Exemplare flugfähig, da die Flügel meist schlecht entwickelt sind. Die Gemeine Feuerwanze wird in der Regel etwa einen Zentimeter lang. Je nach Individuum kann die Färbung sehr unterschiedlich ausfallen, denn die Entwicklung des Pigmentes ist stark von der Temperatur abhängig. Nach dem Schlüpfen aus den Eiern häuten sich die sogenannten Nymphen in ihrer Jugend fünf Mal. Dabei entwickeln sich die schwarzen Farbtupfer erst spät. Ihre endgültige Farbgebung ist erst im erwachsenen Alter erreicht.

Zu Versammlungen rufen die Feuerwanzen ihre Artgenossen mittels Pheromonen. Droht Gefahr, werden Alarmduftstoffe abgesondert und die Gemeinschaft löst sich in Sekundenschnelle auf.

Lebenszyklus

Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen, kriechen ab Mitte März Tausende von Feuerwanzen aus ihren Winterquartieren im Boden und wärmen sich in den ersten Sonnenstrahlen auf Steinen, Hauswänden oder Baumstämmen. Das bringt ihren Stoffwechsel in Schwung und bereitet sie auf die bevorstehende Fortpflanzung im April und Mai vor. Während der Paarungszeit sind die männlichen Feuerwanzen hinter allem her, was auch nur im Entferntesten rot-schwarz leuchtet. Ist die passende Partnerin gefunden, beginnt der 30-stündige Geschlechtsakt, bei dem das Weibchen bis zu einhundert Eier an verschiedenen Stellen ablegt und ihren Partner dabei einfach auf ihrem Rücken trägt. Dafür sucht sich das Weibchen geschützte Plätze aus wie unter Rinden, Steinen oder einer Laubschicht. Nach dem Schlüpfen (ab Mai) durchleben die Nymphen sechs verschiedene Jugendstadien mit unterschiedlichen Färbungen, bis sie schließlich das Aussehen der erwachsenen Feuerwanze erreichen. Jedes Jahr wird nur eine einzige Generation von Feuerwanzen ausgebildet.

Natürliche Feinde

Feuerwanzen haben keine natürlichen Fressfeinde. Sie sondern bei Gefahr aus einer Art Wehrdrüse ein übel riechendes Sekret aus, das einen potenziellen Angreifer meist schnell vertreibt. Bei gleichrangigen Feinden zeigt dieser Stoff beim Kontakt eine lähmende Wirkung. Für die deutlich größeren und überlegenen Vögel ist das Sekret harmlos, macht die Wanze aber ungenießbar. Deshalb wird der Vogel fortan Wanzen meiden. Die rote Signalfarbe des Panzers fördert diesen Effekt zusätzlich. Besonders intensiv ist der Gestank, wenn eine Feuerwanze zerquetscht wird – eine deutliche Warnung für die anderen Artgenossen. Giftig sind die Wanzen nicht. Zwar können die Tiere stechen, beim Menschen sind aber keine solchen Fälle bekannt.

Welche Gefahr geht von den Feuerwanzen aus?

Pyrrhocoridae Genau genommen geht von ihnen überhaupt keine Gefahr aus. Sie übertragen keine Krankheiten und schaden auch den Pflanzen nicht. Deshalb müssen sie auch nicht unbedingt bekämpft werden. Weltweit sind keine Fälle bekannt, bei denen Feuerwanzen dazu beigetragen haben, dass Pflanzen verkümmern oder sogar absterben. Da sie keine Schäden anrichten, ist auch eine Bekämpfung in keinem Fall wirklich notwendig. Feuerwanzen zählen nur zu den Lästlingen, nicht zu den Schädlingen. Trotzdem empfinden viele Menschen diese Tiere als störend und äußerst unangenehm. Vor allen Dingen dann, wenn sie im Haus oder in der Wohnung erscheinen. Dies tun sie jedoch nur sehr selten und sind auch ohne Geruchsbelästigung mit einer Schaufel und dem Besen schnell wieder ins Freiland gesetzt.

Schnelle und effektive Wanzen Bekämpfung

Finden sich im Garten ganze Ansammlungen von Feuerwanzen, schiebt man sie am besten mit einem Besen in einen Eimer und setzt sie an einer anderen, warmen und trockenen Stelle, weit weg vom eigenen Garten, in der freien Natur wieder aus. Dann ist die größte Anzahl der Tiere entfernt. Wer sie effektiv bekämpfen möchte, sollte auf keinen Fall zu chemischen Insektenvernichtungsmitteln greifen. Das tötet nicht nur die Wanzen im Garten, sondern auch alle nützlichen Insekten wie Bienen und Hummeln. Ein einfaches Mittel zum Abtöten der Feuerwanzennester ist einfach selbst hergestellt, in jedem Haushalt verfügbar und absolut unschädlich für andere Tiere, Mensch und Natur.

Feuerwanzen bekämpfen

Ein Gemisch aus:

  • Wasser (Regen- oder Leitungswasser)
  • Spülmittel (biologisch abbaubar)
  • alternativ Seifenlösung

Ein paar Tropfen des Spülmittels werden dabei in einer Sprühflasche mit dem Wasser gemischt und auf die Wanzennester aufgesprüht. Es reicht sehr wenig von der Substanz, die Tiere müssen nicht ertränkt werden. So eingenebelt sterben die roten Insekten innerhalb von Minuten.

Nachhaltige Bekämpfung

Kurzum: Feuerwanzen fühlen sich dort wohl, wo es warm und trocken ist und sie zudem genügend Futter vorfinden. Wer die Tierchen nicht töten möchte, kann die Ansammlungen mit Schaufel und Besen in einen Eimer oder ein verschließbares Gefäß geben und in der freien Natur wieder aussetzen. Da die Wanzen bei optimalen Lebensbedingungen im Garten immer wieder auftauchen, sollten eben diese Lebensgrundlagen entfernt werden.

Ernährung

Solange sich im Garten ein reiches Nahrungsangebot für die Feuerwanzen vorfindet, hat es wenig Sinn, sie zu bekämpfen. Selbst der fleißigste Gärtner erwischt niemals alle Tiere, außerdem wandern aus anderen Bereichen immer neue Wanzen zu. Daher ist die beste Möglichkeit, die lästigen Feuerwanzen loszuwerden, der Entzug ihrer Nahrungsquelle. Meist ist das Insekt nur an solchen Orten zu finden, an denen Lindenbäume wachsen. Sowohl die Feuerwanze wie auch ihre Nymphen ernähren sich vorwiegend von deren Früchten, den sogenannten Nüsschen. Dabei bohren sie mit ihrem Rüssel ein kleines Loch in die harte Schale und sondern durch ihn ein Sekret ab, das den Kern verflüssigt. Dann saugen sie die Flüssigkeit aus. Feuerwanzen können nur flüssige Nahrung aufnehmen, deshalb kann man sie häufig auch dabei beobachten, wie sie diese Nüsse mit sich herumtragen. Mit Vorliebe saugen sie auch den Saft aus

  • Hibiskus Malvengewächsen
  • Rosskastanien
  • Akazien
  • Stockrosen
  • Robinien
  • Aas oder Insekteneiern

In seltenen Fällen ist auch Kannibalismus zu beobachten. Feuerwanzen saugen nicht wie Blattläuse die Pflanzensäfte aus der lebenden Pflanze, sondern beschränken sich im Wesentlichen auf deren abgefallenen Samen.

Es müssen nicht alle Gewächse, von denen sich die Feuerwanzen ernähren, aus dem Garten entfernt werden. Als sehr hilfreich erweist es sich aber, direkt die verblühten Fruchtstände abzuschneiden und zu entsorgen (nicht auf dem Kompost). Die Bäume oder Sträucher produzieren massenhaft solcher kleiner Samen, sodass sie den Wanzen optimale Lebensbedingungen bieten. So ihrer Futterquelle beraubt, geht die Zahl der roten Krabbler schnell zurück, oft ist im zweiten Jahr die Population schon deutlich geschrumpft. Doch Vorsicht: Werden nicht jedes Jahr die noch grünen Samenkapseln geschnitten, kehren die ungeliebten Wanzen schnell wieder in den Garten zurück.

Feuerwanzen im Herbst

Selbst bei intensiver Suche ist es niemals möglich, alle Feuerwanzen aus dem Garten zu entfernen. Wenn sich aber nur ein paar Exemplare dort aufhalten, werden sie kaum auffallen und meist auch nicht als störend empfunden. Wenn im Herbst das Laub von den Bäumen fällt, ist es auch an der Zeit für die Insekten, sich ihr Winterquartier zu suchen. Feuerwanzen bevorzugen hohle Baumstämme, abgebrochene Rindenstücke, Komposthaufen oder dicke Laubschichten, um sich darin beziehungsweise darunter in großen Gruppen zur Überwinterung zusammenzurotten. Wird das Laub sowie abgestorbene Zweige und Rinde entfernt, tun sie sich schwer, einen geeigneten Platz zu finden. Wenn das Laub im Garten belassen werden soll, ist zumindest eine Kontrolle notwendig. Das Gleiche gilt für den Kompost, vor allem, wenn dieser offen (ohne Abdeckung) ist.

Frühjahrskontrolle
Wer im zeitigen Frühjahr altes Laub harkt oder Sträucher wie Stauden zurückschneidet, sollte seinen Blick auf den Boden richten. Nicht selten sind unter abgebrochenen Borken oder abgefallenem Laub ganze Klumpen von überwinternden Wanzen zu finden. Diese können dann leicht eingesammelt und an sonniger Stelle am Waldrand wieder ausgesetzt werden. Da die Überwinterung der Feuerwanzen direkt am Fuß der Wirtspflanze stattfindet, sind sie vorrangig unter dem Bodenbelag an den Lindenstämmen oder Malven vorzufinden.

Eine ganz besonders pfiffige Idee

Feuerwanzen bekämpfen

Eine ganz besondere Art, die Ausbreitung der Feuerwanze zu einzudämmen, entdeckte ein amerikanischer Insektenforscher nur per Zufall. Er züchtete Feuerwanzen in Petrischalen, die mit Schnipseln aus Zeitungspapier ausgelegt waren. In einigen Fällen musste er feststellen, dass sich die Nymphen zwar häuteten, aber niemals das Stadium der adulten (erwachsenen) Wanze erreichten. Die Erkenntnis war verblüffend: Die Papierschnipsel, die die Ausreifung verhinderten, waren von einer amerikanischen Zeitschrift, die ihr Papier aus der Balsamtanne herstellte. Das Holz dieses Baumes verhindert die letzte Häutung der Larve durch einen speziellen Stoff, der dem Juvenilhormon der Feuerwanze ähnelt. Die unfertigen Nymphen können sich somit nicht fortpflanzen und der Gärtner hat seine Ruhe. Wer also eine Balsamtanne in seinem Garten hat, sollte ein wenig Reisig oder Späne des Baumes unter die bevorzugten Futterpflanzen der Wanzen streuen.

Fazit
Durch ihre rote Farbe mögen Feuerwanzen den Eindruck erwecken, sie seien gefährlich. Doch sowohl für Pflanzen wie Tiere sind sie völlig harmlos. Wer die immer in großen Gruppen auftretenden Wanzen loswerden möchte, kann sie mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel einsprühen. Das führt zu einem schnellen Tod. Trotzdem ist zusätzliche eine nachhaltige Bekämpfung durch Entzug der Nahrungsquelle notwendig, sonst kommen die Tierchen bald wieder zurück in den Garten.